Spechteln mit 4,5" nördlich von München

  • Hallo allerseits,


    nach dem Tag der offenen Tür gestern Abend bei der ESO in Garching bin ich noch ein Stück weiter nach Norden zu einem Beobachtungsplatz des ATMN (http://www.atmn.info) gefahren, und habe mit meinem 114/585-Newton auf TS-Astro beobachtet.


    Nach so vielen Wochen Dunstsuppe endlich wieder mal richtig guter Himmel, und was für einer!


    Neben vielen Standardobjekten, die ich mir im "Widefield-Modus" mit viel Sternfeld drumrum angeschaut habe (z.B. M57, M27, M31 mit Begleitern, M33 auch mit UHC nett, h+chi, ...) waren auch einige Leckerbissen dabei:


    * Californianebel, mit H-beta-Filter. Deutlich besser und klarer umrissen, als letztes Jahr mit Fernglas und UHC. Der Umriss kann bei 18x schön abgefahren werden. Wobei - so richtig schön finde ich den Nebel gar nicht. Erinnert mich von der Form her eher an ein Schnitzel.


    * Endlich der erste Mars in diesem Jahr. Allerdings auch nach Mitternacht noch ziemlich niedrig und entsprechend waberig und auch bei 170x ziemlich klein. Von daher keine Details sicher erkennbar.


    Auch einige kleinere Galaxien gingen sehr schön:
    * NGC 891 in Andromeda ist selbst im 8 Zöller bei mäßigen Bedingungen eine harte Nuss. Gestern mit 4,5 Zoll bei 34x kein Problem.


    * NGC 404, gleich neben beta-And. Auch sehr schön zu sehen.


    * Eine harte Nuss war der Doppelstern STT 44 in M34, bei dem die Komponenten nur 1,4" Abstand haben. Im 4,5" deutlich länglich aber nicht wirklich klar zu trennen. Dafür war das Seeing dann doch Grenzwertig und die Montierung (TS Astro) auch etwas zu wackelig.


    * Schön waren auch wieder Nordamerika und Cirrusnebel mit O-III Filter. Man liest ja immer wieder mal, dass O-III-Filter bei so kleinen Öffnungen zu dunkel wären - das ist bei diesen Objekten eindeutig Quatsch! Man sieht zwar nicht so viel Details, wie mit größeren Öffnungen, dafür passen Knochenhand und Sturmvogel jeweils ganz ins Gesichtsfeld. Auch mal schön!


    Gegen halbeins wurde es mir dann langsam doch zu kalt und die Müdigkeit machte sich bemerkbar. Noch ein kurzer Blick auf M42, der wirklich noch sehr tief stand und dann gings nach Hause.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Martin,


    den California Nebel hatte ich heute Nacht auch probiert (mit 4,5" f7 Refraktor). Leider habe ich ganz vergessen den Hß anstelle des O3 zu benutzen. So konnte ich diesen nur erahnen - aber nicht deutlich sehen.


    H + chi sind tolle Objekte für schwache Vergrößerungen - probiere auch einmal die drei offenen Haufen im Fuhrmann. Ab Mitternacht sind diese bei 100-fach und entsprechendem GF sehr schön anzusehen ;)


    Die Hexenklaue (Knochenhand) und den Sturmvogel betrachte ich auch mit O3 und bin ganz Deiner Meinung. Auch bei 4,5" kann ggf. ein deutlicher Kontrastgewinn erzielt werden ! Auch am Nordamerika- und Pelikan war der Unterschied zwischen UHC und O3 deutlich.


    Viele Grüße


    Copernicus

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