Dr. Rotten rockt den Herbsthimmel ... oder: Jones 1 im 8-Zöller
Nach kurzer Anfrage von Yves und in Anbetracht eines schönen Neumondsonnabends ... beobachten. Und dann gibts gleich noch nen neuen Beobachtungsplatz für mich lichtgestressten Düsseldorfer zu testen. Also ab ins bergischen Land, nähe Engelskirchen.
Von Ddorf aus 82 km, na, das ist doch was. Kam dort an und Yves, Kurt,Wolf und Uli waren schon da - mit ihren Geräten: Die da waren: Kurt mit seinem 6" ToKu, meine Wenigkeit mit 8" Dr.Rotten-Newton, Uli mit seinem 12er Traveldobs, Wolf mit schönem 16er Dobson und Yves, klar mit seinem 24er Eimer.
Zunächst mal warten, denn a) da war sie, die blöde Justiererei und b) hatte ich Töffel auch noch den Batterieblock für die Belüftung zuhause liegen gelassen. Naja, Geduld ... wurde aber belohnt! Denn der Himmel war ein Guter (für meine Verhältnisse!!); eine schöne Milchstrasse spannte sich über den Himmel und fsT würde ich so auf 6 - 6m2 schätzen. Und das bei recht ruhiger und trockener Luft. Das benachbarte Dorf störte mit seinem Licht zwar etwas, da gingen aber gegen halb elf die Lichter aus 
Also, los gings, nachdem Justage erledigt war und auch die "Kocherei" der Luft im Tubus des 8er auf halbwegs brauchbarem Niveau angekommen.
Los gings mit M 13: 7er Nagler, 171fache Vergrößerung: bis nahe Zentrum aufgelöst.
Danach e Lyrae: klar aufgelöst, aber etwas wabbelig. Ringnebel: der klassiche "ausgestanzte" Ring mit drei Umgebungssternen direkt am Ring. Irgendwas "blitzte" auch laut Yves im Zentrum des Nebels auf .. aber da war wohl eher der Wunsch der Vater des Gedankens. Im 24er: leicht den Zentralstern, erst indirekt, dann auch direkt (770fache Vergrößerung).
M 27 natürlich auch: die Hantel war im 20er Nagler mit O-III schön erkennbar.
Natürlich der Cirrusnebel: Sturmvogel, Pickerings Wisp und die "Sichel" schon im 8er mit massig Details. Im 24er .. hmmh ..
Das waren nun die Warmmacher, aber Schöne.
Weiter zu M 31: Das war erstmals (weil über den Abend immer wieder angesteuert) der Hammer: Schon im 8er waren zweitweise zwei Staubbänder zu sehen. Auch die große Stern-Assoziation (NGC 255?) war indirekt im 20er Nagler/30er Vixen AV sichtbar. Und die beiden Begleiter waren auch wunderbarst mit großer Ausdehnung sichtbar. Erstmals machte der sonst langweilige Andromedanebel richtig Spass.
Weiter M 33: der nächst Hammer: NGC 604 - die große H-II-Region, war leicht und einfach direkt sichtbar. Den musste ich dann mal weiter "drücken": Auch in Kurts 6er war NGC 604 sichtbar. Der geht sicher auch mit 4 1/2" bei gutem Himmel. Oder vielleicht sogar im 3"2er TMB?
Wie war das ... DeepSky beginnt erst mit 8" ??? Naja ... [:(]
Machen wir hier weiter: NGC 891: im er zunächst schwer, aber indirekt sichtbar. Auch der 24er zeigte zunächst nicht soviel mehr. Später aber im 24er ... aaah .. so ein feines Staubband hat schon was Im 8er dann auch besser, aber natürlich ohne Staubband.
Dann einfach 10 min warten .. M 34 im Bild: Schöner OH im 20er Nagler.
NGC 404 "Geist von Mirach": Lässig im 20er, spassig im 7er Nagler .. man, was so ein halbwegs brauchbarer Himmel ausmacht ... ovale Galaxie direkt neben Mirach.
Bleiben wir in der Pegasus Region:
Und da gibts ja noch den alten PN Jones 1. Der war im 24er ähnlich wie ein "schwacher" Ringnebel zu sehen. Da brach dann mein Jagdinstinkt aus: Was mit 24 Zoll geht, warum sollte das nicht auch mit 8 Zoll gehen? Naja, erstmal suchen: Was im 24er an strahopping-fähigen Konstellationen einfach sichtbar ist, sieht im 8er schon anders aus. Gut .. erstmal üben: Zu Wolfs 16er ... aha, auch in dem recht gut sichtbar, wenn natürlich schwächer. Nach einigem Hin-und-
her zwischen seinem 16er und dem 8er hab ich die passende Konstellation gefunden. Und Pegasus hatte gerade seine höchste Stellung erreicht ... hmmh, war da was bei 60fach mit O-III? Ohnehin indirekt und dann auch noch seicht das Gerät hin-und-her bewegen, ja, das war was. Aber wirklich, an der Grenze der Wahrnehmung ... der südliche Part war so gerade sichtbar. Das habe ich mir dann von Yves und Uli bestätigen lassen. Udn dann im 30er Widefield bei 40fach mit, soger etwas "einfacher" im indirekten Blick. Geil, eine Hammersichtung. Hat man nun mal wirklic nen 6m8er Himmel .. gespannt wäre ich schon ...
Ab in den Süden: Der tiefstehende Helixnebel NGC 7293: Schon im 7x50er Sucher mit O-III sichtbar war er dann im 8er bei
60fach als große etwas strukturierte Scheibe zu erkennen.
Auch NGC 246 verblieb - wegen seines auch tiefen Standes - eine blasse große Scheibe mit wenig Strukturierung.
Wieder ab in den Norden .. M 76: Der Name "kleiner Hantelnebel" hat schon seine Berechtigung: Dem gab ich auch gleich mal 342fache (3.5er Nagler) und das wurde die kleine zu einer großen Hantel.
Und h/chi .. im 8er mit 40facher V: einfach ein wunderbarer Anblick!
Langsam kamen dann auch die Wintersternbilder ins Blickfeld:
Zunächst die Plejaden: Da war dann dieser Eindruck eines "beschlagenen" Okulars ... dies waren aber die Staubnebel um die helleren Sterne.
Mars: Nee, was war nun garnichts: 171 fach ... nur ein gelber Klecks. Gleich weiter:
M42/43: Stand noch recht tief, daher gabs da auch noch "Wabbel": Dennoch konnte im Zentrum des Nebelkomplexes ein leicht grünlicher Farbton beobachtet werden. Schliesslich noch der doppelte eta Ori (1"6): Leicht aufgelöst.
Dann war Müdigkeit und auch Einpacken angesagt. War ja auch mittlerweile 2 Uhr und es stand noch ne Stunde Rückfahrt an.
Fazit: Lange nicht mehr so schön beobachtet. Und ... es geht nichts über einen klaren Himmel. Erst dann greift die Öffnung (ich hätte Jones 1 aus Düsseldorf-Zentrum sicher kaum gesehen, auch in 16 Zoll ??? ... )
Greetz Hannes
