Die GvA Hamburg betreibt bekanntlich eine Außensternwarte, die bisher in Bardenhagen bei Lüneburg stand. Die ASW hat als Schutzbau einen sog. „Astrocontainer“, d.h. einen Container mit abschiebbarem Dach.
Darin stand früher eine Rupp-Montierung (sehr schwer) und zuletzt ein 63cm Newton. Mit dem waren wir nicht ganz glücklich. Zwar war die Optik sehr gut, aber leider war die Mechanik ein für visuelle Zwecke optimierter Stangendobson. Zum Gucken sehr schön, zum Fotografieren unbrauchbar. Auch für viele Vereinsmitglieder groß und abschreckend. Entsprechend wenig wurde die Sternwarte genutzt.
Zu allem Überfluss wurde unser Pachtvertrag nach 10 Jahren Sternwartenbetrieb gekündigt. Der Grund waren Umstrukturierungsmaßnahmen der Landgenossenschaft, die jetzt ein Hotel errichten möchte. „Unser“ Bauer bekam ein neues Haus – und das wurde genau auf dem Gelände „unserer“ Sternwarte errichtet. Das war die Situation, die der neue GvA-Vorstand bei seinem Amtsantritt vorfand.
Der Vorstand hat 2 Ziele: Umzug durchführen und mehr Leben in die Außensternwarte bringen! Derzeit sind wir bei Teil 1. Wie ja bereits mehrfach mitgeteilt, wird die Sternwarte in der Gemeinde Handeloh in der Lüneburger Heide neu aufgebaut. Wir werden bei dieser Gelegenheit ein sinnvolleres Teleskop aufstellen. Vor der Sternwarte wird es genügend Stellplatz für eigene Geräte geben. Planlosen unkoordinierte Beobachtungen (PUB) im SAZ-Stil steht also nichts im Wege.
Handeloh eignet sich ziemlich auch für überregionale Astrotreffen, weil es dort a) eine aktive Astroszene, b) touristische Infrastruktur und c) last but not least einen Astronomen als Bürgermeister gibt, der gerne in seiner Gemeinde astronomische Aktivitäten bündeln möchte. Er plant da sehr groß, und wir passen da gut hinein. Es ist zudem relativ gut erreichbar und hat einen relativ dunklen Himmel.
Wir haben daher ein Gelände am Planetenweg (Höhe Uranus) gepachtet – gleich auf 30 Jahre. Es ist weitab störender Lichtquellen am Rande eines Naturschutzgebiets. Und wir haben auch seit Frühjahr eine Baugenehmigung.
Ursprünglich wollten wir bereits im Juli/August den Umzug durchführen, allerdings hingen die Dinge 2 Monate in der Schwebe. Erst mussten nämlich noch ein paar mit einer möglichen Förderung unseres Projektes zusammenhängende Fragen geklärt werden. Jetzt können wir aber endlich loslegen!
Konstantin und Eric hatten gestern eine Besprechung mit dem Architekten und einer Baufirma. Das Resultat ist ein grober Zeitplan des Umzugs der ASW.
<i><b>Schritt 1 : Planieren, Fundament</b></i>: Baubeginn ist in 14 Tagen bis 3 Wochen. Eine Firma wird das Gelände planieren und die Fundamente erstellen. Die dafür veranschlagte Zeit beträgt 1 Woche. Dann muss der Beton 1 Woche lang trocknen. Bis dahin sind von unserer Seite keine Aktivitäten nötig.
<i><b>Schritt 2: Vorbereitungen am alten Standort:</b></i> An einem Wochenende vorher wird es eine „Aktion“ am Standort der alten Sternwarte geben, bei der die Sternwarte endgültig transportklar gemacht werden soll. Hierzu sind einige helfende Hände nötig. Den genauen Zeitpunkt geben wir bekannt.
<i><b>Schritt 3: Transport des Containers.</b></i> Dann wird in der Woche der eigentliche Umzug erfolgen. Die Sternwarte wird per Kran auf einen Tieflader gehoben und zum neuen Standort verfrachtet. Am neuen Standort wird der Container dann auf die Fundamente gestellt. Hierzu ist nur eine geringe Anzahl von Leuten nötig – es gibt da also keine große Aktion. Wäre ja auch unter der Woche kompliziert.
<i><b>Schritt 4: Einräumen:</b></i> Am Wochenende darauf wird dann aber eine Zahl von Leuten gebraucht. Stichwort: Einräumen. Die Schränke werden wieder aufgestellt, Bleche wieder angeschraubt, Kabel durch die Kanäle gezogen usw. Also viel Kleinkram. Der aber erledigt sein muss, bevor das Fernrohr eingebaut wird. Wozu wir einige Leute brauchen werden.
<i><b>Schritt 5: Einbau des Fernrohrs:</b></i> Am Wochenende darauf (wir sind schon im letzten Drittel des Oktobers) wird das Fernrohr aufgebaut. Dieses ist zur Zeit bei Gerd Neumann im Umbau. Nochmals zur Erinnerung: Es ist der alte 36cm Newton aus der ersten Außensternwarte. Er wurde auf die bereits vorhandene Alt-Montierung gestellt (die in den 80er Jahren aus dem Spendenaufkommen aus Rahlf Hansens „Stern von Bethlehem“ gekauft wurde). Diese Montierung erhält bei Gerd Neumann gerade eine zeitgemäße Steuerelektronik und zeitgemäße Motoren für schnelles GOTO. Der Newton wird ebenfalls mechanisch auf den neuesten Stand gebracht (z.B. Tubuslüftung, Fokussierer usw.) Das Bild zeigt das Fernrohr auf der alten Rupp-Montierung vor dem Totalumbau:
Dies wird definitiv eine Hau-Ruck-Aktion, denn die Alt-Montierung ist etwas schwer. Für Leute, die nicht so viel heben können, gibt es aber auch was zu tun. Also wieder eine größere Aktion an einem Wochenende.
<i><b>Schritt 6 – 999: Installationsarbeiten</b></i>. So, und dann werden an den Wochenenden danach allerlei Installationsarbeiten am Fernrohr anfallen, bis hin zum Einnorden und Austesten des Geräts. Das fällt aber dann bereits unter Astrospaß.
Wichtig wird sein, dass wir die Sternwarte mehr als bisher ins Vereinsleben integrieren. Dazu gibt es konkrete Ideen, aber ich möchte das Posting nicht noch weiter verlängern.
Wir haben versucht, den Arbeitsumfang so stark wie es geht zu reduzieren, freuen uns aber über Mithelfer. Die genauen Termine für "Aktionen" werden wir hier und über GvA Yahoo mitteilen.
Den letzten Stand findet man wie immer auf unserer Homepage
http://www.gva-hamburg.de
unter "Außensternwarte".
Hartwig