Foucault Survival Tipps-Licht am Ende des Tunnels

  • Hallo Gerhard!


    Nix da. Gottseidank sind nahe der Mitte zwei Pits aufgebrochen[}:)]
    Ich vermute mal - mir ist das schon beim Feinschliff aufgefallen -,
    dass im Glaskörper feine Luftbläschen enthalten sind, von denen
    man hofft, daß sie niemals "auftauchen". Aber davor ist man niemals
    sicher! Die beim Polieren entstehenden adhäsiven Spannungen sind
    sicher enorm, das "spürt" man ja selbst in den Händen. Da passiert's
    dann wohl, dass die Bläschen oder vielleicht auch strukturelle
    Schwächen im Glas aufgehen, wann man's am wenigsten brauchen kann.
    Murphys Law.


    Klar, die Dinger krieg ich nicht mehr mit dem Polieren weg, also
    back to Carbo 180.... Scherz[:D]
    Nein, rund um die Minipits entstanden 2-3 kleine Kratzer, die auch
    schon wieder weg sind, aber ich werd' trotzdem noch etwas Politur
    nachlegen. (Andererseits, das eine Pit schwächelt schon enorm.
    Vielleicht geht da doch noch was!?)


    Gestern Nacht hab ich schon mal zum Testen eine 5-Fotoserie mit
    Schnittweiten von 0,2 mm erstellt, aber die lad' ich jetzt nicht
    hoch, weil da gings schon noch arg auf und ab. Die Skalierung des
    Gebirges würde nur FoucaultXL zum Absturz bringen [:D]


    Heut geht leider gar nix mehr. Es gibt (leider) auch noch ein Leben
    neben dem Spiegel. Bin erst Sonntag abend zurück.
    Schönes Wochenende allerseits
    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang!


    Ja, die Pits in der Nähe der Mitte lässt aber jetzt in Ruhe! Unter Umständen brauchst Du nämlich bei einem Newton einen Fangspiegel, der möglicherweise ziemlich in der Mitte des Strahlengangs zu sitzen pflegt und ein gewaltiges "Pit" darstellt. So einen grossen Kratzer bringst Du jetzt gar nicht mehr zusammen, dass Du mit dem Fangspiegel konkurrieren könntest.
    Vorhin ist mir beim Schleifen im "Schleiflokal" (Küche) nebenan etwas aufgefallen:
    Du hast bisher noch nie von "sleeks" gesprochen! Nun, ich vermute, dass Du Dir deshalb keine solchen einhandeln kannst, weil Du ständig am Ball bleibst, sprich, das Ceroxyd, das sich in der Pechhaut befindet, bekommt gar nie die Möglichkeit, Klümpchen zu bilden und komplett auszutrocknen. Du machst ja ständig "Äkschn"! Andere lassen die Pechhaut doch Wochen, wenn nicht Monate, herumliegen.
    Die sleeks produzieren, wenn sie in grösseren Mengen auftreten, Streulicht, sagt man. (Und das wäre wirklich ungut im Vergleich zu ein paar harmlosen Kratzern, die nur nicht schön aussehen)
    Schönes Wochenende, Herr Schleifmeister!


    Gruss


    Gerhard

  • Hallo Gerhard!


    Ja ich versuch schon immer mindestens 2 Stunden am Stück zu
    polieren, weil dann einfach die Pechhaut anfängt Gas zu geben.


    Sleeks hatte ich nur ein oder zwei mal, weil das Ceri in der
    Hitze des Gefechts etwas dünn und "trocken" wurde.
    Ich streich die Pechhaut schon ordentlich ein, so dass ich
    eine Stunde polieren kann und vielleicht zwei mal Wasser
    nachgeben muß. Vielleicht könnt man öfter Ceri wechseln,
    oder auch noch weniger, aber solange ich den Fortschritt
    messen kann ist alles im grünen Bereich und ich wüßte nicht
    warum ich da was ändern soll.


    Gruß
    Wolfgang

  • Schönen Abend allerseits!


    Ich möchte mal eine Testreihe von sechs Foucaultfotos
    hier hereinstellen, von denen ich hoffe, daß sie für
    eine Auswertung irgendwie brauchbar sind. Die Schnitt-
    weitendifferenz ist jeweils 0,2 Millimeter. Der effektive
    Durchmesser ist 254 Millimeter, die Schnittweite ist 2965 Millimeter.
    "Leider" ändert sich bei dieser Schnittweitendifferenz
    subjektiv nicht allzu viel im Schattenverlauf. Für
    Ratschläge bezüglich eines effektiveren Vorgehens wäre
    ich sehr froh.


    Vielleicht kann der eine oder andere von Euch, der schon
    Erfahrung mit Programmen wie FigureXP, Foucault Test Analysis
    und ähnlichen hat, eine Auswertung bereitstellen.


    <i>Die Bilder wurden der Übersichtlichkeit des threads halber
    entfernt, zumal die Bilder weiter unten ähnlich sind</i>


    Es wär' natürlich nicht schlecht, wenn bei der Gelegenheit
    auch mal exemplarisch ein HOWTO in der Art eines Spickzettels
    gepostet würde, welche Daten wo, wie und warum in einem dieser
    Programme eingegeben werden müssen. Davon dürften sicherlich
    andere Spiegelschleifer als ich auch profitieren.[B)]




    Wie sagte der Didi Hallervorden immer: "Mensch ist das alles aufregend!"[:I]


    Gruß
    Wolfgang

  • Ich mal den ersten Schritt, weil hier alle so schüchtern sind.....


    Hab jetzt mal versucht Shadowgram Analysis und Foucault Test Analysis
    von A. Reifke zum Laufen zu bringen.
    Ich weiß nur nicht, ob der workflow (sofern man davon überhaupt sprechen
    kann) richtig ist.
    Bei FTA hab ich die relevanten Spiegeldaten eingegeben. Das Programm ermittelt
    dann die "optimal mask zones" für "inner", "outer" und "effective" Radius.
    Den "effective radius" hab ich dann in Shadowgram Analysis eingegeben.
    Und zwar unter Shadowgram List -&gt; Add -&gt; da lädste dann dein Bildchen.
    Dann hab ich unter Measurement die Schnittweitendifferenzen a 0,2 mm eingeben
    und den Zone Radius eben "effective". Stimmt das[?] Nächste Frage: Soll hier jeweils nur ein jpeg geladen werden oder alle 6 in meinem Fall[?] Welches Bild ordne ich welchem "Zone Radius" zu[?]


    Auf jeden Fall hat mir das Programm dann folgendes WaveError-Profil ausgespuckt:

    Gruß
    Wolfgang

  • Hi


    Schön, daß Du wieder zurück bist und Dich nun wieder dem eigentlichen Leben zuwendest. Hab die Bilder erst spät abends entdeckt und muß mich daher kurz fassen.


    Das sieht gut aus. Der Rand macht einen ordentlichen Eindruck und die Mitte entwickelt sich in die gewünschte Richtung. Ob man der Kurve des Diagramms trauen darf, kann ich nicht beurteilen. Hängt davon ab, ob Du vorher im Setup alles richtig eingetragen hast. Kritisch ist z. B. die Angabe, ob sich die Lichtquelle mitbewegt oder ob sie feststeht. Diese Eingaben solltest Du also nochmal überprüfen.


    Die Sequenz entspricht dem, was wir sehen wollten. Fazit ist - auf der Basis dieser Bilder: an dem Spiegel gibt's nichts auszusetzen. Kannst so weitermachen auf dem Weg zur Parabel. Nur schade, daß Du nicht noch ein paar Bilder weiter außen gemacht hast. Dann hätte ich sofort eine eigene Oberflächen-Analyse vornehmen können, und Du hättest was zur Kontrolle gehabt.


    Mit den von Dir genannten Programmen bin ich nicht vertraut. Da müssen andere ihre Tipps geben. - Wir begleiten Dich weiter - Karl

  • Hallo Karl!


    Das Forum lebt![:D]
    Übe gerade <i>Piece sans titre</i> von Leo Brouwer auf der
    klassischen Gitarre und werf' immer wieder mal ein Auge auf
    die Webseite, ob sich was tut.


    Jau, ich glaub' ich hab <i>moving light source</i> ausgewählt
    und hoffe ich lüg' jetzt nicht.
    Ich werd' erst morgen versuchen nochmal ein paar vernünftige Bilder
    zu produzieren, denn heut abend hab' ich schon zuviel roten Sturm
    getrunken[:o)].


    Ich vermute, du verwendest FigureXP, weil man das am öftesten sieht,
    aber mit dem komm' ich noch weniger klar.
    Vielleicht kannst du mir ja mal morgen mit den neuen Bildern unter
    die Arme greifen. Jetzt sag ich nur noch schnarch und gute Nacht.


    Wolgang

  • Hi


    Und noch was: Ich lese gerade, daß Du die Programme offenbar mit den 6 Bildern gefüttert hast, die Du hier ins Forum gestellt hast. Damit ist keine sichere Spiegel-Analyse möglich, weil die Licht-Schatten-Grenze auf dem letzten Bild bei ca 55% des Radius verläuft - von der Spiegelmitte aus gezählt. Die Analyse-Programme liefern umso sicherere Spiegel-Profile, je näher die äußerste Licht-Schatten-Grenze am Rand liegt. Also: Noch ca 4, 5 zusätzliche Bilder im Abstand von 0,2 mm, und die Aussagen der Programme über Deinen Spiegel fallen wesentlich zuverlässiger aus. - Karl

  • Hallo Wolfgang.


    Ich bin erst jetzt dazu gekommen.
    Karl hat schon recht das du bis zum Rand kommen sollst, aber
    12 Bilder denke ist doch ein bisserl viel.
    Dein Spiegel wenn er fertig ist hat eine Radiusdifferenz von 2,72 mm von der Mitte bis zum Rand.
    Da die Mitte und der Rand sehr Schwierig fest zu stellen ist, bleibt man etwas darunter.
    Vielleicht bei 2,5 mm und 0,35 mm Schritten dann kommst du mit 7 Aufnahmen durch.
    Das wären genug Zonen für f / 5,83 und ist ein wenig angenehmer.
    Ist der Rand damit nicht erreicht sind selbstverständlich noch mehr Aufnahmen nötig.
    Was ich nicht hoffe.


    Viele Grüße
    Alois

  • Hallo Alois!


    Das mit den 0,35 mm Schritten leuchtet mir ein.
    Muß ich Montag gleich ausprobieren. Danke.
    Derweil schick ich mal noch 5 Fotos hoch, die etwas
    aussagekräftiger geraten sind als die letzten (hoff' ich).
    Ist halt schwer für einen Anfänger zu beurteilen, was
    für die Auswertung gut genug, bzw. ausreichend ist, da
    man die Anforderungen der Programme aus der Erfahrung
    kennen müßte, die mir aber total fehlt - klar.
    Und optisch mit Coulder-Maske? - na da geht doch erst recht das Licht aus.....


    <i>Auch die Bilder an dieser Stelle wurden, weil jugendgefährdend, ein Opfer der Zensur...</i>[:D]


    (Na servas, irgendwann werd i a Festplatten für's Astrotreff spendieren müssen...)


    Gruß
    Wolfgang


    PS: alles in 0,2 mm Schritten, wie gehabt....
    PPS: Irgendwas mich ich immer noch grundsätzlich falsch bei
    der ganzen Messerei. Bei den letzten Fotos kommt des
    Licht von der anderen Seite.....!?

  • Hi


    Deine Fotoserie sieht weiterhin typisch aus. Und die Bilder wirken schärfer und kontrastreicher. Darum geht es aber nicht. Ich habe mir wieder das Bild vorgeknöpft, das Du am weitesten außen aufgenommen hast. Die Licht-Schatten-Grenze liegt wieder bei 55 bis 60%. Wahrscheinlich stammen sie aus derselben Meß-Serie wie die vorige Sequenz. Wenn Du heute mißt, sorg dafür, die Klinge schrittweise so weit rauszufahren, daß der dunkle Rand-Saum bei 3 oder 9 Uhr ganz schmal wird (auf der gegenüberliegenden Spiegelseite ist derselbe Spiegelbereich hell)


    Und damit zu dem Phänomen, das ich überhaupt nicht einordnen kann: ich habe dir ja schon vor Tagen die Frage gestellt, ob du Klinge und LED ständig vertauschst. In der Tat ist es auch diesmal wieder so, daß das Licht auf der letzten Serie die Seite gewechselt hat. Ein solcher spontaner Wechsel ist mir vollkommen neu. Gibt es an deiner Knipse vielleicht einen Knopf, der die Bilder dreht? Oder hattest du die Bilder vor dem Posting in der Bildverarbeitung, die sie unbemerkt gedreht hat? Irgendwas stimmt da nicht. Oder willst du vielleicht die alten Hasen zur Verzweiflung treiben? Eine ganz aktuelle Idee, die ich jetzt nicht überprüfen kann: Manche Deiner Bilder zeigen doch ein Bücherregal als Hintergrund. Wenn die Bilder versehentlich gedreht sein sollten, hätte das Bücherregal auf den Bildern die Drehung mitgemacht. Schau doch da bitte mals als erstes nach. - Karl

  • Hallo Karl!


    Ich werde das alles gleich mal checken. Das mit dem "verkehrten" Licht
    ist mir selbst ein kleines Rätsel. Nein, die Bilder sind so wie sie
    aus der Kamera kommen, unbearbeitet, nicht verdreht und auch nie die
    gleichen zweimal verwendet! Klinge und LED bleiben unverändert!
    Ich hab' da eine Idee, was da schief laufen könnte, muß das aber jetzt
    erst mal gegenchecken, bevor ich hier allzuviel Stumpfsinn reinstelle.
    (Möglicherweise kehrt sich das Bild um, wenn man die falsche Halbmond-
    seite über den Spiegel wandern läßt) Der Licht/Schatten-"Wechsel" ist
    auch visuell so zu sehen, hat also nix mit der Kamera zu tun!
    Vielen Dank für deine Geduld. Im übrigen liegt mir nichts ferner, als
    "alte Hasen zur Verzweiflung zu treiben". Für solche Späße liegen mir
    spätestens seit dem Foucaulttesten die Nerven zu blank.


    Gruß und bis dann....
    Wolfgang


    PS: Ich mach die Messungen auch zu sehr aus dem Bauch raus.
    Also "Irgendein Schattenverlauf ist schon ein guter Schattenverlauf"
    Ich müßte mir nochmal den Onlineartikel zum Procedere des Testens
    zu Gemüte führen, also: welche Bilder entstehen intrafocal, extrafocal
    und im Focus bei welcher Klingenposition, sonst bleibt das Ganze immer nur dem Zufall überlassen....[:(]

  • Hallo Wolfgang !


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">( Na servas, irgendwann werd i a Festplatten für's Astrotreff spendieren müssen...)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja das habe ich mir auch schon gedacht. Oder du kannst sie mir oder Karl
    per Email zur Ansicht schicken bis die Prüfmethode geklärt ist und erst dann
    hier veröffentlichen wenn sie eine gute Aussage bedeuten.


    Aber um dir überflüssige Arbeit zu ersparen will ich dir noch etwas über die
    Vorgangsweise schreiben.
    Das die Bilder jetzt verkehrt sind ist sicher dadurch entstanden wie du schon richtig
    vermutest, das es die falsche Halbmondseite ist.
    Das kannst du überprüfen wenn du mit einer Lupe in den Fokus schaust.
    Da siehst du die Led abgebildet und wenn du die Rasierklinge zustellst auch deren Bewegungsrichtung.
    die Rasierklinge soll von der runden Seite kommen und auf der geraden Seite schließen,
    weil dort entsteht das Schattenprobebild. Dann weist du auch endlich von welcher Seite die Rasierklinge kommt.
    Dann beim Messen gibt es einen Trick um überflüssige Schritte zu ersparen.
    Du stellst den Tester zuerst so ein das die Mitte fast flach erscheint.
    Dann fährst du vom Spiegel wegwerts also zu dir bis der Rand flach erscheint
    und schaust wie viel du gefahren bist.
    Dann teilst du diese Strecke durch die gewünschte Aufnahmenzahl und du hast die passenden Schritte.
    Weiters siehst du dann auch schon sofort ob der Weg schon größer als der zur notwendigen Parabel oder kürzer ist.
    Oder wen der Weg verkehrt ist du das Gegenteil hast. Was aber hoffentlich nicht der Fall ist.
    Wenn es dir recht ist würde ich dir auch telefonisch beistehen wenn du gerade mit der Lupe oder dem
    umgekehrten Okular am Tester bist.
    Da würde es am schnellsten gehen die Methode verständlich zu machen.
    Ich schreibe dir die Nr. in einer privaten Nachricht.


    Viele Grüße
    Alois

  • Tja ähem..[:I][:I] peinlich, peinlich... das Wirrwarr
    dürfte entstanden sein, weil das Beleuchtungs-
    verhältniss umschlägt, wenn die "falsche" Halbmondseite
    in der Spiegelmitte ist. Läßt man den ganzen Halbmond
    durch den Spiegel wandern verkehren sich die Beleuchtungs-
    verhältnisse, wenn sich je ein Halbmondrand genau in der Spiegel-
    mitte befindet. Man kann ja (leider) auch mit dem Sichelschatten
    und nicht nur mit dem Klingenschatten Foucaultbilder erzeugen.


    Ich muß jetzt weiter nachdenken......sieht aber nicht gut aus.
    Mir gibt's da überhaupt vielzuviel Möglichkeiten, daß hier
    etwas auf einmal seitenverkehrt erscheint. Beim visuell Testen
    muß ich 20 cm hinter den Tester, der deshalb entsprechend ver-
    schoben werden muß. Auch hierbei ist der Halbmond auf Klingenhöhe
    und 20 cm dahinter jeweils seitenverkehrt. Wie kann ich denn mit
    Sicherheit sagen, daß die Klinge im genau im Focus ist??


    Gruß
    Wolfgang


    <i>Eine Hypothese ist ein Gesetz zur Bildung von Erwartungen</i>
    L. Wittgenstein.


    Oups... hallo Alois. Da haben sich jetzt die posts überschnitten.
    Ich versuch jetzt mal das nachzuvollziehen, was du geschrieben hast
    und wenn ich nicht klarkomm' damit, ruf' ich an. Vielen Dank auch
    für das Angebot[:)]

  • Hi


    Ich war gerade an meinem Tester und haben versucht, durch falsches Anschneiden des Lichkegels die Beleuchtung des Spiegels umzukehren. Hat auch gleich beim ersten Versuch geklappt. Damit hast Du für ein absolutzes Novum in der Geschichte der europäischen Spiegelschleifkunst gesorgt. Es ist halt wie immer: die Neuerungen kommen immer von außen. Dein Pech, daß es diesmal eine unbrauchbare ist.


    Was heißt hier: die Nerven liegen blank! Ich finde das alles sehr entspannt. Deine Bilderserie beweist, daß Du den Beginn der Meßstrecke gut einschätzen kannst. Nur mit dem Ende hapert es noch ein wenig. Das ist aber eine Kleinigkeit. Vom Hirnkrebs bist Du meilenweit entfernt.


    Die 2 Tipps, die man Dir in dieser Situation geben muß sind diese: Damit das Licht nicht wieder springt, mußt Du darauf achten, daß der Halbmond während der Meß-Sitzung auf der Klinge sichtbar ist. Ich habe mir daher in meiner Anfangszeit die dem Spiegel zugewandte Seite der Klinge mit weißem Papier überklebt, damit ich den Halbmond auch immer schön sehen kann. Wenn man ihn dort plaziert hat, kommt es nur noch darauf an, die Klinge seitlich so zu bewegen, daß der vertikale GERADE (darauf liegt die Betonung) Rand des Halbmonds an der Klingenkante vorbei in die Kamera scheint. Wenn Du so verfährst, kriegst Du die gewünschten Bilder.


    Zweitens: Wieweit sollte man die Klinge reinneigen? Wenn Du Dir die Bilder Deiner zweiten Serie anschaust, erkennst Du von 3 Uhr über die Mitte nach 9 Uhr insgesamt 3 Licht-Schattengrenzen - nämlich eine in der rechten Spiegelhälfte, eine nahe der Mitte, und eine dritte in der linken Spiegelhälfte. Achte mal auf die zentrumnahe Licht-Schatten-Grenze. Die ist auf dem obersten Bild rechts vom Zentrum, nähert sich auf den folgenden Bildern dem Zentrum und steht auf dem letzten Bild links vom Zentrum. Diese Wanderung liegt daran, daß Dein Tester nicht perfekt zur optischen Achse ausgerichtet ist. Das muß er auch nicht. Man kann von Bild zu Bild die entsprechende Korrektur vornehmen, indem man die Klinge soweit reinneigt, daß die Zentrum-nahe Licht-Schatten-Grenze in etwa durch den Spiegel-Mittelpunkt verläuft. Dann ist das Bild perfekt.


    Du siehst: Du brauchst keine langen Online-Anleitungen. es genügen wenige Hinweise, um Dir den letzten Schliff zu geben. Das Einzige, was wir Dir nicht abnehmen können, ist Üben, üben... Wenn Du das beherzigst, bedienst Du Deinen Tester bald so traumhaft wie Dein Auto: Kurbelst Dich innerhalb von Sekunden in die Schattenwelt und weißt am Ende gar nicht mehr, wie Du dorthin gekommen bist. - Karl

  • Hallo Karl!

    Man könnte sagen, ich beginne allmählich zu verstehen....
    Wichtiger als revolutionäre Entdeckungen wären mir im Moment
    allerdings richtige Ergebnisse, da sind wir uns einig[:)]
    Jetzt kann's eine Zeit dauern bis ich mich hier wieder melde.
    Es ist eine Sache den Weg zu kennen, eine andere ihn zu gehen.


    Gruß
    Wolfgang

  • Hmm....Problem! Wenn der LED-Halbmond auf der Klingenkante sitzt
    dann kann ich ihn ja nicht mehr beobachten. Da konfligieren zwei
    unvereinbare Voraussetzungen: Fokussierung und Messung!


    Soll ich dann den Tester seitwärts verschieben? Mein Kreuztisch hat ja nicht so viel
    Spielraum, um das Bild bis zum Objektiv rüberzufahren!?


    Gruß
    Wolfgang


    PS: Zumindest hab' ich jetzt eine Vorstellung wie der Schattenverlauf
    idealerweise auszusehen hat. D.A. Harbour hat gegen Ende seines
    Artikels <i>Understanding Foucault</i> sechs typische Bilder abgebildet .
    Die Bilder 8e-8f fehlen mir eben noch.
    http://www.atm-workshop.com/foucault.html


    Gruß
    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,
    das "reelle Abbild" der LED als Bild auf die Klinge zu projizieren ist nur die Grobjustage. Wenn Du soweit bist, fehlen nur noch Millimeter bis zum Foucaultbild. Also einmal den Fingernagel neben den Tester stemmen und alles 3mm zur Seite, dann leuchtet es schön.


    PS - Hintergrund:
    Die opt. Effekte kommen nicht durch die LED sondern durch die Klinge zustande. (Die LED leuchtet diese nur aus.) Das "reelle Abbild" ist seitenverkehrt und kopfüber. Wenn Du also das Abbild dunkel justierst, nähern sich Klinge und dessen Projektion immer näher aneinander und lassen kein Licht mehr durch. Die Verhalten sich dann wie ein Spalt, den man zuschiebt.


    Die Foucault-Effekte kommen nun dadurch zustande, das Abweichungen der Sphäre zu anderen Projektionsentfernungen führen - Du also eine ganze Sammlung von Projektionen (für jede Abweichung eine eigene) an der Messerschneide hast. Die, dessen Projektionsebene näher zum Spiegel sind, erscheinen dunkel gegenüber der Klinge und hell auf der Klingenseite (=Sphäre mit kürzeren Durchmesser) und vice versa.



    Edit: Licht und Schatten verstehen sich besser mit einer Grafik...

  • Hi Wolfgang


    Die Bilder, die Dir fehlen hast Du genau richtig identifiziert. Da Du bis dahin alles richtig gemacht hast - die bisherigen Bilder beweisen es ja - bist Du auf dem letzten Meter. Normalerweise wüßte ich nicht, was ich jemandem in Deiner Situation noch erklären sollte. Wäre da nicht das leidige Problem mit dem Lichteinfall. Daher meine ich, ist es gut, sich noch mal auf einen gemeinsamen Ausgangspunkt zu bringen. Hier schematisch die Test-Situation aus der Spiegel-Perspektive:



    Erkennst Du die so wieder? Klingenkante verdeckt LED zur Hälfte. Vertikaler Halbmondrand auf Klingenkante, der Halbmond auf der Klingenfläche. Halbmond in Höhe der Mitte des Kamera-Objektivs.


    Wahrscheinlich ist bei Dir alles spiegelverkehrt - aber das ist nicht von Bedeutung. Schau Dir die Skizze genau an. Sie sollte Dir nichts Neues bieten, da Du ja schon F-Bilder produziert hast. In der Situation, die die Skizze wiedergibt, genügt ein winziger Dreh an der Quer-Kurbel, und das Licht am geraden Rand des Halbmonds fällt an der Klingenkante vorbei in die Kamera (man zieht gewissermaßen die Klinge unter dem Halbmond weg) Diese Situation MUSST Du gehabt haben. Dann verstehe ich nicht, wo jetzt unvereinbare Forderungen entstehen sollen. Sag's bitte noch mal ausführlicher - Karl

  • Hallo Karl!!!!!!!


    Ich hab jetzt eine 3/4 Stunde mit dem Alois aus Vorarlberg telefoniert!!
    Des is ja da Wahnsinn wos i gmacht hob! Ein Wunder, daß ich überhaupt
    irgendwelche Foucaults (oder was auch immer das ist, was ich da fotografiert habe!!!!) zusammenbracht hab! Der Punkt ist - wie auch auf deiner fabelhaften
    Skizze zu sehen ist -, daß


    DIE KANTE DES LED-AIRYS AUF DER MESSERSCHNEIDEN-
    KANTE ZU STEHEN KOMMEN MUSS, DANN DIE MESSERSCHNEIDE VON DIESER AIRY-KANTE WEGFÄHRT
    BIS NUR MEHR DER VERBLEIBENDE L I C H T S P A L T DES HALBMONDS DAS
    FOUCAULTPHÄNOMEN FREIGIBT!!!!


    (Ich will gar nicht drüber nachdenken warum die Fotos von mir trotzdem irgendwie... wahrscheinlich ein Zufallstreffer!?)


    Also morgen hab ich mit dem Alois ausgmacht weiterzutelefonieren, weil wir
    heute beide keine Zeit mehr haben. Nochmals vielen Dank euch beiden (Alois
    und Karl und natürlich auch Kalle) für eure Mühen und Geduld.


    Gruß
    Wolfgang


    PS: Hallo Karl! Ich fühl', daß das für dich nicht logisch ist warum's
    dann trotzdem funktioniert. Mögliche Erklärung: Man sattelt das
    Pferd von hinten auf. Du stellst nicht sicher, daß bestimmte
    Eingangsvoraussetzungen erfüllt sind, also daß das LED-Airy
    zB n i c h t von Anfang an auf die Messerschneide ausgerichtet ist,
    sondern du justierst den Tester gleich im COC auf die Schatten aus,
    dann mag sich die Eingangsvoraussetzung (womöglich) im nachhinein
    von selber einstellen (bessere Erklärung hab ich im Moment auch nicht).[8)]

  • Hi


    Ja, das bleibt rätselhaft. Kann nur so gelaufen sein, wie Du es im PS schreibst. Normalerweise hat man das umgekehrte Problem: Anordnung und Handhabung - alles richtig, trotzdem kriegt man die Bilder nicht hin. Aber so wie Du: alle Anleitungen zum Test offenbar falsch verstanden zu haben und dann trotzdem richtige Bilder zu produzieren - das macht Dir so schnell keiner nach. Du bist offenbar in die Foucault-Situation reingestolpert, ohne zu wissen, was Du tust. Und dann noch gleich eine Serie hinzulegen, so daß man als Zuschauer glaubt: der hat's drauf - auch das ist in der europäischen ATM-Szene ohne Beispiel. Genau genommen mußt Du als Schatten-Genie gelten: Null Ahnung und trotzdem super Bilder. Ich HOFFE, daß Du jetzt in der Spur bist und bleibst und daß wir ab jetzt die gleiche Sprache sprechen und keiner mehr gedanklich eigene Wege geht. - Es stimmt: würde mich wirklich interessieren, wie Du an Deine Bilder gekommen bist. Aber das wirst Du kaum rekonstruieren können. Vielleicht versuchst Du's ja doch und hältst den Artikel bis zum nächsten 1. April zurück.


    Was jetzt zu tun ist: Sag uns erst mal, ob's vom Spiegel aus so aussieht wie auf der Skizze oder spiegelverkehrt. Und dann stellst Du uns morgen hier die 5, 6 Bilder rein - mit Angaben zu den Schnittweiten-Differenzen. Über die ganze Meßstrecke, die Alois Dir schon vorgerechnet hat. Dann machen wir ne Auswertung nach unseren Verfahren und Du eine mit Deinen Programmen. Und sag uns, ob Deine Lichtquelle mit der Klinge mitfährt oder unabhängig vom Tester fest montiert ist. Ganz weit hinten im Hinterkopf rechne ich mit der Möglichkeit, daß Du uns wieder mit einem dicken Klops konfrontierst. Bitte nicht: mögen Deine und unsere Kurven identisch sein. Bis dann - Karl

  • Hallo Karl!


    Jetzt nach dem Gespräch mit dem Alois fällt's mir fast schwer die
    alte - und damit falsche - Testsituation nachzustellen. Ist mir aber
    natürlich trotzdem gelungen. Also: Der Tester und damit die LED waren
    viel zu weit intrafokal positioniert. Bei der Kontrolle des reflektierten
    LED-Lichts mit Hilfe eines vorgehaltenen Blatt Papiers erschien der
    Lichtkreis so groß wie eine 10-Cent-Münze. Bei dieser Entfernung ist
    bei mir der Spiegel ausgeleuchtet. Das reflektierte LED-Licht muß sich dabei nicht
    einmal auf der Klinge befinden. Dann fährst du mit dem Schlitten in den
    Strahlengang und erhältst die schönsten Foucaults. Frag mich nicht warum...
    Nachdem du ja einen nutzbaren Testeraufbau hast, gelingt's dir vielleicht
    aus bloßem Interesse das ganze nachzustellen. Verwertbar ist das klarerweise nicht.


    Dein Lob ist zwar schmeichelhaft, aber unterm Strich muß man sich wundern,
    daß das blinde Huhn trotzdem ein Korn fand.


    Deine Skizze stimmt und ist seitenrichtig. Der Halbmond befindet sich jedoch auf der Klingenkante und nicht irgendwo daneben wie auf der Skizze. Das war der Status quo nach dem Telefonat mit Alois. Morgen bin ich gespannt wie das Airyscheibchen durch Verschub dann den Lichtspalt bildet. Dabei ist mir jetzt noch nicht klar wie dies ohne die Aufgabe der Konstellation Airy/Klinge möglich ist, aber das wird mir der Alois morgen wie versprochen erzählen.


    Der Tester ist (wie auf dem Foto zu sehen) slitless mit mitbewegter Lichtquelle.
    Morgen kommt Klarheit in die Sache nachdem zuviel rumprobiert wurde. Hier bewahrheitet sich mal wieder was der gute I. Kant sagte: "Theorien ohne
    Anschauung sind leer, Anschauung ohne Begriffe ist blind" Ich bin halt über
    den zweiten Hauptsatz gestolpert.


    Eine eigene Programmauswertung hab ich nicht. Ich hab mich wie gesagt nur
    kurz mit den Reifke-Programmen gespielt. Ich werd versuchen ihn zu kontaktieren
    um aus ihm irgendwie einen workflow rauszulocken. Schade, so ein schönes Programm
    ohne irgendeine Dokumentation! Schmach und Schande!


    Gruß
    Wolfgang


    PS: Kennt ihr das, wenn das Airyscheibchen in der Luft "schwebt"?
    Sieht aus wie ein Hologram. Vielleicht erinnert ihr euch an Star Wars III,
    wo der Todesstern als 3D-Hologram auf die Brücke eines
    Rebellenschlachtschiffs projeziert wird...... It's magic!!!!!!

  • Hi


    Alles höchst seltsam, was Du da über das Zustandekommen der bisherigen Bilder erzählst. Wollen hoffen, daß Alois Dich heute telefonisch an die Hand nimmt und Dir den restlichen Weg zeigt. Einen Nachteil sehe ich dabei. Nach seinen mails zu urteilen ist Alois Optik-Wissenschaftler. Könnte sein, daß er Dich in seiner Begeisterung mit zuviel Theoretischem füttert, wo es im Moment doch eher um Komponenten-Anordnung und Handgriffe geht.


    Daher ein Tipp von mir: Stell die Skizzen-Situation her, sorg dafür, daß sich der Halbmond SCHARF auf der Klinge abbildet und dann fahr die Klinge so wenig - ein klitzekleines bißchen nur - zur Seite, daß vom Halbmond etwas Licht an der Klingenkante vorbei in die Kamera fällt. Ein paar Photonen genügen - dann hast Du die Bilder. Und zwar in der Anordnung, die wir alle benutzen. Die Anordnung ist wichtig, denn nur dann sind unsere weiteren Tipps für Dich verwertbar. Versuch das ruhig schon vor dem Telefonat. Ich denke, das Gespräch mit Alois wird danach sehr kurz ausfallen - Karl

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!