Utopische HS- Fassung

  • Hallo,
    die folgende Fassung könnte ich für mein 16" Newton erhalten. Ich bin mir nicht sicher ob dieses System besser ist als eine herkömmliche 18-Punktauflage. Je nach Stellung des Teleskops bekommen die Auflagestifte eine andere Vorspannung. Was meint Ihr dazu? Hab Angst daß wenn ich das Teil einbaue, hinterher eine Böse Überraschung erlebe und der Spiegel ein Eigenleben entwickelt. Da hat sich einer viel Arbeit gemacht muß doch einen Grund dafür geben.

  • Hallo Godzilla -
    Da hast Du ja ganz was raffiniertes an Land gezogen. Nimm es - ich glaube kaum, daß es eine ausgeklügeltere HS-Fassung gibt, die für Amateure sinnvoll ist (Stichwort adaptive Optik).
    Nur kann ich mir vorstellen, dass sie etwas schwer ist...


    Gruß


    ullrich

  • Sagst Du so einfach. Ich müsste den ganzen Gitterrohrtubus anpassen. Wenn Du meinst das wär was dann mach ich mir die Arbeit. Das Teil soll so um die 30kg wiegen die machen meiner Monti aber nix aus. Das Teil scheint so von 1950 zu sein aus irgendeiner Sternwarte schätze ich. Adaptive Optik ist aber doch ein bischen was anders oder?
    Wenn das System wirklich was taugt dann frage ich mich warum ich bisher nie davon Erahren habe. Läßt sich auch nachbauen so etwas.

  • Hi Andreas,
    interessantes Teil, aber leider wohl nur für stationären Gebrauch geeignet, für 16" brauchst du aber sowas nicht. Hier ist der Link zu Frederic nochmal in englisch. Wie dick ist denn dein Spiegel?
    Gruß

  • Hallo Godzilla
    Auf die Stifte der Fassung solltest Du aber noch Platten befestigen (am Besten mit Kugelgelenk Grösse z. B. 5*5cm) und auf die Plättchen ein dünnes, weiches Material legen.


    Gruss Max


    Ich hab noch was vergessen: die Auflager sind statisch ziemlich ungünstig angeordnet.... die Randlager gehören mehr in die Mitte und die in der Mitte mehr nach aussen. Ausserdem sollten die Dinger nicht so schön in 2 Ringen angeordnet werden, sondern besser etwas mehr verteilt sein. Hatten die kein Graphical-Plopp zum rechnen???[:D]
    Das mit den Platten zur Krafteinleitung wird wohl so nicht so einfach funktionieren.


    Bau doch die Grundplatte um und behalt nur gerade die Mechanik der Auflager.


    Erneute statische Grüsse


    Max

  • Hallo Max,
    das mit der ungünstigen Anordnung ist mir auch so durch den Kopf gegangen. Vieleicht waren dort noch einmal Dreiecksplatten drauf. Ich hab jetzt überlegt zwei Federstifte einen vom inneren und den anderen vom äusseren Radius mittels Rechteckstange zu verbinden. Auf diese Stange könnte ich dann neue Auflagepunkte schaffen. Was meinst Du?
    Wie groß müßten denn die Auflageplättchen sein? Der Spiegel ist 37mm dick.
    In dem Link von Schicko http://www.astrosurf.com/altaz/astatique.htmkann man sehen daß die Auflagepunkte aus Filzgleitern bestehen. Scheinbar muß der Spiegel rutschen können so daß sich die Auflagekraft verteilen kann.

  • Hallo Godzilla,
    Das mit dem Verbinden könnte hinhauen, mir scheint zumindest technisch nichts dagegen zu sprechen. Die Befestigung der Stangen auf den Stiften muss gelenkig ausgeführt werden, also nicht irgendwie einspannen! Auf den Dreiecken empfehlen die Franzosen Teflon. Die Grösse der Dreiecke kann ich dir leider nicht empfehlen, ich würde nicht unter 1.5*Spiegeldicke gehen, ist aber dann auch vom Abstand abhängig. Berechne doch mit Plopp mal die ideale Anordnung, dann miss die grösste Distanz zwischen den Lagerpunkten raus und bleib bei deinen Lagern darunter!
    Wie wirst du den Spiegel kollimieren? Mit 3 Schrauben zwischen Fassung und Tubus oder mit den Gewichten hinter den Stiften?
    Gruss Max


    (Hattest Du nicht mal Pläne um einen Yolo zu bauen? Wie geht's da weiter?

  • Hallo Max,
    kollimieren will ich einfach über die drei Schrauben ohne Gewicht wird auch in dem Link von Roland so beschrieben. Das ist gerade eine der größten Vorteile was mich bei andern Systemen gestört hat. Die ganze Spiegelzelle hängt meist an nur drei Schrauben.
    Hier wird einfach nur an einer der drei Schrauben gedreht und schon hat der siegel spielfrei eine neue position. Die Schraube wird nicht seitlich belastet.
    Die rechteckstange mit den neuen Auflagepunkten werde ich wie eine Schranke bauen also nur an einem Federstift quer gelagert auf dem anderen liegt die Stange nur auf. ( Muß sich ja verschieben können, Zwei Achsen würden klemmen.)
    Die Stange liegt dann auch auf den drei äusseren Kollimationschrauben auf.
    Was mir aber Kopfzerbrechen bereitet:
    Auf den Photos ist deutlich zu sehen, daß die Gewichte der inneren Stifte größer sind als die aüsseren....
    Ich denke alle Stifte müssen exakt die gleiche Druckkraft erzeugen.
    Also Spiegelgewicht geteilt durch 18 in diesem Fall oder denk ich falsch?
    Die Sache mit den Gitarrenseiten als seitliche Spiegelzentrierung ist mir auch neu hat das schon mal einer gebaut? Siehe hierhttp://www.astrosurf.com/altaz/lateralsupport.htm
    Über den Gurt schreiben die nix gutes...
    Bin über jeden Hinweis dankbar.
    Was den Yolo angeht bin ich depremiert da ich dachte es ließen sich auch hier in Deutschland ein paar Leute animieren zwecks Schleifgruppe.
    Naja dann bau ich halt allein...
    Losgehen wird es wohl aber erst im Spätsommer nächsten Jahres da ich vorher einen Turbulenzfreien Raum mit 8m Länge für den Focault Test brauche. Hab zwar so nen langen Raum allerdings in der Scheune und zu dieser Zeit den warmen Spiegel in die kalte Scheune tragen und jedesmal warten bis zum auskühlen ist Schwachsinn bei der Brennweite. Also muß ich in meiner Scheune einen beheizbaren Raum schaffen der diese Länge hat und gleichzeitig als Schleifbude herhält.
    Gruß Andreas

  • Die Gewichtsverteilung kannst du auch mit dem Hebel der Gewichte hinten noch beeinflussen. Ich glaube, Du kommst mit dem High-Tech Ding nicht um's Ausprobieren rum, der Kurt zeigt uns ja immer wieder wie's mit experimentieren geht.


    Zum Yolo: Ich hab auch so vor gegen Februar mit dem Schleifen zu beginnen. Wir können dann ja Erfahrungsaustausch pflegen. Ich hab's ja doch etwas einfacher, innert 50km um mich herum hat's ein Dutzend Yoloaner und die treffen sich einmal pro Monat 100m von meinem Arbeitsplatz in Winterthur (Rest. Chässtube, typisch schweizerisch!).
    Den Grob- und Feinschliff inkl. Anpolieren kannst Du ja schon im Winter/Frühjahr vornehmen! Spiegelzellenbauen ist auch unabghängig von der Endkonfiguration. Den Tubus aber, den kannst Du erst nach Vollendung beider Spiegel bauen.


    Gruss Max

  • Hallo !
    das mit der Gewichtsverteilung scheint mir hier nicht das groeste Problem .Es stimmt zwar das hier etwas unueberlegt gearbeitet wurde und man es dem Zufall ueberlies. So erhebt sich die Frage- wie kann ich den Spiegel vernuenftig befestigen wenn er butterweich aufliegen soll.
    2 tens. wie stark muss die Kipphebelvorspannung sein damit das gute Stück nicht zu wandern anfaengt, und sich der fokus auf einmal wo anders befindet.Ich wuerde sagen - vergiss es!

  • Hallo Hager Sepp,
    wenn Du in die vorigen Links auch mal reinschaust dann findest Du die Antworten und die Zweifel sind beseitigt.
    Ich hab mir jetzt überlegt daß irgendwer mal die Gewichte vertauscht hat von innen nach aussen. Und zwar müssten aussen größere wie innen sein. Wenn man einen kreis wie eine Torte teil und ein solches Kochenstück auflegt dann hatt man aussen mehr Masse zu halten wie innen. Ich weiß jetzt nur noch nicht genau wie ich jetzt diese Auflagekraft berrechnen soll.
    Ansonsten denk ich dann auch: versuch macht kluch
    Gruß Andreas

  • Hallo Andreas (Godzilla )
    Ich weiss was du meinst aber meine Zweifel gehen dahin, - weil sich ja der Schwerpunkt des Spiegels in verschiedenen Lagen ändert. D.h. Wenn ich im Zenit bin - kein Problem Aber was ist wenn ich im osten oder westlich beobachte oder mein Telescop in Richtung Schiffskiel bewege um die Argonauten zu sehen. Es ist so ähnlich als wenn ich eine gewisse vorkompensation einkalkulieren muss um die Deformation Oder Seitendrift aufheben zu können
    ( Vorwucht) z.b Bei Montierungen besteht ja auch immer das Problem dass der Schwerpunkt immer Im Lot nach unten verlaeuft und man so eine gewisse Vordrift erzeugen muß um eine gute Nachfuehrung zu gewaehrleisten. Wenn ich eine konvencionelle Spiegelfassung hernehme so sehe ich dass (beinahe) alle Kraefte die auf die Spiegelmasse einwirken durch ein 9 oder 18Punkt Auflage locker geschluckt werden. Was die seitliche Drift angeht ist dies nicht so kritisch weil ja die Verformung nicht so stark ist und ja der Spiegel seitlich befestigt ist, so ist das Sache der Wuchheit der Montierung. Wenn aber auf der Spiegelfassung schon Fehlerquellen auftreten koennen, so ist die Einstellung D.h. Austarrierung noch kniffliger, denn welche Hebel
    verstelle ich dann ???? Wenn die Verkippung am Rand zu stark ist was dann ???

  • Hallo Sepp,


    Bei der Art von Fassung wird bei einer Teleskopkippung der Druck der einzelnen Fassungsstifte im genau gleichen Mass kleiner wie die Auflagerkraft kleiner wird. Warum? Die Kraft des Spiegels auf die Fassung ist der Sinus des Kippwinkels (Zenitlage als 90 Grad angesehen). Die Stifte üben Druck auf den Spiegel aus, und zwar über die Gewichte, die hinten über einen Hebel (Wie ein Pumpwerk) auf die Stifte Wirken. Die Kraft der Gewichte uaf die Stifte entspricht wiederum auch genau dem Sinus des Kippwinkels.


    Grenzwertbetrachtung:
    Annahme: die Gewichte sind in Zenitlage mit dem Spiegel im Gleichgewicht.
    Zenitlage: Gewichte wirken 100% auf den Spiegel, Spiegel wirkt 100% auf die Stifte und somit auf die Gewichte. Alles in bester Ordnung.


    Horizontlage (0 Grad) Die Gewichte wirken 0 % auf die Stifte und somit auf den Spiegel (Hebelarm ist senkrecht!), ebenso der Spiegel auf die Stifte. Alles in bester Ordnung


    Zwischenlage: Gewichte und Spiegelgewicht müssen mit dem Sinus des Kippwinkels des Teleskops multipliziert werden und sind somit immer im Gleichgewicht.


    Gruss Max

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!