CCD-Kamera gesucht

  • Hallo zusammen!


    Ich bin auf der suche nach einer CCD-Kamera. Ich hab mal vor langem mal was gelesen das nicht jeder CCD-Chip für jedes Skop passt, von wegen Pixelgröße und Ausleuchtung usw. Leider find ich das nicht mehr, drum schreib ichs mal hier rein.
    Ich möchte mit einem 6"f5 Newton und einem 80/500 Refraktor arbeiten. Wenn ich den Artikel richtig in Erinnerung habe muss ich eine gewisse Pixelgröße nicht unterschreiten da das nix mehr bringt, und die Kamerakosten halten sich dann in Grenzen. S/W sollte man nehmen da die empfindlichkeit höher ist, glaube ich stand da.
    Was sagt ihr dazu, und kennt einer die math. Formel um sich die Pixelgröße auszurechen?


    CS
    Roland

  • Hallo Roland


    Das ist natürlich schon so, jedes Teleskop hat seinen Himmel jede Kamera sein Teleskop. Es gibt da einiges an Literatur, Du wirst da schon noch fündig werden.


    Du bist noch Neuling in der CCD-Fotografie, nicht? Da würde ich empfehlen, mit einer einfachen und trotzdem hochwertigen Kamera zu beginnen (z.B. eine ATK 16IC). Was an Deinen jetzigen Teleskopen das optimale ist, sollte eine untergeordnete Rolle spielen. Du kannst so mit dem vorhandenen Equipment gut rausfinden wo Deine Präferenzen liegen. Die meisten kaufen sich dann später die passende Ausrüstung aufgrund der gemachten Erfahrungen!


    Beste Grüsse
    Jan

  • Hallo Jan!


    Mich interessiert das Thema auch. Der Bericht da schaut ja auch sehr gut aus:


    http://astrofotografie.hohmann…atik.16ic-hs.hardware.php


    Was hältst Du von von folgender Kombination?:


    http://www.teleskop-service.de/Atik/Atik.htm#2HS
    und
    http://www.teleskop-service.de/Atik/Atik.htm#CCDFilter


    Leider bin ich auf dem Sektor kompletter Neuling! Kannst Du mir auch einen Tip geben?


    (Filterrad und Adapter kämen noch hinzu..)


    Gruss


    Gerhard

  • Hallo Jan!


    Ja ich bin neuling im CCD.
    Aber ich möchte mir doch gleich lieber die richtig Kamera kaufen, da ich nicht mehr vorhabe mein Equipment zu ändern.


    CS
    Roland

  • Eben, Roland! Drum habe ich z.B. den Umbau meiner armen Canon Eos 300D derzeit auf unbestimmte Zeit verschoben.. Ein bissl was von Elektronik verstehe ich schon, aber diese Feinmechanik ( ich hab' was gegen kleine Schrauben und besonders das Abdecken des Bildsensors zum Schluss in einem Raum, der nie staubfrei ist.. )


    Gruss


    Gerhard

  • ich bin mitlerweile vom umbau meiner 300d wieder weggekommen. werde sie nur mehr für mond und großfeldaufnahmen (18-200mm) hernehmen.
    für die skops will ich eben ne ccd.

  • Hoppla! Eins nach dem anderen ...


    Hallo Roland,


    habe ich schon so verstanden. Da gibt es zurzeit nur eine, dafür eindeutige Empfehlung und Du kennst sie sicher, nämlich den Sonysensor den viele schon erfolgreich gebrauchen. In welcher Kamera auch immer ... die andere Variante wäre sich mit der von mir empfohlenen CCD ranzutasten. Ich sag das deshalb, es isch einfach was wunderbares mit einer CCD den Himmel neu zu entdecken!


    Hallo Gerhard,


    diese 16IC-HS ist ja keine Neuerfindung von Atik (oder Artemis), schon ungefähr 10 Jahre gibt es die HX516 von SXPress mit demselben Sensor. Deren Leistungsfähigkeit ist ja bereits zur Legende geworden und stellte anno dannzumal eine Konkurrenz zur ST7 dar. Nur kostete eine HX516 damals dreimal mehr als die ATK 16IC-HS heute!


    Man muss einfach bedenken, dass die beste Eignung dieser CCD doch bei etwas längerer Brennweite liegt (nicht unter 500mm). Wegen der geringeren Anzahl Pixel ist sie weniger für Sternfelder und ausgedehnte Objekte geeignet, dafür perfekt für Galaxien etc. Für RGB-Fotografie hat man die Möglichkeit, den Luminanzkanal von der CCD und RGB-Information von der DSLR zu L-RGB zusammen zu fügen. Meiner persönlichen Erfahrung nach klappt das bestens mit Galaxien z.B., braucht aber schon etwas Bastelarbeit in Bildbearbeitungsprogrammen. Du musst also für Farbfotografie mit der SW-CCD nicht gleich alles auf einmal kaufen, ich meine Filter+Filterrad usw.


    Wünsche euch viel Spass bei der Fotografie
    Jan

  • Roland,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: futaba20</i>
    Ich bin auf der suche nach einer CCD-Kamera. Ich hab mal vor langem mal was gelesen das nicht jeder CCD-Chip für jedes Skop passt, von wegen Pixelgröße und Ausleuchtung usw. Leider find ich das nicht mehr, drum schreib ichs mal hier rein.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hier habe ich etwas zu den Auswahlkriterien für eine Astro-CCD-Kamera geschrieben.


    Vielleicht hilfts.


    Grüße
    Stefan


    ---
    http://www.astromeeting.de

  • Morgen!


    Ich such ja eigentlich nur die math. Formel das ich mir ausrechnen kann welche Pixelgröße der Chip haben soll.
    Kennt jemand die Formel, oder kann mir jemand ausrechnen wie groß die Pixel sein sollen bei einem 80/500 Rf und einem 150/750 N?


    CS
    Roland

  • Hallo Jan!


    Das verstehe ich nun nicht ganz. Du meinst, mit zwei Kameras photographieren? Luminanz mit der CCD und das Farbbild mit der DSLR?


    Gruss


    Gerhard

  • Hallo Roland


    Fuer's Gesichtsfeld habe ich keine Formel, da kann die Literatur sicher helfen. Bei der Pixelgroesse gibt es aber keine math. Formel, nur Faustregeln, und selbst darüber scheiden sich die Geister. Als Bezugsgrösse verwendet man den Durchmesser des Beugungsscheibchens einer Optik, weil sie ja mit zunehmendem Öffnungsverhältnis auch grösser abgebildet wird. Mein persönlicher Erfahrungswert hierzu sieht folgendermassen aus:


    Als abgebildete Sterngrösse nehme ich die Beugungsscheibe plus den ersten Beugungsring und sage, diese Fläche soll sich über mindestens vier Pixel erstrecken. Z.B. bei F/5 mit etwa 6 Mikrometer Beugunsscheibchendurchmesser, ergibt das 10-15 Mikrometer als kleinste Sternabbildung. Das ergibt dann eine ideale Pixelkantenlänge um 5 Mikrometer.


    Hallo Roland
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Luminanz mit der CCD und das Farbbild mit der DSLR?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Genau!


    <font color="orange">Edit: Hier noch ein link für einen solche Kombination:


    http://www.astrooptik.ch/bericht/foto_bb-207.html


    Das untere Bild ist ein L-RGB in Originalauflösung der CCD, kombiniert mit der Farbinformation von einer Aufnahme Eduard von Bergen's mit seiner Canon 20Da.</font id="orange">


    Grüsse
    Jan

  • Hallo Roland,


    wenn es um das Errechnen eines Gesichtsfelds mit vorgebenen Teleskop+Kamera geht, dann kann ich dir das Programm AET von Jens (kopfgeist) empfehlen. Dort kannst du einfach deine Eckdaten eintragen und es wird dir das Gesichtsfeld ausgegeben.
    In CDC od. ähnlichen Programmen kannst du dieses Gesichtsfeld eintragen und weißt immer, ob das anvisierte Objekt auf den Chip passt......

  • Hallo!


    Also soll der Stern auf ca. 4 Pixel treffen. Rechnest du hier mit Farb- oder S/W-CCD?


    Worauf ich eigentlich hinaus will ist die Frage ob bei meinem System(en) wirklich die ATK 16HR her muss (S/W) oder ob es die 16 auch tut, weil für mich die HR sehr teuer ist (was eigentlich nur von der Spardauer definiert wird :) ).


    mit verregneten Aussichten auf WE
    CS
    Roland

  • Jetzt ist mir grad was aufgefallen.
    Bei der ATK 16 steht drauf 752x582 Pixel bei 8,6 x 8,3 Micron bei 7,4mm x 5,95mm Chipgröße.
    Wenn ich jetzt rechne Pixel x Größe sind das 6,46mm x 4,83mm Chipgröße.
    Wie kommt das?


    ps. ist vielleicht ne blöde Frage
    pps. Das AET-Programm ist ja GENIAL!

  • Hallo Jan,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: TheCCDAstronomer</i>
    ...
    Als abgebildete Sterngrösse nehme ich die Beugungsscheibe plus den ersten Beugungsring und sage, diese Fläche soll sich über mindestens vier Pixel erstrecken.
    ...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Anstelle des Beugungsdurchmessers ist es besser die Amplitude des Seeings zu nehmen. Ein Objektiv mit 4zoll Oeffnung hat ein Beugungsscheibchen mit 1Bogensekunde Durchmesser. Also vielleicht der 1. Beugungsring bei 3Bogensekunden Durchmesser. Das entspricht aber auch bereits dem mittleren Seeing ueber laengere Belichtungszeiten an normalen Standorten. 3-4 Pixel sind ein guter Wert, um die Groesse des Seeingscheibchens abzudecken.


    Clear Skies,


    Gert

  • Hallo Gert


    Ja, eben bei moderatem seeing ueber laengere Belichtungszeiten ist der Durchmesser des ersten Beugungsrings ein guter Richtwert. Nur ist die Angabe in Bogensekunden fuer die Pixelgroesse nicht hilfreich, da der Abbildungsmassstab auf dem Sensor schlussendlich entscheidend ist. Bei F/5 entsprechen die 3" etwa 15 Mikrometer, bei F/10 aber schon 30 Mikrometer!


    Beste Gruesse
    Jan

  • Hallo Roland


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Jetzt ist mir grad was aufgefallen.
    Bei der ATK 16 steht drauf 752x582 Pixel bei 8,6 x 8,3 Micron bei 7,4mm x 5,95mm Chipgröße.
    Wenn ich jetzt rechne Pixel x Größe sind das 6,46mm x 4,83mm Chipgröße. Wie kommt das?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Also wenn Du von der "ATIK 16IC" redest, dann ist da ein IXC424AL drin. Der hat 659x494 Pixel bei 7,4um, was dann 4,8 x 3,6 mm entspricht.



    Eine Bemerkung noch zur "optimalen Pixelgröße" ...


    Allgemein heißt es immer "Je schneller die Optik, desto kürzer werden die Belichtungszeiten". Das ist aber nicht ganz richtig. Bei einer Astroaufnahme spielt nicht das absolute Signal pro Pixel eine Rolle, sondern das erreichte c/n.

    Stell dir folgende 2 Extremfälle vor:


    1.) Ein Stern überdeckt 10 oder mehr Pixel deines Sensors.
    Es ist klar, dass dann das zur Verfügung stehende Licht auf viele Pixel verteilt wird und damit das c/n schlechter wird als es sein könnte.


    2.) Ein Stern ist deutlich kleiner als ein Pixel.
    In diesem Fall fällt das gesamte Licht des Sterns in ein Pixel. Aber nicht nur das ... auch Teile des Himmelshintergrundes "Beleuchten" das Pixel. In Folge dessen verschlechtert sich das c/n auch wieder !! (Abgesehen davon sind die Sternchen jetzt Quadrate [B)])


    Die Wahrheit liegt also irgendwo dazwischen.
    Herbert Raab von der "Astronomical Society of Linz" hat dazu einen sehr interessanten Aufsatz verfasst. Um die optimale Tiefe (d.h. Empfindlichkeit) einer CCD Kamera ausnutzen zu können muß die BRENNWEITE auf die verwendete Pixelgröße abgestimmt werden. Das folgende Diagramm stammt aus dem oben genannten Aufsatz und verdeutlicht den Zusammenhang:



    Nach oben ist der relative Signal-Rauschabstand aufgatragen. Die X-Achse zeigt die Pixelgröße im Verhältnis zum Seeingscheibchen an. Man erkennt deutlich, dass die Kamera dann die Maximale Empfindlichkeit hat, wenn die Pixelgröße etwa den 1,2-fachen Durchmesser des Seeingscheibchen beträgt!


    Fazit ... <b>Nicht das Öffnungsverhältnis ist entscheidend, sondern die Brennweite !!!</b>


    Natürlich sehen die Sterne in diesem Fall wieder ziemlich quadratisch aus. Man wird als für ästetische schöne Aufnahmen dei Brennweite auf den ca. 0,7...0,6-fachen seeingwert verkürzen.


    Den kompletten Artikel könnt Ihr hier nachlesen. Nicht ganz einfache Kost, aber hochinteressant!
    http://www.nova-ccd.de/extern/PointSources.pdf



    Gruß
    Gerhard

  • Darf ich eine kurze Zwischenfrage stellen? Ich würde eigentlich gern die Atik-16IC-C nehmen anstatt der Atik-16IC-HS. Damit würde das Kombinieren von S/W - CCD-Kamera und DSLR entfallen. Preismässig sind ja beide Modelle gleich. Bevor ich da einen unüberlegten Schritt mache, würde ich Dich kurz um Dein Statement bitten, Jan. (Entschuldige mein Dazwischenschreiben, Roland! Wollte wegen der Frage keinen neuen Thread eröffnen.)


    Gruss


    Gerhard

  • Hallo Gerhard (#63),
    - Also, wenn ich ein 100mm objektiv mit f/100 nutze brauch ich weniger zu belichten als mit ein 200mm f/5??
    - 'Ein Stern überdeckt 10 oder mehr Pixel deines Sensors', dafur dient ja dein focusser!
    &lt;edit&gt; Mit sau-schlechten seeing gilt dies vielleicht, aber ob man speziel fur diese faelle eine kamera kaufen muss??
    - 'Also wenn Du von der "ATIK 16IC" redest, dann ist da ein IXC424AL drin. Der hat 659x494 Pixel bei 7,4um, was dann 4,8 x 3,6 mm entspricht.' Tsss, die pixel grosse hat nicht viel mit die chip-flaeche zu tun, jedes pixel hat je noch eine linse die grosser ist, und dabei ist de icx424al ein interline sensor, mit abgeschirmte bereiche zwischen die reien.


    MfG,
    Cas

  • Hallo Gerhard
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich würde eigentlich gern die Atik-16IC-C nehmen anstatt der Atik-16IC-HS. Damit würde das Kombinieren von S/W - CCD-Kamera und DSLR entfallen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Verstehe, aber ich wuerde auf keinen Fall die Farbige kaufen, dafuer hat der Sensor definitiv zuwenig Pixel! Die Kombination mit DSLR ist nur Uebungssache, brauchst Dich nicht davor zu scheuen.


    Gruesse
    Jan

  • Hallo Cas
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">- Also, wenn ich ein 100mm objektiv mit f/100 nutze brauch ich weniger zu belichten als mit ein 200mm f/5??<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Also ich hatte keine Muehe die Ausfuehrungen von Gerhard Fischer zu verstehen ...


    Gruesse
    Jan

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