Einsatzgebiet Nebelfilter

  • Moin Allerseits!


    Ich frage mich schon seit längerem, was ein Nebelfilter bringt.
    Gut klar, vom Namen her gehe ich aus, dass Nebel besser zu sehen sind.
    Bringen solche Filter auch bei anderen Objekten wie zB. Galaxien etwas?? Ich konnte zB. nur bei M51 bis jetzt sehr dunkle Spiralarme erkennen. Kann man da mit einem Filter oder ähnlichem nachhelfen?


    Danke im Vorraus


    Viele Grüße


    Nils

  • Hallo,


    man unterscheidet hier verschiedenste Filter.


    Da gibt es z.B. die Breitbandfilter wie den "Skyglow" oder "Deepsky". Diese Filter halten Wellenlängen (=Lichtfarben) zurück, die sich vor allem in der Lichtverschutzung der Städte finden. Der unangenehme Einfluss der Lichtverschmutzung lässt sich damit etwas mindern - einen dunklen Himmel ersetzten die Filter nicht. Die Filter funktionieren am besten bei Emissionsnebeln, können aber auch bei Galaxien einen kleinen Vorteil bringen. Das muss man im Einzelfall ausprobieren.


    Spezieller sind Schmalbandfilter wie der UHC oder der OIII. Viele der Emissionsnebel strahlen in bestimmten Wellenlängen deutlich stärker, und genau auf diese Bereiche sind die Filter abgestimmt. So wird der Himmel recht dunkel, der Nebel selber wird nur wenig schwächer - so ergibt sich ein besserer Kontrast zwischen Himmel und Nebel. Bei Galaxien funktionieren diese Filter praktisch nicht, denn die Galaxien weisen ein recht gleichmässiges Spektrum auf - und so verdunkeln sich die Galaxien ähnlich stark wie der Himmel, es wird kein Kontrastgewinn erziehlt.


    cu - Arndt

  • Hallo Nils,


    ein UHC Filter bringt schon oft eine deutlcihe Steigerung bei entsprechenden Objekten und lohnt sich allemal. Ein O3 könnte noch als Ergänzung hinzukommen - aber mit einem UHC bist Du für's Erste gut gerüstet.


    Welches Scope hast Du denn ?


    Gruß


    Copernicus

  • Hallo Copernicus!


    Danke für die Antwort^^


    Also, ich besitze ein GSO Dobson 10" f/5
    Okulare: 32mm TS Weitwinkel, 20mm Kellner, 10mm Super Plössel. 9mm Kellner, 5mm HR Planetary und ne 2x Barlow von Vixen.


    Grüße und CS


    Nils

  • Hallo,


    machen wir es einfach kurz und prägnant: eine halbwegs wissenschaftliche Abhandlung über die Gründe warum ein Nebelfilter was, in welchem Maße, bei welchen Objekten bewirkt kann ich leider nicht halten. Ich kann Dir aber sagen was ich in der letzen Nacht erlebt habe:


    Cirrusnebel -> "Knochenhand" mit 16" f/4,5 Newton
    a) ohne Filter: Nebel konnte man gerade noch irgendwie erkennen wenn man gewusst hat, dass da einer sein soll... sonst wäre er komplett übersehen worden.


    b) mit UHC-Filter (Baader): bereits eine bessere "Erahnung" von möglichen Strukturen - immer noch nicht "deutlich" zu erkennen.


    c) mit OIII-Filter: ein Spazierganf durch Wattebällchen und "fluffigen" Wölkchen. Sehr viele Details deutlich erkennbar auch bei direktem Sehen.


    Greetz,
    Jacko

  • Hallo Jackson,


    Schöner Bericht zu den Filtern[:)]


    Was würdet ihr mir denn empfehlen, für den Anfang?
    Mit welchem kann man mehr Objekte eurer Meinung nach besser sehen?


    Ich kann mir im Moment nur Einen leisten


    Vielen Dank für die Antworten


    Viele Grüße und CS


    Nils

  • Hi Nils,


    schaue dir doch die Nebelliste an (der Link von Heinz weiter oben). Dann siehst du, welcher Filter für welchen Nebel am Besten taugt. Dann kannst du dir überlegen, welche Nebel du dir am Meisten anschaust, was die für einen Filter bevorzugen und ... schwups ... ist deine Entscheidung fürs erste gefallen. ;)


    Dann dauert es erfahrungsgemäß nicht lange und du kannst / wirst dir den zweiten Filter auch noch kaufen. Ich persönlich benutze nur Schmalbandfilter. Breitbandfilter wie z.B: CLS, UHC-S ... habe ich nicht und brauche ich wahrscheinlich auch nicht (habe es selber aber noch? nicht getestet). Für ein 10" Gerät solltest du dir schon nach und nach die zwei Schmalbandfilter UHC und OIII unbedingt zulegen. Aber auch bei den Schmalbandfilter gibt es wieder feine Unterschiede: Der Baader UHC z.B. ist der "schmalste" im Durchlassbereich und die UHC's von Astronomik und ICS sind nicht ganz so eng in der Filterwirkung. Beides hat natürlich auch wieder Vor- und Nachteile ... Ich persönlich habe mich gegen Baader und für einen nicht ganz so engen Schmalbandfilter entschieden, den ich bei meinem 8" Newton benutze, in dem Glauben, ein paar wenig mehr Wellenlängen mit Informationen würden meinem 8"-er Bild gut tun. ;) Aber da hat jeder wieder seine eigene Philosophie und Erfahrung. So viel nur noch zur gänzlichen Verwirrung, sorry. ;)



    Ciao Falko

  • Hallo,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: TrollMan</i>
    <br />Aber auch bei den Schmalbandfilter gibt es wieder feine Unterschiede: Der Baader UHC z.B. ist der "schmalste" im Durchlassbereich und die UHC's von Astronomik und ICS sind nicht ganz so eng in der Filterwirkung.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das stimmt so nicht, es sei denn, Baader hätte einen neuen UHC herausgebracht. Ganz im Gegenteil, der Baader UHC (UHC-S) ist so ziemlich der breitbandigste Filter, der die Bezeichnung UHC trägt.
    Sehr schmalbandig ist der O-III von Baader. Dieser Filter sollte nur bei schwacher Vergrösserung (grosser AP) eingesetzt werden.


    CS Heinz

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mintaka</i>
    <br />Hallo,<br />Das stimmt so nicht, es sei denn, Baader hätte einen neuen UHC herausgebracht. Ganz im Gegenteil, der Baader UHC (UHC-S) ist so ziemlich der breitbandigste Filter, der die Bezeichnung UHC trägt.
    Sehr schmalbandig ist der O-III von Baader. Dieser Filter sollte nur bei schwacher Vergrösserung (grosser AP) eingesetzt werden.


    CS Heinz
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Heinz (mintaka): Stimmt, ich habe mich vertan. Ich meinte natürlich den OIII und nicht den UHC von Baader. Danke für deine Richtigstellung.

  • Hi Nils ;)
    Ich habe letztens bei Reese, dass man mit einem Hellblauen Farbfilter Spiralarme ein bisschen besser sichtbar machen könnte. Ich weiß nicht ob das stimmt, aber ich denke für 10€ pro Filter kann man das mal riskieren.
    Die Filter von Baader finde ich auch interessant, vor allem, weil sie nur halb so viel kosten, wie andere Filter :)
    Gruß, Marius

  • Hallo Leute,


    m. E. ist es das grundlegende Element der Nebelbeobachtung, dass man den Nebel sehen will.
    Der beste Weg dahin ist ein Filter der eben die Linie(n) durchlässt, in denen der Nebel „strahlt“ und sonst nichts.
    Das ist dann auch schon die einzige Begründung für meine Empfehlung.


    Die von Marius erwähnten Breitband-Filter leisten genau das nicht, sie lassen jede Menge Licht auf zu vielen Wellenlängen durch.
    So können sie z.B. nur in sehr bescheidenem Umfang (eigentlich gar nicht) die Werbeversprechen erfüllen, gerade dann nicht, wenn sie z.B.auch für GX empfohlen werden.
    Seht Mal, sie blenden gewisse Wellenlängen teilweise (!) aus (z.B. Natriumdampf-/Qucksilberdampf-/Straßenbeleuchtung).
    Schön, der Himmel wird dunkler, die GX aber auch, denn sie hat auch Licht in den ausgeblendeten Bereichen.
    Besser ist es in dem Fall, die AP anzupassen, also höher zu vergrößern. Auch das macht den Himmel dunkler, auch die GX ABER gleichzeitig wird die GX größer und damit kann sie den Sprung über Deine Wahrnehmungsschwelle schaffen. Einziger Haken ist das mit zunehmender Vergrößerung kleiner werdende Feld, als ist die Aufsuche schwieriger und nur mit guten Karten (Starhoppling, Erfahrung) zu machen.


    Also....Filter nur für Nebel die auch auf bestimmten Emmissionslinien hervorzuheben sind, während der Rest eben abgedunkelt wird.
    Da ist dann, gerade unter ungünstigen Beobachtungsbedingungen, der O III die erste Wahl, und m. E. je enger um so besser. Allerdings ist er dann nicht für höhere Vergrößerungen geeignet. Ich nutze den Baader z.B. noch bei 2,8 mm AP also bis 16/17 mm Okularbrennweite am 8“ F/6 aber das ist schon grenzwertig. Besser ist er bei größerer AP 7-4 mm. Da sorgt er für wirklich helle, detailreiche Strukturen z.B. an den bereits genannten Objekten.
    Das ist m.E. der Einstieg in die Nebelbeobachtung mit AHA-Erlebnis.


    Die komplette Baader Serie würde ich z.B. nicht als erste Wahl ansehen.
    Den O III ja.
    Beim UHC sehe ich im Astronomik und im Thousant Oaks bessere Alternativen.
    CLS, Skyglow und Konsorten brauche ich persönlich gar nicht(siehe oben), abgesehen vom CLS im Wechsel mit UHC am Fernglas. Das sind Filter die können unter bestem Himmel, bei 7 Mag und mehr sicher ganz hervorragende Dienste leisten (ein Nebel im Sternenmeer, whow), da komme ich nur zu selten hin.


    CS
    Günther

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: montey</i>


    Ich frage mich schon seit längerem, was ein Nebelfilter bringt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ausprobieren! Ausleihen oder gebraucht mal auf Ebay schießen und einfach testen! Ich habe gestern meinen "neuen" Baader UHC-S mit Gewinn am Cirrusnebel eingesetzt. Wow! Strukturen, die zuvor allenfalls zu ahnen waren für mich, waren mit Filter nun zu sehen. Bei 10" würde ich allerdings mich nicht mit CLS, Skyglow und ähnlichem aufhalten, sondern bei UHC einsteigen. Im schlimmsten Fall setzt zu ihn wieder rein in die Auktion, so what? [;)]

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