Moin!
Das war meine erst Mofi, die ich so richtig fotografisch erfassen wollte. Hier der Bericht dazu.
Als Aufnahmeinstrument nutze ich eine Minolta SRT 101b Kamera, mit einem 300 Tele f 5,6, abgeblendet auf F 8. Das ganze wird nachgeführt auf der Gegengewichtstange einer H-EQ5. Film: Kodak E-200 Dia.
Gegen 22 Uhr war hier in Willich der Himmel bedeckt, aber der Wetterbericht machte Hoffnung auf Besserung. Und tatsächlich, gegen 23 uhr riss der Himmel auf und die Sterne traten hervor; der Vollmond natürlich auch.
Nix wie raus mit der Monti und schön einnorden. Ich wollte die Totalität für einige Minutenbelichtungen von Hyaden, Plejaden, Schwertregion Orion und Fuhrmannsternhaufen nutzen. Dabei ist mir aufgefallen, dass mit dem Polsucher der Monti was nicht simmt: Der Große Wagen wird gespiegelt dargestellt, so richtig kann man die Orientierung nicht festlegen. Auch lässt sich der Wagen nur drehen, wenn der ganze Polsucher im Gewinde gedreht wird. Das kann nicht richtig sein, da er dann natürlich anfängt zu wackeln. Leichtes Drehen der Madenschrauben brachte keine Lösung des Problemes. Egal, für die Mofi selber war die Ausrichtung eh nicht so wichtig, da die Belichtungszeiten unter einer Minute blieben.
Während ich also fleißig rumknipse, beobachte ich den Mond mit dem Minox 8 x 42, asphärisches Modell, welches ich im Rahmen der Minox Testaktion bekommen habe. Das Teil gefällt mir übrigens besser, als das Swarowski Pendant, irgendwie ist es angenehmer im Einblick. Ich werds wohl kaufen am Ende der Testphase. Die Randschärfe ist klasse, das Bildfeld lässt sich auch mit Brille bequem voll überblicken.
Von jeder Monphase habe ich drei Belichtungen gemacht, um die Richtige dabei zu erwischen. Hoffentlich wirds was. Jetzt muss nur noch der Weihnachtsmann einen schönen Scanner vorbei bringen, dann kanns losgehen mit der chemisch-digitalen Bildbeabeitung!
Interessant ist, dass der Mond auch in der Totalität einen starken Helligkeitsgradienten aufweist. Die südöstliche Region bleibt viel Heller, als der Rest, was sich leicht mit dem asymetrischen Durchtritt des Mondes durch den Erdschatten erklären lässt - der Kernschatten ist also nicht homogen, sondern am Rand heller als in der Mitte. Die Erdatmösphäre lässt grüßen.
Der verfinsterte Mond selber hatte dieses Mal keine spektakulären Farben zu bieten - ein schwach rötlicher Schein war trotzden sehr schön zu beobachten. Beeindruckend war für mich die Verdunklung des Sternenhimmels mit Beginn der Totalität. Es waren auf einmal viel mehr Sterne zu erkennen. Das ist zwar trivial, aber irgendwie trotzdem interessant.
Em Ende der Totalität habe ich mit Müh und Not die anfangs erwähnten Deep Sky Aufnahmen geschafft; bin aber in Zweifel, ob die Nachführung ohne Leitrohr nur aufgrund der Monti-Ausrichtung funktioniert hat.
Es war einfach eine sehr schöne Nacht hier bei mir im Garten, die erste richtige Winternacht mit Sirius, Procyon und Co.
Gute Nacht!
Andreas
