Servus beinand,
ich habe bei der Einreise nach Namibia am 7. Juli eine äußerst unangenehme Überraschung erlebt. Nachdem ich 2003 und 2005 lediglich nach dem Inhalt meiner zwei Alukisten befragt worden bin und ich nur mündlich bestätigen mußte, meinen Kram auch wieder mit nach Hause zu nehmen, genügte dies den Damen vom Zoll diesmal nicht. Stattdessen wurde ein Carnet gefordert.
Nachdem ich ein solches nicht hatte, wurde nach dem Wert der Ausrüstung gefragt. Geistig dividierten die Zöllnerinnen den von mir genannten (und dazu noch stark untertriebenen) Betrag wohl durch deren Monatsgehalt und kamen zum Schluß, daß dies ein "very huge amount" sei und ich das Zeug doch ganz sicher in Namibia gewinnbringend verhökern will. Ich könne also entweder den Einfuhrzoll und die Mehrwertsteuer bezahlen und meinem Tun nachkommen, oder aber den Wert der Ausrüstung hinterlegen. Bei der Ausreise erhalte ich dann eine Bestätigung, mit der ich dann schon 2 bis 6 Monate ("sometimes it takes longer") später den geleisteten Betrag bar in Namibia-Dollar und persönlich beim Finanzministerium in Windhuk abholen könne. Meinem mitreisenden Astro-Spezl Bernhard erging es ebenso.
Langsam füllte sich der Raum mit weiteren Astrokollegen, die auf der Farm Hakos ihren Urlaub verbringen wollten, und die Anzahl der Alukoffer wuchs ebenfalls. Lauter Schmuggler?
Und dann nahte die Rettung: Frau Eppelmann von der Hakos-Farm verschaffte sich couragiert Zutritt zum Zollraum und begann auf die Beamtinnen einzureden - was erst mal gar nichts brachte. Es folgten Gespräche mit deren Vorgesetztem - was nicht so einfach war: "It's weekend!".
Weitere Telefonate mit der Deutschen Botschaft und noch einem Vorgesetzten gipfelten Stunden später schließlich in einem "Special Agreement" zwischen Hakos und dem namibischen Zoll: wir mußten unsere Ausrüstungsgegenstände mit Seriennummern und Wert auflisten. Im Falle der Ausreise ohne Abstempelung dieser Listen durch den Zoll sollte sie für den angegebenen Wert geradestehen - sprich: zahlen.
Nach dreieinhalb Stunden war das Kasperletheater dann beendet, gottlob. Falls es nicht richtig rübergekommen ist:
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Mein Freund Bernhard und ich waren *keine* *Gäste* *der* *Hakos-Farm* !!!, und dennoch bürgte Frau Eppelmann auch für uns !!! An dieser Stelle, Frau Eppelmann, nochmal mein herzlicher Dank!!!
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Und nun fragt Ihr Euch, wie dann die Ausreise war? Der Beamte schaute auf die Menge an Alukoffern und beschloß spontan, ohne Prüfung des Inhalts seine Stempel zu verteilen.
Somit möchte ich jedem Namibia-Fahrer ans Herz legen, sich entweder ein Carnet zu besorgen, zumindest aber keine Alukisten sondern unauffälligere Hartschalenkoffer zu verwenden, und im Zweifelsfall bei der Wertangabe seiner Ausrüstung nicht stark zu untertreiben, sondern hemmungslos zu lügen.
Viele Grüße
Rudi