Einreisedrama Namibia - und Rettung

  • Servus beinand,


    ich habe bei der Einreise nach Namibia am 7. Juli eine äußerst unangenehme Überraschung erlebt. Nachdem ich 2003 und 2005 lediglich nach dem Inhalt meiner zwei Alukisten befragt worden bin und ich nur mündlich bestätigen mußte, meinen Kram auch wieder mit nach Hause zu nehmen, genügte dies den Damen vom Zoll diesmal nicht. Stattdessen wurde ein Carnet gefordert.


    Nachdem ich ein solches nicht hatte, wurde nach dem Wert der Ausrüstung gefragt. Geistig dividierten die Zöllnerinnen den von mir genannten (und dazu noch stark untertriebenen) Betrag wohl durch deren Monatsgehalt und kamen zum Schluß, daß dies ein "very huge amount" sei und ich das Zeug doch ganz sicher in Namibia gewinnbringend verhökern will. Ich könne also entweder den Einfuhrzoll und die Mehrwertsteuer bezahlen und meinem Tun nachkommen, oder aber den Wert der Ausrüstung hinterlegen. Bei der Ausreise erhalte ich dann eine Bestätigung, mit der ich dann schon 2 bis 6 Monate ("sometimes it takes longer") später den geleisteten Betrag bar in Namibia-Dollar und persönlich beim Finanzministerium in Windhuk abholen könne. Meinem mitreisenden Astro-Spezl Bernhard erging es ebenso.


    Langsam füllte sich der Raum mit weiteren Astrokollegen, die auf der Farm Hakos ihren Urlaub verbringen wollten, und die Anzahl der Alukoffer wuchs ebenfalls. Lauter Schmuggler?


    Und dann nahte die Rettung: Frau Eppelmann von der Hakos-Farm verschaffte sich couragiert Zutritt zum Zollraum und begann auf die Beamtinnen einzureden - was erst mal gar nichts brachte. Es folgten Gespräche mit deren Vorgesetztem - was nicht so einfach war: "It's weekend!".


    Weitere Telefonate mit der Deutschen Botschaft und noch einem Vorgesetzten gipfelten Stunden später schließlich in einem "Special Agreement" zwischen Hakos und dem namibischen Zoll: wir mußten unsere Ausrüstungsgegenstände mit Seriennummern und Wert auflisten. Im Falle der Ausreise ohne Abstempelung dieser Listen durch den Zoll sollte sie für den angegebenen Wert geradestehen - sprich: zahlen.


    Nach dreieinhalb Stunden war das Kasperletheater dann beendet, gottlob. Falls es nicht richtig rübergekommen ist:


    <b>*************************************************
    Mein Freund Bernhard und ich waren *keine* *Gäste* *der* *Hakos-Farm* !!!, und dennoch bürgte Frau Eppelmann auch für uns !!! An dieser Stelle, Frau Eppelmann, nochmal mein herzlicher Dank!!!
    *************************************************</b>


    Und nun fragt Ihr Euch, wie dann die Ausreise war? Der Beamte schaute auf die Menge an Alukoffern und beschloß spontan, ohne Prüfung des Inhalts seine Stempel zu verteilen.


    Somit möchte ich jedem Namibia-Fahrer ans Herz legen, sich entweder ein Carnet zu besorgen, zumindest aber keine Alukisten sondern unauffälligere Hartschalenkoffer zu verwenden, und im Zweifelsfall bei der Wertangabe seiner Ausrüstung nicht stark zu untertreiben, sondern hemmungslos zu lügen.


    Viele Grüße


    Rudi

  • Hallo Rudi,


    und das Land war mal in deutscher Hand, davon ist nichts mehr zu merken (außer der Bürokratie?). So schön der Himmel dort auch sein mag, für mich erledigt. Die sollen doch froh sein, dass sich jemand überhaupt dahin bewegt und ein paar Euros dort lässt. Wahrscheinlich sind denen die Diamanten zu Kopf gestiegen.


    Gruß und cs,


    René

  • Morgen Klaus und René,


    ich bin genau Eurer Meinung. Erstens könnten die sich wirklich über unsere Euro glücklich schätzen und zweitens haben wir hier in den Alpen sehr schöne Plätze und "Himmel"!


    lg Wolfgang

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: zanggerk</i>
    <br />Hallo Rudi,


    Oder sich allein auf den Nordhimmel zu konzentrieren und in die Alpen fahren zum Spechteln.


    Schöne Grüße,
    Klaus
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Servus Klaus,


    glaubst Du, das war leichter, als Österreich noch nicht bei der EU war? Ich hab damals zwei Jahre lang als Einkäufer für eine Firma gearbeitet und fast täglich Verzollungen erledigt. Der namibische Zoll ist schlecht ausgebildet, deutsche Zöllner sind mir ein bischen träge und pingelig erschienen. Aber der österreichische Beamte, der war kein Mensch, nein, der war ein höheres Wesen, dem man sich in Demut zu nähern hatte. Die Formulare für den österreichischen Zoll hab ich immer erst dreimal durchgeschaut, bevor ich mich an den Schalter getraut hab. Wenn da was falsch ausgefüllt war, dann haben die einen behandelt wie einen dummen Schulbuben.


    Aber die Zeiten sind gottseidank vorbei.


    Viele Grüße,


    Rudi

  • Moin Rene,


    leider bekommen die Beamten vom Diamanten-Kuchen nix ab, deren Einkommen ist wohl wirklich nicht allzu hoch. Was mich geärgert hat war, daß es den Zollmädels wohl langsam gedämmert hat, daß ihre Theorie vom Teleskopschmuggel nicht stimmen konnte, als letztlich 10 Leute mit Equipment dastanden. Nur: zugeben konnten sie das nicht mehr (schwarz-weiß-Konflikt?).


    Eine der Damen rechnete mir mit einem Oversized-Taschenrechner dann sechs oder sieben mal aus, wieviel ich denn zu bezahlen hätte, und es kamen dann auch sechs oder sieben unterschiedliche Ergebnisse raus, im Bereich von 900 bis 52000 N$ ...


    Noch dazu sprach die Dame so ein schlechtes und leises Englisch, daß ich zeitweise nicht wußte, ob ich gerade eine Zollbelehrung oder ein unsittliches Angebot erhielt...



    Viele Grüße


    Rudi

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: RudiR</i>
    Aber der österreichische Beamte, der war kein Mensch, nein, der war ein höheres Wesen, dem man sich in Demut zu nähern hatte.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    du hast das sehr gut durchschaut - deswegen ist der österreichische beamte auch so beliebt und allseits geschätzt!


    aber im grunde genommen muss ich sagen, dass ich die aufregung über den namibischen zoll nur zum teil verstehen kann - glaubt Ihr, man ist mit irgendwas in kisten nach deutschland ohne carnet gekommen, von österreich aus, vor 1996?????


    ich kann Euch aus erfahrung versichern - nein!


    lg
    wolfi

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">und das Land war mal in deutscher Hand, davon ist nichts mehr zu merken (außer der Bürokratie?). So schön der Himmel dort auch sein mag, für mich erledigt. Die sollen doch froh sein, dass sich jemand überhaupt dahin bewegt und ein paar Euros dort lässt. Wahrscheinlich sind denen die Diamanten zu Kopf gestiegen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Da muß ich doch energisch widersprechen ! Die deutschen und britischen Einflüsse aus der Vergangenheit sind sehr positiv zu spüren, z.B. Sauberkeit (nirgendwo am Straßenrand eine alte Plastiktüte, keine leere Wasserflasche oder Zigarettenkippen), Pünktlichkeit, Sicherheit, Offenheit, Freundlichkeit. Es gibt immer und in jedem Land mal die Begegnung mit einem unangenehmen Menschen, bei Überwachungsorgangen wie Zoll oder Polizei wohl etwas eher, das ist ja auch irgendwie deren Job und die haben es auch wohl öfter beruflich mit eher zwielichtigen Gestalten zu tun, als mit harmlosen Hobbyastronomen. Als Beispiel eines der schönen Erlebnisse: vorm Abfliegen wollte ich am Bankschalter im Flughafengebäude meine paar restlichen Namibia-Dollars in Euros zurücktauschen, die junge - hübsche - schwarze Bankangestellte meinte bedauernd, sie habe keine Euros, ich könnte nur in südafrikanische Rands tauschen, die wären dann leichter in D zu Euros zu machen. Ich hab mir gedacht, na ja, die bekommt wohl von den Souveniershops Prozente und hab die restlichen N$ in einem Laden mit einem sehr freundlichen Einheimischen für wunderschöne afrikanische handgemachte Kleinigkeiten (nix Kitsch) ausgegeben. 20 Minuten später kam die Bankangestellte von Ihrem Schalter quer durch die Wartehalle auf mich zu und sagte mir, sie habe jetzt Euros und ich könnte jetzt umtauschen ...

  • Servus Wolfi,


    &gt; aber im grunde genommen muss ich sagen, dass ich die aufregung
    &gt; über den namibischen zoll nur zum teil verstehen kann - glaubt
    &gt; Ihr, man ist mit irgendwas in kisten nach deutschland ohne carnet
    &gt; gekommen, von österreich aus, vor 1996?????


    Da hast Du wohl recht, es lag immer im Ermessen des Zollbeamten, ob er die Ausrüstung als privat anerkannte oder einen gewerblichen Hintergrund vermutete.


    Der Unterschied ist nur, daß es einem namibischen Beamten kaum verständlich gemacht werden kann, daß man ein mehrfaches dessen Jahresgehaltes nur fürs Hobby ausgegeben hat. Ich glaube, daß selbst die am Flughafen arbeitenden Zöllner nicht einmal ahnen, wieviel ein 3-wöchiger Namibia-Aufenthalt mit Mietwagen, Unterkunft, Essen, Eintritten etc. kostet. Da würde sich eine 5000-Euro-Ausrüstung dann doch relativieren.


    Viele Grüße auch an die sternguckenden Beamten!
    Soll ja kein Diskriminierungs-Thread werden ...



    Rudi

  • Hallo Leute,
    dieser Thread sollte allen Leuten zu denken geben, die sagen, die EU habe nur einem ausufernden Beamten- und Bürokratieapparat, aber nichts Positives gebracht.
    An die Annehmlichkeiten des für Privatleute praktisch freien Reise- und Warenverkehrs in der EU haben wir uns ja ziemlich schnell gewöhnt und empfinden das schon als Normalzustand.


    Gruß,
    Martin

  • hallo rudi!


    ich seh da auch keine echte diskriminierung in deinem posting. aber warum sollte ein namibischer
    zollbeamter kulanter sein als seine österreichischen/deutschen/ oder sonstigen kollegen?
    weil Du eh soviel geld hast wie der tumbe mohr in seinem leben nicht verdient? entschuldige bitte den sarkasmus ...


    nur zur illustration was einem noch passieren kann: ich bin einmal mit wissenschaftlichem
    equipment im wert von ca 50.000 $ nach amerika gereist (mit carnet), und die amis haben mir
    die dinger gewaltsam aufgepopelt - was mich jahre meines lebens gekostet hat
    (und 3000 € reiseversicherung) ...


    lg
    wolfi

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ich seh da auch keine echte diskriminierung in deinem posting<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    ja, der Beitrag von Rudi (hallo Rudi, jetzt erkenn ich Dich wieder, anders als so überraschend im LTU-Flieger [8D] ) war wirklich nicht diskriminierend, aber die folgenden Beiträge erscheinen mir schon sehr "seltsam hochmütig" [?]:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">So schön der Himmel dort auch sein mag, für mich erledigt. Die sollen doch froh sein, dass sich jemand überhaupt dahin bewegt und ein paar Euros dort lässt. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Erstens könnten die sich wirklich über unsere Euro glücklich schätzen ... <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Namibia ist Afrika, wir sind Fremde und Gäste dort, es ist ein wunderbares schönes aufregendes Land, mit einem traumhaften Sternenhimmel, aber wer seine Euros soooo hochschätzt und für seine wertvollen Scheine und Münzen [Satire on] im Ausland gerne Schweinebraten und Semmelknödel und Pommes mit Ketch und Majo mit unterwürfiger Ehrerbietung serviert bekommen will [Satire off], der sollte vielleicht tatsächlich lieber nicht dorthin fahren

  • Hallo Wofi,


    &gt; aber warum sollte ein namibischer
    &gt; zollbeamter kulanter sein als seine österreichischen/deutschen/
    &gt; oder sonstigen kollegen?
    &gt; weil Du eh soviel geld hast wie der tumbe mohr in seinem leben nicht &gt; verdient? entschuldige bitte den sarkasmus ...


    Es sei entschuldigt, denn damit triffst Du mich nicht: weil ich den durchaus (und überwiegend) netten Leuten in Namibia gut bin - und weil ich als Angestellter nur einen Mittelklassejapaner fahre und mit meiner Familie zur Miete wohne. Hab ich mich wirklich als Snob dargestellt?


    Natürlich gebe ich dem Stefan recht, nur weil wir Touristen viel Geld ins Land bringen, dürfen wir uns nicht alles erlauben. Dennoch bin ich der Ansicht, daß auch eine Zollbehörde in einem auf Tourismus aufbauenden Land mehr Kundenorientierung zeigen sollte. Was spräche gegen einen Vermerk im Reisepass, daß man bei der Einreise teures Equipment dabei hatte und dies bei der Ausreise wieder vorweisen muß? Warum muß man stattdessen mit dem fetten Klingelbeutel drohen? Fragen über Fragen, die wir hier sicher nicht abschließend erörtern können ...


    Viele Grüße


    Rudi

  • hallo rudi!
    ich wollte Dich jetzt auch nicht in irgendein eck drängen, zumal Dein posting ja eher als dankeschön an die dame in namibia gedacht war, die Dir dann die problemlose einreise ermöglicht hat. aber vielleicht verstehst Du ja auch, was ich gemeint habe ...
    lg
    wolfi
    PS: der vermerk im reisepass ist nunmal das carnet - und selbiges zu erhalten ist nunmal eine qual (wahrscheinlich nicht nur in östereich, obwohl ich da manche schnurre erzählen könnte [:D])

  • Moin!


    Habe den Thread gerade mit Interesse gelesen. Aus meiner Sicht, ist das Gehabe des Zolls zwar extrem ärgerlich, aber - sorry -irgendwo auch ein Luxusproblem. Wer hat denn schon soviel Geld, um in Namibia Urlaub machen zu können? Das sind doch die wenigsten.


    In dem Zusammenhang ist die Leser-Umfrage in der neuesten interstellarum sehr interessant. Es gibt demnach wohl nicht nur eine gefühlte Zweiteilung in der Astroszene, sondern auch eine reale. Es gibt erstaunlich viele Sternfreunde, die bis zu 3000 EUR und mehr pro Jahr für Astro ausgeben können, einige sind sogar in der glücklichen Lage, noch weitaus mehr ausgeben zu können (inkl. der Reiesekosten für alle Sofis, Tagungen und natürlich lange Namibia-Urlaube), doch die Masse der Leute (wie ich auch, werde zeitlebens garantiert nicht nach Namibia fliegen können) gehört danach nicht zu dieser Klientel.


    Viele Grüße

  • Hallo Manfred,


    sehr schöner Beitrag, der mir besonders gefällt. Genau dieses Verhalten versuche ich schon, seit einiger Zeit immer wieder aufzuzeigen, hat nichts mit Neid zu tun, sondern ist eher vergleichbar mit dem Markenzwang in der Schule.


    Viel schlimmer ist, dass es jede Menge Leute gibt, die keine Ahnung von der Materie haben, aber einen 150er APO auf einer 10Micron mit Kuppel, die nur vier bis fünf Mal im Jahr visuell(!) benutzt wird, schade ums Material sage ich da nur, welch eine Verschwendung von Resourcen!


    Das ein Namibiaurlaub unbezahlbar ist, sehe ich etwas anders, aber für den Geiz ist Geil-Urlauber ist da nicht viel drin.


    Trotzdem, die Probleme beim Zoll sind absolut unnötig und unverständlich, da könnt Ihr alle erzählen, was Ihr wollt....


    Dort wird nur versucht, mit Schikanen Geld zu verdienen. Ich glaube viel mehr, die wussten alle genau, wer als Astro-Amateur nach Namibia fährt, dem geht es gut, in jeder hinsicht, da ist dann was zu holen... Afrika lässt grüßen.


    Gruß und cs,


    René


    PS: Jetzt könnt Ihr wieder draufhauen auf meinen Beitrag, trotzdem ändert sich wie immer nichts, weder an der Situation, noch an meiner Einstellung.

  • Guten Morgen,


    ich wurde mal vor einem ähnlichen Problem gewarnt, als ich auf dem Weg in ein Nicht-EU-Land war und meine komplette Fotoausrüstung mit einigen recht neuen Objektiven und Notebook und wat weiss ich nicht alles in einem großen Pelicase mitnehmen wollte.
    Damals hiess es: entweder ich mache Fotos von den Objekten und nehme deren Rechnungen und Belege mit und notiere auf den Rechnungen die Seriennummern, sodass ich bei Aus- und Wiedereinreise belegen kann, dass die Geräte auch die meinigen sind,
    oder ich gehe einfach zur nächsten lokalen Zollstelle und hole mir ein das Auskunftsblatt INF 3 für Rückwaren (Vordruck 0329). Darin werden alle Geräte mit genauer Typenbezeichnnung, Seriennummer, Wert und ggf. Beschreibung aufgelistet.


    Ob euch das in Namibia so wirklich geholfen hätte, wenn der Zoll eh dort mal etwas eigene Vorstellungen hat, weiss ich nicht, aber ich lege euch mal so ein Auskunftsblatt ans Herz.


    Grüße


    Thomas


    PS: Die Probleme mit dem Zoll auf ein Luxusproblem zurück zuführen, halte ich für undurchdacht.

  • Hallo René!




    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: astromaster</i>
    <br />Hallo Manfred,


    sehr schöner Beitrag, der mir besonders gefällt. Genau dieses Verhalten versuche ich schon, seit einiger Zeit immer wieder aufzuzeigen, hat nichts mit Neid zu tun, sondern ist eher vergleichbar mit dem Markenzwang in der Schule.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Vielen Dank. Was mich an solchen Sachen immer wieder stört und auch ärgert, bezieht sich eigentlich nicht nur auf die Astroszene, sondern auch auf das "reale" Leben.


    Gerade bei begüterten Leuten (ihnen sei die Kohle gegönnt) ist irgendwie immer eine merkwürdige Haltung festzustellen: Die können es sich nicht vorstellen, dass man im Monat keine 5000 bis 10000 EUR nach Hause bringt, dass man nicht jedes Jahr eine Weltreise machen kann, dass man nicht mal so eben nach Acapulco ins Wochenende fliegen kann, usw. Und dabei ist es egal, ob es der Markenzwang in der Schule, das Auto (ich habe großen Van, mit einem VW kann man ja nicht mal zum Einkaufen fahren ...), oder auch andere Dinge sind. Das hat nicht mit Neid zu tun, sondern eher eigentlich mit einer Zwiespältigkeit unserer heutigen Gesellschaft. Aber das ist ein Thema, das eher weniger zu diesem Thread passt.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Viel schlimmer ist, dass es jede Menge Leute gibt, die keine Ahnung von der Materie haben, aber einen 150er APO auf einer 10Micron mit Kuppel, die nur vier bis fünf Mal im Jahr visuell(!) benutzt wird, schade ums Material sage ich da nur, welch eine Verschwendung von Resourcen!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Stimmt leider auch.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Das ein Namibiaurlaub unbezahlbar ist, sehe ich etwas anders, aber für den Geiz ist Geil-Urlauber ist da nicht viel drin.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Für mich sehe ich das schon so. Das wird immer ein Traum bleiben, einer, der sich für mich nie wird verwirklichen lassen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Dort wird nur versucht, mit Schikanen Geld zu verdienen. Ich glaube viel mehr, die wussten alle genau, wer als Astro-Amateur nach Namibia fährt, dem geht es gut, in jeder hinsicht, da ist dann was zu holen... Afrika lässt grüßen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ist aber irgendwie nachvollziehbar wenn man bedenkt, wie Europäer und andere in früheren Jahrhunderten mit Afrika und seinen Bewohnern umgegangen sind. Die holen sich nur das zurück, was Ihnen früher genommen wurde, wenn es auch heute die Falschen trifft!


    Viele Grüße

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wer hat denn schon soviel Geld, um in Namibia Urlaub machen zu können?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    nur so zur Information: mich hat der Namibia-Urlaub incl. Flug, auch mit 60 min. Drachen-Motorflug auf der Farm, Parkgebühren in MUC, Diesel für Flughafenanreise, Übernachtung, Verpflegung, Getränken, Mitbringseln usw komplett ca 1500 Euro gekostet


    und ich verdiene (doch "verdienen" (!) würde ich sie schon, aber bekommen tu ich sie leider nicht) keine 5000.- im Monat

  • Hi



    Verfolge gerade die Diskussion mit leichtem Befremden: Ich finde die Info mit dem namibischen Zoll sehr wichtig, und ich finde es gut, dass solche Erfahrungen hier gepostet werden. Wer jemals in ein Land mit Astrogeraffel eingereist ist, weiss solche aktuellen Hinweise sehr zu schätzen. Weiter so. Probleme bei Astrotouren gehören hier her, und dabei ist es egal, ob die Tour in den Bayerischen Regenwald oder nach Australien ging.


    Ich finde es ein wenig unfair, wenn jemand, der auf sowas hinweist, sich hier rechtfertigen muss und gezwungen wird, öffentlich darzulegen, was ihn der Spaß gekostet hat.


    Was ich an diesem Forum gut finde, ist die Tatsache, dass hier normalerweise die Erfahrungen unabhängig vom Aufwand gewürdigt werden. Hier werden Bilder mit Lidlscopes und Webcam neben solchen gezeigt, die mit einer kleinwagenteuren CCD-Kamera an einem 15cm Triplett-Fluorit-Mega-Apo gewonnen wurden. Ohne dass danach der Lidlman als Proll und der Apo-Opa als Luxus-Fuzzy niedergemacht wurden. Würde mir wünschen, dass das so bleibt.


    Cheers
    Hartwig

  • Hi all und Huhu Rudi!


    Ich finde das gut, dass Du zukünftige Reisende nach Namibia oder anderorts dein Erlebnis schilderst. Der Weltenbummler, der hinter uns im Flieger saß hat mir dazu folgenden Rat am Zoll gegeben:" Du muss immer so tun als würdest Du nichts verstehen. Damit kommt man mit allem durch." [;)][:D]
    Ärgerlich ist es gewiss doch ist es auch das Recht der Zolldamen und damit muss man halt leben. Ich finde es auch eine wunderbar Geste der Hakosfarm, Dir so geholfen zu haben! Hier in Deutschland hätte sich wahrscheinlich keine solche edle Seele als Hilfe in der Not gefunden. Da hätte man dann dumm aus der Wäsche geschaut und ein paar Gaffer an der Seite.


    (==&gt;)all
    Einem Gast bei uns kam der Refraktor abhanden. Da war er zunächst ganz traurig. Kirsten fuhr dann noch mal zum Flughafen und dort stellte sich heraus, dass man den Refraktor für eine nicht angemeldete Jagdwaffe gehalten hatte und den vorher aussortiert hatte.
    Also Refraktoren möglichst nicht als Waffe aussehen lassen.



    Ich persönlich fand die Damen am Zoll sehr nett. Sowieso fand ich die Menschen dort sehr schön. Ich habe den Rummel am Flughafen genossen.
    Son bisserl Weltluft schnuppern, raus aus seinem Elfenbeinturm, den Geist öffnen. Deswegen bin ich bei uns auch der leidenschaftliche vom Flughafenabholer. Da bin ich dann meist 2h zu früh und schaue mir die Reisenden an. Finde ich einfach toll.


    Namibia war Deutsch SüdWestafrika, ja. Und weil die Deutschen anfingen Brunnen zu bauen konnte dort erst eine feste Besiedlung stattfinden.
    Andere Nationen hatte da keine Lust zu. SüdWestAfrika war also mehr eine Symbolische Kolonie weil das deutsche Reich das Rennen um Kolonien verpasst hatte.
    Vorher zogen die einheimischen Buschmänner nur dadurch. Die Deutschen hatten dann alle Hände voll zu tun, die Stämme zu befrieden und da blieb kein Auge trocken. Nachlesen kann man das bei Wikipedia. Aber nach dem ersten Weltkrieg war Schluss. Deutschland war nur ein kurzes Zwischenspiel in der Geschichte Namibias. Danach kam Namibia unter die Fuchtel der Briten und damit Südafrika. Was Südafrika mit der schwarzen Bevölkerung getrieben hat muss ich nicht erklären, oder?
    Erst 1990 hat Südafrika von Namibia abgelassen wahrscheinlich weil im eigenen Land gerade die Apartheid Konkurs ging.


    Die Klassenunterschiede in Namibia ist sowas von groß, dass unsere Gesellschaft diesbezüglich eher dem kommunistischen Paradies gleicht.
    Ja wir sind alle Geldsäcke in deren Augen aber nur weil das Schicksal es vermeintlich gut mit uns meinte und wir in ein Geldsackland hineingeboren wurden. Was also gibt uns das Recht zu solchen arroganten Äußerungen??


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">So schön der Himmel dort auch sein mag, für mich erledigt. Die sollen doch froh sein, dass sich jemand überhaupt dahin bewegt und ein paar Euros dort lässt.


    Erstens könnten die sich wirklich über unsere Euro glücklich schätzen ...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wer sind wir, dass wir herabschauen auf diejenigen, die anders sind. Möglicherweise sind sie sogar glücklicher, denn Geld hat keinen Sättigungswert. Je mehr man hat umso mehr will man haben. Bedauernswert der, dem es so geht.


    "Jetzt stehe ich hier und warte, dass mir die gebraten Tauben in den Mund fliegen aber ich bin allein."
    Diese Aussage kam von einem Patienten, der spät erkennen musste, dass Geld nicht alles ist. Ein Leben im Scherbenhaufen. Manch ein Namibier ist gewiss glücklicher.


    Mir persönlich ist es ein Rätsel was manche Leute mit ihrem Geld machen. Aber das ist nicht mein Problem. Ich sortiere mich in die untere Mittelschicht ein. Zu wenig um den Maxe machen zu können. Zu viel um vom Staat was zu bekommen. Ich zahle immer bekomme nichts raus. Irgendwas mache ich falsch. In jedem Fall jammere ich eindeutig zuwenig. [;)]


    Zurück zu uns Geldsäcken:
    Das Publikum auf den Jadgfarmen benimmt sich dermaßen übel, dass ich mich gewundert habe, dass die Revolution noch nicht ausgebrochen ist.
    Der namibische Bub gab da einiges zum Besten und ich habe mich mal wieder für andere Landsleute geschämt!


    Gruß


    Sabine

  • Hallo alle Astroreisenplaner,
    lest den Artikel von Sabine in Ruhe durch, wenn nötig, mehrmals. Sie s i e h t !!!
    Grüße an alle.
    Ganz besonders an Sabine. (Sie hat mir einen fast gleichen Artikel erspart.)
    Rolf aus HH.

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