Ikeya-Zhang & M31 fotografisch

  • Hallo allesamt,


    heute Abend gelang mir eine Aufnahme des Kometen der mittlerweile wieder in seine normale Bahn geschwenkt hat [:D] und in der Nähe unserer Nachbargalaxie M31 anzutreffen war. Aufgrund eines Kabeldefekts den ich zuerst beheben musste, stand der Komet bei der Aufnahme schon recht tief am Nordwesthorizont, gerademal noch mickrige 9° hoch. Mit der Lechner-EX und dem auf F/1.7 abgeblendeten 55mm Mamya schoß ich ingesamt 350 Einzelbilder, die danach mit Fitswork addiert u nachbearbeitet (Dunkelbildabzug, Kontrast&Schärfe) wurden:



    Gruß


    --
    Roland
    http://www.videoastronomie.de/



    Bearbeitet von: Roland am: 06/04/2002 01:20:46

  • Hi Roland !!


    Trotzdem böhigen Wind hier eine gelungene Aufnahme. !!
    Von mir aus war das ganze leider nicht zu sehen, aber wie schon am Telefon gesagt.


    Gruß
    Gerhard


    Gerhard

  • Moin moin,


    auch wir (Jochen Ed., Jürgen und ich) hatten gestern wieder Glück.


    Wir beobachteten - wie angekündigt - ca. 30 km östlich von Hamburg
    am geheimnisumwobenen SPOK bei Kasseburg auf
    53° 33' 27" N
    10° 24' 02" E


    Ikeya-Zhang passte noch immer gemeinsam mit dem Andromedanebel ins Gesichtsfeld des 150/750 mm Refraktors ... gestern schien er visuell direkt auf das Zentrum der Andromeda-Galaxie "zuzufliegen".


    Auch Deteils innerhalb des Schweifes waren wieder sehr gut erkennbar, sogar eine leichte Grünfärbung der Halo des Kometen vermeinten wir schwach zu erkennen.





    Im folgenden erlaube ich mir mal, den detaillierten Beobachtungsbericht, den Jochen soeben auf astronomie.de geposted hat, auch hier zu zitieren:


    <font color=white>(SAZ = Spontane Astronomische Zusammenrottung)
    Beobachtungsbericht
    Feldweg in Neu-Kasseburg „S.P.O.K.“, Kreis Herzogtum Lauenburg, Schläfrig-Holstein
    Danubia/Synta Newton 200/1000 „Grover“ auf GPE/HAL-110 mit SD-1
    Okulare Ultima-30, Ultra-20, Ultra-10, Eudia-7,5
    Fernglas Minolta Activa 10x50 W „Zoe“


    04. April 2002 – 21:15 bis 01:00 – GH 5m7 – zuletzt 4 Grad
    05. April 2002 – 20:45 bis 23:45 – GH 5m8 – zuletzt 0 Grad


    Nachdem schon der Dienstag eine gute Spechtelgelegenheit war, zumal mit wesentlich laueren Nachttemperaturen, konnten die östlichen Winde der beiden vergangenen Nächte für eine extrem verbesserte Transparenz in Horizontnähe sorgen. Kometenfreund was willst du mehr!!


    Vom Hamburger Stammtisch hatte ich am Donnerstag den Sternfreund Uwe direkt alarmiert. Da er erst später losfahren konnte, hatten wir uns auf mein Teleskop geeinigt und er hat sein C8 daheim gelassen. Gestern ging der Spechtelaufruf dann an den gesamten Verteiler und Matthias und Jürgen fühlten sich angesprochen. Matthias hatte den direkten Vergleich zu Reinsehlen vom Vorabend. Der Spechtelplatz in Neu-Kasseburg hat keinen störenden Verkehr (außer dem Geräuschpegel der nahen A24) und in großen Teilbereichen des Himmels eine mit Reinsehlen vergleichbare Grenzhelligkeit. Die Hamburger Lichtglocke im Westen ist aber merklich näher dran. Für Uwe und mich ist Kasseburg sehr verkehrsgünstig und wir werden uns bestimmt noch öfter dort zusammenrotten.


    Wir beobachteten ein Meteorologisches Wunder: Ein astronomisches Großereignis (prachtvoller Komet passiert Andromeda-Galaxis) fand unter einem wolkenlosen Himmel statt!! Wir Nordlichter sind derzeit auch noch besonders gesegnet, da ein paar Grad mehr Horizontdistanz viel bringen.


    Mich hatte der Anblick so fasziniert, dass gestern spontane Kaufwut angesagt war. Jetzt ist „Zoe“ als neues Mitglied der Ausrüstung zukünftig immer auf dem S.P.O.K. dabei. Ihr First Light hatte sie gestern kurz vor Neun beim Betrachten unserer Steuergelder. Die ISS flog in helles Orange getaucht bis auf 47 Grad Höhe von Südwest nach Osten. Mit 65 Grad Okularen bietet das Fernglas 6,5 Grad wahres Feld. Davon nahm der Schweif von Ikeya-Zhang den größten Teil bequem ein.


    Donnerstag mit Uwe war dann Galaxiengruppen-Hopping angesagt einschließlich der Durchquerung des Virgo-Haufens. Zum Einstieg die Kombination aus M108 und dem helleren Eulennebel M97. Bei 100x ist dieser schon deutlich strukturiert, zeigt aber die Augen nicht offenkundig. Dann M81/M82 und mit entsprechender Positionierung gesellte sich NGC3077 hinzu. NGC2976 konnte auch angefahren werden.


    Auf Karkoschka N8 waren noch ungesichtete Objekte verzeichnet. NGC2683 ist eine schöne Edge-On-Galaxy. Am ergiebigsten war NGC2403 in der Giraffe, die deutliche Anzeichen einer Spiralstruktur preisgab. NGC2841 am vorderen Knie der Bärin komplettierte die Region.


    Im Löwen kann ich NGC2903 inzwischen ganz flott ansteuern. Hier muss man natürlich verweilen und auch höher vergrößern. M105 mit dem hellen Nachbar ist ein problemloser Starhop. Wirklich deutlich wurden die guten Bedingungen bei M96 und bei M95. Auch letztere zeigte sich als eine große matt leuchtende Scheibe mit deutlichem Zentralbereich. Für dieses Objekt ist guter Landhimmel Pflicht.


    Die Gruppe M65, M66 mit NGC3628 war im Übersichtsokular (1,5 Grad bei 6 mm Austrittspupille im 30 mm Celestron Ultima) ein traumhafter Anblick. Auch im Virgo-Haufen haben wir uns an den gemeinsamen Konstellationen ergötzt und weniger Zeit für Detailvergrößerungen aufgebracht. Besonders gefallen hat mir die sehr helle Kombination von M90 und M89. Neben M84, M86 und M88 zeigte Makarians Kette mindestens 6 weitere NGC Galaxien.


    Zwischendurch war der Rabe jetzt so weit über dem Horizont, dass ich mein 100. Messier-Objekt sichten wollte: Der große aber schwache Kugelhaufen M68. Nach einigem Suchen war die Stelle klar identifiziert. Uwe konnte meine Sichtung problemlos bestätigen. Bei 100x war noch am meisten zu erkennen.


    Wenn man schon im Süden herumprokelt, dann gab es noch mehr Ziele. Der Planetarische Nebel NGC 4361 im Raben war einfach auszumachen ohne wesentliche Details zu zeigen. Als positiver Kontrast musste Jupiters Geist herhalten. Uwe bemerkte den Farbschimmer sofort. Die Sombrero-Galaxie M104 zeigte den üblichen „Kauf endlich einen großen Dobson“ Anblick. Die Kante zum Staubband war aber sehr sauber und die Details würden bis 133x immer noch besser.


    Am Donnerstag (bzw. in der ersten Stunde des Freitag) kamen dann noch drei Hochgenüsse: M52 mit dem Nachbarn in schönster Struktur, M13 (WOW!!) und M57.


    Was will man mehr? Mehr solche Nächte natürlich. Und wir bekamen sie!!


    Matthias hatte seinen 150/750 Synta Refraktor mit Panzerokular augebaut. Drei Grad absoluter Richfield Impressionen. An I-Z natürlich phänomenal und im doppelten Sternhaufen traumhaft. Ein Blick auf den gelbgefilterten Saturn ergab ein kontrastreiches Bild und ein gutes Seeing.


    Trotzdem blieb der Feldstecher das Instrument der Stunde. M44 und vor allem Melotte 20 um alpha Persei kamen überwältigend. Der Coma Haufen war im bloßen Auge am besten.


    Ich setzte meine Galaxienjagd vom Vorabend dann anhand des SkyAtlas fort. Entdeckung des Abends war das Paar NGC3607 und NGC3608 im Hinterleib des Löwen. Aber auch der Karkoschka hatte noch ein paar Schätze auf Lager. NGC 4626 bei M49 in Virgo sieht schnuckelig aus zwischen den begleitenden Sternen. Bei NGC4762 war die Nachbargalaxie auch sofort zu erkennen. Richtig toll ist NGC4216 mit satten Hinweisen auf die Spiralstruktur.


    Um den Sinn hoher Vergrößerungen zu demonstrieren, musste der Heringsnebel NGC4631 gefunden werden. Achim Strnads detaillierte Beschreibung habe ich vollauf bestätigt gefunden. In der Detailwahrnehmung steht dieses Objekt mit M52 fast auf einer Stufe. Die haben wir uns natürlich wieder gegönnt. Und M13 auch. Für Jürgen und Matthias war dies der Schlussakkord.


    Ein anschließender Sprung zu 3115 in Sextans konnte keine neuen „Aaahs“ und „Ooohs“ mehr auslösen. Abschließend habe ich noch die Kugelhaufen M53 und M3 beobachtet. Die beiden wirken wie Geschwister. Wenn M53 noch etwas wächst, sähe er M3 verdammt ähnlich. Bei M3 hat mich fasziniert, das er bei meinem 8-Zöller genau auf der Schwelle zur kompletten Auflösung liegt. Der Kern ist nicht ganz so kompakt wie bei M13 und die radialen Strukturen bilden ein reiches Feuerwerk.


    Dieses Frühjahr hat es echt in sich!


    Carpe Noctem


    Jochen Ed.</font id=white>


    Dem kann ich voll zustimmen <img src=icon_smile_big.gif border=0 align=middle>. Auch der Spechtelplatz SPOK ist für Leute aus Hamburg und dem Umland auf alle Fälle einen Besuch wert. Hier nochmal eine Beschreibung des Weges dahin ...


    Weiterhin sternklare Naechte wuenscht



    --
    Matthias, Besitzer von DICKMOPS


    <img src="http://www.sternkieker.de/rkn/images/CassLogo01.jpg" border=0>

  • Moin Roland,


    tolles Foto. Ich hab' mich da auch dran versucht, bin aber nicht zufrieden damit. Muß allerdings sagen, daß ich quer über unsere Straße aufnehmen mußte und ab 10:00 Uhr muß irgendwo einer 'ne Dose aufgemacht haben; Autos, Autos, Autos. Ich hab zuletzt gar nicht mehr gezählt. 19 Bilder à 45 sek.


    <img src="http://kasta.bei.t-online.de/ikeyaresult.jpg" border=0>


    Gruß, Kalle.

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