Beobachtungsbericht vom 13.07.07

  • Beobachtungsbericht vom 13.07.2007



    Beobachter: Gerhard Rausch
    Zeitraum: 22:00 bis 01:30 MESZ
    Instrument: MN14“
    Okulare: Pentax 14 mm, 10 mm
    Eingesetzte Filter: UHC und OIII



    Die Transparenz war die ganze Nacht hindurch sehr gut, die Milchstrasse war im Süden bis zum Horizont sichtbar. Die Luftfeuchtigkeit war sehr hoch und zum Ende der Beobachtung betauten die Okulare und Filter.


    Begonnen hab ich die Tour mit Venus. Bedingt durch die tiefe Position im Westen zeigte sie viel Farbe. Danach ein Schwenk zum Saturn, er stand in dieser Nacht nicht weit von Venus und in der Abenddämmerung wirkte er recht blass. Die Zeit für Saturnbeobachtung in dieser Saison geht zu Ende. Dann ein Schwenk zum Kometen C/2006 VZ13 Linear, mit einer Helligkeit von 9 ,8 mag sollte er leicht zu erkennen sein. Durch die noch vorhandene Dämmerung war er aber nur schwer im Okular auszumachen. Hatte vor ihn zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal anzufahren, dazu kam es aber in dieser Nacht nicht mehr. Jupiter, tief im Süden, reißt einen nicht vom Hocker. Was auffiel war seine enorme Helligkeit bei jeder Vergrößerung die nur mit einem Graufilter etwas abgemildert werden konnte. Als nächstes stand M13 auf dem Programm, ein absolutes Muss bei jeder Beobachtung. Die zentralen Sterne des Kugelsternhaufens sprangen einen regelrecht an ab einer Okularbrennweite von 10 mm. Dann ging es über M57 weiter zu M27. Schon ohne Filter waren die „Ohren“ des planetarischen Nebels sehr schön zu sehen, mit dem UHC war es ein Genuss. Beim Einsatz des OIII-Filters trat der Nebel stark in den Vordergrund, aber es waren kaum noch Sterne im Okular sichtbar. Für meinen Eindruck eine zu starke Filterwirkung.
    Durch die gute Transparenz beflügelt, wagte ich mich jetzt sehr weit in südliche Gefilde des Sternenhimmels vor, nie zuvor habe ich bis jetzt die nachfolgenden Objekte beobachtet.
    M16, der Adlernebel war mein erstes Ziel. Im Okular nur eine Ansammlung von hellen Sternen, dann aber nachdem ich den UHC-Filter ins Okular geschraubt hatte, war er ganz schwach sichtbar. Auch der Einsatz des OIII-Filters verbesserte die Sichtbarkeit kaum. Leicht entmutigt schwenkte ich auf M17, den Omeganebel, was ich jetzt im Okular sah, kann man mit Worten kaum beschreiben. Da stand er nun, hell und deutlich, ein fantastischer Anblick der noch durch den Einsatz des UHC-Filters verstärkt wurde. Es wurden richtige Strukturen im Nebel sichtbar. Ich verweilte mehrere Minuten und saugte das gesehene regelrecht in mich hinein. Weiter ging es zum M20, den Trifidnebel, auch hier brachte der UHC-Filter den Nebel erst richtig hervor. Ermutigt durch die bisherigen Erfolge, wagte ich mich noch etwas südlicher zum M8, den Lagunennebel. Das Teleskop schaute nur noch knapp über den Rand der südlichen Sternwartenwand. Der Nebel war schon ohne Filtereinsatz sichtbar und mit Filter eine Augenweide. Zum Abschluss des Ausfluges in die südlichen Gefilde des nördlichen Sternenhimmels gönnte ich mir noch den Blick auf M22, einen relativ großen Kugelsternhaufen. Wegen der tiefen Lage führt er ein Schattendasein, muss sich aber hinter M13 keinesfalls verstecken.
    Danach schwenkte ich das Teleskop wieder in den „Normalbereich“ unseres Beobachtungshorizontes. Nächster Stopp war CR399, der Kleiderbügel, nochmalerweise ein Fernglasobjekt, was sich auch beim Blick durchs Okular bestätigte. Das 20 mm Nagler reichte nicht aus um das Objekt komplett im Okular abzubilden. Leider hatte ich mein 40 mm Pentax und 30 mm Leitzokular nicht dabei. Zur heutigen Beobachtungsnacht muss ich es aber unbedingt mitnehmen, denn beim Schwenk zum M71, ein kleiner Kugelsternhaufen im Sternbild Pfeil benötige ich sie noch nicht, aber bei den nächsten Objekten sind sie einfach erforderlich.
    Nach dem umschwenken des Teleskopes nach Osten war der Cirrusnebelkomplex mein letztes Ziel dieser Nacht. Bei diesen Objekten ist der Einsatz des UHC-Filters einfach Pflicht und es macht Spass mit dem Teleskop den Nebel abzufahren. Im 20 mm Nagler ist das Gesichtsfeld einfach zu klein für dieses Objekt. Am Cirrus durfte dann der125 SDP Pentaxrefraktor zum Abschluss dieser Nacht auch mal Sternenlicht schnuppern. Nur das ständige wechseln des Filters vom MN14 auf den Pentax war etwas lästig, muss mal schauen ob ich noch einen zweiten UHC-Filter für heute Nacht in meiner Okularkiste finde!!!
    Zum Abschluss der Beobachtung machte die Feuchtigkeit nicht nur dem Teleskop und den Okularen zu schaffen, auch mir wurde es langsam ungemütlich.
    Alles in allem eine sehr harmonische Nacht die mich die lange Schlechtwetterperiode schnell vergessen lies.


    Es grüßt Euch ein äußerst zufriedener


    Gerhard

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