EQ-Platte Selbstbau für 8" Dobson

  • Hallo Sternenvolk,


    mit vielen Beiträgen hab ich mich hier noch nicht gemeldet, ich bin eher der "Lese-Typ". Viele Fragen bleiben ja auch nicht offen wenn man sich hier duchs Forum wühlt!


    Ich bin seit einiger Zeit stolzer Besitzer eines 8" f/6 GSO Dobson der mir als zweites Gerät neben meinem 4,5" f/7,9 wahnsinnig viel Freude bereitet und viele Sachen zeigt.


    Nur das schubsen macht nicht immer Freude sodass ich die original Rockerbox nun schon auf Teflon + EbonyStar Lager umgerüstet habe.


    Und nun soll mein Dobson noch eine EQ-Platform bekommen um eine Nachführung zu ermöglichen.


    Nach einiger Zeit, die für die Planung drauf ging, lege ich nun so langsam Hand an und dachte mir ich berichte hier ein bisschen darüber. Ich bin weder Fachmann was Tischlerei angeht oder gar ein Elektroingenieur wenn es später mal an den Bau einer Motorisierung geht. Daher freue ich mich nicht nur über Feedback, sondern auch vornehmlich über Tips derer, die eine Platte schon Ihr eigen nennen und vielleicht sogar selbst geplant und gebaut haben.


    So denn, leg ich mal los mit meiner Planung:


    Grundkenndaten:


    8“ f/6 GSO Dobson 200/1200 Volltubus
    Lagerung Azimut mit Teflonpads (Höhe 8mm) auf EbonyStar.


    Geographische Breite für Beobachtungsort: 49,08° Polhöhe (Winkel für Südlager)


    1. Südlager


    Ich habe mir viele Lagerarten angesehen (Kreissegment, Lager rechtwinklig zum Boden aus Metall oder Holz, etc.) und am besten hat mir Folgende gefallen, weil sich einfach herrlich leicht zu bauen ist:
    Quelle:
    http://www.biophysik.uni-freiburg.de/Reiner/ATM/Plattform22/Südlager.gif


    Es wird einfach ein Zapfen (z.B. Schraube auf dem Kopf, evtl. noch rund geschliffen) in die Grundplatte verschraubt. Dieser Zapfen wird in eine gesenkte Stahlplatte (die an der EQ-Platte verschraubt ist) "gesteckt"


    Ausserdem ist es damit leicht die Plattform in Ihre Einzelteile zu zerlegen für den Transport zum Beispiel.


    2. Nordlager


    Je mehr ich darüber las, umso verwirrter war ich. Bevorzugt baue ich aber lieber aus Holz, warum weiss ich auch nicht, gefällt mir halt. Ein rechtwinklig zum Boden laufendes Kreissegment hatte Nachteile (die ich jetzt aus dem Kopf leider nicht mehr weiss), die ich gern beseitig gewusst hätte. Ich glaube es ging um eine ungünstige Lastverteilung (berichtigt mich wenn ich mich irre).


    Also kam, auch wenn etwas aufwendiger herzustellen, ein gewinkeltes Kreissegment für das Nordlager in Frage. Da ich nicht im Besitz einer Oberfräse bin und mir arbeiten mit Kreis- oder Stichsäge wohl Fehler in der Lauffläche des Kreissegments bescheren würden, werde ich dieses Teil CNC fräsen lassen, um eine möglichst Hohe Genauigkeit zu erzielen.
    Auch der Winkel, mit dem das Kreissegment nachher von unten an die EQ-Platte geschraubt und geleimt wird, sollte möglichst exakt sein. Auch wenn die CNC nicht auf´s hundertstel Millimeter genau fräst, beruhigt mich deren Genauigkeit dennoch...


    Die Plattform wird komplett aus 18mm Birke Multiplex gefertigt, das Gewicht spielt vorerst keine Rolle. Da es meine erste EQ-Platte sein wird werde ich sie erst fertig stellen und anschliessend, unter Rücksichtnahme auf Stabilität, Teile der Platte kürzen oder Zwischenräume ausschneiden und ggf. mit Leisten aus Multiplex oder Aluprofilleisten verstärken.


    Nordlager:


    90° - 49,08° (Polhöhe Beobachtungsort) = 40,92°


    40,92° beträgt der Winkel, mit dem das Kreissegment von unten an den Tisch geschraubt wird.
    Der Radius des Kreissegments beträgt (errechnet durch u.a. Tabelle) 50,76cm.
    Das Nordlager wird ebenfalls aus 18mm Multiplex sein mit der Option, dieses noch mit 1mm Stahlblech zu beschlagen falls die Rollen sich mit der Zeit in das Material einarbeiten sollten. Doch das wird erst getestet.
    Die Möbelrollen haben 18mm Bauhöhe und tragen je Stück 15kg.
    Zur gleichmässigen Lastverteilung von oben auf das Kreisegment und die Rollen werden ich noch Versteifungen einleimen und anschrauben, die das gewinkelte Kreissegment an die EQ-Platte stützen werden.
    Um letztendlich die Breite des Nordlager zu bekommen und um zu wissen wie breit der Laden nun letztendlich wird habe ich kurzerhand den Kreis mit errechnetem Radius an eine Wand gezeichnet und die lange Seite des Lagers (S2) noch dazu angezeichnet. So ergab sich eine Breite von 62,5cm und die Plattform konnte somit mit 65cm geplant werden.


    Zur Berechnung der EQ-Plattform war folgende Tabelle sehr sehr hilfreich, auch der Kontakt mit dem Urheber jener war sehr aufschlussreich und half mir weiter. Danke nochmals an dieser Stelle!
    http://home.arcor.de/wilkm/eqplatform/


    Die Grundplatte erhält ausserdem 3 schwenkbare Nivellierfüsse und eine Kreuzwaage zum ausrichten an die Bodengegebenheiten.


    Nun die für die Tabelle erforderlichen Daten meines GSO 8" f/6:


    Höhe Schwerpunkt Tubus: 51 cm
    Gewicht Tubus: 10 kg mit schwerstem Okular
    Höhe Schwerpunkt Rockerbox: 20 cm (komplett mit Grundplatte)
    Gewicht Rockerbox: 11,3 kg
    Polhöhe alpha: 49,08 °
    Basis (Abstand, Mitte Azimut zu
    Mitte Teflonpad) 22,2 cm
    Gewünschte Laufzeit: 60 Minuten
    Stärke Grundplatte (Multiplex): 1,8 cm
    Stärke EQ-Platte (Multiplex): 1,8 cm
    Gewünschte Bauhöhe: 8 cm
    Höhe Rädchen: 1,8 cm
    R2 Länge Multiplexbrettchen
    für das Rädchen: 6 cm


    Die Schwerpunktberechnung liegt mir nicht, daher habe ich kurzerhand die Rockerbox und den Tubus austariert. Etwas abenteuerlich, doch es hat sehr gut funktioniert im Endeffekt.


    Aus ermittelten Daten ergaben sich folgende:


    Errechnete Daten:
    ß 40,92°
    a (= Position Südlager): 30,22 cm
    b (= Abstand Nord-Südlager): 52,22 cm
    C (= Radius Kreissegment): 50,76 cm
    Eff. Lauffläche Kreissegment: 13,29 cm
    S1 kurze Seite Kreissegment: 8,79 cm
    S2 lange Seite Kreissegment: 10,86 cm
    R1 Länge Multiplexbrettchen
    für das Rädchen: 4,44 cm



    Benötigtes Material bisher:


    1x Grundplatte: b= 65 cm; l= 65 cm; d= 1,8 cm
    1x Tischplatte: b= 65 cm; l= 65 cm; d= 1,8 cm
    1x Kreissegment b= 62,5 cm; h= 10,86 cm; d=1,8 cm
    Diverse Multiplex Stücke und Leisten
    3x verstellbare Füße für Grundplatte
    4x Rädchen für Nordlager
    Kreuzwaage Planofix
    Holzleim



    So, fürs erste war es das mal von mir mit meinen Plänen.



    Viele Grüsse und CS


    Alex

  • Hallo Alex,


    Der Nachteil bei einem senkrechten Nordlager ist, dass es kein Kreissegment ist, sondern ein Ausschnitt aus einer Ellipse. Sozusagen die Projektion des eigentlichen Kreissegments in die Senkrechte. Man muss sich also Gedanken machen, wie man das Ellipsensegment herstellt. Mehrere Möglichkeiten sind auf meiner Webseite gezeigt, die Du ja kennst.


    Der Vorteil eines senkrechten Nordlagers ist die einfachere Konstruktion der Rollenlager und der Antriebseinheit. Machst Du einen Direktantrieb der Segmente? In dem Fall ist die Kraftübertragung von der Antriebswelle auf das Segemnt bei senkrechtem Nordlager ebenfalls besser.


    Ich persönlich würde nur noch senkrechte Nordlager verwenden, die Vorteile überwiegen ziemlich. Allerdings ist die Planung etwas komplexer und man kann sich die Abrollbewegungen nicht so leicht vorstellen. Deshalb ist es für die meisten Leute einfacher, sich zunächst einmal eine Plattform mit einem geneigten Kreissegment zu bauen. Beim Bau der Plattform wächst auch das Verständnis für das Ganze. Bei Bedarf kann man so eine Plattform später immer noch ohne größeren Aufwand umbauen (wie ich zum Beispiel meine rote Plattform für meinen 14" Dobson).


    Viele Grüße
    Reiner

  • Hallo Rüdiger & Alex,


    wenn Interesse vorhanden, selbstverständlich werde ich dann Bildmaterial einstellen.


    Hallo Reiner,


    danke für Deine Antwort. Deine Seite kenne ich ja (milde ausgedrückt), studiert habe ich sie [:D] Und die Lösung für das Südlager finde ich einfach wie genial: Genial einfach!
    Die Vor- und Nachteile eines senkrechten Nordlagers konnte ich nicht mehr genau nennen. Danke dir für die Aufklärung. Beim lesen diverser Texte zu EQ-Plattformen hab ich mich während des Lesens schon zum gewinkelten Kreissegment entschieden. Wahrscheinlich gerade wegen der Ellipse.
    Zwar wär diese per CNC wahrscheinlich leicht herzustellen, doch wie Du schon sagtest: Ein bisschen schwer vorzustellen, ich habe in natura auch noch nie eine Plattform begutachten können.
    Daher geh ich´s mal mit dem Kreissegment an und müh mich ab mit der "Rollenverteilung" und Justierung.[;)]
    Und wenn je Bedarf besteht kann ich ja, wie schon erwähnt, auf ein senkrechtes Nordlager umrüsten. Die Zeit und Tests werdens zeigen.


    Grüsse,


    Alex


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: reiner</i>
    <br />Hallo Alex,


    Der Nachteil bei einem senkrechten Nordlager ist, dass es kein Kreissegment ist, sondern ein Ausschnitt aus einer Ellipse. Sozusagen die Projektion des eigentlichen Kreissegments in die Senkrechte. Man muss sich also Gedanken machen, wie man das Ellipsensegment herstellt. Mehrere Möglichkeiten sind auf meiner Webseite gezeigt, die Du ja kennst.


    Der Vorteil eines senkrechten Nordlagers ist die einfachere Konstruktion der Rollenlager und der Antriebseinheit. Machst Du einen Direktantrieb der Segmente? In dem Fall ist die Kraftübertragung von der Antriebswelle auf das Segemnt bei senkrechtem Nordlager ebenfalls besser.


    Ich persönlich würde nur noch senkrechte Nordlager verwenden, die Vorteile überwiegen ziemlich. Allerdings ist die Planung etwas komplexer und man kann sich die Abrollbewegungen nicht so leicht vorstellen. Deshalb ist es für die meisten Leute einfacher, sich zunächst einmal eine Plattform mit einem geneigten Kreissegment zu bauen. Beim Bau der Plattform wächst auch das Verständnis für das Ganze. Bei Bedarf kann man so eine Plattform später immer noch ohne größeren Aufwand umbauen (wie ich zum Beispiel meine rote Plattform für meinen 14" Dobson).


    Viele Grüße
    Reiner



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

  • Hallo zusammen,


    heute habe ich mir mal Zeit genommen, das Südlager herzustellen. Dafür habe ich zwei mal 6mm Stahlplättchen in 60mmx40mm geschnitten, Löcher für die Befestigung gebohrt und während des Senkens überlegt wie ich nun letztendlich den "Zapfen" bau.


    Da kam mir wieder der Vorschlag mit der Hutmutter in den Sinn. Die Suche nach einer Hutmutter für eine M10-Schraube war schnell erfolgreich und die Senkung der Stahlplatte eben auf diese angepasst. Schrauben zur Befestigung der Plättchen an Grund- und EQ-Platte dazu und fertig.
    Nun muss ich noch auf mein Nordlager warten um die Höhe des Südlagers zu bestimmen. Erst wenn ich weiss wie hoch genau sich die EQ-Plattform befindet, kann ich das Südlager entsprechend dieser Höhe anpassen, das auch die EQ-Platte ausnivelliert ist.


    Zumindest kann ich schonmal den Abstand des Nordlagers zum Südlager anzeichnen. Dann die Position für die schwenbaren Nivellierfüße bestimmen und die Grundplatte danach schonmal zeichnerisch darauf vorbereiten, sie in eine Dreieckige Form zu bringen um Platz und Gewicht zu sparen.


    Für die Füße werde ich Löcher in die Grundplatte bohren, in diese dann Gewindestücke einpressen um schliesslich das passende Gewinde für die Füße im Holz zu haben. Das System hab ich schon mal für eine Sucherhalterung aus Multiplex verwendet und hat mich voll überzeugt.




    Gruss + CS


    Alex

  • Hallo zusammen,


    gestern konnte ich mich nun mit den Multiplexbrettchen für das Nordlagerkreissegment beschäftigen.


    Eigentlich keine große Sache was den Bau angeht. Um eine möglichst große Fläche zu haben, um nachher die Möbelrollen darauf gut platzieren und ausrichten zu können, habe ich statt 18mm Multiplex 28mm starkes MP genommen.
    Was ich dabei nicht beachtet hatte war, das die Längenangaben aus der selbstrechnenden Tabelle weiterhin für 18mm starkes Material gelten. So kam bei mir dann ein steilerer Winkel zustande als es sein sollte. Das habe ich dann beim auflegen auf der Grundplatte gemerkt. Ich hatte mir auch gleich noch Klötzchen für die Gegenseite des Nordlagers hergestellt. Das Nordlager soll nicht nur auf zwei Rollen laufen sondern durch weitere zwei von der Südseite her gestützt werden. Die Flächen der gegenüberliegenden Klötzchen mussten demnach 90° zueinander haben.
    Als sie das nicht hatten hab ich mir das ganze mal selber ausgerechnet, welche Winkel genau die Klötzchen haben müssten.
    Das Klötzchen das "unter" dem Kreissegment läuft muss genau den gleichen Winkel haben, wie die Polhöhe des Beobachtungsortes.
    Um mein Klötzchen von Seiten des Südlagers her zu berechen musste ich von 180° nur die 49° des ersten Klötzchens und 90° für das Kreissegment abziehen und kam so auf 41° für das Gegenklötzchen.
    Somit passt es nun auch und ich muss nun auf das fertige Kreissegment warten bis es an die Montage gehen kann.



    Hier mal skizziert wie das aussehen soll, wenn es montiert wird. Um die o.g. Winkelberechnungen zu verdeutlichen hab ich zeichnerisch die Rollen weg gelassen:


    Viele Grüsse,


    Alex

  • Servus,


    nun ist die EQ-Platte (also der obere Teil) bis auf das Kreissegment fertig. Die Aufnahme für das Südlager ist montiert, der Abstand für das Nordlager ausgemessen und eingezeichnet.
    Schon beim einzeichnen zeigte sich wie genau die Berechnung mit der Tabelle war: Sehr genau [:D]
    Löcher für das Nordlager sind gebohrt, sodass die Schrauben mit 41° ins Kreissegment ziehen, dazu wirds verleimt (das wird wohl Mittwoch passieren).
    Zusätzlich habe ich dann noch Inbusschrauben in die Platte geschraubt, die nachher als Arretierung für die Standfüße der Rockerbox dienen. So kann die Rockerbox nimmer verrutschen.
    Dann schonmal zugesägt und die eine Platte wiegt nicht mal mehr 3,6kg. Mit Kreissegment schätze ich kommt sie auf 4kg


    Bilder mal von beiden Seiten und mit Grundplatte der Rockerbox:



    Viele Grüsse


    Alex


    PS: Sorgt mal jemand für besseres Wetter? Wahnsinnig lang schon die Zwangspause, hab gar nix von meinem Urlaub [;)]

  • Hallo zusammen,


    heute, nach reichlicher Verzögerung, habe ich nun mein Kreissegment abholen können.



    Da alles schon soweit vorbereitet war, wie winklig vorbohren usw., ging es auch voll motiviert ans Werk.



    Die Schrauben ziehen sich so direkt in das vorher mit Holzleim bestrichene Kreissegment (welches zuvor auch vorgebohrt wurde). Das sollte schon für eine gute Festigkeit und Stabilität sorgen. Dazu kommen dann noch Dreiecke aus Multiplex, die das Segment zusätzlich an die EQ-Platte stützen werden.






    Dann wurde die Grundplatte schonmal an das "Design" der EQ-Platte angepasst und für die Nivellierfüsse mit Einpressgewinden versehen:



    Dann noch die kleine Kreuzwaage drauf und schon ist die Grundplatte ein kleines Stück voran gekommen.



    Dann habe ich zum testen schonmal ein Klötzchen genommen und provisorisch eine Rolle montiert. Diese dann unter das Kreissegment gestellt um zu sehen wo ich nun nachher platzieren muss (wobei ich mir da noch nicht ganz klar bin) und um zu schauen wie hoch ich das Südlager noch "aufbocken" muss um parallel zur Grundplatte zu werden.




    Gesamtgewicht momentan: 7,1kg und viel mehr wirds au nimmer werden.


    Nächste Schritte:


    Höhe Südlager anpassen
    Klötzchen positionieren
    Rollen ausrichten und befestigen



    Das wars erst mal wieder von mir.
    Freu mich auf Tips und Meinungen.


    Gruss + CS


    Alex

  • Hi Alex,


    ich bin begeistert. Mir gefällt Deine Bastelarbeit ausserordentlich gut. Hast Du das Kreissegement extra anfertigen lassen? Mit welchen Kosten muss man da rechnen?


    CS Rüdiger

  • Servus Rüdiger,


    da es beim Kreissegment auf die Genauigkeit ankommt und ich nicht das benötigte Gerät wie Stichsäge oder Oberfräase besitze, hab ich das Kreissegment anfertigen lassen. Bei nem Zimmermann im Ort sollte das 20,-€ kosten, habe es jetzt aber bei einem Bekannten anfertigen lassen für ein Trinkgeld. Dort habe ich auch die Multiplexplatten erstanden, für die man im Baumarkt gut und gerne 50,-€/m² berappen muss.


    4x Möbelrollen 6,76€, Kreuzwaage 2,59€, Nivellierfüsse 5,49€, Holzleim 3,79€, Multiplex zum Freundschaftspreis [8D]. Dies und das an Schrauben etwa 5,-€.
    An Materialien um die Platte fertig zu stellen hab ich alles beisammen, nur noch der Antrieb fehlt mir, bei dem ich jeden Tip gerne annehme.
    Es soll ein Antrieb über eine Rolle direkt ans Kreissegment werden. Doch was für Motoren ich da nehmen muss....und was diese kosten weiss ich noch nicht. Schritt für Schritt gehts weiter ...[:D]


    Gruss + CS


    Alex

  • Holla miteinander,


    heute wars kribbelig in den Fingern, wollte nun endlich mal Ergebnisse sehen, Material dazu war ja vorhanden.


    Also hab ich mal das Südlager als erstes in der Höhe angepasst. Dazu habe ich jeweils oben und unten ein Klotz aus Multiplex untergesetzt.




    Nachdem das getan war machte ich mich daran, rauszufinden wie ich die Klötzchen für die Rollen platziere. Dafür habe ich das Kreissegment erst mal genau mittig aufgesetzt und meine effektive Lauffläche angezeichnet an beiden Seiten. Dann nur noch mit den Klötzchen und darauf geschraubten Rollen so weit unters Segment geschoben das sie mittig in der angezeichneten Lauffläche waren. Angebohrt, Schrauben rein und schon konnte ich mal den Lauf testen.



    Da habe ich dann festgestellt, das das Segment sich gar nicht mal wenig verschiebt über den Lauf über die Rollen hinweg. Sogar gen Endpunkt hin rutschte das Kreissegment von der Rolle runter. Dann habe ich die Rollen so positioniert, das das Kreissegment immer auf ihnen verlaufen konnte. Dazu habe ich die Rollen leicht angewinkelt.




    Dann konnte das erste mal richtig testen ob alles sich so bewegt wie es soll.



    Nun weiss ich auch, warum man kein Auflager (Südlager) in Verbindung mit dem schrägem Kreissegment nehmen sollte. Denn ohne LAst auf das Südlager, springt der Kugelkopf der Hutmutter eher aus der Führung als das er sich in ihr dreht. Da muss ich mir noch was einfallen lassen. Ich weiss auch nicht ob Rollen, die von der Südseite her gegen das Nordlager drücken, dieses Problem beheben werden.


    Bisher sieht es jedenfalls schonmal so aus:


    Wenn ich Rollen von der Südseite her gegen das Nordlager drücken lasse, haben diese auch nicht permanent Kontakt. Je nach Stellung der Platte liegen diese völlig frei. Die kritischen Punkte wo das Südlager auch unter Last rausspringen könnte sind gegen Ende der Nachführung. Ich überlege von der Hutmutter auf einen spitzeren Zapfen umzurüsten?!?!


    Jedenfalls hab ich mir dann mal die Rockerbox geschnappt und wollte sehen wie hoch das ganze denn nun wird. Es sind mit den Standfüßen 13cm (ganz reingedreht), ohne etwa 11,5cm.
    Und als das gane sehr stabil wirkte stellte ich zu guter letzt auch noch den Tubus drauf um schon mal nen Eindruck vom Finish zu bekommen.






    Und nun muss ich mir Gedanken über:


    - Optimierung Südlager (für Tips bin ich dankbar)
    - den richtigen Motor
    - die zugehörige Steuerung


    Heute abend sieht der Himmel schonmal vielversprechend aus und ich werde, wenn auch erst mal von Hand, versuchen mit der EQ-Platte nachzuführen und festzustellen ob weiter bauen lohnt [:D][:D][:D]


    Viele Grüsse


    Alex

  • Hallo Alex,


    Du brauchst auf jeden Fall Rollen, die von hinten das Kreissegment stützen, sonst drückt das Gewicht des Teleskops die obere Platte immer nach Süden und die Platte klemmt. Alle, die ein geneigtes Kreissegment verwenden, verwenden für das Nordlager im 90° Winkel stehende Rollenpaare und nicht einzelne Rollen. Auch ohne ein Zapfenlager als Südlager würdest Du sonst Probleme bekommen, da sich die Platte automatisch verklemmt.


    Viele Grüße
    Reiner

  • Hallo Reiner,


    danke für Deine Antwort. Das mit den Rollen habe ich schon probiert aber da ergibt sich bei mir folgendes Problem:
    Wenn ich jetzt von Seiten des Südlagers her ein weiteres Klötzchen mit einer Rolle an das Kreissegment schiebe, dann das Kreissegment in Bewegung setze, drück das Segment den Klotz mit Rolle weg. Das passiert auf beiden Seiten. Auch wenn ich die Rolle in der Mitte platziere geschieht dies, jedoch nicht so arg wie an den Rändern.


    Siehe hier ein kurzer Clip davon:


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    Wenn ich die Rolle festmachen würde, dann hebt das Segment von der Rolle (von Norden her) ab. Kann mir gerade nicht vorstellen wie das bei allen anderen funktionieren sollte.


    Ich hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt [:D] denn mittlerweile hab ich das Gefühl etwas falsch gemacht zu haben. Ich habe mir natürlich auch noch etliche Bilder angesehen wo man die Positionen der Rollen sehen kann. Bei mir funktioniert das aber komischerweise nicht.


    Gruss Alex

  • N´abend,


    nach langem hin und her überlegen und immer wieder dran rumdrehen hab ich mal einfach, ohne wirklich zu wissen was ich tu, ein bissle probiert. Das Südlager erst mal demontiert und die "Gegenrollen" einfach mal drauf geschraubt, ganz planlos nur mal eben den Nordrollen gegenüber. Dann geschaut ob ich irgendwo nen falschen Winkel habe und wie ich die EQ-Platte halten müsste, das beim nachführen alle Rollen immer Kontakt zum Kreissegment haben. Als ich die EQ-Platte in der Hand hielt fiel mir auf, dass das Südlager (an der Stelle wo es jetzt ist) eine zu große Seitwärtsbewegung macht. Je weiter ich den Drehpunkt des Südlagers nach hinten, also vom Nordlager weg fixierte, besserte sich das.


    Das würde bedeuten das Südlager müsste weiter nach hinten oder an der Position wo es sich jetzt befindet müsste wieder ein kleineres Kreissegment zum Einsatz kommen.


    Was würde denn jetzt passieren, wenn ich das Südlager nach hinten verlege, circa 5cm? Wirkt sich das auf die Nachführung aus? Der Abstand Süd-Nordlager ist ja laut Tabelle vorgegeben und momentan stimmt der zu 100% genau.
    Bzw.: Wie kann ich denn rausfinden welchen Radius ein kleines Kreissegment als Südlager haben müsste?


    Vielen Dank für jegliche Infos...


    Gruss + CS


    Alex


    (==&gt;)Reiner: Weißt Du noch mehr Bezugsadressen für den von Dir verwendeten Gleichstrommotor RB35 mit 1:600 Untersetzung? Denn dieser ist bei Conrad.de nicht mehr erhältlich und bei Reichelt.de nicht im Sortiment.


    Viele Grüsse.

  • Hallo Alex,


    auf dem Video sieht es so aus, als ob die Ausrichtung der Achsen nicht passt. Also die Achse von vorderen Kreissegment geht nicht durch deinen Auflagerpunkt vom Südlager. Die Abweichung scheint erheblich. Ich würde noch mal eine Skizze machen und das prüfen.


    Das lose Südlager sieht recht gut aus und ist einfach in der Herstellung. Problematisch ist aber -wie du schreibst- die Tendenz zum Kippen. Wenn du etwas mehr Aufwand treiben kannst, wäre ein festes Südlager evtl. besser:



    In den schrägen Klötzen sind je 2 Kugellager eingelassen. Darin steckt eine 10mm Achse. Die Stirnflächen laufen mit Ebony/Teflon gegeneinander.


    Gruß
    Martin

  • Hallo Martin,


    ich weiss gerade nicht welche Achsen Du meinst. Also das Nordlager Kreissegment sitzt genau mittig unter der EQ-Platte und auch in richtigem Abstand und Position zum Südlager. Nur scheint es mir als ob (trotz korrekter Ausrichtung anhand der Tabellenberechnung) der Abstand Nord- zu Südlager zu klein ist.


    Oder reden wir jetzt aneinander vorbei?


    Gruss Alex

  • Hallo Alex,


    sorry ich hab mich vielleicht zu ungenau ausgedrückt.


    Die Achse vom Nordlager (vorderes Kreissegment) muss durch die Mitte vom Südlager gehen. Wenn nicht, dann macht die gesamte Konstruktion eine 'taumelnde' Bewegung.


    Wenn du also noch mal aufskizzierst (in der Seitenansicht) ob die Achse vom Nordlager genau durch den Auflagepunkt vom Südlager geht, wäre das hilfreich für die Fehlersuche.


    Gruß
    Martin

  • Hallo Alex,


    Martin hat recht, Du hast einen Fehler, vielleicht im Winkel des Kreissegments zum Tisch. Das Nordlagersegment muss beim Ablaufen der Plattform in einer Ebene bleiben. Wenn Du Dir dieses Bild anschaust, sollte das klarer werden, das Segment ist Teil des Kreises, der sich dreht, aber sonst nicht bewegt.



    Von der Funktion ist es völlig egal, ob Du ein Achsenlager oder ein Zapfenlager für das Südlager nimmst, solange Du das Nordlager beidseitig unterstützst. In dem Fall sollten nämlich keine Kräfte in Nord-Süd-Richung auftreten, die Du auf jeden Fall vermeiden solltest.


    Der RB35 1:600 ist wahrscheinlich ausverkauft, weil gerade 500 Leute dabei sind Plattformen zu bauen [:D]. Ich kenne sonst auch keine andere Adresse außer den üblichen Elektronikanbietern.


    Viele Grüße
    Reiner

  • Hallo Martin, Hallo Reiner,


    ich habe es am Modell nun ausgemessen und es stimmt. Die Achse des Nordlagerkreissegments geht nicht durch die Achse des Südlagers. Die Abweichung ist gute 8cm. Das Südlager und das Nordlager liegen zu dicht zusammen. Der Radius und der Winkel des NL stimmen.
    Meine Gedanken gehen nun darum, das Südlager entweder als kleines Kreissegment zu gestalten oder den festen Punkt des momentanen Südlagers bei zu behalten und dort eine weitere Rolle zu postieren, die die Seitwärtsbewegung mitmacht.
    Ist dies möglich das so zu realisieren? Das wäre der einfachste Weg, ich weiss nur nicht was sich (ausser Stabilität evtl.) für Probleme daraus ergeben könnten!?!?


    CS


    Alex

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Meine Gedanken gehen nun darum, das Südlager entweder als kleines Kreissegment zu gestalten oder ...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Alex,


    aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Lösung mit 2 Kreissegmenten hohe Genauigkeit benötigt, weil sonst immer irgenwo eine Rolle ein bischen in der Luft hängt.
    Das ist wie mit dem dreibeinigen und vierbeinigen Tisch. Der dreibeinige kann nicht kippeln!


    Gruß
    Mario

  • Hallo Alex,


    wenn du das Südlager als Kreissegment machst, dann muss dieses radial an mindestens 2 Punkten aufliegen. Somit bekommst du insgesamt 4 radiale Auflagepunkte (2 Nord, 2 Süd). Das kann man schon machen, ist aber nicht ideal, weil überbestimmt. Einer der Auflagepunkte hängt dann immer mehr oder weniger frei.


    Eine Zusatzrolle zur Aufnahme der Seitwärtsbewegung bringt nichts, denn eine Seitwärtsbewegung bringt erhebliche Ungenauigkeit in die Nachführung. Du wirst dich ewig drüber ärgern!
    Mach's nochmal und richtig, dann hast du lange Freude!
    Die Grundplatten nach hinten etwas länger und bau das Südlager an der richtigen Position an.


    Gruß
    Martin

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Martin_B</i>
    <br />Hallo Alex,


    ...


    Du wirst dich ewig drüber ärgern!
    Mach's nochmal und richtig, dann hast du lange Freude!
    Die Grundplatten nach hinten etwas länger und bau das Südlager an der richtigen Position an.


    Gruß
    Martin
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Martin,


    genau das habe ich mir dann auch gedacht als ich die Plattform etwas resigniert ansah. Doch als ich nun wusste was der Fehler ist, habe ich mich heute ans Werk gemacht diesen auszumärzen. Ich habe wieder lange überlegt was ich denn nun mach um den Abstand der beiden Lager zu korrigieren. Die Platte verlängern wollte ich erst nicht, hab mich nun aber der Einfachheit halber dafür entschieden es doch zu tun und das Auflager als Südlager zu behalten.
    So sieht nun das neu gestaltete Südlager aus. Sieht doch gar net so schlecht aus wie ich es zuvor vermutete.



    Nachdem das getan war und der der taumelnde Rundlauf nicht mehr auftrat, freute ich mich erst mal und fing an die letzten Gegenrollen zu positionieren.


    Hier ist nochmal ne Seitenansicht ...



    ... und hier habe ich den Dob mal wieder drauf gebaut. An der Stabilität gab es keine merklichen Einbußen und das Ganze wiegt nun au nimmer merh als 8,6kg.



    Da das nun erledigt ist kann ich mich nun in aller Ruhe um den Antrieb kümmern.


    Gruss + CS


    Alex


    PS: Heute abend wird schon mal versucht den Dobson von Hand nach zu führen, da könnte man schon sehen ob Jupiter über längere Zeit im Okular bleibt ohne das man den Dob nachjustieren müsste. Ich bin gespannt.

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