Quartett am Abendhimmel

Hallo allerseits,

Günter („Armstrong“) hat in seinem Beitrag schon darauf hingewiesen – die schöne Konstellation von Regulus mit Besucher Erdenmond, Saturn und Venus am gestrigen Abendhimmel. Nun, eine durchfliegende ISS im Anflug auf dieses Quartett kann ich nicht bieten, wohl aber ein Foto davon aus dem Norddeutschen Flachland, wo die Horizontlinie manchmal nur um Bruchteile eines Grades von der Waagerechten abweicht.

Und weil der Himmel gestern ein vielversprechendes Blau zeigte, nahm ich ein Stativ, meine EOS mit einem Flektogon 4/50 davor und fuhr kurz nach 23 Uhr hinaus auf eine Wiese, wo ich, umgeben von quakenden Fröschen im Moor (ein Naturerlebnis der ganz anderen Art ...) , einige Fotos von diesem sehenswerten Quartett in der Abenddämmerung machen konnte. Eines davon ist hier eingestellt:

Bilddaten: EOS 350D mit 4/50mm; Bl 8; 6s belichtet bei ISO 400; aufgenommen in Altenbrück bei Osterholz-Scharmbeck um 23:36 Uhr MESZ

Regulus, 80 Lichtjahre entfernt, links überhalb vom Mond, 1,3 Lichtsekunden entfernt, rechts daneben Saturn in 81 Lichtminuten und ganz rechts unsere gemeinsame Freundin der letzten Tage in etwa 310 Lichtsekunden Entfernung.
Das ist doch räumliche Tiefe, oder?

Was mir wichtig wäre: heute Abend stehen alle vier Himmelskörper in jeweils fast gleichem Abstand nebeneinander. Also nehmt dort, wo der Wetterbericht oder der geschulte Blick zum Himmel es empfiehlt, doch euer 28 oder 35mm Objektiv und sucht einen schönen Vordergrund für diesen Anblick. Hier in der Gegend zeigt der Himmel einen dichten Grauschleier, und dort, wo dieser am hellsten ist, dort könnte die Sonne jetzt sein ...

Viele Grüße,

Manfred.

P.S. Vielleicht war der ursprüngliche Titel "Qartett auf Zeit" etwas kryptisch, und dieses Quartett hat sich inzwischen auch aufgelöst. Aber am 16. und 17. Juli sind sie wieder dicht zusammen.

M.

Hallo Copernicus, Thosten,

vielen Dank dafür, dass ihr auf meinen Beitrag geantwortet und ihn auch ergänzt habt.

Mich reizt an diesen Konstellationen, dass sie (fast) immer etwas Einmaliges darstellen, und von daher besitzen sie einen recht hohen Seltenheitswert; entweder hat man das Glück, sie beobachten
und dokumentieren zu können, oder es bleibt nur das Warten auf die nächste Gelegenheit.

Bei vielen Messiers und NGCs ist das halt nicht der Fall, sie verändern ihr Aussehen im Laufe eines Jahres kaum und entziehen sich mit meinem 102/1000mm Refraktor auf transportabler GP - Montierung in der Regel auch der hochaufgelösten und stark vergrößerten Betrachtung und Ablichtung. Und so kann ich meine Ausrüstung halt auch recht sinnvoll einsetzen, wenn es um größere Bereiche des Himmels geht.

Heute Abend müsste ich mich eigentlich mit einem warm leuchtenden Halbmond vor tiefblauem Hintergrund beschäftigen, (der momentan etwa über der Stelle steht, an der die Winteranfangssonne untergeht...) aber meine Arme, schwer geplagt vom Heckeschneiden, wollen nicht mehr, deshalb genieße ich einfach mal den rein visuellen Anblick mit dem unbewaffneten Auge.

Bis demnächst in diesem Forum,

Manfred.