warum ist bei brillen kein farbfehler sichtbar?

  • habe mir vor kurtzem 2 brillen machen lassen.


    und mir ist da der gedanke gekommen,warum denn bei den brillen kein farbfehler sichtbar ist???


    eine brille ist doch grob gesehen auch eine LINSE oder???


    michele

  • Hallo Michele!


    Ein Brillenglas hat vergleichsweise viel Brennweite und wenig Öffnung (f/x nicht wie eine typische "Farbschleuder");


    und ausserdem verändert das "Teleskopsystem" (Brillenglas/Auge) die Vergrösserung kaum.


    Also ist der Farbfehler sehr gering.

  • Hi Michele,


    schaue mal durch den Rand der Brille (Gesichtsfeldrand) - in meinem Fall (Kurzsichtigkeit) ist ein Farbfehler erkennbar.


    Dass der nicht so gross ist, liegt daran, dass die Brille nicht vergroessert. Wenn Du einen f/5 Fraunhofer ohne Okular nimmst und Du schaust Dir das Luftbild an (Du musst dazu mit dem Auge ca. 200mm aus dem Teleskopfokus hinausgehen), wirst Du auch keinen Farbfehler sehen, weil die Vergroesserung zu klein ist. Das ist ja der Grund, warum die f/5-Fraunhofers doch beliebt sind - wegen ihres grossen Gesichtsfeldes und der immer noch akzeptablen Farbreinheit bei geringen Vergroesserungen - "Richfielder" halt.

  • Ein größeres Wunder ist für mich die Tatsache, dass man von dem enormen Farbfehler der Augenlinse NIX sieht, wohl aber den kleinsten Farbfehler eines Refraktors sofort wahrnimmt. Was für eine tolle online-Bildverarbeitung im Hirn steckt doch dahinter!


    Hartwig

  • Hallo Michele,


    die begrenzende Blende ist die Pupille. Bei 5 mm Pupillendurchmesser hat eine Brille mit 2 Dioptrien (f=500 mm) f/100. Darum ist der Farbfehler so gering.


    Gruss Heinz

  • achso danke....


    habe grade meine 2 brillen abgeholt,eine billige arbeits brille,und eine etwas bessere.


    die arbeits brille hat nur eine normale entspiegelung schimmert also nur leicht blau-violet.


    die etwas bessere hat eine volle entspigelung die refektiert dunkel grün zurück.


    das ist beim celestron skymaster fast die selbe.


    also erkennt man an dem grün,das es sich um eine gute entspiegelung handelt oder nicht.


    die ts refraktoren haben auch alle die grüne entspiegelung...


    michele

  • Hallo Michele,


    deine Behauptung zu Beginn ist reichlich kühn: Natürlich ist der Farbfehler einer Brille sichbar besonders am Brillenrand. Nun bin ich etwas stärker kurzsichtig, aber wenn man mal durch den Rand einer Brillenlinse auf eine Lichtquelle ohne durchgängigen Spektrum schaut (fast alle Straßenlaternen sind das) oder wenn man sich den Glühfaden einer Schwarzlichtbirne gerade durch den Brillenrand und somit am Rande des Gesichtsfeldes mit Brille anschaut, dann erscheinen diese Lichquellen in unterschiedlichen Farben doppelt. Versuchs mal mit einem stärkeren Brilenglas, dann fällt´s aber deutlich auf.


    CS.


    Hubertus

  • Hallo!


    ja sagt mal, was habt ihr denn für Brillen? [:)]


    Also meine Brille hat am Rand keinen Farbfehler. Das leuchtet mir noch irgendwie ein, habe ich doch seit Jahr(zehnt)en nur 1,5 Dioptrien auf beiden Augen (kurzsichtig).


    Aber das mit dem doppelt sehen in verschiedenen Farben ist meiner Meinung nach auf eine zu einfache Entspiegelung zurückzuführen, die hatte ich bei meinen ersten beiden Brillen auch und bei der Brille meiner Freundin kann ich das auch beobachten. "Ordentlich" ausgeführte Brillen haben diese Geisterbilder aber nicht; oder ist auch dies abhängig von der "Stärke" der Brille?


    Grüße,
    Michael

  • Also, mein Brille hat auch einen Farbfehler! Es handelt sich hier um sehr hochbrechende gläser, die deshalb sehr dünn und leicht gehalten werden können. Der "Fehler" ist zwar im "Normalbetrieb" nicht sichtbar, aber wenn ich bewußt auf den rechten Glasrand schaue, sehe ich an den beobachteten Gegenständen einen leichten roten Farbsaum - am linken Rand dagegen einen blauen Farbsaum. Denke, es ist das gleiche Phänomen wie bei kurzbrennweitigen Achromaten. Stört aber keinesfalls.

  • Also ich sehe den Blausaum sehr deutlich am Rand vom Brillenglas des Linken Auges, kein wunder habe ja -11,25 Dioptrien dadrauf .....


    Rechts ist aber auch nicht viel besser: -8,75 Dioptrien, dazu auf beiden Augen Rot-Grün blind und Blau-Gelb farbschwäche ....


    Trotzdem habe ich Spass am Beobachten.


    Gruss
    Jens

  • Hallo Michi,


    ja, wie Jens und GeO ebenfalls erzählten, gibt´s den Farbfehler bei Brillen und das wohl um so mehr, je mehr die Gläser korrigieren müssen. Bei deinen -1,5 Dioptrien mag das nicht auffallen. Ich habe nicht ganz so stark wie Jens links -4,75 und rechts -9, und rechts fällt der Farbfehler, wenn man bewusst am Brillenrand drauf achtet, wie oben beschrieben auf. Im Alltag fällt es sonst nicht doll auf. Ich verwende ebenfalls immer die stark-brechendsten Gläser auf der Nase und die bestmögliche Entspiegelung (wobei der Farbfehler auf die Entspiegelung wohl weniger zurückführbar ist) und trage immer was in der Preislage von Nagler-Okularen auf der Nase. (Eigentlich ein unverschämter Preis für zwei chromatische Objektive, aber man schaut ja auch öfters durch, als durch seiner Nagler-Okus).


    Tschüss


    Hubertus

  • Hallo Hubertus,


    hm, ja, das leuchtet ein, und ich hab auch nochmal nachgeschaut, nahe der Wahrnehmungsgrenze und gaaanz am Rand kann ich auch einen Hauch rot bzw. blau feststellen. Aber das mit den aufgesplitteten Farben/Geisterbildern kenne ich nur von den Brillen anderer (und das würde mich schon ziemlich nerven!). Die sind aber meist stärker - vielleicht hängt das ja auch mit der Brechung zusammen? Ich bin immer von ausgegangen, daß es an der "Vergütung" liegt. Die Ursache würde mich schon sehr interessieren.


    Grüße,
    Michael (auch mit einem 31er Nagler auf der Nase [:)])

  • Hallo Michael,


    noch mal kurz zum Abschluss: Es kann ja nur an dem Grad der Lichtbrechung liegen und nicht an der Entspiegelung. Ein vergüteter und ein unvergüteter Refraktor sind ja auch (in Abhängigikeit von der Bauart und Brennweite) gleich farb(un-)rein. Die von mir so dramatisch beschriebenen Phänomene, welche du Doppelbilder nennst, fallen nur an Lichtquellen mit nicht kontinuierlichem Spektrum, z. B. Glühfaden einer UV-Glühbirne und ähnlichem auf, und nicht störend im Alltag.


    Tschüss


    Hubertus

  • Hallo Hubertus,


    ja, wir meinen da schon beide dasselbe (bei Lichtquellen nicht kontierlichen Spektrums) - dennoch fällt mir das nicht bei allen Brillen auf und ich habe mich halt gefragt, weshalb dem so ist. Es hat ja nichts mit Farb(un)reinheit zu tun, eine Erklärung über eine mangelnde Vergütung entfällt in dem Fall also nicht.


    Wenn aber niemand eine schlüssige Erklärung dafür hat, dann ist das auch nicht weiter schlimm [;)]. Die Ausgangsfrage mit der Farbunreinheit ist ja beantwortet.


    Grüße,
    Michael

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