Foucaulttesterfrage !

Hallo André,

sicher meinst Du diesen Link:
http://www.otterstedt.de/atm/foucault.html
oder?

Es handelt sich um einen "mit offenen Spalt" (slittless) Tester mit "bewegter Lichtquelle" (moving Source).

Grundsätzlich muss man den Tester in allen drei Raumachsen ausrichten: Ein Achse - die Höhe - stellt man bequemer weise am Spiegel durch Verkippen ein (Ausrichtung). Die Entfernung zum Spiegel sollte dem Krümmungsradius entsprechen. Der Rest wird beim Messen am Tester ermittelt.
Der Foucaulttest ist ein sog. Nulltest für einen KUGELSPIEGEL, d.h. man kann beurteilen, ob ein Spiegel kugelig ist oder nicht. Dazu muss man die beleuchtete Klinge genau in das Kugelzentrum justieren. Genau da wird der Spiegel als Ganzes dunkel oder bleibt hell. Genau auf der opt. Achse reicht da schon das Berühren der Stellschraube (1/100mm) aus. Die senkrechte Schraube verschiebt ja die Klinge in Querrichtung - kippt die Klinge in und aus dem Strahlengang. Wenn die Klinge genau auf der opt. Achse liegt, dann hat man den Spiegel sozusagen "ausgegraut". Eine typ. zitterige Angelegenheit, jeder Atemzug, jede Luftverwirbelung, jede Erschütterung des Testers lässt den Spiegel flackern.

Jede Abweichung von der Kugelform interpretiert man nun einfach als neue Kugel mit anderem Durchmesser. So unterteilt man einen Spiegel ganz allg. in verschiedene Zonen, die jeweils zu genau einer bestimmten Kugelgröße gehören. Bei genauerer Betrachtung kann man anhand von Licht und Schatten sehen, welcher Teil des Spiegels einen größeren und welcher Teil einen kleineren Radius als den gerade eingestellten Abstand besitzt. (Eselsbrücke: Wenn die Strahlen vor dem Spiegel kreuzen oder nicht, erscheint der Spiegel auf der Klingenseite hell oder dunkel.)

Hat man einen Parabolspiegel, so sind die Zonen ringförmig um das Zentrum herum angelegt. Je weiter man nach außen kommt, desto größer der Kugelradius. Man misst die Unterschiede zwischen den Kugelradien gezielt aus und überprüft mit einem Programm die daraus abgeleitete Parabelform: Bei z.B. 5 Zonen heißt das, dass man 5 Mal einen Nulltest der entsprechende Kugelzone durchführt. Für die Messung der Differenzen zwischen den Kugelradien braucht man die Längsschraube oder eine Messuhr/Schieblehre, denn hier sollte man je nach Spiegel bis zu 1/100 Millimeter genau messen.

In der Praxis sollte man noch folgendes bedenken:
Man nimmt an, dass der Spiegel rotationssymmetrisch ist, also auch die Fehler kreisrund sind (-> sonst Astigmatismus, was mit dem Foucaulttest schwer zu erkennen ist - dafür ist der Test nicht gebaut.)
Man vermisst den Spiegel nur quer zur Messerschneide und schließt daraus auf die ganze Form. Manche bauen sich dafür Lochmasken (Coudermasken), die genau waagrecht je Zone links und rechts eine Aussparung haben. Die Zonenbreite wird so gewählt, dass jede Ringzone eine gleiche Spiegelfläche erhält. Die Logik mit Maske: Nur wenn man genau den Kugelradius der Zone getroffen hat, ist es links und rechts gleich hell bzw. dunkel (ansonsten gilt die Eselsbrücke).

Gruß

Hallo Kalle,
gute Beschreibung. Mich hat das auch interessiert und ich habs wohl nun auch soweit verstanden, dass ich die Maschine bauen und anwenden kann.
Danke, Peter