2. Parabolisierversuch 13"

  • Hallo zusammen,


    der zweite Parabolisierversuch ging bisher ganz zügig voran. Jetzt bin ich jedoch an einem Punkt angelangt, wo ich nicht mehr so ganz weiter weiß und euren Rat brauche. Wer hat einen Vorschlag, wie es jetzt weiter gehen kann? Der Spiegel sieht z.Zt. so aus:


    Beste Grüße
    Hans-Peter

  • Hallo HansPeter,
    schön, wiedermal was von Dir zu hören.
    Du hast einen abgefallenen, äussersten Rand von 4mm. Innerhalb dieser Zone ist der Rand unterkorrigiert. Du muss nun also versuchen, den Rand von R=130 bis R=160mm stärker zu bearbeiten, ohen die äussersten paar mm abzutragen.


    Ich habe hierzu von einem Profi einen todsicheren [;)] Tipp bekommen:
    Nimm dein Volltool und kratze ganz sanft und nicht tief mit einem scharfen Messer Zacken in den Rand der Pechhaut. Das Messer flach halten und fein auf der Oberfläche schaben. Da von der Unterkorrektur zur Überkorrektur ein scharfer übergang ist, solltest du die ganze Fläche ausserhalb R=160mm fein wegschaben (nur einige hundertstel oder zehntel mm!), innerhalb R=160mm würde ich noch feine Zacken schaben, vielleicht bis R=162mm. Die Radien kannst Du mit der Schublehre oder einem Zirkel direkt auf der Pechhaut abgreifen und einritzen.
    Du solltest vor der Aktion gut gepresst haben, dann abschaben und dann nach kurzem kalt anpressen direkt zur Arbeit schreiten. Striche extrem kurz, 3-4 mm hin und her und dabei etwas drehen. Nach 5-10 Minuten mal prüfen, ob der Rand jetzt eingefangen wird.


    Der Sinn der Übung ist, das gesamte Niveau der Oberfläche auf das Niveau des abgesunkenen Randes hinunter zu polieren, ohne den Rand selber zu bearbeiten.


    Die übrigen hohen Zonen kannst Du nach Korrektur des Randes mit lokalem Druck oder Kleinwerkzeugen korrigieren.


    Grüsse Max

  • Hallo Max,


    danke für deinen Tip! Mein Problem ist, dass das Pech auf meinem Tool sowieso nicht bis ganz zum Rand geht. Hier fehlen - etwas unregelmäßig - ca. 5 - 10 mm.


    Gruß Hans-Peter

  • Hallo HP,
    in dem Fall würde ich das Werkzeug innen bis R=127mm vollflächig fein ausschaben, dann ab 127 bis 145mm teils abschaben (Sternform) und den äusseren Teil so lassen. Dann wie gesagt ganz kurze Striche machen (nicht mit der Pechhaut auf den Rand des Spiegels kommen) und nach einigen Minuten testen.


    Das Schaben braucht 30 Min Zeit, später kann der volle Kontakt mit warm Pressen wieder hergestellt werden. Du könntes auch gleich versuchen, innen die erhöhten Zonen im gleichen Gang zu eliminieren, indem du auf den Spitzen der Zonen ebenfalls kein Pech ausschabst, hier den Übergang auch sternförmig schaben.


    Ich nehme an, die 15 Zonen mit gleichmässigen Radiendifferenzen kommen von der Auswertung ab Digibild und Auswertung mit Horias Proggi.



    Grüsse Max

  • Hallo zusammen,


    fast richtig! Andreas Reifke - an dieser Stelle noch einma Danke! - hat sein Programm "Foucault Test Analysis" so umgeschrieben, dass es mit einer Serie von Digitalfotos zur Auswertung bestens funktioniert! Ich alter Gewohnheitstrottel übertrage die maximale Anzahl der Daten (15 Stück) - (Ausgangspunkt sind bei mir 21 Zonen/Foucault-Digitalfotos) nach Figure XP, weil die meisten den Anblick so gewohnt sind.


    Nötig ist das aber nicht! Andreas Programm liefert absolut gleich genaue Ergebnisse, nur sieht es etwas anders aus.


    Max, könnte man das nicht auch mit einer Schablone aus dickerem Material durch pressen so erzeugen? Ist vieleicht etwas einfacher und genauer.


    Gruß Hans-Peter

  • Hallo mesiahs,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich würde mal eine andere Maske mit 5-6 Zonen machen, dann sieht das ganz anders aus.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ganz sicher sieht es dann anders aus. Aber dann sieht man einfach das Profil weniger präzise aufgelöst. Das halte ich auch für weniger empfehlenswert.


    Gruß Kurt

  • Hallo Hanspeter,
    das geht auch sehr gut mit einer Schablone, z. B. aus Wurstpapier. Ich erwärme hierzu sowohl die Pechhaut als auch den Spiegel in warmen Wasser. Die Pechhaut kommt dann noch unter einen richtig heissen Wasserstrahl, dann Seife drauf, Schablone genau zentrieren, Spiegel auflegen und pressen.


    Die so gepresste Pechhaut hält nur beschränkte Zeit, also immer wieder mal prüfen, ob sie nicht irgendwo sonst wieder Kontakt macht.


    Wichtig: Striche sehr kurz halten. Falls nach einigen Minuten Polieren nichts messbares passiert ist, Polierzeit verdoppeln, falls wieder nichts sichtbar, erneut verdoppeln usw.
    Aus den ersten sichtbaren Resultaten wird schnell klar, wo die Pechhaut wie gegriffen hat und dür wirst eine neue Schablone mit passenden Zonen machen müssen. Wie oben beschrieben müssen die erhöhten Zonen weg, hier also das Pech stehen lassen. Diese Pechzonen müssen immer schmaler als die Zonenbreite nach Foucaultbild minus Strichlänge gewählt werden. Wenns dann auf dem Berg einen Krater reinpoliert, neue Schablone mit breiterer Zone machen.


    Grüsse Max

  • Hallo zusammen,


    der neue Parabolisierversuch entwickelt sich ganz gut. Hier mal der letzte FigureXP-Plot.



    Wie Max schon gesagt hat, ist die Kante ziemlich "hinüber" und müsste nachgearbeitet werden. Ich habe mich aber bisher nicht getraut, das Randproblem anzugehen. Notfalls kann ich die letzten 5 mm noch abdecken.


    Wie würdet ihr jetzt versuchen, die letzten Nanometer noch rauszukitzeln und die beiden "Berge" bei 45 mm und 155 mm noch wegzubekommen?


    Beste Grüße
    Hans-Peter

  • Hallo Hans-Peter,


    ehrlich gesagt: ich würde jetzt die Finger davon lassen. Den Unterschied zwischen einem Strehl von 0.98 und 0.99 siehst Du am Himmel höchstwahrscheinlich eh nicht. Und im Vergleich zu den üblichen kommerziellen "beugungsbegrenzten" Optiken mit PV-Error lambda/4 bist Du auch schon um einen Faktor 3 besser.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Hans-Peter,
    Lass das Ding belegen und deck den Rand auf einige mm ab. Bei 13 Zoll bleibt da noch mehr als genügend Öffnung übrig! Das Loch in der Mitte ist vom Programm frei erfunden, da gibt's keinen Messwert dazu und der Bereich wird eh vom Fangspiegel abgeschattet. Ansonsten hat's eine ganz leicht wellige Oberfläche, der Spiegel ist aber mehr als genügend gut! Gratuliere zum Prachtstück.[:)]


    Grüsse Max

  • Hallo Max,


    ganz ohne Ironie: wenn da nicht die ganz leicht wellige Oberfläche wäre...
    Vielleicht habt ihr ja recht, der Spiegel ist eigentlich fertig, aber irgend so ein innerer Schweinehund hätte es dann doch lieber ohne leichte Wellen...
    Ich schlafe noch mal drüber.


    Hans-Peter

  • Hallo Hans Peter,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wie Max schon gesagt hat, ist die Kante ziemlich "hinüber" und müsste nachgearbeitet werden. Ich habe mich aber bisher nicht getraut, das Randproblem anzugehen. Notfalls kann ich die letzten 5 mm noch abdecken.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    wo bitte siehst Du denn noch Fehler? Wie gut ist überhaupt die Reproduzierbarkeit Deiner Messung?


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    dein sehr berechtigter Einwand bzgl. der Reproduzierbarkeit meiner Messergebnisse hat mich sofort wieder in den Keller verschlagen um die Messungern nachzuholen. Hier zunächst die Bestätigung der ersten Messung:



    Und dann hier die bei 90° gedrehtem Spiegel.



    Das sieht also reproduktionsmäßig ganz gut aus, zumal ich alles fotografisch und mit Andreas Reifkes Programm FTA und Shadowgram Analysis erstellt habe.


    Dass der Rand nicht optimal ist und auf den letzten mm hängt, kann ich sowohl messen als auch auf den Foucaultbildern sehen. Der leuchtet mir da nämlich frech entgegen.[;)]


    Beste Grüße
    Hans-Peter

  • Hallo zusammen,


    ich habe darüber geschlafen und beschlossen, alles so zu lassen wie es ist – oder? Nein! Spaß bei Seite, wie die anderen schon geschrieben haben, wäre alles weitere sportlicher Überehrgeiz und für mein Erstlingswerk hoffe ich, dass es auch am Stern zeigt, was die Messungen hergeben.


    Einen Plan für den Dobson habe ich auch schon, so dass ich demnächst öfter im Nachbarforum zu finden sein werde.


    An dieser Stelle deshalb jetzt das, was ich schon immer mal gerne loswerden wollte – nämlich einen herzlichen Dank an alle in diesem Forum, denen keine Frage zu einfach war und die immer mit guten Ratschlägen da waren, wenn man Sie brauchte - alle Jürgens, Andreasse, Maxe, Kurtse, Franks, Rolandse, Martins, Stahtisse und wie "se" alle heißen - man kann einfach nicht alle listen...macht weiter so. Bis demnächst???... [;)]


    Vor allem aber denen zuhause, die so viel Geduld hatten.
    Beste Grüße
    Hans-Peter

  • Darf auch ein gar nicht gemeinter Roland noch was sagen?


    Bitte lass die Finger weg - die 2 Kurven sind eindeutig. Wenn du keinen nennenswerten - d.h. am Stern sichtbaren - Astigmatismus und eine glatte Fläche hast, ermittle den Abblendbedarf für die Kante am Stern, organisiere einen ausreichend glatten und guten Fangspiegel, und erfreue dich an einem der schärfsten Spiegel die man bisher gesehen hat.


    Ciao,
    Roland

  • Hallo Hans Peter,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: HP_BK</i>
    <br />Hallo Kurt,


    dein sehr berechtigter Einwand bzgl. der Reproduzierbarkeit meiner Messergebnisse hat mich sofort wieder in den Keller verschlagen um die Messungern nachzuholen. Hier zunächst die Bestätigung der ersten Messung:...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    wenn Du an diesem Spiegel noch irgendwie harumpolierst bevor Du ihn nicht provisorisch am Himmel getestet hast sollte man Dir alle Knöchel einzeln knacken[}:)].


    Gruß Kurt

  • O.K., O.K.,


    hier ist jeder Roland und Marty ... und wer nich alles mitgeholfen hat gemeint. Ich werde euren Rat beherzigen – ehe ich mir alle Finger brechen lasse, lasse ich sie lieber davon.[;)]


    Natürlich berichte ich vom Startest, das wird allerdings eine Weile dauern. Vielleicht versuche ich auch noch ein Foto mit Ronchigitter zu machen. Mal sehen ob das funktioniert...


    Beste Grüße
    Hans-Peter

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