Hallo!
Vor einiger Zeit war es mir vergönnt, am 0,75 m Spiegelteleskop der
Wilhelm Förster Sternwarte im Herzen Berlins ein paar Aufnahmen zu machen. Nachdem an M13 der Focus eingestellt wurde, konnte ich endlich mal die Gravitationslinse im Großen Wagen, den bekannten "Doppelquasar" fotografieren und beide Partner deutlich trennen. Danach machte ich noch ein paar Bilder von M51 und M82. Leider ist der Himmel im Berliner Stadtzentrum nicht gerade dunkel, so dass leider das großartige Potential dieses Instrumentes nie wirklich ausgenutzt werden kann.
Hier nun mal die Bilder einer schönen Nacht!
Die Nacht naht und die Sternwartenkuppel des Großen Spiegels schläft noch.
Ist schon beeindruckend, an solch einem Gerät zu beobachten. Die Technik ist zwar nicht mehr die Neueste, aber was soll´s. Aufgrund der Computersteuerung konnte M13 ohne Probleme eingestellt werden. Von Hand ist solch ein Koloss wohl nicht mehr zu bewegen.
An M13 habe ich den Focus eingestellt. Jede der vier Aufnahmen mit 30 sec. und eine Aufnahme mit 60 sec. Belichtungszeit hatte also ein anderen Focus. Trotzdem ist das Bild ganz gut, wie ich finde.
Alle Bilder wurden mit einer Canon Eos 350D bei 1600 ASA gemacht.
Die Brennweite betrug etwa 8 m.
Dann ging es zum Doppelquasar, der ohne Probleme abgebildet werden konnte. Die schwächsten Sterne liegen bei etwa 18 mag. Der Quasar selbst ist etwa 17 mag hell. Zu erkennen ist, das die linke Komponente B etwas heller ist, als die Komponente A. Das ist das Interessante an dem Quasar. Die Helligkeitsvariationen haben einen zeitlichen Abstand von etwa 400 Tagen, weil der Lichtweg des einen Bildes etwas länger ist. Die Entfernungsangaben des Objektes schwanken stark. Ich denke 5 Mrd. Lichtjahre ist am glaubwürdigsten. Spielt eigentlich auch keine Rolle, weit weg ist es auf jeden Fall. Zwar ist das Bild nicht sehr beeindruckend, aber man kann Astrophysik direkt erleben. Das ist das Spannende an solch einer Aufnahme. Aufgenommen habe ich 3x3, 2x2,5 und 2x2 Minuten.
Eine Vergleichskarte
Danach belichtete ich jeweils 4x2,5 Minuten M51 und M82.
Beide passten gerade noch optimal ins Bildfeld.
Leider ließ der helle Himmel keine längeren Belichtungszeiten zu, ein Jammer! Aber auch so sind wunderschöne Strukturen in den beiden Galaxien zu sehen. Schließlich ging diese Beobachtungsnacht zu Ende.
Ich hoffe, dass sich mal wieder die Gelegenheit ergibt, mit diesem Gerät zu beobachten.
Schöne Grüße, Thomas!