Kosmos E68 Montierung - Infos ??

  • Hallo Michael !


    Ich bekomme die original Säule ( 70 cm ) doch noch !!
    Jetzt muss ich nur noch überlegen, wo ich sie draufstelle, denn 70 cm ist für einen Refraktor ja etwas niedrig[:D]. Leider habe ich weder was gemauertes, noch einen stabilen Tisch auf meiner Terasse. Da ich ursprünglich dachte, ich würde nur den Flansch bekommen ( ohne Säule ) hatte ich mir zwischenzeitlich schon ein schweres 130 cm hohes Buchestativ gebaut. Mal sehen....


    Das H-Kennzeichen hat sie längst verdient [:)] auf der Montierung habe ich eine "Schlagzahl" entdeckt " V / 65 " - eventuell hergestellt im Mai 1965 ???


    CS Michi

  • Hallo...


    so im ersten Schritt wurde der teilweise rostige Lack erneuert und ferner die angerostete Klemmstange und oxidierte Messingteile sauber geschliffen und poliert. Die Montierung ist neu gefettet. Nachfolgend mal eine Übersichtsaufnahme und ein Detailfoto - vollmasive Messingteikreise, fein graviert. Ein wirklich schönes und wertiges Stück, das ich nicht mehr hergeben möchte ! Sag mal Michael ( ngc604) hast Du evtl. noch ein detailfoto von der "Aufhängung" des Tangentialarms ? bei mir fehlt die Feinverstellschraube in Dec und wohl auch eine Feder ( ?) die den Arm auf Spannung hält . Wie sieht das bei Dir aus ?


    Danke !


    MfG Michi



    und


  • Hallo Michael -


    Sagenhaft ! Wie aus der Royal Greenwich Sammlung. Und jetzt doch noch die Saeule dazu.


    Unterbau fuer die Saeule: Fehlen also etwa 80 cm (Tischhoehe). Haengt natuerlich von den Gegebenheiten ab. Wenn es da ne Terasse oder private Freiflaeche ebenerdig gibt, und man nicht gezwungen ist das alles jedesmal rein und rauszuraeumen (aber auch keinekeinen Sockel Betonieren kann), wuerde ich wie bei Schirmstaendern vorgehen. Hohlformsteine im Garten/Baumarkt und mit Beton zu 95% (nicht ganz voll) fuellen, sodass sie ineinandergreifen koennen und nicht auf nur 1 Punkt Beton wackeln. 3 Stk muessten schon ca 75 ergeben. Vorher seitlich je 2 Handgriffloecher oder mit einbetonierbare Eisenwinkel vorsehen.


    Wenn nicht (zb nur Balkon)dann lieber halb liegen als auf irgendein Nierentischchen. So hab ichs jedenfalls gegebenenfalls gemacht.


    Wg. des Tangentialmechanismus. Siehe dieses Bild vom Anfang des Threads. Links ist ein rohrartiges Gehaeuse in dem die Feder sitzt. Ganz links sieht man eine grosse Flache Schraube mit der das Gehaeuse verschlossen ist, und die man loesen kann wenn der Mechanismus auseinander soll. Zum Tangentialram selbst ist die Feder mit einer Messinghuelse abgedckt die ebenfalls teilweise in das rohrartige Gehaeuse ineinragt. Rechts is die Dec-Feintriebswchraube zu sehen. Gewinde ist in dem feststehenden Teil des T-Triebs. Der bewegliche Teil und die Huelse und Stellschraube sind auch auf dem linken unteren Bild aus dem Brandt Buchg (weiter oben von Dir selbst) zu sehen.



    Bin jetzt fuer mehr als 1 Woche ausserhalb (Osservatorio Padova, wo ich einen Vortrag ueber die Genauigkeit der Beobachtungen von Kollege Tycho Brahe (1546-1601) halte). Koennte also erst dann noch Detail-Fotos davon machen.


    Ich bin gespannt was die erste Erprobung am Himmel liefert. Wenn ich bei mir mit der Faust richtig fest auf diesen Beton-Marmor Tisch schlage dann wackelt es 1 Mal um etwa 10" nach einer Seite (halbe Venus), schwingt um nur mehr ca. 3" zur anderen und ist dann aus. Sehr gute Daempfung der ganzen Sache.


    Viel weitere Freude mit dem tollen Fund.


    Gruesse,
    Michael

  • Hallo, kleines update :


    beim Neufetten/Reinigen habe ich die Achsen noch einmal gemessen. Bei meiner Montierung hat die Dec-Achse einen Durchmesser von 18 mm - die RA-Achse einen Durchmesser von 30 mm.


    CS Michael

  • Hallo Michael und Michael,
    Ihr kommt mir ja wie gerufen !!! Ich besitze und benutze schon seit über 30 Jahren eine `Orion 3´ -Montierung von Wachter, d.h. den großen Bruder der `Orion 2´. Auf ihr sitzt der 8" f/5 Newton von Wachter/Lichtenknecker, und das war seinerzeit (70er Jahre) das "fetteste Teil", das in Deuschland für Amateure (mit spendablen Eltern) erschwinglich war.
    Vor kurzem ist die Gute aus unerfindlichen Gründen stehengeblieben, und der Frust war groß [:(]. Beim Händler meines Vertrauens habe ich mich nach "was Neuem" umgeschaut.... und muss Euch ja sowas von Recht geben : Im Vergleich zur Orion ist das ja alles ein ziemliches Spielzeug [V]. "Playmobil meests Haribo" fand ich einen sehr treffenden Vergleich [:D]. Das ist ziemlich peinlich, was da für viel Geld verkloppt wird... Lassen wir das.
    Ich habe dann mit klopfendem Herzen und Gummihammer das Teil auseinander genommen und folgendes festgestellt: Wider Erwarten läuft das Motörchen so fein wie am ersten Tag. Die Schnecke ist - na ja - ein bisschen verrostet, das große Ritzel wie neu, aber irgendwo klemmt's. Mir scheint es in meinem maschinenbaulerischen Unverstand, dass sich das Kegelritzel (heißt das so ??) auf der Schneckenwelle nicht rührt. Auch wenn ich die Madenschraube löse. An das Planetengetriebe daneben habe ich mich (noch) nicht gewagt. Jetzt seh ich zu, dass ich ein paar Bildchen hochlade zum besseren Verständnis



    Das scheint geklappt zu haben... Wie sieht es aus ? Hat jemand eine Idee, was ich tun oder an wen ich mich wenden sollte?


    Gruß vom "haltlosen" Walter

  • Hallo Walter !


    Wunderschönes Teil !!! Versuche doch mal, überall dort, wo's gängig sein muss, z.B. mit einem Rostlösespray zu arbeiten - z.B. gibt es auch WD40 Spray zum Schmieren und Lösen festgerosteter Teile. Ich habe dies selbst bei meiner Orion1 mit Erfolg eingesetzt. Eventuell musst Du es ruhig mal über Nacht einwirken lassen. Gute Dienste hat mir auch immer die Teilereinigung im Ultraschall-Bad geleistet, sagenhaft, was da noch alles so an Dreck aus den kleinsten Ecken und Ritzen rausommt.Ich habe mittlerweile schon etliche Montierungen zerlegt, gereinigt und repariert bzw. gängig gemacht; auch mit meiner Selbstbaumontierung gehts nun endlich weiter http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=53770. So eine Orion 3 hätte ich auch gern mal in den Fingern um sie wieder neu zu beleben !


    Ich wünsche Dir viel Erfolg mit diesem wunderschönen Gerät !


    CS Michael
    mm-288416(==>)versanet.de[:I]

  • Hallo Michael,


    Danke für das "Kompliment" und für die Tipps, aber was um alles in der Welt MUSS denn nun (leicht ?) gängig sein ?
    Kann ich die Welle mit der Schnecke "einfach so" ausbauen (und wie)? Glaub ich kaum, denn was sagt das "Planetenrad" dazu? Was ich nicht erwähnt habe ist, dass die Montierung manuell ohne Probleme zu bewegen ist, nur "elektrisch" halt nicht. Ich verstehe nix von Getrieben, und also auch nicht, wie seinerseits der Motor dreht und dreht, und ich andererseits am Planetenrad kurbeln kann und ihn sozusagen "überstimme". Muss dieses Kegekritzel "von Hand" beweglich sein oder nicht?


    Und : So ganz unter uns Klosterbrüdern : Wenn Du mal Hand anlegen möchtest, an die Orion 3, meine ich, just tell me, da werden sich postalische Wege finden lassen :-))


    Gruß aus dem vergewitterten Schwabing
    vom Walter

  • Hallo Walter !


    wie schon vom anderen Michael beschrieben, WD40 oder "Moly" Rostloeser / Spruehoel einspruehen, mit altem Lappen umwickeln un d ueber Nacht liegen lassen (Am naechsten Tag "Das Wunder von Schwabing" ). Am Planetengetriebe ist auch ein kleines Loch zum Oelen, bzw ist da auf jeden Fall eine Stelle wo die Achse des kleinen Planetenlaeufers steckt (ca 2/3 des Weges vom Zentrum zum Rand, kleiner schwarzer Stift). Dort auch Oel rein spruehen.


    Wenn keine {Fein}mechanischen Erfahrungen vorliegen wuerde ich zunaechst von der Oeffnung des Planetengetriebes oder der Loesung der Schneckenlager auf der gegenueberliegenden Seite Abstand nehmen. Erst mal die "oel Tour" probieren.


    Es gibt noch ne Justierschraube fuer das Scheneckenachsialspiel. Aber wer soll daran gedreht haben. Wenn die zu fest zugeknallt ist dann dreht sich natuerlich nix. (Maden-)Schraube ist bei mir in einer tiefen Bohrung im Schneckenlagerhaus auf halbem Wege zwischen Planetengetriebe und Schnecke.


    Auf jeden Fall nachher beim Zusammenbau FETT statt Spruehoel in das Kugellager, auf die Schnecke, ins Planetengetriebe und auf das Schneckenrad (Verzahnung). Man braucht keine irre grossen Mengen (ist ja keine VW Vorderachse), also kann man sich hochwertiges Feinst-Kugellagerfett und Lithium/Molybdaen Produkte leisten. Aber letzlich tuts natuerlich auch gutes KfZ Radlagerlagerfett. Sollte halt leichtgaengig sein.


    Gruesse,
    Michael NGC604

  • Hallo ngc & wambo :


    heißen Dank für Eure Tipps. Ich werde das Trumm heute wieder auseinander nehmen - assistiert von dem Kollegen in der Werkstatt - und putzen und wienern und ölen. Was auch immer passiert : Ich melde mich.
    Übrigens : Nicht jeder findet das Teil so doll. Ein hier wohlbekanntes, niederbayrisch/oberösterreichisches Forumsmitglied hat es ganz ungläubig angeschaut und bemerkt : "Was ist DAS denn ???" er wollte wohl sagen : Das ist doch wohl nicht dein Ernst, das! Tja, Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters...(gell, Stefan)
    Gruß und nochmals Danke
    Walter

  • Hallo Michael


    hier jetzt ein paar Detailaufnahmen vom Tangentialtrieb an der Dek-Achse.



    Auf der folgenden ist die Schraube fuer den Zugang zur Feder zu erkennen.



    Hoffe das hilft, obwohl der Ansatz/Fixpunkt fuer Deinen Tangentialtrieb anders angeordnet zu sein scheint.


    Gruesse,
    Michael ngc604

  • Hallo wambo und ngc und sonstige Wissende,


    Ich drängele mich noch mal zwischen Euch und präsentiere hier nun die Fortsetzung der "Schadensanalyse" an der Orion 3 - Montierung :


    * Der Motor läuft einwandfrei, ein elektrisches Problem liegt also nicht vor.


    * Die uhrwerkartige "Drehzahlreduzierung" in dem transparenten, gelben Kästchen läuft ebenso!

    <b>ABER :</b> Es laufen <b>nur dann ALLE </b>Rädchen, wenn man das Teil ausbaut, d.h. wenn man den Kontakt zum Kegelritzel auf der Schneckenwelle löst. Hier - in dem gelben Kästchen - gibt es offenbar Rutschkupplungen (wie soll ich sie sonst nennen ?), die es zulassen, dass der Motor laufen kann, selbst wenn man die "austretende" Welle festhält bzw. wenn sie blockiert ist. Schlau gemacht !


    (Das Kästchen fiel mir bei der ersten Demontage fast komplett auseinander, und ich war dem Herzinfarkt nah ! Offensichtlich habe ich die Ritzel aber wieder in der richtigen Reihnefolge zusammengesteckt [xx(] )


    * Also : Das Kegelritzel, das auf der vom Motor angetriebenen Welle sitzt, dreht sich dann und nur dann, wenn es keinen Kontakt zum zweiten Kegelritzel auf der Schneckenwelle hat. Dieses zweite Kegelritzel lässt sich händisch nicht im Geringsten bewegen. Es wackelt nicht mal ein bisschen.

    Wie und wo kann es aber so festsitzen, wenn sich die Schneckenwelle, auf der es sitzt, einfach und ohne Widerstand drunter wegdrehen läßt ???


    * Mo-Spray hat nix genutzt


    Vor einigen Wochen, als die ganze Gaudi begann, hatte ich den Eindruck, dass die Rec-Feinbewegung, sprich : das "Planetenrad", sehr schwergängig lief. Ich habe daraufhin die drei Stellschrauben gegenüber der Feinbewegung jeweils um eine halbe Drehung gelockert, und das Problem schien damit gelöst. Tage später überraschte mich die Montierung mit einem klopfenden Geräusch - Tock - Tock - Tock - etwa im Sekundenrhythmus, welches sich auch "fühlbar" am Planetenrad bemerkbar machte. Tja, und das waren sie dann, die letzten Zuckungen und Herztöne /\__/\__/\_______________________


    Wenn ich das Innenleben nun so vor mir liegen sehe, kann ich mir nicht mal <b>vorstellen</b>, was da so geklopft haben kann. Und vielleicht liege ich auch bei besagtem Kegelritzel falsch. Es ist vielleicht völlig unmöglich, es händisch zu bewegen, weil eine "verborgene Mechanik" das gar nicht erlaubt. So, wie sich das Ritzel vom Motor wegen der mördermäßigen Untersetzung dahinter auch nicht per Hand bewegen läßt....Herrje! Hätt' ich mal was Anständiges gelernt !!


    Kann mir noch irgend jemand folgen ??? oder mir sogar helfen ???


    Gruß und Danke, dass Ihr bis hierhin "durchgehalten" habt
    Walter

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