M3 vom 01.04.2007, 1 Tag vor Vollmond

  • Hallo zusammen,


    man muss schon ganz schön verrückt sein 1 Tag vor Vollmond Deep-Sky-Aufnahmen zu machen. Nachdem ich 2006 VV2 auf der Festplatte hatte, wegen dem Mond kein schönes Foto, dient halt nur zur Dokumentation, wagte ich mich an M3. Nach 9 Luminanzaufnahmen und einigen RGB-Aufnahmen war Schluss, eine Wolke machte sich direkt vor M3 breit. Irgendwie ist der Blaukanal total verhunzt, ob’s am Mondlicht lag, keine Ahnung. Also habe ich nur die Luminanzaufnahmen verarbeitet, war ein gutes Stück Arbeit den Gradienten, verursacht durch den Mond, aus dem Bild zu verbannen. Irgendwie sieht man dies dem fertigen Bild auch an das ich mehr Bildbearbeitung anwenden musste.


    Bilddaten:


    Teleskop: MN14“
    Kamera: Sigma3200
    9 Bilder zu je 120s
    Bei der Bildbearbeitung hab ich erstmalig DDP low Pass angewandt, geht richtig gut.



    M3



    100% Ausschnitt aus dem Bild


    Muss ich halt in einer mondlosen Nacht noch mal dran.



    Gruß
    Gerhard

  • Hallo Gerhard


    Fuer den Mondlos-M3 wuerd ich unbedingt eine Brennweitenverlaengerung von 1.5- bis 2-fach einsetzen und zusaetzlich mit einem Filter wie Astronomik Gruen fuer optimale Schaerfe sorgen! Das hilft eventuell auch den Blooming-Ueberbleibsel.


    Beste Gruesse
    Jan

  • Hallo Gerhard.


    Auch wenn ich mich hier blamiere, was ist ein DDP Filter.
    Ich habe erst kürzlich ein paar DS-Versuche bei Mondlicht gestartet - das Ergebins, der Himmel war verdammt aufgehellt. Lässt sich sowas mit einem DDP Filter etwas ausgleichen?


    Gruß Marcel

  • Hallo Jan,


    ich glaube nicht das ich bei dem knappen Backfokus noch eine Barlow im herkömmlichen Sinne unterbringen kann. Aber eine Kamera mit kleinerem Chip tut es ja auch zur Not erstmal.
    Die Schärfe litt natürlich durch den wahnsinnigen Gradienten den der Mond ins Bild zauberte. Warten wir einfach mal eine mondlose Nacht ab und schauen was dabei heraus kommt.


    Gruß
    Gerhard

  • Hallo Marcel,


    wie der Filter genau arbeitet kann ich auch nicht sagen, nur soviel, er egalisiert den Dynamikumfang des Bildes. Im Rohbild ist der Kern von M3 total überbelichtet aber noch nicht ausgebrannt, denn dann wären die Bildinhalte in dem Bereich nicht mehr vorhanden. Normalerweise kann man das Problem auch in PS mit Tonwertkorrektur lösen, indem man nur den mittleren Schieber Richtung Kurve verschiebt. Seltsamerweise funktioniert dies aber nicht bei diesem Bild.
    Dein Problem mit dem aufgehellten Himmel kann man mit dem DDP-Filter nicht beseitigen, schau mal in meinen Bericht vom M81 dort hab ich beschrieben wie man den Gradienten aus dem Bild bekommt.


    Gruß
    Gerhard

  • Hallo Gerhard


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ich glaube nicht das ich bei dem knappen Backfokus noch eine Barlow im herkömmlichen Sinne unterbringen kann. Aber eine Kamera mit kleinerem Chip tut es ja auch zur Not erstmal.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Oh je, diese Intes-MN sind da einfach furchtbar gebaut! Aber ausprobieren würd ich's auf jeden Fall, eine Barlow muss man ja auch immer einschieben. Sollte eigentlich schon gehen. Nimm eine möglichst kurze und halte auch den Abstand zur Linse so kurz wie möglich. Schraub die Hülse einer vorhandenen Barlow auseinander, vielleicht passt ein Gewinde plötzlich auf die Kamera...


    Wenn's nicht geht mit Barlow, nimm trotzdem den Astronomik Grün, der 3200-Sensor hat ja bereits kleine Pixel. Das maximiert auch im Primärfokus die Schärfe.


    Grüsse
    Jan

  • Hallo Jan,


    danke für den Tipp werde ich mal testen.
    Der MN ist kein reinrassiger Intes, nur die optischen Teile kommen von Intes, glaube sogar noch von Intes Micro, der Rest wurde in Deutschland gefertigt. Der Backfokus wurde auf unsere Kombination Fokussierer und Filterrad von FLI und Kamera von Fischer (Sigma)ausgelegt. Ausser der Schnellwechselkupplung ist da nichts mehr geklemmt, sondern alles verschraubt. Ich besitze noch einen FFC von Baader, mal sehen wie ich den zwischen Fokussierer und Filterrad plazieren kann. Wenn ich also fotografieren will, muss ich erst den Fokussierer für's visuelle Beobachten abnehmen. Fahre jetzt sowieso in die Sternwarte, mache mal ein Foto von der Kombination.


    Gruß
    Gerhard

  • Hallo Gerhard


    Bist wohl jetzt in der Sternwarte, trotzdem: Mit dem FFC wird der Fokus kaum erreicht werden können, da man den FFC etwa 100mm vor dem Scharfpunkt einbauen muss! Sonst ist ja eure Kombination schon optimiert gebaut (wäre natürlich spannend davon ein Foto zu sehen), mit Glück könnte es wohl nur mit einer Barlow gehen. Die schon oft erwähnte 2"-ED Barlow hat z.B. ein 48mm-Gewinde an der Fassung der Linse okularseitig.


    Grüsse
    Jan

  • Hallo Jan,


    hier nun das Bild unserer Fokus-Filterrad-Kamera-Kombination. Wenn, dann kann man den FFC nur im Fokussierer versenken, er reicht dann noch bis in den Bereich der Schnellwechselklemme hinein. Hab jetzt nicht die Unterlagen des FFC zur Hand, aber 100mm sind es nicht, wenn ich mich richtig erinnere sind es so um die 30mm ab dem hinteren Gewinde.
    Wozu gibt es denn Internet, schnell auf die Seite von Baader und nachgeschaut, bei 3 fach sind es 14,7mm ab hinteren T2-Gewinde.




    Hab eben noch in der Sternwarte die letzten Bilder vom 01.04.2007 bearbeitet.
    Da wären dann:
    2006 VV2, dazu noch Asteroid 16-Psyche, Komet C 2007 E1 Garradd, der Bursche ist auch sehr schnell unterwegs und nochmal M3, diesmal mit Dark- und Flatbildern.



    Viele Grüße
    Gerhard

  • Hallo Gerhard


    Wow, imposant, dass es auch ein stabiler Aufbau ist sieht man den Ergebnissen an! Den FFC kenn ich nicht aus eigener Erfahrung, versenken koennte aber ein Versuch wert sein solange der FFC nicht in den Strahlengang hineinragt; sonst gibt es unschoene 180 Grad-spikes, waer ja schade! Meine geschaetzten 100mm haben sich schon auf das vordere M42 bis zum Primaerbrennpunkt bezogen.


    Andererseits ist dann der Projektionsabstand etwas kurz. Einige Fotografen unterschreiten aber auch die Faktoren stark und erhalten trotzdem gute Abbildung. Na ja, probieren geht ueber studieren!


    Viele Gruesse
    Jan

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