Messerschneidemethode - HILFE!

  • Hallo Leute!


    Ich wollte heute Abend bei hellem, dunstigem Himmel meine Teleobjektive für den Portugalurlaub eichen, was die Fokussierung angeht.


    Um es vorweg zu nehmen - das mit der Messerschneidemethode war ein glatter Fehlschlag und ich würde gerne wissen, was ich falsch gemacht habe. Das Equipment war wie folgt vorbereitet:


    - Filmeinlegefach der Spiegelreflexkamera geöffnet
    - eine Klinge vom Ceranfeldreiniger so in die Filmführungsschiene eingesetzt und mit Tesa festgeklebt, dass die rechte Hälfte des Einblickes versperrt war; also eine vertikale Trennungslinie mit scharfem Klingenabriss entstanden ist.
    - Kamera + 135mm Objektiv auf Montierung gesetzt
    - Mars eingestellt
    - Verschluss mit "B" geöffnet und per Drahtauslöser festgestellt


    So, dann habe ich einen recht hellen, großen Fleck mit etwas Mühe gefunden. Diesen habe ich dann per Montierungsdrehung von rechts nach links (Korrektur: von links nach rechts!) wandern lassen, während ich mit dem rechten Auge an der Klingenkante geklebt habe.


    Resultat bei allen Fokuseinstellungen und auch beim 300 Objektiv: Der helle Fleck wird von links nach rechts verdunkelt, von plötzlichem Verschwinden keine Spur.


    Beim schreiben dieser Zeilen kommt mir der Gedanke, dass Mars als Punktlichtquelle vielleicht keine so gute Idee war. Oder habe ich einen prinzipiellen Fehler gemacht?


    Wäre dankbar für jeden Hinweis.


    Grüße
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    mit Mars habe ich das noch nie versucht - kann schon sein, dass er als "Punkt" ein wenig zu flächig ist. Er sollte aber dennoch extrafokal und intrafokal von verschiedenen Seiten verdeckt werden.
    Komisch - die Beschreibung der Anordnung war eigenlich in Ordnung. Bis Du mit dem Auge auch direkt hinter der Messerschneide gewesen? Du mußt so nah 'ran, wie eben möglich.


    Gruß
    Klaus

  • Hallo Andreas !


    Kann es sein das du die Klinge vom Ceranfeldreiniger gar nicht auf der Fläche hast auf der der Film läuft.
    Vielleicht liegt sie auf dem Führungsrand auf, oder sie ist so dick dass die Schneide gar nicht in die nähe der Filmebene kommt. Wenn sie auf beiden Seiten angeschliffen ist dann liegt die Schneide in halber Höhe der Dicke und das wäre falsch.
    Besser wäre eine kleine Glasscheibe mit aufgeklebter Alufolie, die ist nur 0,015 mm dick
    und da kann nichts mehr schief gehen oder du schleifst die Klinge so das ihre Schneide auf der Auflagefläche ist.
    Vielleicht gelingt es dir dann.


    Gruß
    Alois

  • Hallo Alois,


    die klinge lag "eigentlich" plan auf der "vermutlich" richtigen Ebene.


    Also werde ich Deinen Rat befolgen und die Sache mit der Glasscheibe und der Alufolie versuchen.


    Eine Anmerkung: Würde denn eine kleine Ungenaueigkeit, sagen wir mal 0,2 mm, so einen großen Einfluss auf das Experiment haben?


    Viele Grüße
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    0,2 mm spielen durchaus eine Rolle. Wenn Du Dich bei einem 135 mm-Objektiv 0,2 mm hinter dem Fokus befindest, dann sind dort nicht die Sterne scharf gezeichnet, sondern Objekte, die 91 m von Dir entfernt sind.


    Gruß, mike

  • Hallo Andreas !


    Zitat.
    Eine Anmerkung: Würde denn eine kleine Ungenaueigkeit, sagen wir mal 0,2 mm, so einen großen Einfluss auf das Experiment haben?
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    Das kommt auf die verwendete Blende an.
    Du brauchst nur ( Delta f / ( 2 * die Blende )) rechnenen , dann bekommst du den kleinsten Streukreis. ZB. bei Blende 4. ( 0,2 mm/8 = 0,025mm. )
    Das ist für eine CCD Fläche schon deutlich unscharf.
    Bei sehr guter Optik wechselt der Schatten schon bei Delta f +- 0,03 mm.
    Also bei Delta f 0,05 mm kommt der Schatten meistens schon deutlich von der Seite.
    Nun viel Spaß und Glück, beim Experimentieren.


    Gruß
    Alois

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