Frage zum Orionnebel

  • Hallöschen,
    ich hätte da gleich mal wieder ne Frage [:D]. Was seht ihr durch das Okular, wenn euer Teleskop auf den Orionnebel ausgerichtet ist? Sind da nur 2-3 Sterne die sagen wir mal einen Schein um sich haben?
    Mir ist schon klar das ich nicht so Bilder wie vom Weltraumteleskop erwarten kann, dachte aber das man den Nebel schon deutlich erkennen kann.
    Hab ein Skywatcher 102/1300 (EQ-2)


    mfg Kamil

  • Hallo Kamil,


    der Anblick von M42 ähnelt bei der richtigen Vergösserung (etwa 50 bis 80-fach) im 6"-Teleskop schon einem schwach belichteten Schwarz-Weiss-Foto. Man sieht viele Nebelschlieren in unterschiedlichen Graustufen, das Trapez (die vier Sterne im Zentrum) werden aufgelöst. Für mich das schönste DS-Objekt im Teleskop.


    CS Heinz

  • Hallo Kamil!


    Da müßte mehr zu sehen sein. Ich habe in meiner Galerie 2 Zeichnungen vom Orionnebel, einmal am 2"-Refraktor:



    und einmal am 4"-Refraktor (Mittelteil mit Trapez):



    Je besser die Beobachtungsbedingungen sind (Fremdlicht, Durchsicht, Seeing...), um so mehr sieht man auch. Bei 4" kann man auch ein UHC-Filter einsetzen, das holt dann noch etwas mehr Struktur raus (die Zeichnungen entstanden ohne Filter).


    Grüße von Michael!

  • Hallo Kamil,


    sehr störend auf alle DS-Objekte wirkt sich der fast volle Mond aus. Ich war heute mit meinem 8" F/6 Dobson draußen, der Orion Nebel war ganz ok, bis der Mond aufging.
    Dann war aber Saturn hoch genug.
    Nun ist aber endgültig Schluß, weil hoher Dunst reinzieht, obwohl....der Mond hat dadurch jetzt freisichtig oder im Fernglas einen schönen Hof in allen Regenbogenfarben.
    Fazit...man kann fast allen Bedingungen schöne Seiten abgewinnen.[:)]


    CS
    Günther

  • Hi,
    sah bei mir vor (2 Stunden) genau so aus wie bei dir!


    3 Sterne + ganz leichte Helligkeitsauffälligkeit.


    Nur indirket zu sehen.


    Man kann unsere beiden Teleskopen von der Leistung her vergleichen,
    130mm minus Fangspiegel macht auch 100mm! [;)]


    http://www.astrotreff.de/topic…PIC_ID=52773&whichpage=1#


    Man muss wohl das teleskopische Sehen wirklich erst lernen/trainieren.


    mfg
    Kai

  • Hallo Kamil,


    was Günther geschrieben hat ist natürlich ganz wichtig: kein Mond oder sonstige störende Lichtquellen, dunkler Himmel, gute Dunkeladaption. Das bringt erheblich mehr als ein 2" grösseres Teleskop [;)].


    Gruss Heinz

  • Vielen dank für die zahlreichen Antworten [:)]
    Vielleicht liegt es ja an meinem Beobachtungsort. Ich beobachte den Himmel hauptsächlich vom Balkon. Möglicherweise lag es an der Lichtverschmutzung (hier geht es glaube ich noch. Ich wohne in einem Vorort).
    Ich hatte gedacht man sieht ungefähr sowas im Teleskop:


    --> http://www.sternwarte-rodewisc…sternwarte/orionnebel.jpg


    Ich sah echt nur normale Sterne und an der Stelle wo der Orionnebel sein müsste, waren nur paar Sterne, die einen Schein um sich hatten, mehr aber auch nicht. Naja jetzt ist der Himmel mal wieder komplett zu. Ich schau mal wie es nächstes mal läuft.


    Mfg Kamil

  • Hallo!


    Das stimmt. Selbst mit meinem 8"er kann ich bei Mond M42 absolut vergessen. Zu machen ist da nur was mit Erfahrung, Dunkeladaption (bei Mond eher dürftig) und indirektem Sehen.
    So wie auf dem Foto sieht M42 nur bei absolut dunklem Himmel und guter adaption aus. Einfach bis Neumond warten und dich wird M42 vom Hocker schmeißen! :)


    Grüße
    Markus

  • Hallo Kamil,


    aha, erwischt, Balkongucker.[:D]
    Aber geht nicht gibts nicht.
    Auf dem Balkon musst du sehen, dass Du Umgebungslicht, welches sich z.B. zum Mondlicht (das hatten wir ja schon) addiert, möglichst meidest. Nach Mitternacht ist es in Siedlungen oft schon wesentlich dunkler als vorher, weil so langsam die Lichter in den Wohnzimmern und die Fernseher aus gehen.
    Vorher gucken ist halt schlechter, Verzicht muss aber nicht sein. Wichtig ist da eine Streulichtkappe (mindestens 1,5 x D Tubus über die Öffnung hinaus) und eine gute Streulichtunterdrückung im Rohr (Veloursauskleidung).
    Dann hilft Dir die vom Okular gelieferte große AP gar nichts, wenn Du mit den Augen ständig in irgendwelche Lichter schaust und die Augen nicht adaptieren können. Liefert das Okular 6 mm AP und Du hast eine Pupillenöffnung von 3 mm sind 3 mm verschenkt.
    Du braucht ein Beobachtungstuch (z.B. schwarzer Samt) über Kopf und Rohr, so daß Du von der Umgebungshelligkeit abgeschirmt bist. Das ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, funktioniert aber prächtig.
    Wartest Du dann noch, bis das Objekt der Begierde seinen höchsten Stand am Himmel hat, also möglichst viel Abstand vom Horizontdunst und Skyglow hat, stellen sich auch respektable Erfolge ein.
    Dein verlinktes Bild ist etwas zu hell, aber die Konturen und den Nebel wirklich gut sichtbar, das sollte gehen.[8D]
    CS
    Günther

  • Fast genauso sah es bei mir aus, wie beim Benny. Sieht man da echt nicht mehr?
    Im Atlas für Himmelsbeobachter steht, dass das Zentralgebiet im Teleskop strukturreicher wäre als auf vielen Fotografien. Naja ich finde man sieht auf den Fotografien 90% mehr^^.
    Lag es an den Umständen (Lichtverschmutzung, Balkon usw) oder ist bei meinem Teleskop echt nicht mehr drinne?


    mfg Kamil

  • Hallo Kamil,


    mit dem Oku hatte ich eine AP von etwa 3,6mm bei 25x Vergrößerung, die Bedingunen waren nicht schlecht aber auch nicht überragend (für meine Terrasse). Was hattest du für Okulare im Einsatz?


    Zum Thema Fotografien: Das kommt dann auch auf die Bearbeitung an, was Karkoschka meint ist dass das Zentrum meist ausgebrannt aussieht, aber die Helligkeit und Detailfülle liegt auf einem (guten) Foto immer über dem Anblick im Teleskop, zumal soweit ich weiß Erich Karkoschka bei seinen Beobachtungen denen die Beschreibungen zugrunde liegen unter sehr gutem Landhimmel und einem 6" Teleskop beobachtet hat (steht irgendwo im Vorwort).


    Also insgesamt finde ich wenn man deine Öffnung und die Lichtverschmutzung beim Balkonbeobachten mit einrechnet, dass du schon ganz gut gesehen hast wenn du in etwa meine Zeichnung gesehen hast.


    Grüße Benny

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: supermaxi22</i>
    <br />Selbst mit meinem 8"er kann ich bei Mond M42 absolut vergessen. Zu machen ist da nur was mit Erfahrung, Dunkeladaption (bei Mond eher dürftig) und indirektem Sehen.
    So wie auf dem Foto sieht M42 nur bei absolut dunklem Himmel und guter adaption aus. Einfach bis Neumond warten und dich wird M42 vom Hocker schmeißen! :)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist definitiv so. Selbst ein so helles DS-Objekt wie M42 profitiert erheblich von guten Beobachtungsbedingungen. Neulich konnte ich das mit 8'' (Dobson) ebenfalls nachvollziehen. Bei Vollmond sah M42 etwa so aus wie früher in meinem alten 60 mm Refraktor...

  • Hallo!


    Was du auch noch beachten solltest ist deine Erfahrung. Ich habs selbst am eigenen Leib erleben dürfen. Als ich das erste Mal M42 (übrigens mein aller erstes Objekt) gesehen habe, habe ich auch nicht mehr als einen grauen Fleck erkannt. Erst im der nächsten Beobachtungsperiode konnte ich dann Strukturen erkennen. Und dass bei Landhimmel und 8".


    Grüße
    Markus

  • Hi
    also ich verwendete zuerst die mitgelieferten 25mm und 10mm Okulare und dazu ein 6,3mm Super Plössel Okular. Ich werde beim nächsten Mal schaun ob es was neues gibt. Vielleicht lags am Mond, an der Lichtverschmutzung oder auch an mir [:D].
    Mal ne andere Frage. Wie macht ihr eigentlich diese Zeichnungen? Würde mich doch mal interessieren.


    mfg Kamil

  • Hallo Kamil,


    da hat wohl jeder seine eigene Technik, ich gehe wie folgt vor:


    1.) Sterne im Gesichtsfeld einzeichnen, hellere dicker als schwächere, dann schraffiere ich vorsichtig den Nebel um die Form und die Strukturen darzustellen.


    2.) Da das ganze nur eine Skizze ist mache ich die Hauptarbeit am Rechner mit Corel Photopain X3. Dabei fange ich die Zeichnung nochmal ganz von vorne an und orientiere mich dabei an der am Teleskop gemachten Skizze. Wie das im Einzelnen dann geht ist langwierig zu erklären, eine Menge mit Unschärfemasken, Verwischen usw.


    Grüße Benny

  • Gestern Abend war der Himmel völlig frei und ich konnte endlich wieder mal mein Teleskop benutzen. Man konnte den Orionnebel viel deutlicher sehen, als beim letzte mal (vll weil der Mond nicht da ist?). Hoffentlich bleibt das Wetter so [:D].
    Hab gestern auch die Plejaden gefunden. Einfach beeindruckend was es da oben so alles gibt [:)].


    mfg Kamil

  • HAllo Benny


    Deine Zeichung gibt sehr genau wieder, wie ich den Orion Nebel im 130/900 Teleskop sehe. Die Form und die Helligkeitsverläufe sind sehr genau getroffen - auch die Sterne im Nebel, dass wirkt unglaublich echt. Ich muß das Zeichnen auch mal probieren.


    Viele Grüße


    Jürgen

  • In eine 8" SC bei Vollmond auf einer Berliner Terasse ähnelt das ganze leider auch nur noch ein paar kaum wahrzunehmenden Schlieren, so dass ich mich damals fragte ob ich nicht irgendwas VÖLLIG falsch mache...unter besseren Bedingungen gewinnen solche Objekte aber wirklich erheblich :)

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