Kosten+Arbeitszeit für Selbstbaudobson

  • Hallo ich würde mich mal gerne interessieren wieviel ihr für eurenselbst gebauten Dobson investiert habt. ich Weiß über Geld redet mann nicht gerne aber wenn ihr mir sagen könnte wie viel UNgefähr es gekostet hat.


    Und ich will noch wissen wie lange (arbeitsstunden) ihr gebraucht habt um eures Dobson fertig zu haben.


    MFG Daniel


    <font color="limegreen"><font size="1">Betreff "Preis frage" spezifiziert. Stathis</font id="size1"></font id="limegreen">

  • Hi Daniel! Wenn du nur die Dobsonmontierung meinst ,also Rokerbox usw. daß kostet nur das
    Sperrholz,was du Dir gleich zuschneiden läßt.Preise unterschiedlich.Wenn Du auch die Optik herstellen willst,dann gehe mal hier im Forum auf 'Spiegelschleifkurs Wilhelm-Förster-Sternwarte' dort kann man alle Fragen genau beantworten.

  • Hallo Daniel,
    bis 12" kannst Du davon ausgehen, daß ein Taiwan-Dobson komplett noch ein klein wenig günstiger ist als die reinen Teilekosten für den Selbstbau gleicher Größe.
    Allerdings ist das ein unwürdiger Vergleich, denn für meinen 12" Selbstbau lasse ich jeden Fernost-Dobson links liegen[^].
    Die Gesamtkosten dürften so bei 900 Euro gelegen haben.
    Einige (ca-)Preise in Euro, teils geschätzt:


    Focault-Tester und angeschaffte Werkzeuge sind noch gar nicht enthalten, anteilig wären dafür wohl auch noch mal 50 Euro anzusetzen.
    Natürlich geht es auch billiger, aber mein Ziel war ja, ein für mich besser passendes Teleskop zu bauen als die Geräte "von der Stange".
    Alternativ könnte man vielleicht noch OAZ und Fangspiegel selbst herstellen und die Spiegel versilbern statt vakuum-aluminiumbedampfen, und Holz irgendwo "geschenkt" herbekommen.


    Die Arbeitszeit für den 12Zöller war ca. 20h für Planung, 10h für Tools, 40h "hands on" Arbeit am Spiegel, davon 20h parabolisieren, Teleskopbau noch mal ca. 40h.
    Diese Zeiten sind relativ niedrig; es gibt Leute, die mehr als doppelt so viel Arbeitszeit für ein 12" Teleskop investieren.


    Das aktuell im Bau befindliche 18" Teleskop dürfte gar nicht viel teurer werden, geschätzt so 1300€. Hier lohnt sich der Selbstbau dann auch endlich finanziell, denn fertige 18" Teleskope liegen im Bereich jenseits 3500 Euro.


    Die Arbeitszeiten liegen beim 18" geschätzt beim 1,5- bis 2fachen des 12Zöllers, die Arbeit für den 4" Finder-Newton nicht mitgerechnet.


    Damit sich ein Selbstbau auch von der Arbeitszeit her "rentiert", muß man allerdings mit 24" anfangen und schon einschlägige Berufspraxis haben, z.B. als Möbelschreiner, und auch Zugang zu Profiwerkzeug und Maschinen.


    Generell ist meine Meinung: Ein Selbstbau macht immer dann Sinn, wenn man in der Lage ist, sich ein Teleskop zu bauen, das den eigenen Bedürfnissen besser entspricht als die käuflich erhältlichen Geräte.
    Und/oder dann, wenn man den Teleskopbau als Teil des Hobbys ansieht!


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Astroman
    Die Materialkosten für meinen Eigenbau beliefen sich
    auf total ca. SFR.3300.-, ohne Okulare. Die Freude und die Satisfaction die sich nach dem Gelingen des Baus einstellt ist unbeschreiblich. Die Dokumentation meines Projektes findest Du auf http://www.teleskopeigenbau.ch
    Zum Bau habe ich mir sehr,sehr viel Zeit gelassen.Ich habe immer wieder recherchiert und und mich von den weltwit aktiven ATM's inspirieren lassen.
    Übrigens,danke für den Tip betreffs Filter den Du mir gegeben hast.
    Gruss
    Jürg
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">der kürzeste Weg einer Verbindung zwischen zwei Menschen, ist ein Lächeln<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

  • Hallo Daniel,


    vorneweg: entscheidend für den Preis des Selbstbaus ist oftmals der Grad des Erfindungsreichtums. Bei den einzelnen Komponenten weis man, was dies für eine Funktion erfüllen soll und hat auch meist eine ganz Vorstellung über das Bauteil. Nur das gibt es oft nur für viel Geld zu kaufen. Mit etwas Fantasie kann man oft improvisieren und auf günstiges, verfügbares umsteigen.


    Zu deinen konkreten Fragen:


    Bei meinen Teleskopen habe ich über die Ausgaben Buch geführt.



    Beim 14er Phoenix sah dies so aus (2003):


    Material- und Preisaufstellung: Betrag


    Rohling incl. Porto/Verpackung 245 €
    Schleifmittel 50 €
    Schwarzpech 7 €
    Verspiegelung 225 €
    Poliermittel 11 €
    Summe Hauptpspiegel 538 €


    Okularauszug 95 €
    Fangspiegel: 66mm 106 €
    Alu-Stangen 46 €
    Sattelstützen-Schnellspanner 24 €
    Ebony Star Formica 60cm x 60cm 18 €
    Birke Multiplex für Tubus 60 €
    Lacke Schwarz und Klarnoch vom 8-Zöller vorhanden - €
    Samt-Klebefolie noch vom 8-Zöller vorhanden - €
    Flugzeugsprerrholz 9 €
    Textilgurt für HS-Halterung 3 €
    Teflon 6 €
    Diverse Kleinteile, Schrauben, Sterngriffe etc. 60 €
    Summe Dobson 427 €

    Summe Teleskop 965 €


    HS-Herstellung (wenn ich den zerbrochenen 1. Spiegel nicht mitrechne) ca. 70h; Dobsonbau etwa eben so lange.


    Das Teleskop ist mittlerweile in den Händen eines guten Sternenfreundes und dort bestens aufgehoben.


    Ich selbst nutze momentan Ursus, mein 20"-Projekt. Dort belief sich der finanzielle Aufwand auf ca. 1500 Euro incl. HS (was nur durch extrem günstigen Rohling mit "Macken") möglich war. Der zeitliche Aufwand beim Dobson war nicht größer als beim 14", der HS hatte mich aber sehr viel Zeit und nerven gekostet, deutlich über 100h Stunden.


    Viele Grüße


    Achim


    p.s. was dabei rausgekommen ist, kannst Du auf meiner Hompage (link in der Fußnote) ansehen.

  • Hallo Daniel!


    Wenn Du die Optik nicht selber herstellst, dann ist der Preis des Teleskopes in grossem Masse vom Preis der Optik abhängig.


    Wenn Du eine fernöstliche Optik (Syntha oder GSO) oder eine russische (TAL) kaufst, ggf. gleich mit Halterungen und Spinne, und dazu einen nicht zu teuren Okularauszug und ein paar Brettchen und Stangen, dann kannst Du den Dobs auch komfortabler realisieren wie "einer von der Stange" und vielleicht sogar noch etwas günstiger. Arbeitszeit darfst Du dann aber nicht mit einberechnen.



    Beispiel: mein ULDOB_1, mein erstes Eigenbauteleskop, gebaut vor etwa 3,5 Jahren.


    Optikset "Siberia 110" mit Halterungen: 125.- Euros
    Okularauszug: 12.- Euros (heute tät'ich einen hochwertigeren nehmen, obwohl er eigentlich nicht soo schlecht ist)
    Tubusstangen: Umgerechnet etwa 15.- Euros
    Holz für Tubus & Rockerbox: ca. 30.- Euros
    Lack, Kleinteile, Schrauben, 2-Komponentenkleber, ect: ca. 30.- Euros
    Lüfter, Batteriehalter, Schalter: cs. 20.- Euros (nicht zwingend notwendig)


    Summa summarum etwa 230.- Euros; Sucher und Okulare nicht mitgerechnet. Gewerkelt habe ich daran (inkl Planung und Mehrschickt-Lackierung) etwa 60 Stunden.



    Herausgekommen ist dabei das hier:
    http://www.baader-planetarium.de/siberia-info/selbstbau.htm




    Es gibt aber noch weitaus günstigere Quellen - nur ist das, was dabei rauskommt, eher Spielzeug - bestenfalls ein Übungsstück (da aber empfehlenswert!) - denn ein ernsthaftes Teleskop.



    Folgende Billanz:


    Optikset Astromedia 70/450mm: ca. 12.- Euros
    Mehl, Eier, Milch, Lebkuchengewürz: ca. 20.- Euros
    Zuckerstangen: 1.- Euro pro Stück
    Sonstiges Kleinzeugs (Zucker tum Giessen, Mandeln ect): ca. 5.- Euro


    Bauzeit: deutlich länger als gedacht, rund 40h
    Lebebsdauer des Teleskopes: nicht sehr lange, eine Horde hungriger Sternegucker fiel drüber her...[:D]



    Dieses und viele weitere Teleskope gibt es hier zu sehen:
    http://www.zellix.de/selbstbau/index.htm


    Viel Erfolg!

  • Hallo Daniel,
    wenn man bedenkt, dass einem beim Selbstbau ständig neue Sachen einfallen, man das Rad ständig neu erfinden will, kann das mit den Kosten auch ausufern. Ganz zu schweigen davon, die zersägten Reste von diversen Fehlschnitten, Materialverschleiß von Billigbohrern bzw. -Fräsern etc oder gar die Anschaffung entsprechender Geräte mit einzukalkulieren. Streng genommen muss man ja auch die zusätzlichen Staubsaugerbeutel und Putzlappen des Saubermachens während der Bauphase mit einkalkulieren.


    Ich denke die Ausgaben sind so gesehen entweder "schweine-teuer" oder "sau-billig", je nachdem, ob man Spaß am Hobby hat oder nicht. Was stellst Du denn sonst in der Zeit an, vielleicht tunest Du das Auto für den zehnfachen Betrag etc. oder gehst ein paarmal zum Essen aus, was am Ende fast mehr kostet. [:D]


    Letztlich ist unser Hobby eine ständige Ausgaben-Quelle [:D][:D][:D].


    Gruß
    Kalle


    PS: Das einzige was ärgert ist, wenn einer unserer liebenswerten Kollegen mal wieder ein Preistipp/Trick feil gibt, nachdem man selbst 24h vorher dasselbige für viel Geld erworben/"versaut" hat. [:)]

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