Newton Justierung

  • Hallo alle,


    ich habe bei Teleskop-Service.de gelesen, dass eine Newtonjustierung mit einem Justierlaser quasi für jeden machbar ist. Nun leide ich ([;)]) unter der Vorstellung, dass meinem 114/900 Newton möglicherweise eine Justage gut tun würde.


    1. Ist das wirklich so simpel, wie sich das liest[?]
    2. Gibt es eine Möglichkeit festzustellen, ob mein Gerät noch gut justiert ist, ohne damit zu einem Händler zu rennen[?]


    Danke für jegliche Antwort!

  • Jörg,


    ich konnte es auch nicht glauben, dass es so einfach ist. Habe mit Hilfe des Baader Lasercolli unsere 2 Newtons neu justiert. Ich bin noch verhältnismässig neu in dem Thema und nehme an, dass dir die erfahrenen Teilnehmer hier besser Auskunft geben können, wie man eine de-justage erkennt.
    Bei meinem 200/1200 war es offensichtlich. Beim Einblick ohne Okular war die 'Spinne' nicht in der Mitte. Sonst äussert sich das noch mit extremer Unschärfe bei hohen Vergrösserungen. Das kann aber auch andere Ursachen haben.
    Gruss
    Michael

  • Hallo Jörg,


    man hat es mir so erklärt, dass ich zur Feststellung der Justage einen Stern mit hoher Vergrößerung ins Visier nehme und dann das Bild unscharf stelle, ist die Abbildung konzentrisch, soll die Justage stimmen.


    Gruß Jens

  • Für den ersten Eindruck reicht AFAIK eine Filmdose mit eine Loch. Habe ich auch gemacht. Im Chat hat mit korn bei der Justage geholfen. Mit Blick durch das Loch in der Filmdose habe ich den Fangspiegel so justiert, das ich darin den kompletten Hauptspiegel sah und dann habe ich den Hauptspiegel so justiert, das die Spinne in der Mitte erschien. Gegen eine Laser-Justage ist dieses Verfahfahren sicherlich sehr grob, aber wenn das Teleskop so deutlich dejustiert ist, wie meines es war, dann hilft es schonmal weiter.


    Für weitere Infos googel man nach den Stichwörtern "newton justage filmdose".


    Spunky

  • Hallo Spunky,


    das mit der Filmdose kapier ich nicht, soll die in die Okularführung passen? Bei mir scheiterts nämlich an 1-2 zehntelmillimeter.


    Danke für den google-Tip!

  • Hallo Jörg,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: JoergB</i>
    ... soll die in die Okularführung passen? Bei mir scheiterts nämlich an 1-2 zehntelmillimeter.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ist die Filmdose zu groß??


    Wenn "Ja" - ist leider bei einigen (vielen) Filmdosen so - einfach eine andere ausprobieren. Falls du keine finden kannst, gehe mal zu einer x-beliebigen Filmannahmestelle und bettle ;)


    Ciao

  • es gibt verschiedene filmdosen!!!
    die weissen (so bisschen durchsichtig) sind zu dick
    aber es gibt auch so schwarze die passen schön hinein.
    jedenfalls warns bei mir immer die weissen die nicht passten
    mfg michael

  • Hi!
    Besonders einfach ist es in kalten Nächten, weil man dann vor der Teleskopöffnung herhauchen kann und das Licht sehen kann, was am Fangspiegel vorbeigeht, wenn man den Vollmond anvisiert. das macht zeitweise richtig spaß im Hauchnebel den Lichtkegel vom Vollmond um den Fangspiegel kreisen zu lassen, bis er schließlich wieder den Fangspiegel trifft. Dann einen Stern anpeilen und versuchen, bei Unscharfstellung den Fangspiegel im Airyscheibchen in die Mitte zu bekommen. Fertig ist die Justage![:)]
    mfG Michael

  • Hallo alle,


    vielen Dank für die rege Beteiligung!


    Also: es war eine schwarze Filmdose und sie war zu gross. Ich werde es mit anderen probieren.


    Und: meine Spinne war nicht mittig. Dummerweise habe ich dann versucht, dies per Justage am Fangspiegel zu ändern, was nicht ging. Also habe ich mich an den Hauptspielgel herangewagt, und siehe da, ich habe eine mittige Spinne! Dann habe ich (mit zitternden Knien) eine Kontrolle an Gebäuden versucht und schließlich gestern Abend einen kurzen Ausflug mit der S-Bahn ins Umland gemacht: alles bestens!


    Dabei ist noch offen, ob der Fangspiegel nicht auch noch justiert werden muss. Ich nehme es fast an. Also, mir fängt es an richtig Spass zu machen, das Gefühl zu entwickeln, dass ich mein Gerät verstehe und teilweise beherrsche statt ihm ausgeliefert zu sein.


    Der 'Hauch'-Tipp klingt ja wirklich köstlich. Nachteil: geht nur im Winter! :)


    Vielen Dank für eure vielen Tips!!!

  • Hallo,


    da durch deine Worte der Eindruck entstehen könnte, eine solche Filmdosen-Kollimation wäre ungenau, muss ich hier noch ein paar Worte verlieren.


    Die ersten Schritte einer vollständigen Kollimation sind üblicherweise:


    - Überprüfen des Okularauszugs auf Rechtwinkligkeit & Spiel


    - Zentrieren des Fangspiegels unter dem Okularauszug:
    Genauer: aus der Position des Brennpunkt gesehen muss der Fangspiegel zentrisch und genau kreisrund erscheinen.


    Damit verbunden danach auch genaues Einstellen der Neigung des Fangspiegels, sodass dieser auf die Mitte des Hauptspiegels trifft. Dabei - und *nur* dabei - hilft der Justierlaser wirklich. Es lässt sich aber üblicherweise sehr gut abschätzen ob man z.b. von allen 3 Hauptspiegelklammern genau gleich viel sieht.


    - Einstellen der Hauptspiegels damit dieser alles Licht gerade dort hin wirft wo es hinsoll. Entlang der optischen Achse des Okulares in ebendieses hinein :)


    Gerade dieser letzte Schritt ist mit einem normalen Filmdosen-Justiergerät in dem Einblicksloch-Reflexion und Hauptspiegel-Mittenmarkierung zur Deckung gebracht werden deutlich genauer möglich als mit einem geschlossenen Billigstlaser, der in Währungseinheiten ausgedrückt *so* billig nicht einmal sein muss. Bei Lasern mit Mattscheiben wo man den rückkehrenden Strahl direkt sehen kann mag das anders aussehen. Im Dunklen ist für diesen Schritt halt doch der Laser wieder praktisch, aber nicht zwingend notwendig.


    Beim "genauen Nachjustieren" am Stern ist dann Vorsicht geboten. Dezentrische Schatten sorgen gerne für Verwirrung. Man muss sich klar werden warum der Fangspiegelschatten beim unscharf stellen nicht mittig ist. Ist er auf beiden Seiten des Fokus auf die gleiche Seite verschoben, dann ist der Hauptspiegel noch nicht richtig ausgerichtet. Springt die Dezentrierung aber um, ist extrafokal gegenüber der intrafokal sichtbaren, dann ist der Fangspiegel dezentriert. Das ist nicht schön, aber bei Offset-Kollimation zu einem gewissen Grad notwendig - und, die Kollimation des Systems wird davon nicht betroffen. Wer nun - wie beinahe überall zu lesen - den Schatten auf einer Seite zentrisch stellt, macht es auf der anderen Seite schlimmer und wird mit dem Bild keine rechte Freude haben. Das nächtliche Optimum, wenn man nicht am Fangspiegel herumschrauben will, ist dann wohl mit dem Justierokular erreicht. Man kann versuchen, durch Hauptspiegelverstellung die Dezentrierung so hinzubekommen, dass sie auf beiden Fokusseiten gleich weit von der Mitte entfernt ist. [|)]


    Wer nun einen recht schnellen Newton hat, etwa f/5 oder f/4, und meint "Offset - hab ich nicht" - doch, hat er. Wenn der Fangspiegel vom Brennpunkt aus gesehen zentrisch und kreisrund *erscheint* - dann *IST* der Offset richtig und genug. Denn dafür ist er da ;)
    Ein geometrisch zentrierter Spiegel würde nicht kreisrund und zentrisch aussehen.


    Soviel dazu,
    Ciao,
    Roland

  • Hallo Korn,


    ich verstehe nicht: ich habe nur gesagt, dass die Filmdose, die ich verwenden wollte schwarz war und dass sie nicht in den Okularauszug gepasst hat. Weiterhin, dass ich es mit einer anderen Filmdose probieren möchte (durchsichtiges Modell von Fuji beispielsweise).


    Mangels passender Filmdose konnte ich das Verfahren gar nicht ausprobieren und darum habe ich mich auch nicht dazu geäussert.


    Dein Kommentar zeigt nur, dass ich wieder ein wenig in einem Verfahren gestochert habe, dass vermutlich Konsequent von A-Z durchgezogen werden sollte:
    a) Prüfung Okularauszug
    b) Prüfung Fanspiegel
    c) Prüfung Hauptspiegel
    d) Sterntest


    Hoffentlich habe ich durch meinen 'Teileingriff' nichts verschlimmbessert. Naja, Beobachtungstechnisch konnte ich wenigstens keine Verschlechterung bemerken... :)

  • Hallo Joerg,


    &gt; ich verstehe nicht: ich habe nur gesagt, dass die Filmdose, die ich
    &gt; verwenden wollte schwarz war und dass sie nicht in den Okularauszug
    &gt; gepasst hat. Weiterhin, dass ich es mit einer anderen Filmdose
    &gt; probieren möchte (durchsichtiges Modell von Fuji beispielsweise).


    Ja,
    ich habe vergessen, "Spunky" anzusprechen, das ist der Haken an der "flachen" Threaddarstellung...


    Dieser Beitrag den ich meine klingt so, als hätte ich gesagt, die Filmdosen-Kollimation wäre für einen "ersten Eindruck gut genug". Das ist nicht korrekt, sie ist viel besser als das. Und da es ursprünglich um Justierlaser ging wollte ich darstellen wobei so ein Laser helfen kann - und wobei nicht.
    Dem Laser ist beispielsweise egal ob der Fangspiegel nun zentriert oder verdreht ist oder nicht - "Geh da rein du Punkt!", koste es was es wolle, wird der Fangspiegel halt auch noch kräftig verkippt ;)
    Wenn er aber nun schon mal gut ausgerichtet ist, zentrisch und gerade sitzt, dann hilft er beim Feintuning.


    &gt; Hoffentlich habe ich durch meinen 'Teileingriff' nichts verschlimmbessert.


    Vermutlich nicht.
    Ob dein Fangspiegel richtig sitzt, siehst du wie in meinem länglicheren Posting weiter oben beschrieben :)


    Ciao,
    Roland

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