Endlich Fehler gefunden, was nun?

  • Hallo Leute,


    hier mal was für die Experten:


    Nachdem ich über Monate lang hier Fehler in der Nachführung gesucht habe, tauchte ein ganz anderes Problem auf.


    Obwohl mein Leitrohr (Wachter 90/1300) extrem fest mit den Hauptrohrschellen verbunden ist (alles gefräste Teile aus Vollmaterial), geht irgendwas weg, immer nach etwa 7 Minuten. Ich habe nun gelernt, man darf nichts ausschließen.


    Eine Überprüfung mit zwei Kameras, beide fixiert eingestellt, ergab eine Bewegung zwischen Leitrohr und Aufnahmeteleskop, es ist kaum zu glauben. Selbst nachdem ich die Leitrohrschellen komplett abgebaut habe und das Leitrohr direkt ohne anfällige Verstellung verwendete, keine Besserung.


    Jetzt könnte man auch nochmal prüfen, ob sich der OAZ am Pertinaxtubus über die Zeit verbiegt, was weiss ich?


    Ich verwende einen Krüpax50 Tubus mit 4mm Wandstärke, da kann sich ggf. doch das Hauptrohr nicht so verbiegen?


    Der OAZ wird mit einer ATIK-Kamera und Filterrad belastet, etwa 750g, was auch nicht unbedingt viel ist. Ich verwende einen Selbstbau-Crayford und der müsste das aushalten.


    Der Hauptspiegel bewegt sich nicht, im Zenit habe ich genau die gleiche Wanderung.


    Wenn ich Richtung Süden beaobachte, habe ich eine Drift in RA, wenn ich nach Osten beobachte, bewegt sich die Sache in DEC. Auch sehr gut an der Bildwanderung in MaximDL zu erkennen.


    Wenn jemand jetzt noch eine Idee hat, wie man von 7 Minuten auf wenigstens 10 Minuten kommt, dann her damit.


    Und sucht mir den Fehler bitte nicht bei der Montierung oder bei Guidemaster, daran liegt es nicht.


    Gruß und cs,


    René

  • Hallo


    na mir geht auch öfter mal was weg [:D]
    manchmal durch Seeing, manchmal spinnt Win, und manchmal verkippt was


    wenn du nun die Verbindung zwischen den Rohren als stabil befunden hast,


    bleibt nur eins, warten bis der Fehler kommt, dann eine Minute Rückwärts fahren und wieder vorwärts laufen lassen, wenn es dann wieder kommt war es das Maximum beim Zahnübergang, Schneckenrad hast du ja nicht


    ist es das nicht, die Befehle die über den Guideport gehen protokollieren lassen, weis nicht ob es eine vom Programm unabhängige Protokollierung gibt so das man es mit den vom Guideprogramm gesendeten Signalen vergleichen kann


    was ist den wenn du auf eine Weihnachtsbaumkugel, besser wohl Kirchturmkuppel guidest, oder irgendwas terrestrisches was sich nicht bewegt? dann sollte man doch sehen ob irgendwas Fremdsignale sendet?


    Gruß Frank

  • Hallo, mit "Experte" fühle ich mich zwar eher nicht angesprochen, aber trotzdem mal eine Frage hast Du das mit der vertellbaren Leitrohrkelmmung wirklich komplett ausgeschlossen? Dann wäre mein nächster Hauptverdächtiger Dein Selbstbau-Crayford. Wenn darin etwas auch nur ein winziges Bisschen nachgibt, durchrutscht oder kippt, dürfte das große Auswirkungen haben. wie sieht es mit der Kameraklemmung und der Okularhülse aus? Sitzt das stramm, oder kann das vielleicht auch etwas verkippen? Die Kamera sieht recht länglich aus, also könnte sie schon ordentlich zerren. Mach doch mal ein kleines, leichtes Okular oder Fadenkreuzokular sehr kurzer Brennweite daran, guide mit dem Hauptrohr und schau, was dann passiert, ob es dann auch Positionsänderungen der Sterne gibt.


    Gruß Volker

  • Hallo Volker,


    ich hatte auch geshrieben, dass ich das Leitrohr nun fest auf das Hauptrohr geschraubt hatte, also die 6 Klemmschrauben scheiden als Fehlerquelle aus. Den Auszug habe ich gerade zerlegt und der wird neu justiert. Klemmung der Kamera erfolgt mit Messing-Klemmring und drei Klemmschrauben, da gibt auch über längere Zeit nichts nach. Wie gesagt, die Kamera zerrt schon ganz ordentlich am OAZ. Beim nächsten Versuch tausche ich Atik gegen Webcam und dann wird nach 20 Minuten verglichen, ob was abweicht.


    Gruß und cs,


    René

  • Hallo Rene,


    entschuldige bitte, falls es eine dumme Frage ist: Bist Du ganz sicher, dass sich im oder am Hauptinstrument nichts verstellt? Hast Du die Abweichungen relativ zum Hautpinstrument gemessen, oder als absolute Abweichung festgestellt? Ich lese gerade, dass Du Dir sicher bist, dass sich der Hauptspiegel nicht bewegt. Das wäre eigentlich mein Gedanke gewesen. Aber die große Masse ist nunmal am Newton, darum werde ich den Gedanken nicht so schnell los, dass sich dort auch was verbiegen könnte. [;)] Ich stimme Dir zu: Der nächste Schritt wäre wohl der, eine kleine, leichte Webcam, möglichst eine ohne Matallteile, zu benutzen.


    Gruß Volker

  • Hallo Volker,


    das die Orion-Fassung vom Hauptspiegel nichts taugt, sieht man auf den ersten Blick, leider. Wolfi bietet ja auch schon Updates dazu an, aber im Zenit bei gleichmäßig verteilter Last am Hauptspiegel ist der Fehler ja auch da, bringt meiner Meinung da nichts, 180 EUR für eine andere Fassung auszugeben. Werde am OAZ den Fehler suchen, ist noch mein Favorit, mal sehen, was am Schluss dabei herauskommt.


    Gruß und cs,


    René

  • Hallo,


    Mir ging es genauso. Die maximale Belichtung war etwa 5min. Nachfuehrung (ST4) mit 80mm Refraktor auf 33cm Newton (mit MX716). Irgendwas hat sich da immer verbogen! Eine Loesung brachte erst eine Camera mit intergriertem Nachfuehrchip (SBIG). Nach den ersten Versuchen damit habe ich das Leitrohr abgeschraubt und seitdem nie wieder benutzt! Bei kurzbrennweitigen Refraktoren geht das ja noch. Oft sieht man ja diese Astrofoto-Doppellafetten aus 2 APOs nebeneinander auf die Montierung gebolzt. Da ist die gegenseitige Verbiegung vielleicht noch zu kontrollieren. Aber bei groesseren Newtons geht das einfach nicht mehr stabil.
    Es scheint auch inzwischen wieder Mode zu werden Off-Axis Guider zu entwickeln und zu verkaufen.
    http://www.astrodon.com/products/product.cfm?CatID=10
    Da braucht man sich nicht um Leitstrene zu sorgen, die hinter dem H-Alpha Filter zu schwach werden.


    Clear Skies,


    Gert

  • Hallo Gert,


    sicherlich wäre das Problem mit einer ST-8 oder besser gelöst. Es wäre halt schön gewesen, es würde mal jemand mit dem gleichen Equipment schreiben, dass es bei ihn funktioniert. Mir würde es ja vollkommen reichen, wenn ich auf 10 Minuten komme und da nichts weg geht. Vielleicht geht auch das Hauptrohr und der tolle Pertinaxtubus durch das Gewicht weg. Heute wird es schon wieder klar und ich kann weitersuchen. Wenn ich keine Lust mehr habe, mache ich 20 Bilder zu 300s, aber befriedigend ist das natürlich nicht.


    Ich muss mich immer nur wundern, wenn ich lese:


    Kamera MX716
    Newton 10" F/5
    5x600s
    Leitrohr 90/1000
    Webcam 740k als Autogiuder
    wo möglich noch eine EQ-5 oder EQ-6
    absolut runde Sterne und kein verbiegen....


    Wer soll die 600s dann noch glauben?


    Liebe EQ-Besitzer, meldet Euch und sagt mir, mit welchem Schweißgerät Ihr Euer Leitrohr befestigt habt....


    Gruß und cs,


    René

  • Hallo Rene,


    So hat das frueher bei mir ausgesehen.
    http://www.trivalleystargazers…ex/13inch_apo_newposs.JPG


    Sicher ist es auch noch ein Unterschied ob es 10" oder 13" sind Und auch die Befestigung von Okularauszug und Spinne sind nicht zu vergessen!


    1 Pixel der MX716 entspricht bei mir eben etwa 1". Wenn irgendetwas sich 3 Pixel (=3") durchbiegt ist die Aufnahme schon versaut. Du musst nicht zur SBIG Camera greifen. Versuch's doch mal mit einem Off-Axis Guider. Der ur-alte Newton Off-Axis Guider von Lumicon ist mein Favorit. Damit habe ich jahrelang ST4 & Fimcamera Aufnahmen gemacht. Teils mit 120min! Ich war jetzt diesen Leitrohrterror sowas von satt und moechte das auf keinen Fall nochmal machen. CCD Camera am Kleinbildobjektiv neben 80mm Guidescope ist noch OK, aber nichts langbrennweitiges mehr!


    Clear Skies,


    Gert

  • Hallo Gert,


    das sieht ja fast so aus wie bei mir, nur etwas mehr benutzt. Ja, die Spinne ist natürlich auch neu, dicker Alublock gefräst mit 30mm hohen und 1mm dicken V4A-Streben usw. usw. Wenn es daran liegen sollte kann ich die Hobbyaufgabe schon mal in Auge fassen. Der OAZ sitzt auf einer gefrästen Basis aus Vollmaterial. Wie gesagt, dass Ziel ist 10Min. Was biegt sich da nur durch, kann man alles gar nicht glauben, aber die Fadenkreuzmessung hat es bestätigt...


    Gruß und cs,


    René

  • Hallo Rene,


    Je ein Fadenkreuzokular in Teleskop und Leitrohr zu stecken und mal wild ueber den Himmel zu schwenken war fuer mich sehr aufschlussreich!! Wenn man dazu mal mit der Hand etwas Kraft am OAZ und Spinne ausuebt kann man schon etwas mehr den Schuldigen einkreisen. Ich habe auch alles durchsucht. HS-Fassung, FS, OAZ. Am Ende ist es eine Kombination vom Allem. Hat mir ueberhaupt nicht gefallen.


    Tja, mehr kann ich dazu nicht sagen.


    Clear Skies,


    Gert

  • Hallo Gert,


    genau das hat Eckhard Alt (Alt-Montierungen) auch gesagt, von allem etwas. Nach welchem Off-Axis-Guider muss ich denn suchen? Ich habe die ATK16HR mit Filterrad, etwa 20mm gehen noch dazwischen, da wird wohl der Hauptspiegel weiter nach vorne müssen, oder? Ich frage mich noch immer, was die anderen Jungs machen, ich meine die mit den fehlerfreien Bildern, die verwenden auch keine SBIG-Dual-Kamera oder Star2000 usw. Haben die einfach Glück oder weniger Gravitation im Garten? Von solchen Problemen liest man praktisch gar nichts im Forum, vielleicht, weil diese nicht lösbar sind oder weil man darüber nicht redet?


    Gruß und cs,


    René

  • Hallo Rene,


    20mm reichen nicht. Bei meinem F4 Newton hatte ich den Vorteil, dass ich den Newton urspruenglich fuer Filmcamera & Off-Axis-Fuider ausgelegt hatte. Da hatte ich automatisch genug Fokusabstand bei CCD. Der Lumicon 2" guider hat 0.85" = ~22mm Baulaenge und dann kommt ja auch noch ein Cameraadapter hinzu. (ca 10mm?)
    Siehe z.B.:
    http://www.lumicon.com/item_de…actor+Easy+Guider+2in&hn=


    Ich bin mit dem Teil sehr zufrieden.


    Clear Skies,


    Gert

  • Hi René,


    ich denke, das Problem ist nicht allein mit einem OAG zu lösen, erst mußt Du, wie auch die anderen Kollegen sagen, die Fehlerquelle identifizieren, denn der OAG bietet mit seinen Verstellmöglichkeiten auch wieder Fehleransätze.


    Wenn Du Dir die Threads zum Thema Leitrohr-Leiden durchliest findest Du immer wieder dieselben ansätze:


    a.) Die Wackelitis kommt nicht von einer zu losen Befestigung des LR auf dem HR, sondern von mangelnder Steifigkeit der Montage.
    b.) Der Tubus des HR ist in den allerseltensten Fällen eine brauchbare Basis, auch wenn er nur als Abstandshalter der Schellen dient, denn wenn sich auf der Montierung Hauptrohr und Leitrohr in den gemeinsam benutzten Schellen setzen, kannst Du ein Ei über die Justage schlagen.
    c.) Parallelbefestigungen oder systematisch ausgesteifte Rohrschellenbefestigungen mit stabilen Schienen unter dem Tubus bringen ein Vielfaches der Festigkeit der normalen Punktbefestigung, vor allem wenn formschlüssige Anschläge etc. Setzungen verhindern.
    d.) Schraubverbindungen nur im elastischen Bereich nutzen, damit sie sich bei Setzungen nicht lockern.


    Alle diese "Weisheiten" kannst Du auch aus diverser Literatur beziehen, die sich auf die Handhabung optischer Bänke bezieht, da gelten genau die gleichen Grundsätze. Es wird viel zu oft mit Gewalt an den Schrauben nachgespannt, wenn die Schraubverbindung schon längst viel steifer ist als die labberige Konstruktion rundum, nach fest kommt ab.


    Wenn Du Dir nicht sicher bist, such Dir mal einem Maschinenbauer in Deiner Umgebung und lass den mal ganz unvoreingenommen nach Steifigkeits-Schwachstellen suchen. Ich mutmaße mal, Du wirst Dich wundern.


    CS


    J.

  • Hallo Jörg,


    ist mir klar, dass der OAG wahrscheinlcih nur einen Teil der Fehler beheben kann, aber wo soll man ansetzen? Falls Du auf meiner Seite den Aufbau gesehen hast, so instabil ist das Zeug nicht zusammengeschustert, da bauen Kollegen viel größeren Schrott zusammen aber im Prinzip kann es nicht fest genug sein. Ich habe eine dicke Aluschiene direkt auf gegossene 327er Rohrschellen mit 8 M6er Schrauben verschraubt und direkt in Höhe der Hauptrohrschellen die Leitrohrschellen aufgesetzt, auch gefräst und eingelassen plus verschraubt. Das die Verbindung sich verbiegt, mag ja sein, aber für 10-15 Minuten sollte die Verbindung eigentlich gut sein, vor allem bei 1,20m Brennweite...


    Gruß und cs,


    René


    PS: Ich bin wieder am suchen...

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