Hallo Leute,
da mein alter Foucault-Tester auf der Basis eines schweren Fräsen-Kreuztisches nicht wirklich zum mal eben rausholen und Messen geeignet ist (ich heb mir immer einen Bruch beim aus der Garage holen, die Trumm wiegt 23 Kg)
habe ich neulich mit meinem alten Fischertechnik Kasten gespielt und dabei ist folgendes herausgekommen:
Die gelbe superhelle LED ist in einfach in ein Loch des Klingenaufsatzes gesteckt, ein Milchplastik-Diffusor davor sorgt für eine gleichmäßige Ausleuchtung des zu messenden Spiegels.
Das Ganze ist nach den kinematischen Prizipien aufgebaut, die auch im Texereau erläutert werden, d.h. für jede Führung die minimale Anzahl Kontaktpunkte. Da gibt es kein Spiel und nichts kann wackeln.
Der Schlitten läuft auf einer Achse, auf der er in den Strahlengang über die M6 Inbusschraube gekippt werden kann.
Um Störlicht zu verhindern ist die LED in schwarzen Schrumpfschlauch eingeschrumpft, klappt prima. Hinten ist noch eine Aufnahme für eine Digiknipse, die somit am Schlitten befestigt wird und die Position hinter der Klinge beibehält.
Weiterhin habe ich einen Mikroskop-Objektträger in drei Stücke geschnitten und an den Kontaktpunkten für die achsiale Verstellung, die Messuhr und der Inbusschreube zum Einschwenken mit Teppichklebeband geklebt, was sehr harte und präzise definierte Kontaktpunkte ergibt. Dies ist ein sehr wichtiges Detail des Designs, da ohne die harten Kontaktflächen die Leichtgängigkeit und vor allem die Präzision sehr leiden.
Alle Bestandteile mit Bohrungen sind aus Multiplex-Resten, da wollte ich mir nicht die schönen Fischertechnik Bausteine zerbohren. Die Löcher habe ich mit einem 5,7er Bohrer gemacht und die Schrauben haben sich ihr eingenes Gewinde ins Multiplex geschnitten. Das ist erstaunlicherweise viel präziser als das Gewinde der M6er-Einschlagmuttern, die im Vergleich viel mehr Spiel aufweisen.
Die Multiplex-Teile werden pro Kontaktfläche zum Fischertechnik mit jeweils zwei 2,5er Messingschräubchen versehen, deren Kopf gerade genau so groß ist, daß man sie dann wie echte Bausteine aufstecken kann.
Hier noch ein Bild der Basis ohne Messschlitten:
Und jetzt Vor- und Rückansicht des Messschlittens mit Achse
Mit Digiknipse drauf sieht das Ganze dann so aus:
Obwohl ich anfangs nicht geglaubt habe, daß das was werden kann bin ich jetzt echt begeistert, wie schön das funktioniert. Kein Spiel, der Schlitten läßt sich axial wie lateral sehr feinfühlig und spielfrei verstellen, so soll es sein. Und wiegen tut der Klapparatismus ungefähr 1/20tel des Bandscheibenschockers.
Zum Nachbau kann ich das wirklich sehr empfehlen.
Viele Grüße,
Andreas