Theophilus, Cyrillus und Catharina

  • Hallo Sebastian,
    schönes Bild für den Anfang. Mir scheint, Du solltest Dir mal über einen Lüfter am Teleskop Gedanken machen. Ich hatte an meinem 12´´ (mittlerweile leider ais gesundheitlichen Gründen verkauft) einfach hinten eine 6 mm Sperrholzplatte mit einem 80 mm PC-Lüfter drauf, der die warme Luft nach hinten abgesaugt hat. Auf diese Weise wurde a) der Spiegel schneller ausgekühlt, b) das Bild wesentlich ruhiger, weil das Tubusseeing stark reduziert wurde. Andere empfehlen sogar den Tubus zu durchbohren und auf Höhe der Hauptspiegelfäche einen oder zwei blasende und gegenüber einen oder zwei saugende Lüfter zu montieren; aber meine Lösung war für mich einfacher und hat sichtbar ihren Zweck erfüllt. Ein 30 cm Spiegel braucht bei fallender Nachttemperatur bis zu 3 Stunden zum Auskühlen, wenn er es denn überhaupt schafft und ihm die Lufttemperatur nicht immer wieder "davonläuft". Das bringt dann eine Menge Unschärfe in die Bilder durch verwirbelnde Warmluft und weil der Spiegel seine optimale Form nicht hat. Erst wenn man diese Faktoren in den Griff bekommt, bekommt man die Schärfe, die Deine Bilder bisher noch nicht haben, auch wenn Du möglicher Weise im Focus bist. Eine Motorisierung des Teleskops mit einem Dob-Driver hat bei mir dann endlich zu ordentlichen, wenn auchdamals noch nicht optimalen Ergebnissen geführt - leider konnte ich dann mit diesem Fernrohr nicht weiter machen. Nichts für ungut für die Hinweise - sie sind keine Kritik an Deinen bisherigen Ergebnissen, die sich durchaus sehen lassen können.


    Viele mondsüchtige Grüße Michael

  • Hallo Michael,


    ich bin durchaus für alle Tipps dankbar. Ich denke auch das ich mit der Kamera durchaus im Fokus bin. Wenn ich die Rohbilder miteinander vergleiche macht sich das Seeing schon sehr bemerkbar. Über das Tubusseeing habe ich mir bis dato überhaupt noch keinen Kopf gemacht (zusehr war ich mit dem Sammeln anderer Erfahrungswerte beschäftigt [:D]). Ich komme allerdings immer mehr an den Punkt wo ich mit den Kameraeinstellungen und der Optik an sich nicht mehr viel verbessern kann. Mein Scope ist hinten sowieso offen! Vielleicht sollte ich wirklich über einen Lüfter nachdenken. Ich glaube du hast recht und ich sollte auf dieser Schiene die nächsten Gehversuche machen um weitere Erfolge zu erzielen.


    Gruß Sebastian

  • Hi Slyv.


    da hab ich schon wieder einen, vor kurzem mit dem Sechszöller aufs Korn gekriegt:



    Ich denke, man könnte Dein Bild auch noich etwas mehr schärfen, da könnt noch ein bissl was gehn.


    Viele Grüße


    Markus



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    Quidquid agis, agas prudenter et respice finem!
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    DANUBIA-OBSERVATORIUM


    Markus A. R. Langlotz
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    Die Astroseite: http://www.N-T-L.de
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  • Hihi,


    Hallo Markus, du wirst auch nicht müde meine Motivation hochzuhalten was [:D]. Schöne Details.


    Mit dem Schärfen geht nicht mehr viel sonst nimmt das rauschen überhand ohne das an Auflösung gewonnen wird (das ist für mich immer das entscheidende) und das finde ich sehr störend!


    Gruß Sebastian

  • Hi,


    selber Schuld [;)]


    ...wenn Du immer gerade die Bildchen postest, die ich auch gemacht habe...


    Stimmt, wenn ich Dein Bild anschaue, sehe ich das Rauschen schon. Wieviele Bilder von wievielen hast Du gestackt? Schaut mir auch aus nach 640x480 pixel Webcam, oder?


    Gruß


    Markus

  • Hallo Markus,


    nein die Webcam liegt noch in der Schublade, ich habe die Bilder mit der DSLR (Olympus E330) geschossen. Dementsprechend sind es nur 32 aus 52. Das Bildermachen mit der DSLR ist ein wenig mühsam, da ich (noch) nicht nachführen kann (12" Dobson) und ich immer eine Spiegelvorauslösung drinhabe damit nix wackelt.
    Zu den Aufnahmedaten kannst du gern mal auf meiner HP vorbeischauen:
    http://www.slyspace.de/astronomie/Mond.html
    Mit der Webcam fange ich erst an wenn ich das Scope nachführen kann sonst werde ich wahnsinnig [xx(]


    Gruß Sebastian

  • Hallo Sebastian,


    auch von mir ein paar Kommentare.


    Zunächst gefällt mir Deine Webpage mit Mondgalerie und Detailbeschreibung sehr gut, das zeigt mit wie viel Freude Du das betreibst - und darauf kommt es bei einem Hobby an.


    Bei Deinem großen Gerät (12 Zoll) ist die Luftunruhe sicherlich der ausschlaggebende Faktor, sei es 'in der Atmosphäre' oder im und um das Gerät selbst. Da hat es Markus mit seinen 6 Zoll leichter, gute Bilder zu machen - so seltsam das auch klingen mag.


    Deine Olympus E330 wird Dir an Deinem lichstarken 12Zöller noch viel Freude bei der Deep Sky Photographie ausgedehnter Objekte machen; für Mond oder auch Planeten ist so eine kleine Webcam aber erste Wahl. Du sagst selbst, daß Du bei Deinen - relativ - wenigen DSLR Aufnahmen deutliche Schärfenunterschiede siehst. Wie ist das dann erst bei 500 oder 2000 Webcam Frames; da mögen dann 20 superscharfe dabei sein und <u>nur</u> mit denen arbeitest Du weiter... Vielleicht ist aber auch <b>eines</b> Deiner DSLR Bilder superscharf; bestimmt aber nicht 30 von 50. Und mit DSLR sollte Rauschen da kein Problem sein.


    Weiterhin viel Freude und cs,
    Dieter (München)

  • Hallo Dieter


    Ja, da hast du recht.
    Von den über 50 Aufnahmen ist eines wirklich scharf und 2 kommen da gut ran. Also 3 relativ gute Bilder! Aber selbst wenn man diese miteinander vergleicht sieht man die Spuren des Seeings! Das heißt das die Krater zT unterschiedliche Ausdehnungen haben. auch wenn diese nur marginal sind, so denke ich doch das dies schon viel ausmacht.


    Ich muss einfach in dieser Richtung weiterdenken


    Gruß Sebastian

  • Hallo Sebastian,
    eines wäre noch zu sagen. Wenn man ein ausgekühltes Instrument haben will, kann man es natürlich auch mal Stunden (!) vor dem Aufnahmetermin rausstellen, vielleicht mit einer Plane oder Decke abgedeckt, oder man beobachtet erstmal zwei/drei Stunden visuell, trinkt dann ne Kanne Kaffee und dann geht es mit der Photographie los. Die besten Zeiten sind die mittlere Dämmerung abends und die frühen Morgenstunden ab ca. 3 Uhr. Dann hat man die besten Chancen, ruhige Luft anzutreffen - aber unter der Voraussetzung, dass das Fernrohr ausgekühlt ist. Raustragen und scharfe Photos - das geht unmittelbar hintereinander nur, wenn draußen und drinnen gleiche Temperatur herrscht (gibt es selten, aber im Herbst, Sommer und Frühling hin und wieder!).
    Weiterhin viel Biss - dann wird´s schon Michael

  • ...dann versuche doch mal <u>nur</u> aus den 1, 2 oder 3 Aufnahmen ein Summenbild zu machen und zu bearbeiten und vergleiche es. Je ausgedehnter ein Objekt ist, umso schwerer wird es, mehrere Bilder zu finden, die scharf <b>und</b> unverzerrt sind.


    Und was Michael sagt ist absolut richtig, 3 Stunden Auskühlzeit sind durchaus realistisch.


    Nebenbeibemerkt ist das auch ein Grund, weshalb ich trotz 10 Zöller immer wieder gerne das kleine MEADE ETX-70AT benutze.
    Ich: "Ich geh' nochmal kurz 'raus, den Mond ansehen"
    Meine Frau: "Aber in einer halben Stunde gibt's Essen"
    Ich: "Kein Problem"


    Glaubt Ihr nicht?



    cs,
    Dieter

  • Hallo ihr zwei, danke für eure zahlreichen Tipps,


    Ich habe auch mal gehört man kann die warme Luft (zB beim rausstellen des Teleskopes) mal absaugen, also aus dem Tubus (Staubsauger ist ja kein Problem). Bringt das was ?????? Wahrscheinlich schon e bissl was oder?


    Gruß Sebastian

  • Hallo Sebastian,
    deine Mondaufnahmen sind beeindruckend, ich wollte, ich bekäme entsprechende Bilder hin.
    Eine Idee wäre, einen optimalen Kompromiss aus Empfindlichkeit der Kamera und noch passabler Belichtungszeit zu finden. Bei 400 ASA wird die Kamera doch etwas rauschen, vermute ich, versuche mal, wie es bei 100 ASA aussieht. Bei meiner Kamera merke ich da schon einen Unterschied zwischen 100, 200 und 400 ASA.
    Wenn ich an die "grosse" Marsopposition zurückdenke, so gab es bei all meinen Aufnahmen mit nachgeführtem und austemperiertem Instrument 2 von -zig Aufnahmezeitpunkten, wo die Seeingbedingungen so waren, wie ich es schon in trockenen Gebieten (z.B. Marokko) erlebt habe.
    Freundliche Grüsse
    Heinz

  • Hallo Heinz


    Danke für das Lob. Ich versuche natürlich immer die ISO-Zahl so niedrig wie möglich zu halten. Ich habe aber auch die Erfahrung gemacht das sich dann das Seeing noch mehr auswirkt da man mit der Belichtungszeit ja gezwungener Maßen nach oben gehen muss.
    Aber vielleicht sollte ich da noch ein bissl rumprobieren um wie du so schön sagst den "optimalen Kompromiss" zu finden.


    Gruß Sebastian

  • So, habe die ersten Tipps schon mal mit Erfolg umgesetzt und NUR die drei handausgelesenen Bilder die ich für scharf befunden habe (sozusagen ohne automatische Qualitätskontrolle) gestackt.


    Das Ergebnis


    sieht aufjedenfall schon mal besser aus, wie ich finde[:D]. Mehr werde ich wohl zumindest aus diesen Bildern nicht mehr rausholen!


    Gruß Sebastian

  • Hallo,
    ja das sieht schon besser aus.
    ABER: Ein Staubsauger hat an oder gar in einem Fernrohrtubus nichts zu suchen. Der ist je geradezu mit Dreck feinster und gemeinster Art verseucht. Tu´s bloß nicht!!! Bau Dir eine einfache Absaugvorrichtung für Deinen hinten so schön luftig konstruierten Dobs, halte Dich an die Auskühlzeiten (s. oben; und wenn der Lüfter gut läuft, d.h. ohne Vibrationen, dann kann er auch beim photographieren an bleiben. Ich glaube, das ist der nächste Schritt. Alles andere ist Murks; und dann ggfs. ein Dob-Driver oder eine Plattform (s. SuW 11/2006).
    CS Michael

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