Reiseteleskop für Flugreisen...

  • Hallo beisammen,


    nächstes Jahr an Fasching geht es nach Teneriffa. Das wird zwar keine Astro-Reise, aber ich möchte dennoch einmal den schönen Himmel auf dem Teide geniessen. Daher kommt bei mir das Thema Reiseteleskop wieder einmal auf. Das letzte Mal auf Teneriffa hatte ich ein 10x25 Fernglas dabei ;) (was aber auch beeindruckend war).


    Ich beobachte rein visuell und habe keine Fotografie-Ambitionen. Vor allem interessiert mich Deep Sky, wobei ich auch gerne Planeten beobachte - wenn Sie denn sichtbar sind. Schwerpunkt ist aber sicherlich Deep Sky. Nun kommt das eigentlich Unvereinbare: ich suche ein sehr leichtes und kompaktes Teleskop, das ich vor allem auf Flugreisen mitnehmen kann. Ich würde das Gerät zwar sicherlich auch das eine oder andere Mal im Auto mitnehmen, um Missionierungsversuche bei Freunden zu unternehem oder gelegentlich kleine Führungen für Kinder zu machen. Im Auto kann ich aber meist auch größeres Gerät mitnehmen, so dass ich diese Anwendung für die Neuanschaffung eigentlich ignorieren kann. Ich möchte das Gerät sicherlich optimalerweise auch als "Schnellspechtelgerät" einsetzen, wenn ich gerade (leider) nicht in Urlaub bin [;)]. Aufgrund meiner familiären Situation wird der Astro-Anteil an Reisen in den nächsten Jahren sicherlich immer eher ein Nebeneffekt sein.


    Als Montierung reicht mir voraussichtlich ein Fotostativ. Oder etwas andere sehr einfaches. Selbstbau scheidet mangels handwerklichesn Geschicks (und Interesses) aus. Im Prinzip suche ich auch etwas, das sehr schnell betriebsbereit ist, also eher ein kleiner Refraktor.


    Ich habe mir das Hofheim Dobson im Internet angeschaut. Eigentlich ist mir das aber schon zu viel Aufbauaufwand. Ausserdem müsste ich dann auf sonstiges Handgepäck verzichten, was familiär wieder nicht unproblematisch ist. Alternativ wäre auch ein Teleskop möglich, das ich im "normalen" Gepäck (in passendem Koffer) aufgeben kann - allerdings ist mir dabei nicht ganz wohl...


    Ich suche also ein ultra-leichtes und möglichst kompaktes Teleskop, mit dem man aber trotzdem noch etwas sehen kann ;) So eine Art eierlegende Wollmilchsau also...


    Vom Preis her hatte ich zunächst an die Region bis 300 Euro gedacht. Zwischenzeitlich habe ich das aber relativiert und würde bis maximal 1.000 Euro gehen, wenn da handfeste Vorteile für sprechen (mehr sollte es aber wirklich nicht sein). Bei dem Preis geht es nur um Montierung und Teleskop, Okulare und anderes Zubehör habe ich.


    Was würdet Ihr denn für solch unrealistische Vorstellungen empfehlen? Oder wäre es sinnvoller, bei einem guten Fernglas zu bleiben (womöglich mit vernüftigem Stativ)?


    Für Anregungen bin ich sehr dankbar. Sollte ich was wichtiges vergessen haben, fragt doch bitte einfach noch einmal nach.


    Viele Grüße und CS,
    Rainer

  • Hallo Rainer,


    der Heinz hat Deine "Ablehnung" des Hofheim überlesen, weil die Anforderungen geradezu nach so einem Reisedobson schreien. Mit nichts anderem bekommst Du diese Anforderungen so optimal gebacken, nur Deine Abneigung gegen den Zusammenbau stört.
    Wirklich schnell einsatzbereit und fotostativtauglich ist ein kleiner, feiner Refraktor, wobei ich nicht sicher bin, ob das viele Geld für APO da mangels Öffnung wirklich sein muss, oder ob nicht ein ED ausreichend wäre. Da geht es dann wohl um etwas zwischen 60 und 80 mm Öffnung mit möglichst kurzer Brennweite, also fluggepäcktauglich und vor allen Dingen auch großfeldtauglich, denn auch so eine kleine Linse kann Punkte sammeln, wenn es um 4-5° erreichbares Feld bei guter Abbildungsqualität (auch am Rand) geht.


    CS
    Günther


    PS: Mich würde Mal intgeressieren, wie der Koffer mit Refraktor und Fotostativ sich so von der Größe her neben einen Hofheim oder Martini Reisedobson macht, denn alle diese Teile würde ich zum Handgepäck nehmen wollen.

  • Hallo Heinz und Günther,


    ja, ja, ich habe mich mit dem Hofheim schon ein bisschen beschäftigt. Er ist halt auch in der Grundausstattung schon an meiner Preisobergrenze. Wenn ich es recht überlege, würde so ein Großfeldgerät noch ganz gut zu meinem C9 und GSO 12" passen...


    Aber sehe ich mit 60..80 cm Öffnung genug? Ich weiss, ich sollte irgendwo durchschauen... Hat zufälligerweise jemand im weitern Umfeld von Würzburg so einen APO?


    Viele Grüße,
    Rainer

  • Hallo Rainer!


    Hast Du mal einen Hofheim-Dobson aufgebaut?


    (Ich zwar (auch) nicht, aber ich klage ja auch nicht; immerhin habe ich schonmal jemandem dabei zugesehen)


    Das geht fix. Ich schätze, was besser transportables und schneller einsatzbereites gibt's nur im Eigenbau und das ist in dieser "Liga" sowieso nicht als Einstieg empfehlenswert - nichtmal wenn Du es wolltest...[^]


    Ich würde Dir also aufgrund Deiner Anforderung ebenfalls zum Hofheim raten. Ggf. alternativ zu einem ED-80, der braucht aber ein stabiles Fotostativ und guten Videoneiger (mein ED-80 sitzt auf einer AYO-Montierung mit Vermessungsstativ) und hat mit Transportkoffer etwa gleichviel Volumen und Gewicht - und bei weitem nicht das selbe DS-Seherlebnis wie der 8"er Hofhem.


    Alternativ wäre (mit kleinem Packmass) vielleicht noch ein 114/500 Newton auf einem Fotostativ oder einfacher Rockerbox zu betreiben und handgepäcktauglich (z.B: Tubus oder komplettes Dobson "Orion Star Blast") und dann gibt's da noch den "Astroscan" (das war mein erstes "richtiges Teleskop") - der ist zwar mit seinem Kugeltubus nicht sehr kompakt für einen 4,5zöller, aber das Teil ist so hart im Nehmen, den könntest Du wahrscheinlich auch ohne weitere Verpackung in den Frachtraum werfen. Mein Astroscan hat einige Reisen (das war z.T. eher "Klettern" als "Wandern") in die Alpen ohne grössere Blessuren mitgemacht - aussen am Rucksack baumelnd oder umgehängt!
    Kleinere Kratzer am Gehäuse gab's n'paar, aber mehr war da nicht.
    (Eigentlich hätt'ich das Teil behalten sollen!)


    Aber auch diese Geräte bieten weder das DS-noch das Planetenpotential des Hofheim. (Wobei ein f/4 natürlich nicht das "ideale Planetengerät" ist[;)])


    Anderer Ansatz: Wie wäre's mit einem Spektiv? Oder einem *wirklich guten* Fernglas (z.B. Canon IS mit Bildstabilisator oder ein schönes Mijauchi "Astroglas" mit 45° Einblick)
    Sitzt auf einem Fotostativ, ist kompakt und kann auch als Terra-Gerät verwendet werden (El Tejde) Da gibt's z.T. solche, die astronomisch sicher auch 'ne Menge Spass machen. Es gibt auch solche, die n'richtig tiefes Loch in der Geldbörse hinterlassen...)



    Viel Erfolg wünsche ich Dir jedenfalls bei Deiner Suche!
    Bin gespannt, was denn Deine Lösung sein wird.

  • Hi Rainer,
    auch ich sehe von den optischen Forderungen her eher nen Reisedob.
    Aber es gibt Alternativen. Ein guter 80mm Refri kann da schon auch Spaß machen, aber unterschätze die Montiforderungen nicht. Mein Willi FL80 z.B. fühlt sich erst auf EQ3 richtig wohl.
    Ich habe auch auf Reisen Spaß mit der Kombi 20x90 FG mit Giromini, die allerdings auch nicht frei von individuellen Nachteilen ist.
    Daneben geistert noch ne Idee in meinem Kopf rum, die gehen sollte und vllt was für Dich sein könnte:
    Ein 114/450 Newton - umgebaut auf 2" und z.B. auf der Giro Mini montiert.


    Was auch immer es wird, wenn es nicht ins Handgepäck gehen soll, so plane gute Verpackung und das entsprechende Volumen mit ein. Das wird nämlich deutlich größer, als man zunächst meinen könnte.
    CS

  • Hallo Leute,


    einen 80ED halte ich nicht unbedingt für ein gutes Reisegerät. Grund: Tubus inkl. Optik lassen sich nur am Stück transportieren und die ED-Linsen sind ziemlich empfindlich gegen Schläge.
    Es gibt aber andere schöne Refraktoren, bei denen die Linsen ausgebaut werden können. Dann kommt die eigentliche Optik ins Handgepäck und lässt dabei immer noch genug Spielraum für anderes Handgepäck. Die Mechanik (Tubus, Stativ, Montierung) passt dann gut mit Klamotten gepolstert ins aufgegebene Gepäck. Als Monti kann dann eine azimutale Montierung (Giro oder so) auf einem Fotostativ dienen. Alternativ auch ein Getriebeneiger...
    Aber: Mit 1000 Euronen ist das nicht so wirklich zufriedenstellend zu lösen, zumindest nicht für meine Ansprüche....


    Alternative: Einen Reisedobson so verpacken, dass der ins aufgegebene Gepäck passt. Die Aufbauzeit sollte dabei nicht wirklich limiterend sein, die 5 Minuten sollten locker drin sein.


    meint,


    steffen

  • Hallo Rainer,


    der Hofheim-Reisedob ist in 6 min komplett aufgebaut. Ich hab das geniale Teil und habe die Zeit gestoppt. Dein Budget in Höhe von EUR 1000,- würde auch genau passen. 8" sind halt 8", da geht richtig was an Deep-Sky. Von der Lichtleistung her kommt so schnell kein kleiner Refraktor mit. Lass Dich nicht von f/4 abschrecken. Auch mit dem Hofheim Dobby habe ich schon einen beeindruckenden Saturn gesehen. Edle Okulare sind allerdings Pflicht.
    Schau mal auf meiner Homepage http://www.stern-fan.de unter --> Teleskope--> Hofheim Dobson. Da gibt es auch Tuning-Tipps.
    Unter --> Beobachtungsberichte --> Jaufenpass gibts einen Erfahrungsbericht unter Top-Bedingungen.
    Einen passenden Transportrucksack könnte ich auch besorgen!


    Grüße
    Rolf

  • Der Hofheim ist mit f4 eindeutig für großflächige DS Objekte ausgelegt. Eigentlich genau das richtige Gerät für eine solche Reise. Das nötige Auf- bzw. Abbauen würde mich persönlich nichtabschrecken - immerhin hast Du transportable 8" als Handgepäck !! Und das mit eingebauter Montierung !!!


    Alternative Refraktoren haben eine - aus meiner Sicht - zu kleine Öffnung. Der ED 80 ist ein sehr feines Teil aber eben kein richtiges DS Gerät. Aber er hat eine sehr gute Optik und ist des weiteren auch noch sehr leicht.
    Ob aber ein Fotostativ reicht ....??? Eher die Giro-Mini ! Das ist auch eine gute Kombination (sofern Du keine Aufnahmen machen möchtest !


    Gruß


    Copernicus

  • Hallo Rainer,
    ich kann mich den anderen Meinungen nur anschließen.
    Wir hatten beim letzten Astro- Urlaub beides, und wenn ich mich für ein Gerät entscheiden müßte, würde ich den Hofheim nehmen.
    5° Feld beim 80/480 sind berauschend bei dem Himmel, man sieht oft mehrere DS Objekte gleichzeitig. Nur mit der Vergrößerung/Auflösung haperts, man müßte sonst auch noch eine stabilere Monti mit Stativ mitnehmen.
    Ich hatte mit Synta-Stativ, AYO und dem APO schon knapp 10KG Gewicht.
    Die meißten leichten Fotostative sind damit überlastet und ein Manfrotto Stativ wiegt alleine schon 5KG.
    Beim Hofheim muß man neben dem bereits gesagtem unbedingt einen stabilen Tisch haben. Den kann man aber organisieren oder improvisieren (Wasserkasten z.B). Auf dem Boden aufgestellt ist der nur was für kleine Kinder (ca.1m Einblickhöhe im Zenit).
    Aufbauen brauch man ihn ja auch nur einmal im Urlaub.
    Mein Tip: Hofheim mit 7x50 Fernglas[:)]


    CS
    Dirk

  • Servus,


    ich würde bestimmt wiederholen was alle Vorredner zum Hofheim gesagt haben ;-)) Und wenn's etwas kleiner sein sollte und vielleicht nicht so viel kosten sollte, und man Lust, Zeit und Geschick hat, dann könnte man den Hofheim nachbauen. Celestron C6-N 150/750 (also 6") kostet ca. 149 EUR, die Bauteile (Holz, Stangen, etc.) kriegt man bei OBI für etwa 50 EUR, dann geht's ans Basteln. Mit etwas Glück sieht das Ganze dann etwa so aus:



    Habe ich gebaut für unsere Türkei-Reise dieses Jahr. Echt toll - mit 6" f/5 ist man besser dabei als mit einem kleinen ED, das Ganze wiegt sogar weniger als ein ED mit stabilem Stativ, nimmt viel weniger Platz in Anspruch, kann als Handgepäck mitgenommen werden, etc., etc.


    Greetz,
    Jacko

  • Hallo nochmal,


    den Hofheim Reisedob nutze ich zuhause übrigens als Schnellspechtelgerät auf meinem EQ6-Stativ mit selbstgebauter Adapterplatte. Stativ raus auf den Balkon, Hofheim Dob drauf - loslegen. Dauer keine Minute.


    Grüße
    Rolf

  • Hallo beisammen,


    ich habe Gestern Abend noch einmal alle Links zum Hofheim verfolgt. Vielen Dank für die vielen Tipps und Erfahrungsberichte. Was den Aufbau angeht, bin ich nun bekehrt ;)


    Allerdings bleibt immer noch die Preisfrage. Die 1000 Euro sollten wirklich die absolute Obergrenze darstellen. Beim Hofheim komme ich da schon etwas leicht drüber (Friktionssystem, Leuchtpunktsucher). Gravierender ist aber sicherlich, dass ich wohl noch ein paar Nagler anschaffen müsste, über die ich leider (noch ;)) nicht verfüge.


    Die Idee mit dem Fernglas oder Spektiv gefällt mir auch. Denkt bitte daran, das ist nicht für gezielten Astro-Urlaub, sondern für "so nebenbei ein bisschen spechteln". Mein Ursprungsansatz waren ja 300 Euro, wobei sich das schon als sehr problematisch raus gestellt hat. Die 1000 sind die Schmerzgrenze für den Einsatzzweck (denn sonst verzichte ich lieber auf das bisschen Astro im Urlaub und kaufe mir die Nagler, die kann ich auch zuhause immer geniessen :)).


    Von daher doch noch einmal die Frage: kann vieleicht auch jemand was zum kleinen Apo-Richfield Gerät sagen? Was kann ich denn z.B. mit den kleinen Scopos oder dem 60er Takashi sehen (den 80er-Zahn habt ihr mir in Bezug auf die Transportabilität gezogen). Ist das irgendwie vergleichbar zu meinem preisewerten 70 f12,8 Fraunhhofer Refraktor?


    Die Idee mit dem Spektiv oder Fernglas ist vielleicht auch ganz nett, evtl. könnte ich auch in die Richtung gehen. Ich muss gestehen dass ich beim kleinen Refraktor bisher Gewicht und Größe des doch notwendigen Stativs unterschätzt habe...


    Bitte seht mich nicht als Beratungs-resistent an: wenn ich primär in Astro-Urlaub fahren würde, wäre der Hofheim MIT passendem Zubehör nun bestimmt meine erste Wahl. Aber so ist der Aufwand zu Nutzen (minimale Beobachtungszeit im Urlaub) doch für mich etwas abschreckend. Der Hofheim ist 'mal für die Zeit vorgemerkt, wo die Kinder groß sind ;). Spektiv und Großfeldgerät könnte ich daheim bestimmt auch universeller Einsetzen. Der Hofheim würde neben meinem 12" Dobson aber wahrscheinlich daheim eher selten vorgekramt werden...


    Für weitere Kommentare bin ich nach wie vor sehr dankbar :)


    Vielen Dank noch mal an alle und beste Grüße,
    Rainer

  • Hi Rainer,
    jaja, wer die Wahl hat, hat.....
    Zum 60mm Refri. würde ich eher nicht raten. Auch wenn z.B. der TAK FS60C für die Größe schon wirklich erstaunlich ist,
    so hat er bei DS doch schnell die Grenzen gefunden. Das wäre mir ganz klar zu wenig. In der Dimension machen sich schon wenige mm mehr Öffnung bemerkbar. Ich habe mich für 80mm entscheiden, weil es für mich noch ein annehmbares Preis/Seh-Verhältnis ist.
    Mit 60mm Apo darst Du sicher die Leistung eines 70mm preiswert-FH erwarten, weil die bessere Optik doch einiges kompensiert.
    Vllt gehst Du mal anders ran und versuchst zunächst mal ganz stur die Beobachtungsschwerpunkte/ -ziele für Dich festzulegen.
    CS

  • Hallo Rainer,
    also ich war im März mit meinem ETX-70AT zur Sofi in der Türkei und war darüber richtig begeistert. Im mitglieferten Rucksack ließ sich das ganze Gerät inclusive Zubehör recht bequem tragen und als Bordgepäck mitnehmen. Die geringe Brennweite von 35cm ergibt auch mit 1,25"-Okular eine Öffnung von über 4° und für die interessanten Nebel und Sternhaufen in Richtung galaktisches Zentrum reicht auch die Öffnung von 70mm (ein etwas besseres Übersichtsokular habe ich aber schon investiert). Und mit dem Goto findet man sich auch auf anderen Breitengraden prima zurecht.
    Ich weiß, dass diese Anmerkung hier als politisch nicht ganz korrekt gilt, aber mir hat es Spaß gemacht und ich habe das Gerät Tag und Nacht mit viel Begeisterung benutzt. Es hängt wohl alles davon ab, was Du für Ansprüche hast und was Du Dir leisten magst (ich habe für das Gerät mit Zusätzen unter 300 Euro ausgegeben).
    Eine gute Entscheidung wünscht Dir, Stephan

  • Hallo Armin,


    danke nochmal für die Antwort. Entschuldigung, wenn ich bei meinen Anforderungen nicht präzise genug war. Ich interessier mich prinzipiell für Deep Sky. Als ich Angefangen habe, dachte ich mehr an Planeten - aber davon gibt es halt zu wenige ;) Mitlerweile bin ich absolut begeistert von Deep Sky. Zuhause beobachte ich mit 12" GSO und C9. Wenn wir einen Tag zu gemeinsammen beobachten finde, kann ich bei einem sehr erfahrenen und überaus kompetenten Astro-Freund durch dessen Selbstbau 24" schauen.


    All' das werde ich im Urlaub natürlich nicht näherungsweise erreichen können (Ausnahme: Hofheim-Dobson). Mein Urlaub ist für die absehbare Zeit Familienurlaub. Astronomie ist also nur ein Nebenprogramm, das den "Hauptaktivitäten" nicht im Weg stehen darf. Auf Teneriffa werde ich wohl ein oder zwei Abende Zeit haben, auf den Teide zu fahren. Vor etwas über einem Jahr waren wir auch schon einmal dort und ich bin eine Nacht hochgefahren - mit 10x25 (oder so ähnlich, ich weiss es nicht so ganz genau und es ist wohl auch nicht so relevant - halt ein ganz kleines Ferngläschen). Auch den Eindruck mit diesem Mini-Gerät fand ich schon toll. Für dieses Mal und auch andere Urlaube suche ich nun nach einem Gerät, dass einem den Himmel etwas näher bringt, wirklich sehr gut transportabel ist (auch die Gepäckmenge für Astro ist halt bei der Art Urlaub sehr limitiert) und nicht gar zu teuer ist. Der Preis ist vor allen dann ein starkes Argument, wenn ich es wirklich nur als Urlaubs-Gerät sehe. Das verbietet sich eigentlich, weil ich es dann wahrscheinlich wirklich nur zwei bis drei Mal im Jahr benutzen würde... Ein Gerät, dass ich in Ergänzung zu meinen jetzigen Geräten (GSO12", C9, 70/900 Fraunhofer, FG, PST) auch daheim nutzen könnte, ist natürlich attraktiver. Auf Anhieb fällt mir da natürlich ein Großfeldgerät ein, aber auch ein wirklich gutes Fernglas oder Spektiv sind sicherlich Möglichkeiten. Wie ich eingangs bemerkt habe, ist eine der Überlegungen eben auch, ob ich im Endeffekt nicht tatsächlich mit einem vernüftigen FG gut aufgehoben bin - bei 8x50 sehe ich sicherlich schon viel mehr, als mit dem kleinen 10x25 und das war wie gesagt schon beeindruckend. Der Himmel über dem Westen der USA war sogar ganz ohne Fernglas schon umwerfend ;)


    Im Endeffekt könnte die Empfehlung sogar sein, gar nichts zu kaufen und einfach mein momentanes, nicht ganz so tolles, Fernglas mitzunehmen. Das gesparte Geld könnte ich in gute Okulare stecken, denn da habe ich definitiv Nachholbedarf. Aber auf der andren Seite würde ich mir schon etwas mehr als "nur" den FG-Anblick wünschen. Wenn mir auch klar ist, dass die Auflösung sicherlich sehr beschränkt ist.


    Was ich auch sehr interessant finde, ist dass ich den 60er Apo (den Takashi hatte ich schon mal im Auge oder vielleicht auch den neuen 66er Scopos, von dem man aber noch so wenig weiss) als Anhaltspunkt grob mit meinem 70er Fraunhofer vergleichen kann (OK, APO-Puristen, sicherlich ist es nur ein grober Vergleich ;)). Zumindest was das Lichtsammelvermögen angeht werde ich mich jetzt 'mal mit entsprechend kleiner Vergößerung dranmachen (bis 25fach komme ich runter), bewusst mit dem FH zu schauen - dann sehe ich ja schon grob, was ich erwarten kann (aus verständlichen Gründen nehme ich den Refraktor eigentlich primär für Sonnenbeobachtung oder auch, um "mal schnell" eine kleine Führung zu machen bei der eh nur Mond und vielleicht noch ein rascher Blick auf Saturn, Jupiter oder Orion-Nebel geworfen wird. Er ist natürlich im Auto wahnsinnig leicht zu transportieren.


    Ich hoffe, dass meine Motivation und Zielsetzung jetzt etwas klarer ist. Vielleicht könnt Ihr ja noch einmal eine Meinung dazu abgeben.


    Ach ja, eine konkrete dumme Frage noch: Wenn ich "Spektiv" sage - kann ich dann nicht genau so gut "kurzbrennweitiger kleiner Refraktor" sagen? Oder gibt es da noch irgend eine echten Unterschied, ausser, dass das Bild für Erdbeobachtung aufgerichtet ist?


    Ach ja: die Aussage von Stephan finde ich im Hinblick auf meine Zielsetzung sehr interessant. Allerdings habe ich mir das ETX-70AT vor einiger Zeit 'mal angesehen und war gar nicht begeistert. Kann aber auch an damals mangelndem Know-How gelegen haben. Das GoTo stört mich aber eher, von daher wäre es nicht meine Top-Wahl... Aber es stimt schon, preiswert ist es, vielleicht doch nochmal schauen, falls Lidl es dieses Jahr wieder verkauft..


    Vielen Dank, auch für Eure Geduld,
    Rainer

  • Also wenn ich mit Teleskop reise, dann um Objekte zu sehen, die hier schwieriger zu sehen sind. Das sind zumeist ja DeepSky Objekte des südlichen Sternenhimmels. Für mich ist eine Giro mit 70mm Refraktor (Pronto in meinem Fall) hier die beste Wahl. Das Gerät ist robust und hat mit 2“ Auszug Richfield-Eigenschaften, so daß ich mir den Himmel dort schnell erschließen kann.
    Ein kleiner Refraktor ist natürlcih weniger zur Planetenbeobachtung geeignet, aber diese kannst’ ja daheim besehen. Hingegen kann man so auch eben mal schnell die Sonne beobachten und die soll ja über Teneriffa beobachtbar sein …
    Schönen Urlaub wünscht,
    Guido

  • Hallo Rainer,


    Kreisverkehr? Lies Mal die zweite Antwort auf Deine Threaderöffnung.[:D]
    Du musst Deine Ziele definitiv erkennen. Ok, Hofheim und Konsorten, also "Alleskönner", sind durchgekaut.
    Kleine Refraktoren lassen sich m.E. auf einen einzigen großen Pluspunkt reduzieren und das ist das große erreichbare Feld. Auflösung ist an die vorgegebene Öffnung gekoppelt, Abbildung an die vorgegebene Qualität.
    Nun stellt sich zum Beispiel die Frage, ob eine 80er Linse als Zusatzgerät zum 12" Dobson und Reisegerät wirklich farbrein sein muss, um -im Rahmen der Öffnungsvorgabe- auch am Planeten perfekt zu sein.
    Ist man im Urlaub überhaupt auf Planeten aus und tut sich das mit einem 60 mm APO an oder nimmt man eine oder zwei Qualitäststufen raus, geht dafür mit der Öffnung (und der Schlepperei) zugunsten DS etwas hoch und nimmt ein ED oder gar einen reinen Richfielder.
    Das wäre bei guter Qualität + Fotostativ im Rahmen des Ausgangsbudgets (300 €) und mit vorhandenen
    Okularen absolut machbar.
    Ich z.B. habe mir als Zusatzgerät zum 8" F/6 Dobson einen reinen Spezialisten ausgesucht.
    Einen 100/500 (A)chromaten, der nur Großfeld kann und auch soll. Mir waren die erreichbaren 2° feld am Dobs zu wenig
    und die Kleine Linse kommt mit meinen 2" Okularen auf über 4°.
    Mir wäre die kleine Linse solo im Urlaub ausreichend. Kennenlernen des frenden Himmels, Sternfelder,
    Nebelregionen (Filternutzung), Sternhaufen, pp...genug zu sehen.
    Kugelhaufen auflösen geht nicht, GX nur sehr eingeschränkt, Mond schön bunt, da fehlt es eben an Offnung und Auflösung, sowie an Länge (die wieder Feld kostet) oder Spezialglas (Apo, was wieder teures Geld kostet).
    Wie waren noch Mal die Prioritäten......?[:D]


    CS
    Günther

  • Hi Gerhard,
    nun wir drehen uns im Kreis. Auflösen kannst das letztlich nur Du nach Abwägung Deiner Gewichtungen.
    Will den FG Gedanken nochmal aufgreifen und habe mal schnell ein paar Bilder gemacht:
    http://www.deepsky-brothers.de…in/Equipment/P1010021.JPG
    http://www.deepsky-brothers.de…in/Equipment/P1010023.JPG
    http://www.deepsky-brothers.de…in/Equipment/P1010024.JPG
    Mit Ausrüstung sind die meisten meiner Zeichnungen entstanden, die in der Galerie zu sehen sind.
    Vllt. hilft Dir dies zur Meinungsbildung weiter.
    CS

  • Hallo Günther,


    prima, tolle Antwort. Mit dem Kreisverkehr - a "bisserl" vielleicht. Aber ich bin ja auch immer auf die 60..80mm Refraktor Lösung eingegangen ;) Ich habe wahrscheinlich immer noch nicht klar genug meine Prioritäten darstellen können. Liegt wahrscheinlich an meiner immer noch geringen Erfahrung auch bei der Teleskopbewertung. Also, lassen wir mal das Allgemeine weg:


    Uninterressant: Mond & Planeten (wie schon gesagt wurde: die sieht man auch zu Hause und dort eh meist besser (wegen der besseren Optiken)


    Interessant: Fremder Himmel ("das was ich zuhause nie sehen kann"), hellere Deep Sky Objekte


    Eigentlich alles so, wie Du es beschreibst ;)


    Dabei habe ich mich wohl zu sehr in den Apo "verbissen". Du hast recht, den brauche ich ja eigentlich gar nicht. Ein Großfeldgerät hat sicherlich den riesigen Vorteil, dass ich es auch zu Hause immer wieder rauskramen werde und somit keine Nur-Urlaubs-Teleskop habe. Wenn das dann auch noch zu einem guten Preis geht... OK, ich werde mich jetzt mal in Richtung "bunter kleiner Refraktor" umschauen ;) Das was Du von Deinem 100/500 schreibst hört sich nämlich ziemlich gut zu meinen Wünschen passend an.


    CS,
    Rainer

  • Hallo Armin,


    unsere Antworten haben sich überschnitten ;) Die Fotos und Infos sind in der Tat sehr hilfreich - siehe auch meine andere Antwort. Ich denke, der Kreis lichtet sich.


    Rainer

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