Generelle Frage zu Montierungen und Gewichten

  • Hallo zusammen.


    Heute habe ich eine generelle Frage bzgl. Montierungen und Gewichten.


    Und zwar würde mich interessieren:


    wenn bei einer Montierung eine Tragkraft angegeben ist, nehmen wir als Beispiel mal 12 kg, bezieht sich diese Angabe auf das Gewicht des aufzusattelnden Teleskops oder des Teleskops MIT Gegengewichten?


    Weil, ich stelle mir folgendes Szenario vor:


    Ich habe ein Gegengewicht von etwa 5 kg, das Teleskop mit Zubehör wiegt etwa 4 kg. Ich tariere das Teleskop nun mit dem Gewicht aus, habe nun ein Gesamtgewicht von 5 + 4 = 9 kg und liege im Rahmen (12 kg).


    Nun habe ich ein größeres Teleskop, benötige also ein höheres Gegengewicht. Ich verwende z.B. zwei Gewichtsscheiben (2 * 5 = 10 kg), und ein Teleskop von 7 kg. Dann wäre ich ja schon bei 17 kg und hätte die Tragkraft um 5 kg überschritten.


    Und ein schweres Gerät mit leichtem Gegegengewicht ist ja nicht der Sinn der Sache.


    Also, wie verhält sich das?


    Kann ich die Tragkraft komplett für die Optik verrechnen (also z.B. 12 kg Optik, und 12 kg Gewicht sind ok) oder muss ich das halbieren und aufteilen, also maximal 6 kg an Optik und 6 kg an Gegengewicht?


    Kann mir da jemand mit einer Info weiterhelfen?


    Gruss und Dank,


    Michael

  • Hallo Michael,


    bei meinen Montierungen war es immer so, dass sich die angegebene Tragkraft auf das "reine" Teleskopgewicht bezieht, also ohne Gegengewichte. wenn Du also bei einer beisp. Astro-5 liest, die Tragkraft sei 10-11 Kg, dann ist damit ein Teleskop in dieser Größenordnung gemeint. Bei einer relativ kurzen Gegengewichtsstange werden dann auch entsprechende Gegengewichte benötigt. Hierbei immer versuchen, die Gewichte soweit wie möglich nach innen zu setzen, lieber gleich eine Scheibe mehr auflegen und dafür ganz nach innen damit, so vermeidet man Schwingungen.


    Die Montierungshersteller übertreiben da teilweise mit der angegebenen Tragfähigkeit, aber als "Richtlatte" sollte es reichen. Auch die Baulänge vom Tubus und sonstige Belastungen am Ende (Kamera, Zenitspiegel usw.) wirken sich stark auf die Montierung und deren Eigenschaften aus.


    Man unterscheidet auch zwischen visueller Tragkraft und fotografischer Tragkraft. Bei der visuellen Tragkraft setzt man das Gewicht des Fernrohrs etwas höher an, da man keine so hohe Nachführgenauigkeit benötigt, um mit dem bloßem Auge etwas zu beobachten. Fotografisch sieht das Ganze schon anders aus. Da reicht die kleinste Windboe und die Sache ist erledigt. Für die fotografische Tragkraft kannst Du etwa 20% von der visuellen abziehen. Wenn der Hersteller keine getrennten Angaben dazu macht, ist wahrscheinlich immer die visuelle Tragfähigkeit gemeint.


    Bei windgeschützter Aufstellung (Sternwarte) gibt es auch Montierungen, wo man die visuelle Stabilität mit der fotografischen Tragkraft gleich setzen kann, wie gesagt, einfach mal Fragen, was die Leute im Forum so verwenden!


    Gruß und cs,


    René

  • Hallo Michael,


    die Frage hatte mich auch einmal beschäftigt. Daraufhin hatte ich seinerseit bei Vehrenberg angerufen und die Info erhalten, dass diese Angabe für das reine Tubusgewicht nebst Zubehör wie Okulare, Sucher, Binos etc. gilt. Des weiteren sollen die Angaben - zumindest bei Vixen recht konservativ sein, d.h. die Montis vertragen noch etwas mehr - visuell natürlich ;)


    Gruß


    Copernicus

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