Frage zu Laptop: Wechselrichter oder Gleichrichter

  • Hi zusammen.


    Ich wollte einmal eine Frage an die Spezies richten:


    Um meinen Laptop an einer 12V Autobatterie zu betreiben (extra dafür eine gekauft), habe ich zwei Möglichkeiten.


    Entweder benutze ich einen Wechselrichter, der mir aus 12V Gleichspannung eine 220V Wechselspannung macht, an diesen schliesse ich dann wiederrum das Laptop-Netzteil an, welches aus den 220V Wechselspannung wieder 19V Gleichspannung macht, mit welcher der Laptop arbeitet.


    Oder ich benutze einen speziellen Gleichrichter, der aus den 12V Gleichspannung direkte 19V Gleichspannung macht, welche ich dann wiederrum in den Laptop gebe.


    Beides funktioniert, beide Geräte habe ich.


    Die eigentliche Frage lautet: welche Methode ist effizienter und verlustärmer? Mit welcher Methode komme ich länger mit der Batterie aus?


    Ich kann mir vorstellen, dass der direkte Wandel von 12V nach 19V besser ist, aber ich kann mich ja auch täuschen.


    Was meint Ihr dazu?


    Gruss, Michael

  • Hallo Michael,
    die direkte Wandlung ist praktisch immer am besten, vor allem bei kurzen Kabellängen.
    Dazu kommt der Vorteil, daß Du nicht mit hohen Spannungen arbeiten mußt.


    Es gibt aber eine Ausnahme: Wenn die Leitungen von der Autobatterie zum Laptop sehr lang sind, z.B. 20m, könnte es günstiger sein, vorher auf 230V zu gehen. Bei höheren Spannungen und konstanter Leistung sinnd die Leitungsverluste viel kleiner.
    In jedem Fall gibt Nachmessen die genaue Antwort.


    Übrigens, noch ein Tipp zum Thema Autobatterie: Die billigen normalen Starterbatterien sind nicht so gut für den Zyklenbetrieb geeignet. Man sollte aus ihnen nicht mehr als durchschnittlich 30-40% der Nennkapazität entnehmen. Deshalb besser gleich ins Auto die größtmögliche Batterie einbauen (in meinem Opel Corsa Benziner steckt eine 72 Ah Batterie), oder einen separaten Bleigel-Akku anschaffen, der speziell für Zyklenbetrieb ausgelegt ist.


    Gruß,
    Martin

  • Hi Michael,


    der Stepup-Wandler, der direkt als Schaltnetzteil (oder richtiger: getakteter DC/DC-Wandler) aus Deinen ~12 V die benötigten 19V herstellt, ist effektiver. Die üblicherweise verwendeten Schaltungen der 12V / 230V DC/AC-Umrichter haben deutlich höhere Verluste, zumal Du dann wieder mit einem getakteten AC/DC-Wandler aus dem künstlichen Wechselstromnetz eine Gleichspannung machst.


    Das Verfahren mit dem 230V-Zwischensystem hat nur dann einen Sinn, wenn Du noch andere Geräte damit versorgen möchtest, grundsätzlich aber solltest Du draußen nur so genannte Schutzkleinspannungen im Bereich unter 60V Gleichspannung verwenden, da diese auch bei elektrischen Defekten nicht die Gefahr möglicherweise lebensbedrohender Stromschläge beinhalten. Wenn Du die 230V verwenden möchtest, solltest Du peinlichst genau darauf achten, dass alle Geräte einwandfrei in Ordnung und die Steckverbinder ebenso wie die Kabel unbeschädigt sind. Ein zugegeben makabrer Elektrikerspruch aus dem Fahrleitungsbereich lautet: "Strom macht klein, schwarz und hässlich" ...


    (Aus diesem Grund müssen 230V-Anlagen in Fahrzeugen (Wohnmobile z.B.) im übrigen nach VDE gesondert abgenommen und wiederkehrend mit einer Prüfspannung von 1 kV auf Isolation getestet werden).


    CS


    Narvi

  • Hallo Narvi & Martin,


    ich habe gerade die gegenteilige Erfahrung gemacht. Der Laptop mit 12V -> 19V Gleichspannungswandler lutscht meinen Akku deutlich schneller leer als wenn ich diesen über einen gut dimensionierten 12V -> 230V Wandler und dann mit dem normalen Netzteil betreibe.


    Ein weiterer Vorteil der 230V Versorgung ist, dass auch andere Geräte wie in der ortsfesten Sternwarte versorgt werden können, ich also nicht für jedes Gerät zweierlei Kabel rumschleppen muss.


    übrigens neige ich dazu Bleiakku und Wandler etwas vom Teleskop weg aufzustellen und ein einfaches 230V Verlängerungskabel mit 4fach Steckdose an die Monti zu legen. So habe ich etwas mehr Platz direkt um die Montierung rum,


    steffen

  • Finde -tschuldigung- beide Ideen bescheuert. Jedes Notebook das mir bislang untergekommen ist läuft mit einer Spannung <=12 Volt, sofern diese über den Akkuanschluss eingespeist werden. Sofern Du weisst auf welcher Seite ein Lötkolben heiss wird empfehle ich deshalb: Besorg die einen billigen ausgelutschten Akku, höhle den aus und löte ein Kabel an die Kontakte an. Ggf. musst Du die Spannung noch etwas runterregeln, dafür reicht aber ein einfacher Längsregler.


    Micha

  • Hi Neumond,


    sorry, aber ich muss Dir widersprechen:


    Wenn ich mal bei mir Umschau halte sehe ich:


    1 x MaxData Pro 6000 I : 19V 4,74A / Akku 12 Zellen ~ 14.4 V
    2 x IPC TopNote AMD K6-2 : 18-22V 2.7-3.2A / Akku 12 Zellen ~ 14.4 V
    1 x Compaq hastenichgesehn: 230V AC (Netzteil intern) / Akku ohne Werkzeug ad hoc unzugänglich
    1 x IBM Thinkpad 486: 20V/DC / Akku 9 Zellen ~ 10.8V


    Also sooo einfach ist das nicht.


    Das Spiel mit dem Akku würde ich bei neueren Geräten auch lassen, nur bei dem IBM hat man eine Chance ohne das Lap offen zu lassen mit einem Kabel aus einem modifizierten Akku rauszukommen (weswegen auch ne Klinkenbuchse im Akkugehäuse steckt, ein kleiner DC/DC-Stepup-Wandler mit Lap-CPU-Lüfterchen, Eingangs-Zenerdiode und Gleichrichter sowie der Leerraum mit Elko's gefüllt ist und keine Zellen mehr drin stecken, insofern hast Du also recht [:D], bin aber auch vom Fach, sozusagen). Dient im Auto ansonsten nämlich als Navi und ist früher immer abgeka<font color="brown">[zensiert]</font id="brown">t ...


    Und das Thema Längsregler (z.B. LM 78H12 mit 5A Ausgangsstrom) ist bei einer Energieaufnahme von ca. 3 A reine Energievernichtung. Es geht zwar, aber wie gesagt, effektiv ist es nicht.


    Das Rumbasteln am Akku bzw. die Direkteinspritzung des Stroms durch den Akkuanschluß würde ich nur dem Versierteren empfehlen, da der Akkuanschluß meistens keine Schutzbeschaltung mehr aufweist, d.h. Überspannung bzw. Falschpolung schrottet den Rechner. Das ist wenn man nur irgendeine Uralt-Kiste hernimmt, sicher nicht das Problem, bei neueren Rechnern wäre ich da etwas vorsichtiger ...


    CS


    Narvi

  • Hallo Micha,


    ich besitze zwei Notebooks. Eines (IBM Thinkpad i Series) kann ich direkt mit 12 Volt (aus einer Powerstation, nicht der Autobatterie) betreiben, das andere (HP nx7000) will damit gar nicht erst starten.


    Beide Netzteile geben mehr als 12 Volt ab (14,4 Volt, ca. 18 Volt) und die "Überspannung" wird wohl hauptsächlich zum Nachladen des internen Akkus benötigt. Nach dem Starten kann man den je nachdem rausnehmen -&gt; längere Laufzeit, denn es bringt ja nix, wenn der externe Akku den Notebookakku nachlädt.


    Ich habe mir also einen 12V-Stecker für den Zigarettenanzünder und den passenden Stecker für Notebook (musste bestellt werden, da gibt es viele Varianten...) gekauft und beides mit ein paar Meter Laufsprecherkabel verlötet.


    Die Laufzeit kann man experimentell ermitteln: Alle Standby-Features und den Bildschirmschoner deaktivieren und den Rechner "beschäftigen", z.B. mit einem Planetariumsprogramm das periodisch die Darstellung aktualisiert. Mein Thinkpad mit 17Ah Powerstation schafft 7 Stunden :)


    Gruß,
    Tom

  • Hallo Tom,


    danke für den Tipp :)


    Ich hatte meinen Laptop an Donnerstag ja mit, aber in der Konfiguration Lidl Power Cube (12V, 7Ah) - Wandler 12V/19V - Laptop (mit eingesetztem Akku) reichte gerade mal für 10 Minuten, dann zeigte die Powerlampe am Lidl Power Cube schon rot an und der Wandler fiepste.


    War also nicht lohnenswert ;) Das mit dem Herausnehmen des Akkus versuche ich mal.


    Gruss, Micha

  • Hallo Michael,


    ein billiges 7Ah -Teil von Einhell hatte ich vorher mal im Einsatz. War den geringen Preis nicht wert und steht nun ungenutzt rum. Mal wieder ein Beispiel dafür, dass man lieber gleich "was Anständiges" kauft - aarghh!

  • Hi zusammen,


    7 Ah sind meiner Meinung nach definitiv zu wenig, egal wie die Konfiguration genau aussieht. Ich verwende eine normale 34 Ah Autobatterie, eingebaut in einen billigen Werkzeugkoffer Modell Baumarkt, in den ich diverse Zigarettenanzünderbuchsen und Bananenbuchsen eingebaut habe, gegen die Batterie mit 30A abgesichert. Mit einem Direktumwandler 12V -&gt; 18V bin ich auch nach Stunden noch nie an die Grenze des Akku gekommen.
    Die 230V-Variante verwende ich nicht mehr, denn es gibt keine richtige Erdung mehr, die Potentiale liegen irgendwo. Und nach einem feuchten Abend im Grünen wurde ich beim Abbauen des Krempels schlagartig wach, kann ich für draussen also gar nicht empfehlen ...


    Viele Grüße
    Ralf

  • Hi Michael,


    das direkt einspeisen reduziert die Leistungsaufnahme Deines Laps nur um wenige PROZENTE. Bereits eine zu 1/3 entleerte Batterie hat die 12V Nennspannung nicht mehr und Dein Rechner kackt unter Umständen ab. Mit den 7Ah kommst Du nicht weit. Ist halt die billigste Lösung, nur leider nicht die preiswerteste. [:o)]


    Die "7 Ah" oder was auch immer draufsteht auf den Billigpowertanks sind sowieso wie die bunten Bilder auf den Teleskoppackungen. Die reine Zahl mag unter den Testbedingungen wohl sein, aber in der Praxis tut es einfach nicht. Die Dinger sind im Endeffekt Starthilfegeräte für Stoßentladung, dann funktionieren sie auch, aber für schleichende Entladung sind sie letztlich unbrauchbar. Das sagt nur niemand auf der Verpackung. [B)]


    Ralfs Lösung, womöglich mit einem richtigen und langlebigen Bleigel-Akku ist letztlich der richtige Weg, zusammen mit einem guten Ladegerät (z.B. von ELV) hält das ewig und reicht für eine ganze Nacht mit noch mehr 12-Technik am Start.


    Meine Batterie (Sonnenschein) auf dem Oma-Supermarkt-Einkaufskärrchen ist eine Bleigel 66Ah in Autobatteriebauform, nur mit anderen Polformen (mit Schraubgewinde). Die hilft im Notfall noch in meinem LT28 die Standheizung betreiben oder den müde gewordenen Startakku anzuschieben after spechtling in the very cold winternights. [:D]


    <font color="red"><b>Ach ja.</b></font id="red"> Wenn mir jetzt einer kommt mit "Batterie viiieeeel zu teuer" - Mumpfug!
    Stammt aus einer Notlichtanlage und war für lau - mußte nur eine Reihe von Notlichtfirmen abklappern, die werfen die Akkus oft nach einer gewissen Zeit wegen Ausfallsicherheit aus den Anlagen, ich habe meine sozusagen freundlicherweise kostenlos entsorgt (und wie gerne [:D]), sogar dafür unterschrieben, dass sie nicht unsachgemäß weggeworfen wird! [8D]


    Was mir noch an dem Wägelchen fehlt ist eine geordnete Steckerleiste für den ganzen Anschlußklimbim, Sicherungen und Unterbringung für DC/DC und Ladegerät, aber das wird auch noch ...



    CS


    Narvi

  • Hallo nochmal,


    übrigens verwenden auch Alarmanlagen intern Bleigelakkus zur Pufferung bei Stromausfall. Die werden einmal jährlich ausgetauscht, obwohl (meist) noch voll in Ordnung. Wäre ggf. ebenfalls eine Quelle.


    Viele Grüße
    Ralf

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