Drachensteigen bei Flaute

  • ..ein schwarzer Himmel scheint ja wirklich das A und O zu sein (langsam kommen mir meine Beobachtungsversuche vor wie Drachensteigen bei Flaute). Wirklich gute Beobachtungbedingungen sind hier (am Bodensee) wirklich selten.


    Was mich interessieren würde: Was sieht man eigentlich mit beispielsweise einem 12 Zoll -Spitzen Teleskop (sagen wir mal um EUR 8000.-) in solchen Nächten? Ich meine, wenn der Himmel nicht wirklich dunkel ist (wegen zuviel Streulicht durch Dunst), kann man das z.B. von der Andromedagalaxie wirklich soviel mehr sehen, als ich mit meinen 5 Zoll?
    Irgendwie kann das ja eigentlich gar nicht sein, das das Teleskop ja auch das relativ helle atmosphärische Streulicht verstärkt, oder?

  • naja, bei schlechten bedingungen wirst du beim 12" schon etwas mehr sehn als beim 5". aber einen unterschied zwischen 12" um 8000,- und 12" um 600,- wird es keinen geben.


    cs
    roland

  • Kenn jemand im Internet Photos von M31 o.a., welche "realistisch" belichtet sind (damit meine ich, so belichtet, dass das Ergebnis in etwa dem enspricht, was man mit halbwegs gut dunkeladaptierten Augen selbst sehen kann)?
    Eventuell noch durch verschiedene Teleskope?


    Sowas wäre doch mal interessant. Man könnte dann Optiken direkt vergleichen. Ansonsten sagen die Abbildungen ja nur etwas über die Kunstfertigkeit des Photographen aus (mehr oder weniger).


    Viele Grüße


    Otto

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: futaba20</i>
    <br />naja, bei schlechten bedingungen wirst du beim 12" schon etwas mehr sehn als beim 5". aber einen unterschied zwischen 12" um 8000,- und 12" um 600,- wird es keinen geben.


    cs
    roland
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das verstehe ich aber nicht. Warum kauft sich dann überhaupt jemand so teure Teile?

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: ottl1</i>
    <br /><blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: futaba20</i>
    <br />naja, bei schlechten bedingungen wirst du beim 12" schon etwas mehr sehn als beim 5". aber einen unterschied zwischen 12" um 8000,- und 12" um 600,- wird es keinen geben.


    cs
    roland
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das verstehe ich aber nicht. Warum kauft sich dann überhaupt jemand so teure Teile?


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    <font size="2">
    Ich denke, dass es da sehr wohl einen Unterschied gibt. Stichwort Justierung, verwendete Materialien, Verarbeitung etc., die ganzen kleinen Details, die teuer sind, einzeln nicht so viel ausmachen, aber in der Gesamtsumme den Spass am Beobachten steigern und die bei den billigeren Fehlen. Mehr oder weniger sehen ist IMHO unglücklich ausgedrückt. Du siehst vielleicht besser. Damit mein ich z.B. du findest den Schärfepunkt besser oder ähnliches.</font id="size2">

    Ei,ei,ei.... was hatte ich denn in meiner alten Signatur stehen?


    sternengedönsige clear sky Grüsse,

    Robert aus dem Allgäu

  • naja ich meinte das das was du siehst in beiden skops gleich ist. klar das das um 8000,- besser ausgestattet ist. aber wenns beide schon 3 stunden ausgekühlt sind und mit den selben okus betrieben werden, nebeneinander unter dem selben schlechten(!) himmel, dann glaub ich das beide das selbe zeigen.
    wir sind ja von einem schlechten, lichtverschmutzen himmel ausgegangen!


    zu der belichtung:
    naja, auf alle fälle müsstest du mal auf iso100 runter und dann halt ausprobieren wielang man belichtet das man das selbe sieht. s/w nicht vergessen und ohne filter usw.!


    cs
    roland

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: futaba20</i>
    <br />naja ich meinte das das was du siehst in beiden skops gleich ist. klar das das um 8000,- besser ausgestattet ist. aber wenns beide schon 3 stunden ausgekühlt sind und mit den selben okus betrieben werden, nebeneinander unter dem selben schlechten(!) himmel, dann glaub ich das beide das selbe zeigen.
    wir sind ja von einem schlechten, lichtverschmutzen himmel ausgegangen!


    [...]


    cs
    roland
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi, Roland...


    Mag ja jetzt Wortklauberei sein, aber ich denke folgendes:
    Ok, dass es sich bei dem Objekt um M31 handelt sieht man in beiden Scopes. Aber ich denke, dass man in dem besseren Teleskop sowohl visuell, als auch photografisch besser die Details z.B. in den Armen der Galaxie erkennen kann.
    Nicht falsch verstehen, ich denke nicht, dass ein ordentliches Gerät teuer sein muss. Aber ich denke auch, dass ein besser gefertigtes Gerät die Freude am Beobachten steigert, dadurch, dass man z.B. einen verbesserten Kontrast hat, bessere Detailschärfe etc...
    Und ja, ich sage auch gleich vornweg, dass es sich hier um Erbsenzählerei handeln kann und die Unterschiede bei schlechtem Himmel unter Umständen minimal sind.

    Ei,ei,ei.... was hatte ich denn in meiner alten Signatur stehen?


    sternengedönsige clear sky Grüsse,

    Robert aus dem Allgäu

  • also ich war mal auf der sternwarte, wo ein 16" hypergraph steht und hab bei sehr schlechten seeing mal durchgeschaut in richtung jupiter, der gerade genau in richtung wien stand. und gleich unten in einen 12" dob bei ca. der gleichen vergrößerung eigentlich nicht viel weniger gesehn. das bild war schon etwas dunkler. aber von den details war es zu 98% gleich.


    cs
    roland

  • hi,


    (==&gt;)otto: wenn es dir um den visuellen eindruck geht, solltest du dir anstelle von fotos eher zeichnungen ansehen, würd ich mal sagen. z.B. im "atlas der messier objekte" sind viele
    zeichnungen (und fotos) der messier objekte drinen.
    Ist aber leider nicht ganz billig, das buch: http://www.amazon.de/Atlas-Mes…ie=UTF8&tag=astrotreff-21


    gibt aber auch viele seiten im netz mit zeichnungen - von forenmitgleidern hier.


    fg
    hannes

  • Otto,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">... Photos von M31 o.a., welche "realistisch" belichtet sind (damit meine ich, so belichtet, dass das Ergebnis in etwa dem enspricht, was man mit halbwegs gut dunkeladaptierten Augen selbst sehen kann)? [...]


    Ansonsten sagen die Abbildungen ja nur etwas über die Kunstfertigkeit des Photographen aus (mehr oder weniger).<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Eine Kamera und das Auge sind grundverschiedene Detektoren. Daher lässt sich ein Photo niemals mit dem visuellen Eindruck am Teleskop vergleichen.


    Ein gut verarbeitetes Astrophoto liefert einen 'realistischeren' Eindruck der Objekte als das Auge am Okular. Was das mit der 'Kunstfertigkeit' des Photographen zu tun haben soll, ist mir schleierhaft.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: ottl1</i>
    <br /><blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: futaba20</i>
    <br />naja, bei schlechten bedingungen wirst du beim 12" schon etwas mehr sehn als beim 5". aber einen unterschied zwischen 12" um 8000,- und 12" um 600,- wird es keinen geben.


    cs
    roland
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das verstehe ich aber nicht. Warum kauft sich dann überhaupt jemand so teure Teile?



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Otto,


    Roland hat da schon ganz recht. Bei schlechtem Himmel gehen die "Vorteile" des besseren (teuren) Teleskops verloren. Du wirst keinen großen Unterschied mehr feststellen (Porsche im Stau!). Unter dunklem Himmel und besonders an nicht nebligen Objekten dann doch. Aber teuer heist ja nicht gleich gut! Viele Selbstbauer kriegen mit 600€ mehr Qualität hin als manches 8000€-Fertigteleskop.


    Der Unterschied zwischen 5" und 12" ist dann natürlich wieder ein anderes Thema. Unter schlechtem Himmel kann weniger Öffnung sogar von Vorteil sein, da das Objekt dann nicht so schnell im Hintergrund ersäuft.
    Da du am Bodensee wohnst, fahr doch einfach mal unter richtig dunklen Himmel. Sollte von dir aus doch recht einfach erreichbar sein. Dann hast du schon mal einen Vergleich, was dunkler Himmel ausmacht.


    Wenn es dich interessiert, schau mal auf unserer "Deepsky-Brothers" Seite vorbei. Armin hat sich da viel Mühe gemacht, Einsteigern den Einstieg ein wenig zu erleichtern (Link in meiner Sig)

  • Hallo Otto!


    Drachensteigen bei Flaute kann, wenn man den "Richtigen" Drachen verwendet, einen Riesigen Spass machen! Es gibt Freaks, die fliegen ihre Lenkdrachen fast ausschliesslich in Hallen bei null Wind.[^]


    Selbiges gillt für Teleskope: Für jedes gibt's interessante Objekte!


    Fahr' doch mal Richtung Blumberg in den Schwarzwald (eine schöne Stelle ist z.b. oberhalb Achdorf, eine weitere zwischen Randen und Riedöschingen) dort ist der Himmel schön dunkel.


    Falls Du direkt am "Schwabenmeer" wohnst, kann ich mir gut vorstellen, dass die Luft oft deisig ist und jegliches Störlicht (und davon gibt's viel um den See) so oft reflektieren, dass der ganze Himmel leuchtet...[xx(]



    Aber M31 ist trotzdem ein schlechtes Vergleichsobjekt, weil zu gross und einfach zu weich im Kontrast. Das kommt wirklich nur auf Fotos gut! M82 oder M51 oder auch Sternenhaufen, M13, M92 M15, ... sind wesentlich bessere Standardkerzen als der "grosse Flatschen". [:D]


    Viel Erfolg weiterhin!


    Noch n'Tipp: lass'Dir Zeit beim Beobachten! Bleibe mit dem Auge lange am Okular und "Starre" nicht nur auf die Details, die augenfällig sind, sondern suche weitere Details. Auf diese Weise habe ich zum ersten mal die E- und F- Komponente im Orion-Trapez (also 6 Sterne statt 4) gesehen: nicht auf die 4 achten, die eh da sind, sondern die beiden suchen, die noch da sein müssten...
    Was Du dabei machst, wenn Du mit dem Auge über das Bildfeld schweifst, nennt sich "indirektes Sehen". Plötzlich siehst Du dort wo Du eigentlich garnicht hinblickst ein Wölkchen. Wenn Du es dann aber richtig angucken willst, ist es weg..[:(!] Ergo: musst Du lernen, nicht dorthin zu blicken, wo Du etwas sehen willst. Diese Technik lässt sich trainieren. Hast Du sie erst mal erlernt, erschliesst sich Dir der Himmel zig' mal heller und plötzlich kannst Du die Spiralarme z.B: von M51 oder auch Details in Nebeln "deutlich erkennen".


    Leichtes Bewegen des Teleskopes kann helfen, "tatsächlich sichtbares" von "eingebildetem" zu unterscheiden. Eine mehrfache Beobachtung des selben Objektes innerhalb einiger Stunden oder gar Tage bringt dann endgültige Sicherheit.



    Edit: Oder anders und wesentlich kürzer gesagt: Fotos kann man "angucken", aber den Nachthimmel muss man "beobachten".

  • Vielen Dank für die Tipps!


    Der Himmel muss dunkel sein. Das habe gestern erleben dürfen.


    Das mit den Beobachtungstechniken habe ich auch schon bemerkt. Die SW-Rezeptoren an der Periperie sind viel lichtempfindlicher, sodass man durch leichtes "Vorbeigucken" oft mehr sieht. Außerdem hilft es das Bild leicht zu bewegen.


    Aber es wird schon so sein, wie in vielen Beiträgen schon bemerkt: Öffnung, Öffnung, Öffnung!!!
    Da geht halt nichts drüber.
    Irgendwie sind so Einsteigeteleskope wie meines (Meade DS 2130AT) schon gemein. Man bekommt ein Gefühl dafür, wie schön das Aussehen könnte... Sollte man verbieten.


    Nichtsdestotrotz war gestern meine bisher schönste Beobachtungsnacht sieh auch:


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=47043

  • Daß Öffnung nur durch mehr Öffnung zu ersetzen ist, das stimmt prinzipiell schon, allerdings müsste man dann wahrscheinlich für ewig unzufrieden sein, denn hat man 200mm, dann sieht der mit 300mm mehr, hat man 400mm, dann sieht der mit 500mm mehr usw.
    Klar, ich strebe auch schon mal so einen 16" oder 18" an, aber solange man sich das nicht leisten kann, muß man eben schauen, daß man aus den verfügbaren Möglichkeiten das Beste rausholt.
    Dann muß man eben schauen, daß man den Beobachtungsplatz optimiert, die Beobachtungstechniken trainiert, sich auch mal mit etwas weniger zufrieden gibt.


    Ich habe z.B. vorgestern M77 beobachtet, das war nicht mehr als ein kleines, verschwommenes Fleckchen, aber gemessen daran, daß man ein Objekt beobachtet, welches 70 Millionen Lichtjahre entfernt ist, eine wirklich tolle Sache.


    Klar ist es schön, wenn man die Möglichkeit hat, ein großes Teleskop 'gen Himmel zu richten, aber ich bin mir sicher, ein geübter und erfahrener Beobachter an einem guten Beobachtungsort mit guten Bedingungen der holt aus einem 8" mehr raus, als jemand, der von all diesen Sachen gar keine Ahnung hat aus einem 12".

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