150/1090mm:Die Sphäre zum zweiten Mal verpasst...

  • Hallo,
    nachdem ich so schön kurz vor der Sphäre war, habe ich es zum zweiten Mal zustande gebracht, übers Ziel hinaus zu schiessen: Plötzlich hatte ich einen kleinen Berg in der Mitte, dem ich mit etwas MoT zu Leibe rücken wollte. Nun ist daraus ein kleines Loch geworden (klassischer Anfängerfehler) und der Randbereich ist noch eine Spur mehr abgesunken. Wie ich den Krümmungsradius von innen nach aussen ziehen kann, damit komme ich schon zurecht. Der Rand bereitet mir aber mehr Sorge, den kriege ich einfach nicht hin. Am Dienstagabend gehts weiter, aller guten Dinge sollen auch hier drei sein. Wenn ichs schaffe, den Spiegel hinzubekommen, dann weiss ich, dass es wirklich jeder schaffen kann.
    Allen Spiegelschleifern (und denen, die polieren!) viel Erfolg
    Heinz

  • Hallo,
    nun habe ich wieder überstehendes Pech entfernt, warm gepresst, das ganze abkalten lassen und 1h15Min poliert, davon 15Min MoT und 1h ToT. An das Loch in der Mitte schliesst nur wieder ein sphärischer Bereich an, der Rand ist aber immer noch abgesunken.

    Freundliche Grüsse
    Heinz

  • Hallo Heinz,


    Bei dieser Schnittweiteneinstellung sieht man das Loch in der Mitte. Um den Rand besser zu beurteilen, müsste man mit der Schneide weiter nach hinten. Aber du hast scheinbar ständig die Tendenz zu zurückgebliebenen Rändern, bzw. die Mitte zu stark zu berabeiten.
    Es gelten die Tipps die wir schon in Kurz vor der Sphäre, wie weiter? erläutert wurden. Also haptsächlich TOT mit 1/3 Strichen mit 1/3 Überhang. Hier am besten die Pechhaut so manipullieren, dass sie in der Mitte weniger trägt.


    Zeig mal ein Bild von der Pechhaut. Ich habe den Verdacht, dass sie in der Mitte mehr Kontakt macht als am Rand (Sind die Kanäle in der Mitte schmaler, oder vielleicht gar nicht mehr vorhanden?)

  • Hallo Stathis,
    jetzt, wo du es geschrieben hast, ist es mir klar: Ich muss die Pechhaut v i e l b e s s e r anpassen! Ich gebe ihr noch eine Chance, sonst mache ich sie weg und giesse eine neue. Meine Pechhaut wirkt sehr flach und hobelt deshalb wahrscheinlich jedes Mal den Rand flach. In den 30 Stunden, die ich sie bisher verwendet habe, war zu keinem einzigen Moment der Rand so, wie er sein sollte.
    Freundliche Grüsse
    Heinz

  • Hallo Heinz.
    Wie groß sind denn die Pechquadrate auf deinem Polierer ?
    Früher machte ich zu große Felder und die lassen sich nicht so leicht anpassen.
    Der letzte Poierer für meine Planscheibe hatte za. 2 cm/2 grosse Pechfelder da hat der Polierer grössere Chancen sich dem Spiegel anzupassen.
    Mit dem Polierer oben und 1/3 Striche wie Stathis schon sagte müsste es klappen.
    Nur Mut, bis jetzt ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
    Grüsse

  • Hallo Heinz,
    damit Du eine Vorstellung davon kriegst, wie so eine Pechhaut aussehen kann:



    Es handelt sich um ein 300mm großes Tool (hier MoT). Heute würde ich die Quadrate noch enger schneiden. Die Feinstruktur kommt von einem Netz (5mm Maschen), wie Gipser es unterputzen, damit der Gips besser hält. Fliegengitter tuts auch...


    Gruß

  • Hallo,
    mein Tool ist ins Gefrierfach gewandert und heute morgen habe ich die Pechhaut weggeklopft. Wann ich eine neue giesse, weiss ich noch nicht. Jedenfalls wird die besser sein müssen als die erste.
    Auspoliert ist längstens, die Kurve aber wieder so weit von der Sphäre weg wie nach ca. 9h. Mittlerweilen habe ich 32h poliert...
    Am einfachsten wärs natürlich, mit jemandem zusammen eine Polierstunde zu machen. Spiegelschleifkurs in Berlin ist einfach ein bisschen weit, andererseits wär ein "Kurztripp" dorthin auch mal eine Option.
    Freundliche Grüsse
    Heinz

  • Hallo Heinz,


    mir gehts mit der Pechhaut ähnlich wie dir. Sie macht nie das was sie soll. Ich stell hier mal ein paar Bilder rein:


    http://home.arcor.de/gelegenheitsgucker/IMG_1354.jpg


    http://home.arcor.de/gelegenheitsgucker/IMG_1355.jpg



    Kleinerer Abstand zwischen den Rillen hatte ich auch schon (1-2 cm).



    Bei meinem 10" Spiegel plagt mich vor allem die äusserste Zone, sie s(t)inkt ständig ab:



    http://home.arcor.de/gelegenheitsgucker/georg_f.jpg


    Jetzt hab ich wieder eine Stunde TOT poliert, ganz vorsichtige ohne zu hobeln, mit nicht zu viel Überhang und hoffentlich nicht zu wenig. Trotzdem hat sich mein zurückgebliebener Randbereich kaum verändert. Es ist zum Mäuse melken


    Georg

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gelegenheitsgucker</i>
    mir gehts mit der Pechhaut ähnlich wie dir. Sie macht nie das was sie soll.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Georg,
    deine Feststellung und die Messungen kommen mir sehr bekannt vor! Womöglich machen wir beide genau denselben Fehler. Die Spiegelfläche kann sich bei mir Richtung Sphäre (ideal), Richtung Zonenbildung (Fehler 1) oder Richtung abgesunkener Rand (Fehler 2) entwickeln. Zonen hatte ich nur dann, wenn ich den Rand mit der Daumenmethode bearbeitet habe. Zwischendurch präsentierten recht grosse sphärische Flächenanteile, der Rand war aber nie so, wie er sein sollte.
    Es gibt da bestimmt einen Weg hinaus - ich lasse mir nun mehr Zeit und setze mich nicht selber unter Druck, indem ich mir sage, wann der Spiegel fertig sein soll.
    Weiterhin viel Geduld und Ausdauer - wenn ich was Neues erfahre/herausfinde, werde ich es hier einbringen.
    Freundliche Grüsse
    Heinz

  • Hallo,
    nachdem ich bis Anfang Oktober Pause mache mit der Politur meines 150/1080mm Spiegels (Pechhaut ist runter und muss neu gegossen werden), habe ich einen meiner andern Spiegel mit dem Foucaulttester betrachtet und abfotografiert - es nimmt mich wunder, was denn die Leute mit Erfahrung zu diesem Bild sagen können. Es ist ein 20cm f6 Spiegel von GSO, der in der Praxis schöne Bilder liefert.
    Wenn ich das so sehe, muss ich sagen, dass ich das mit meinem selbstgeschliffenen doch auch hinbekommen sollte:

    Freundliche Grüsse
    Heinz

  • Hallo


    der siht nicht schlecht aus, die unterschiedliche Ausleuchtung oben und unten ist Asti sicher vom großem Abstand Lichtquelle Kamera in der Höhe? wenns Asti wäre müsstest du es schon am Stern gesehen haben
    über den Grad der Korrektur kann man natürlich nichts sagen


    Gruß Frank

  • Der sieht wirklich nicht schlecht aus !


    Vielleicht hilft meine Methode, den abgesunkenen Ran unter Kontrolle zu halten weiter : HOH ( Hand over Hand ).


    Ich habe nämlich bemerkt, dass man auch MOT eine Parabel in Richung Sphäre und umgekehrt bearbeiten kann. Legt man die Hände quer zur Strichrichtung auf den Spiegel ( das übliche Vorgehen ), dann vertieft sich die Mitte, man arbeitet in Richtung Parabel. Wenn man's richtig anfängt kann man etwa alle 10 Minuten Polieren sehen, wie sowohl Rand als auch Mitte sich in FTA um etwa 0,1 Lambda der Geraden nähern ( Die Form der Kurve ändert sich dabei nicht ! ).
    Wenn man einen schlechten Tag gehabt hat, kommt es schonmal vor, dass die Mitte tiefer drin ist, als der Rand. Jetzt wäre also TOT angesagt.
    Ich mache es anders. Ich setze die Hände in Strichrichtung auf den Spiegel und schiebe ihn ( MOT 1/2 Striche ) über die Pechhaut. Meist reichen 5 Minuten und das Malhör ist Schnee von Gestern.


    Auch von einer anderen Regel habe ich mich inzwischen verabschiedet : Das herungehen um den Tisch.
    Ich habe festgestellt, dass man Asti vermeidet, wenn man den Spiegel einmal auf der Pechhaut um sich selbst dreht, während man die erforderlichen Striche macht ( ich drehe den Spiegel um jw. 2 Stunden ( Uhr ) nach 10 Strichen ). Ist er wieder auf 12 Uhr, rückt die Pechhaut um 3 Stunden im entgegengesetzten Sinn weiter usw.
    Das gilt natürlich nur für das Endstadium ( Parabolisieren ). Vorher ist Wandern angesagt.


    Wäre interessant zu erfahren, was ihr darüber denkt.


    E.Z.

  • Hallo Heinz,


    nach langem hin und her hab ich meinen Spiegel für fertig erklärt! Er ist jetzt auf dem Weg zu Befort.


    Wie bin ich vorgegangen? Nun mein Rand war ja wirklich stark abgesunken. Nun hab ich mal einfach ohne andauernd das ganze im Focault zu beurteilen 3 h TOT ohne seitlichen Überhang poliert. Es macht einen gravierenden Unterschied ob man die Zeit am Stück poliert oder immer nur so eine Stunde.
    Auch hatte ich das Tool gut angepasst, will heißen warm und kalt. Ausschließlich warm halt ich für weniger gut, weil beim abkühlen die Pechhaut immer noch arbeitet und ihre Form ändert. Also kalt ordentlich pressen, ich hab ein Schweissgerät draufgestellt und bin eine Runde fahrradfahren gegangen.[:)]


    Nachdem ich den Spiegel dann drei Stunden lang drangsaliert hatte sah er so aus:


    http://home.arcor.de/gelegenheitsgucker/georg_g.jpg



    Bei meiner bisherigen Bearbeitung hatte ich vielleicht einmal dass der Rand hochgezogen war, also abfallen ist für mich westentlich leichter zu bewerkstelligen[:D].
    Jetzt hieß es nicht wieder alles kaputt zu machen. Stück für Stück, immer so in 10 min Schritten, hab ich MOT poliert, meißtens mit W-Strichen.
    Komischerweise fing ich mir zentral ein tiefes Loch ein. Mißt dachte ich, aber was wenn das Ding vom Fangspiegel verdeckt wird? Also hab ich mir eine neue Couder Maske angefertigt die das später durch den Fangspiegel abgedeckte Zentrum nicht berücksichtigt. Die Parabel die mir Focault Test Analysis zeichnete sah dann wesentlich freundlicher aus.


    http://home.arcor.de/gelegenheitsgucker/georg_h.jpg


    Dabei hab ich´s dann auch belassen. Jeder Spiegel hat seinen Himmel, und ich werd mich endlich dem Dobson Bau widmen.


    Viele Grüße
    Georg

  • 3h ?


    da wär' ich auf der anderen Seite durch !
    Kann ja sein dass ich zu vorsichtig bin, aber bei mir verschwindet TOT etwa 0,1 Lambda / 10 Minuten. Ich Poliere jetzt nur noch 2-3 Minuten und guck' dann wieder nach.


    E.Z.

  • Bei mir gings weniger schnell, ich polier ja auch schon seit März!


    Ok, waren lange Pausen dazwischen und ich bin auch nochmal zurück zum Feinschliff. Hätte doch vielleicht die paar Euro in Stathis´DVD investieren sollen [:)]


    Georg

  • Ich polier' schon seit Dezember letzten Jahres.


    Das einzige Problem, das ich habe bin ich selbst. Ich kann einfach nicht : "Jetzt isser fertig" sagen. Vor 3 Monaten hatte ich ein kleines Pit drin, das hat einen Monat gedauert, bis es raus war. Damals war ich bei 0,08 Lambda. Nach dem einem Monat wieder bei der Sphäre.
    Letzten Monat hatte ich wieder so gute Werte, aber einen 0,1 Lambda höheren Rring in der 86 mm-Zone ( wenn ich mich recht erinnere ). Also : Statt " Feddich " zu brüllen : Daumen drauf.
    10 Minuten zu lang ( Drehteller ). Dann hatte ich einen 0,1'er Ring, vertieft. Der ist nun wieder 'raus. Und ich mache mich auf den Weg von 0,4 Lambda an in 10 Minuten-Schritten.


    Übrigens : Wenn Du so lange polierst und dein Pech sauber zieht, dann polierst Du jedesmal was Neues in den Spiegel. Wenn Du FTA zum Testen nimmst, kannst Du das schnell merken, weil die Kurve dann beim durchscrollen der Historie wüst hoppelt. Bei meiner Historie sehe ich die Kurve sich kontinuierlich abflachen, naja mit Sprüngen zur Sphäre natürlich .....wenn mich wieder mal der Hafer gestochen hat.


    E.Z.

  • Wenn es um die Güte der Parabel geht kann ich ja jeden noch so großen Aufwand nachvollziehen. Aber wenn es um ein einzelnes Pitt geht? Dafür würd ich keinen Monat lang rumpolieren.


    Hut ab aber vor der Geduld die du aufbringst! Seit Dezember? - Meine Familie sah mich die letzten 9 Monate nur noch mit dem Spiegel in der Hand rumlaufen, eine wahrlich schwere Geburt.


    Stathis - es ist ein Junge !!! [:D]


    Gruß, Georg

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