VC200L+VMC200 Tipps zur Kollimation

  • Hallo Michael,


    eine schöne Anleitung [:)] vielleicht solltest Du noch erwähnen, dass die Justage des VMC200L analog zu dem VC200L durchfürbar ist.


    Ciao,
    Stefan

  • Hallo Michael,
    Du beschreibst sehr genau die Feinjustage am Stern. Was vielleicht noch nicht allgemein bekannt ist, der Startest ist bezüglich Justierfehler bei fokaler Einstellung am empfindlichten. Diese Erfahrung hab ich z. B. bei der Kollimation meiner Cassegrains gemacht und neuerdings bei Justierspielchen mit einem Schiefspiegler. Das gilt sicher auch für alle anderen Systeme.


    Um das zu verdeutlichen, hab ich mal für ein nicht perfekt kollimiertes 8“ f/10 Newton Bilder mit „Aberrator“ simuliert. (f/10, weil das einem SC oder VMC näher kommt). Als Kollimationsfehler wurde 3 mm off axis, entsprechend 5´ angenommen.


    Die beiden ersten Bilder zeigen die intra/extrafokale Einstellungen. Man könnte das bereits als perfekt kollimiert ansehen. Am Himmel wird man wegen unvermeidlicher seeing- Störungen auch unter besten Bedingungen nicht so "saubere" Bilder bekommen.



    Das nächste Bild entspricht der fokalen Einstellung. Der ungleichförmig helle erste Beugungsring ist unverkennbar.


    So etwas sieht man bei einigermassem guten seeing und hoher Vergrößerung recht gut, wenn auch mit mehr oder weniger viel Gezappel. Falls „Aberrator“ richtig rechnet, es sagt zu dieser geringen Fehlkollimation PSF = 0,98 (entspricht Strehl).


    Falls man mit Hilfe eines Planspiegels (gibt es ja in jedem Fachgeschäft für Wohnbedarf[:o)]) autokollimiert, muss bei perfekter Kollimation der künstliche Stern genau mit dem Beugungsbild zusammenfallen. Da man dann so aber nix sehen oder fotografieren kann, muss man trixen. Üblicherweise setzt man dann den künstlichen Stern und das Okular off axis. Dann justiert man sich genau einen off axis Fehler hinein, der dann beim echten Startest als Fehler deutlich wird.
    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    vielen Dank daß du die Bilder noch gepostet hast!


    Ich habe selbst die Helligkeitsverteilung im Beugungsring benutzt
    um eine optimale Kollimation zu erreichen,bei 300x bis 400x und 8".
    Diese Methode ist unwarscheinlich empfindlich.
    Sie läßt sich meiner Ansicht nach erst anwenden,wenn das Seeing
    gut genug ist,weil sonst das "gezappel" kein präzises Erkennen der
    Lichtverteilung zuläßt.
    Also braucht man Momente,in denen lange genug Ruhe herrscht,
    so zwei Sekunden zwischendurch sollten es schon sein.
    Deine Angabe,daß "Aberrator" die PSF als 0.98 berechnet ist ganz
    ermutigend,zeigt mir das doch,daß es wirklich möglich ist ein Teleskop
    im Feld besser zu kollimieren als es ein Optikprüfer im Keller könnte,
    weil er bedingt durch den seitlichen Versatz von Lichtquelle und Okular
    immer ein gewisses Maß an Dekollimation übrig behält.


    Am Stern kann ich bei gutem Seeing also leicht eine 99% Kollimation erreichen,
    um den abgenutzten Ausdruck 100% zu vermeiden[:D]


    Schönen Urlaub auf La Palma wünscht


    Karsten

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