NGC 6992-95, IC 1340

  • Moin,


    wahrscheinlich bin ich so ziemlich der letzte, der hier noch chemisch fotografiert...[8)]


    Trotzdem, vielleicht gefällt euch ja diese chemische Version dieses vielfotografierten Supernovaüberrestes:



    Die Transparenz in dieser Nacht war ausgezeichnet. Nach fünfundsiebzig Minuten des Nachführens war ich allerdings ein wenig müd...[;)]


    Trotzdem werde ich bei Gelegenheit nochmal draufhalten um ein Komposit machen zu können.

  • Moin Ralf,
    natürlich gefällt deine chemische Version. Besonders die Farben scheinen gut getroffen zu sein.
    Aber besonders staune ich über die Beharrlichkeit, mit der du immer noch an der Chemie festhältst.
    Die chemische Fotografie will ich ja nicht in Frage stellen. Nur sind die Vorteile der Digitalen einfach so überwältigend, dass es mich dann doch wundert. Und finanziell dürfte es inzwischen doch auch kein Gegenargument geben.
    Oder ist es einfach der besondere Reiz, den die Chemische Fotografie für dich bedeutet?

  • Hallo Gerald,


    erstmal danke für dein Lob! Über meine Beharrlichkeit (danke daß du es <b>so</b> nennst...[;)]) wundere ich mich manchmal selber sehr.


    Denn das chemische Verfahren ist alles andere als leicht, im Gegensatz zur digitalen Variante. Wenn ich mir vor Augen halte, daß ich im Grunde 2 Aufnahmen à 75 Minuten benötige, um ein mich befriedigendes Ergebnis zu bekommen (die Arbeit in der Dunnkelkammer und/oder am PC nicht mitgerechnet), dann kommt man schon ziemlich ins grübeln, wenn man sich zum Vergleich eine Aufnahme mit einer DSLR anschaut.


    Das Ergebnis rechtfertigt im Vergleich zu den digitalen Methoden manchmal den Aufwand nicht.


    Als ich mit der Astrofotografie in den 80gern begann, faszinierte mich die Möglichkeit, mit einem gewöhnlichen Film, den jeder kaufen kann und viel Ausdauer ähnlich gute Bildergebnisse hinzubekommen wie damals bekannte Astrofotografen wie M.Germano, K. Zussman, Flach-Wilken, W. Baumann u.v.m.


    In Bezug auf reine Astro-CCD Kameras kann man nicht mehr behaupten, daß heute jeder so eine Kamera kaufen kann. Mir stellt sich zwar nicht die Frage, ob ich es mir persönlich leisten kann, sondern irgendetwas wehrt sich vielmehr in mir, plötzlich von einem guten TP 2415 für ca. 10 € plötzlich auf einige tausend Euro teure CCD-Kamera umzusteigen. Mag sein, daß die Qualität der digitalen Bilder in diesem Sektor qualititiv besser sind, aber ein gewisses Mißverhältnis zwischen Anschaffungspreis und Ergebnis sehe ich da schon, auch wenn mich da jetzt sicherlich einige steinigen mögen. Aber es werden mich sicher z.B. Einsteiger verstehen, die tolle CCD-Bilder im Netz sehen, sowas auch machen möchten und erstmal das Vorhaben auf Eis schieben, wenn sie die Preise sehen. Da war und ist der Einstieg mit Filmmaterial sicherlich einfacher zu bewerkstelligen. Wenngleich das heute in Ermangelung guter Filme praktisch nur noch mit dem Provia F und dem E 200 möglich ist.


    Nun aber zu den CMOS-DSLR! Hier sehe ich für mich tatsächlich eine Alternative zum Film (jaja[;)]), da zwar eine solche Kamera im Vergleich zu den Kosten einer "normalen" SLR höher sind, aber die Arbeit auch sehr erleichtern, allein weil die Ausbeute durch die kürzeren Belichtungzeiten höher sind. Man denke an die 75 Minuten am Stück, die ich für obige Aufnahme belichten mußte...[xx(]


    Deswegen liebäugele ich schon des öfteren mit einer DSLR.


    Und nun das "Aber": Ich habe zuhause eine Dunkelkammer, 2 Vergrößerer, einer von Zeiss. Ich habe noch etliche Filme, Chemie und Fotopapier gebunkert. Sowie eine umfangreiche SLR- Ausrüstung KB und MF. Eine Umstellung komplett auf digital, würde astrotechnisch natürlich das Aus für diese Ausrüstung bedeuten. Und genau da tue ich mich sehr schwer!


    Zudem sind die Bilder, die ich chemisch erhalte, im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar. Ich mags, wenn ich die Negative auf den Leuchttisch zum ausgiebigen betrachten legen kann. Mit den virtuellen Bildern kann ich das nicht. Sicher, am Bildschirm, aber ich bin manchmal ganz froh, wenn ich nicht wie ein Sklave vor einem Monitor sitzen darf. Insofern stellt die analoge Fotografie für mich einen kleinen Ausgleich zum täglichen sitzen vor der "Kiste" dar. Wenngleich ich zugeben muß, daß ich in letzter Zeit doch erhebliche Zeit wg. Bildverarbeitung am notebook verbringe.


    Dennoch wird demnächst der Kauf einer DSLR konkreter, aber dann einer modifizierten, denn ich mich möchte die roten Gasnebel auch wirklich rot auf den Chip bekommen. Und bitte ohne viel Kabellage, denn die brauche ich bei der analogen Fotografie auch nicht, was ich als sehr angenehm empfinde: Kamera dran und losgehts, die einzigen Kabel, die rumliegen, sind die für Stromversorgung und Handtaster. Das reicht.[:D]


    Aber wie gesagt, ich müßte, bis ich reif für eine DSLR bin, nochmal sehr in mich gehen, um meine andere Ausrüstung auf Eis zu legen.

  • Hallo Ralf


    Ich bin auch noch dabei[:)]
    Du hast recht was du sagst. Leider sind jedoch die nächte, die lange belichtungen zulassen immer seltener geworden (oder irre ich). So habe ich mir ebenfalls, vor bald einem jahr, eine eos 350ger angetan. Die "digitale sache" lässt doch viel spielraum in sachen bildbelichtung und bildbearbeitung (manipulation?) zu. Die "mängel" über die fehlende farbdynamik, rauschen etc bei den dslr ist halt auch eines der vielen kompromisse.
    Ich sehe die Astro CCD oder dslrs nicht als alternative, sondern als ergänzung.
    Wenns der himmel hergibt, kommt erst meine f2, dann das auge, dann die eos.....
    Die hier von einigen gezeigten aufnahmen mit der eos sind eine wahre pracht und erstaunen immerwieder.
    Wie uns die technische entwicklung zeigt, werden wir bald ccd oder cmos chips in solcher güte haben, dass wohl der analoge film langsam aber sicher an bedeutung verlieren wird.
    Ralf...es wird sicher mal mittelformatchips geben[;)]


    Gruss
    Walti



    Hier noch ein alter bekannter. 6"f7 refraktor, Ektachrome 200, ca 20 min. Leider kommt halt ein gescanntes die nicht so rüber....

  • Hallo Walti,


    Wenigstens einer noch zusätzlich... ein Astrokumpel von mir fotografiert auch noch chemisch. Allerdings habe ich lange nichts mehr von ihm gehört...[;)]


    Bestimmt kommt es so wie du es sagst. Der zeitl. Vorteil ist jetzt schon sehr gewichtig, spätestens wenn massenhaft Fullframe Chips (24x36mm) hergestellt werden, ist für die letzten Film-Dinosaurier die Zeit des endgültigen Umstiegs gekommen. Wenn es bis dahin überhaupt noch Filme gibt...


    Übrigens eine sehr schöne Aufnahme des Sturmvogels, liegt sicherlich nicht zuletzt an der Qualität des Refraktors! Saubere Sterne bis in die Ecken.

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