Moin,
am Montag sagte ich meinen Kollegen im Büro, dass ich am nächsten Tag erst um 12:00 Uhr erscheinen werde, da ich den klaren Himmel nutzen wollte. Gesagt getan. Allerdings bemerkte ich, dass ich durch vorheriges frühes Aufstehen doch ziemlich müde war, so dass ich nicht wie geplant auf den Beobachtungsplatz 35km vor den Toren Hamburgs fuhr, sondern kurzerhand den 12“er im Garten aufbaute. Hier sind die Bedingungen durch die Großstadthelligkeit natürlich bei weitem nicht so gut wie auf dem Feld, aber was soll´s. Die Belichtungszeit reduziert sich um fast 50%!
Mit Entsetzen stellte ich dann auch noch fest, dass doch etwas sehr viel dichte Cirren am Himmel standen. Naja, das gehört ja bei solchen Planungen natürlich dazu...
Trotz der noch immer vorhandenen Mitternachtsdämmerung und des aufgehenden Mondes hatte ich auf M 56 in der Leier gehalten:
Auschnitt:
Die Belichtungszeit auf Kodak Royal Supra für diese Einzelaufnahme betrug 30 Minuten. Bei besseren Bedingungen sind über eine Stunde drin.
M56 ist ein Kugelhaufen mit einer recht geringen Konzentration, etwa 31.600 Lichtjahre von uns entfernt. Seine Ausdehnung beträgt etwa 85 Lj., entsprechend ca. 8 Bogenminuten scheinbarer Durchmesser. Die visuelle Helligkeit beträgt 8m3. Seine Entfernung zu uns wird schnell größer: Die Fluchtgeschwindigkeit beträgt etwa 550.000 km/h.
Im Fernrohr war bei 130x eine Auflösung des Haufens in viele schwache Einzelsterne, die nur etwa 11-14m haben, vor diffusem Hintergrund möglich. Kein Wunder, da der Haufen zur Mitte hin recht locker erscheint. Um wie viel besser muß aber der Anblick unter dunklem Himmel sein…
Vielleicht gefällts ja trotzdem?