Nebelfilter

  • Hi,
    Ich möchte mir einen Nebelfilter für meinen 150/750mm Newton kaufen. Habe leider keine Ahnung welche bei der großen Auswahl am besten sind. Ich möchte auf jeden Fall keinen der nur für paar Objekte geeignet ist, sondern eher so einen allgemeinen (UHC glaube ich).
    Welchen könnt ihr mir empfehlen?
    MfG Daniel


    <font color="limegreen"><font size="1">Verschoben vom Einsteigerforum. Stathis</font id="size1"></font id="limegreen">

  • Hi Daniel,
    ich denke auch, dass ein normaler UHC (nicht UHC-E), z.B. Astronomik, ICS, Lumicon die richtige (Erst)Wahl ist. Das Gerät gestattet durchaus auch die sinnvolle Anwendung von O III Filtern.
    CS
    Günther

  • Hallo Daniel [8D]


    wenn du einen Filter gegen Lichtverschmutzung möchtest, kann ich dir den UHC-S von Baader empfehlen. Damit kommen auch Galaxien besser zur Geltung. Der Kontrast bei Gasnebeln ist allerdings nicht so hoch, wie bei einem normalen UHC, da der UHC-S wesentlich breitbandiger ist.


    Liegt dein Hauptaugenmerk auf Gasnebeln, dann würde ich dir wie Günther ebenfalls zu einem UHC von Astronomik raten. Einen OIII halte ich für dein Gerät für zu dunkel, sprich, du hast einfach zu wenig Licht, um den besseren Kontrast mit diesem Filter ausnutzen zu können.


    Chris

  • Wie unterscheiden sich denn die UHC Filter von z.B. Astronomik, ICS, Lumicon untereinander, weil ´die Filter je nach Marke auch verschiedene Preise haben.

  • Hallo Daniel,


    Astronomik und ICS sind identisch, von Aufdruck mal abgesehen. Die Lumicon werden anders gefertigt. Dort befindet sich die Filterschicht zwischen 2 dünnen Glasscheiben. Dies macht den Filter etwas empfindlicher, weil vom Rand her Feuchtigkeit in die Filterschicht kriechen kann und diese dann langsam zerstört. Die Astronomik werden von beiden Seiten mit zig Schichten bedampft und sind relativ unempfindlich.


    CS Heinz

  • Hallo Chris,


    Deine Aussage, dass ein Filter, egal welcher Art, GX besser zur Geltung kommen lässt, kann ich aus eigener Erfahrung nicht bestätigen.
    Die einzig sinnvolle Möglichkeit, bei der visuellen Beobachtung in Grenzen der Himmelsaufhellung zu begegnen und die Sichtbarkeit von GX, KS und OH zu erhöhen, ist m.E. die Anpassung der AP über Anpassung der Okularbrennweite nach unten.
    Beispielsweise ist der Himmel bei Beobachtung mit einem 150/750er Newton, bestückt mit einem 32er Okular hellgrau,
    wenn die visuell fassbare Sterngrenzgröße um/unter 5 mag liegt.
    Schwache Objekte saufen ab, sind nicht erkennbar. Da helfen bei Gasnebeln jeder Art entsprechende Linienfilter (O III + UHC) in gewissen Grenzen.
    Alle anderen Objekte reagieren auf die Filter nicht.


    Ein 25er oder gar ein 20er Okular kann dann solche Objekte doch noch sichtbar machen, da der Himmel dunkler erscheint und das Zielobjekt mehr Kontrast gewinnt und gleichzeitig durch die steigende Größe an sich besser erfassbar ist.
    Test it!


    CS
    Günther

  • Hallo Daniel!


    Ich habe sowohl einen "Astronomik O_III" als auch einen "Antares Alp" (welcher etwa dem UHC entspricht). Am 12"er nutze ich lieber den O_III, da habe ich genügend Licht, aber an 6"er halte ich den UHC für sinnvoller.
    Ausnahme: wenn Du einen wirklich stockfinsteren Himmel hast (visuelle Grenzgrösse 6mag oder besser) dann ist auch am 6"er der O_III der Filter, der mehr Details zum Vorschein bringt.



    H-Beta würde ich nicht empfehlen, der heisst bei uns "Gaulfilter", weil er praktisch nur am Pferdekopfnebel sinnvoll einsetzbar ist.
    Wiederum Ausnahme: mit Teleskopen &gt;10" und unter sehr guten Bedingungen (Alpenhimmel) sind auch einige weitere H-Beta-Regionen erkennbar, die z.T. ausserhalb umserer Milchstrasse liegen!
    z.B in der "Triangulum-Galaxie" M33 gibt's eine solche Region, die muss riesig sein...



    Ergo: Der wirkungsvollste Filter für so ziemlich jedes Teleskop, ist der Katalisator am Auto! Will heissen: raus zu dunklen Himmeln, dort sieht man einfach mehr...[8D]



    P.s. Apopros Filter: Schonmal über einen Sonnenfilter nachgedacht? Ein 200x300mm Stück "Baaderfolie" kostet um die 20.- Euros, reicht für Dein Teleskop + Sucher + Sofi-Brille (Falls Du nicht schon eine hast; grosse Fleckengruppen sind z.T. ohne Teleskop erkennbar!) und ermöglicht Deinem Teleskop eine zweite Tageszeit....[;)]


    Im Weisslicht ist eigentlich immer etwas los, und mit Deinem 6"er solltest Du eigentlich abgesehen von
    Flecken (schwarze "Umbra" mit grauem Saum, der "Penumbra")
    und Fackeln (heller weisse Linien, meist nahe des Sonnenrandes gut sichtbar)
    auch schon etwas Granulation (Körnung der Sonnenoberfläche) sehen können, also wird die Sonne etwa so aussehen:




    Okay, das untere der beiden Bilder ist etwas sehr optimistisch; ganz so detailreich wird's wahrscheinlich nicht, besonders der "verästelte" Übergang von Umbra zu Penumbra wird infolge des Waberns des Bildes nicht so detailreich aussehen, aber "Brücken"(*) sollten zumindest Blickweise erkennbar sein.


    * "Brücken" dass sind hald Brücken in den Flecken, sowas wie hier in dem Bild:

    in der Fleckengruppe rechts hat der Flecken rechts aussen (der obere, etwas kleinere) eine Brücke. Allgemein zeigt dieses Bild etwa einen realistischen Detaileindruck, wie Du ihn von Deinem 6"er etwa erwarten könntest. Visuell vielleicht etwas weniger kontrastreich, aber etwa diesen Detailreichtum kannst Du erwarten...[8D]

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