Zweiter Dobs (fast) fertig

  • N'abend zusammen,


    mein kürzlich fertiggestellter 12.5" F/5 Spiegel hat endlich ein Zuhause, natürlich wieder ein Gitterrohr-Dobs [^] Ich möchte den Spiegel ja schließlich vor dem Belegen nochmal am Stern getestet haben, hier gibt es ein paar Bilder und vorläufige Beschreibungen zu dem Teleskop.


    Gruß

  • Hallo Roland,


    sieht ja wieder super aus.
    wo bringst du denn die ganzen Teleskope unter ??
    langsam kannst du dir eine Lagerhalle mieten [:D]


    Gruß

  • Hallo Roland,


    na, das ging ja flott! Hast Du deine Spiegellagerung durchgerechnet? 320mm und 24,6mm Dünn, das stellt Anforderungen an die Lagerung.


    Wenn ich es richtig gesehen habe, arbeitest Du mit Klebefilz auf einer starren Holzplatte. Da es sich hier nicht um eine schwimmende Lagerung handelt, bringen die vielen Filze nicht den gewünschten Effekt, manche unterstützen stärker, andere weniger. Ich denke du benötigst hier mindestens eine 9, besser eine 18-Punkt-Lagerung, sonst bekommst Du optische Fehler aufgrund von Verformungen!


    Hier
    http://www.eecg.toronto.edu/~lewis/plop/


    kannst Du kostenlos ein Programm downloaden und dein Spiegelzelldesign durchrechnen lassen. Am besten mit "Automatic Cell Design", wenn Du dich nicht allzu tief einarbeiten willst.


    Beste Grüße


    Achim

  • Hallo Roland,


    Klasse dob!


    Das mit dem Spiegelhalterung solltest du überdenken. Ich habe selber gerade einen 12.5" f4.5 dob mit einem 35mm dicke spiegel vertig gestellt.


    Bei eine 3 punkt pfilz lagerung habe ich ziemlich viel pinching gehabt. (Selbst mit 50 filz Punkte, liegt der Hauptgewicht des Spiegles trotsdem auf auf nur 3 von die Punkte)


    Jetz ist der Spiegel auf eine 18 Punkt schwimende Zelle geklebt (Mit PLOP berechnet). Jetz gibt es kein Pinching mehr. :)


    -Matt

  • Ja, der Roland ist niemand, der lange rumdoktert, der baut so ein Teil in einer Woche[8D]. Schöne Holzarbeit.


    Bei der Spiegelzelle mit dem dicken Holzbrett sehe ich allerdings außer der undefinieten Lagerung, die hier schon erwähnt wurde, noch Nachteile in der Auskühlung und eventeuelles Eigenleben des Holzes bei Feuchtigkeit. Die 6 Löcher helfen nicht wirklich, die Wärme effektiv abzuleiten (Holz isoliert ziemlich gut). Damit würde ein großer Vorteil, den ein dünner Spiegel hat, nicht optimal genutzt.


    Ich habe mit PLOP mal gerechnet: Eine optimierte 6-Punkt oder modifizierte 9-Punkt (mit den Spitzen nach außen) reicht locker aus. 18-Punkt erscheint mir hier doch etwas sehr "overengineered".


    p.s.
    Solltest du Probleme mit Drehschwingungen des Fangspiegels kriegen (was ich allerdings nicht glaube), würde ich auch die symmetrische Spinne mit der langen Zentralschraube überdenken.

  • Hallo Achim u Stathis,


    ich benutze Moosgummi statt Filz als Unterlage, dieser wird ein bisschen zusammengedrückt und so hoffe ich dass sich das Gewicht gut verteilt. Die Punkte, insgesamt 18, hab ich mit Plop gerechnet. Das selbe Prinzip funktioniert bei meinem 204/20.6mm Spiegel ohne Tadel. Was die Luftlöcher angeht, da werde ich wohl noch ein paar anbringen müssen, hoffentlich leidet dabei die Stabilität nicht allzusehr. Falls die Lagerung nix taugen sollte sieht man dies bestimmt beim Startest, dann werde ich wohl eine aufwendigere Lagerung bauen müssen.


    Gruß

  • Hallo Roland !


    Ui. Ein sehr schöner Dobs is das aber geworden! Der Spiegel liegt also auf 18 Moosgummiplätchen ? Wie wird der denn seitlich gegen wegrutschen gehalten ohne dass er sich verformt ?


    Sag mal bescheid, wenn ihr irgendwo hinfahrt zum beobachten, Stefan meinte ihr habt da einen sehr schönen und dunklen Platz südlich von euch ? Da würde ich mal gerne mit :-).
    Wenn der 12er genauso wird wie der 8er dann gute Nacht ;)


    Viele Grüsse


    Daniel

  • Hallo Daniel und alle,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Wie wird der denn seitlich gegen wegrutschen gehalten ohne dass er sich verformt? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    momentan noch mit drei Blechklammern die ihn auch gegen herausrutschen sichern falls er über Kopf stehen sollte, geklemmt wird er damit aber nicht, sondern hat noch 0.1-0.2mm Luft. Falls dies nicht reicht werde ich mir was anderes einfallen lassen, eventuell eine Schlinge. Bin momentan noch am Okularauszug umbauen, dann gibts heut Nacht First Light am Mars [:p], kannst ja mal vorbeischauen wenn du willst.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Sag mal bescheid, wenn ihr irgendwo hinfahrt zum beobachten, Stefan meinte ihr habt da einen sehr schönen und dunklen Platz südlich von euch ? Da würde ich mal gerne mit :-). <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Sicher, sogar sehr gerne, der Beobachtungsplatz liegt übrigens etwa auf 49°15'10" Breite und 7°49'40" östlicher Länge und knapp 600m hoch.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn der 12er genauso wird wie der 8er dann gute Nacht ;) <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das kannste aber glauben [:D]
    Cu

  • Hallo Roland,


    wenn der Spichel sich aber 0.1-0.2mm "verschieben" kann, macht sich das nicht negativ auf die Kollimation bemerkbar oder ist dieser wert so klein, dass er nix ausmacht ?


    Danke für die Einladung, ist ja schon sehr verlockend! :). Aber heute nacht soll es laut wetter.com und Satellitenbild bewölkt sein, naja mal schauen.


    Ich freu mich schon auf die nächste gemeinsame Beobachtungsnacht :).


    Was für ein Spiegel ist jetz dran ? Oder noch ein 12" dobs, den du für mich baust ? ;))


    Viele Grüsse


    Daniel

  • N'abend Daniel,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">wenn der Spichel sich aber 0.1-0.2mm "verschieben" kann, macht sich das nicht negativ auf die Kollimation bemerkbar oder ist dieser wert so klein, dass er nix ausmacht ?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    bei der Alt-Azimutalen Monti wie es beim Dob der Fall ist macht das garnix da der Spiegel ja immer an der selben Seite anliegt, mal mehr mal weniger. Selbst wenn er sich 0.2mm verschieben sollte siehste das allenfalls bei 500x, so genau kriegste ihn wahrscheinlich mit einem normalen Laser garnicht kollimiert.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Danke für die Einladung, ist ja schon sehr verlockend! :). Aber heute nacht soll es laut wetter.com und Satellitenbild bewölkt sein, naja mal schauen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    jo, hast was verpasst, ich komme nämlich grad vom "First Light" und bin mehr als zufrieden was Optik und Mechanik angeht [^] Leider hat es sich gerade zugezogen als ich Mars beobachtete [}:)]


    Gruß

  • Hallo Roland,


    Super Holzarbeit! Der Dob ist kein typischer Frauenhofer (nicht nur zum durchschauen, auch zum ANschauen[:D])!


    Noch ein paar Fragen:


    - Wie schwer ist das Ding geworden?
    - Wie wird die Spiegelbox gegen die Rockerbox "gelagert"? Holz auf Holz? Oder auch ein paar Teflonplättchen? Oder einfach mit einem Luftspalt?



    <font color="red">Wegen dem durchrechnen mit Plopp: </font id="red">
    So als Ingenieur bin ich immer sehr kritisch, wenns um Resultate von Finite Element-Programmen geht. Die Resultate sind immer nur so gut wie der gegebene Input und die gesetzten Randbedingungen.


    Wenn ich das bei Plopp richtig gesehen habe, so setzt es die "Supports" als feste Lager (vertikal unverschieblich). Das setzt in der Praxis eine unendlich steife Spiegelzelle mit festen Punkten als Lager voraus. Im allgemeinen ist die Zelle jedoch weicher als der Spiegel! Die Lagerpunkte werden in der Praxis als weiche Lager ausgeführt, um Oberflächenungenauigkeiten zu kompensieren, also genau nicht so wie die Programmannahmen! Das es trotzdem in der Praxis funktioniert ist damit wohl eher Zufall (Weiche Lager kompensieren Spiegelzellendurchbiegung).


    Wenn du eine relativ steife Spiegelzelle (Dickes Brett bei Deinem Dobson) mit relativ weichen Moosgummiauflagen kombinierst, so wird die Last des Spiegels (bei geeigneter Lageranordnung) auch ziemlich regelmässig auf die Lager verteilt und alle Lagergeben gleichmässig nach. -&gt;Lagerungsbedingungen stimmen ziemlich gut mit Plopp-Annahmen überein!


    Falls das Brett der Spiegelzelle zu weich wäre (z. B. 3mm dick), so wurde der äussere Lager-Ring mehr Last aufnehmen als die inneren und der Spiegel somit in der Mitte durchhängen.


    Gruss Max

  • Hallo Max,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Super Holzarbeit! Der Dob ist kein typischer Frauenhofer (nicht nur zum durchschauen, auch zum ANschauen)!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    danke für die Blumen [^]
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">- Wie schwer ist das Ding geworden?
    - Wie wird die Spiegelbox gegen die Rockerbox "gelagert"? Holz auf Holz? Oder auch ein paar Teflonplättchen? Oder einfach mit einem Luftspalt?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das Teleskop wiegt 28Kg, es geht aber noch locker 4-5 Kg leichter. Als Gleitbelag verwende ich an den Dekrädern 14mm Rolladengurt + 3mm Teflonplättchen, in Azimut tut es 1mm dicker strukturierter PVC-Bodenbelag ebenfalls in Verbindung mit Teflon. Ich hatte zuerst mit etwas schräggestellten Möbelrollen experimentiert, die waren aber ziemlich holprig obwohl ich nicht die billigsten genommen hab. Mit dem Ergebnis bin ich mehr als zufrieden, selbst bei 617x läuft er noch butterweich obwohl das Teleskop nicht einmal gerade stand.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn du eine relativ steife Spiegelzelle (Dickes Brett bei Deinem Dobson) mit relativ weichen Moosgummiauflagen kombinierst, so wird die Last des Spiegels (bei geeigneter Lageranordnung) auch ziemlich regelmässig auf die Lager verteilt und alle Lagergeben gleichmässig nach. -&gt;Lagerungsbedingungen stimmen ziemlich gut mit Plopp-Annahmen überein!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    In diese Richtung dachte ich auch, denn diese Spiegelzelle zu bauen war verlockend einfach. Die Bestätigung bekam ich gestern Abend, denn der Sterntest zeigte nichts das ich nicht beim Focaulttest gemessen hätte (kleine TDE), kein Astigmatismus und keine Verspannung. Das Brett auf dem der Spiegel liegt ist ziemlich steif, es besteht aus 18mm Birke Multiplex. Bin mal gespannt wie lange die 20mm Moosgummiauflagen halten, sie werden mit einem Flächendruck von etwa 75g/cm^2 belastet.
    Diese Woche geht der Spiegel zum Beschichten und dann sehen wir weiter was das Teil kann.


    Viele Grüße

  • Schön dass die Lagerung auch den Sterntest bestanden hat! Ich bin gerade an der Konstruktion einen 6 zoll Reisedobson und werde (nach Deinen Erfahrungen) den Spiegel unten schätzungsweise auf 3 Silikonkleber Punkten und seitlich auch mit 3 Dicken 5-8mm Silikonkleberlinien halten. Damit sollte der Spiegel absolut transportfest werden!


    Wenn das funktioniert, dann werde ich dasselbe (aber mit 9pkt-Lagerung) auch mit meinem im Politur steckenden 12-zöller machen.


    Gruss Max

  • Hallo nochmal,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Schön dass die Lagerung auch den Sterntest bestanden hat!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    nachdem ich mit Daniel am Donnerstag den Dob gegen meinen 15" F/5 Discovery getestet hatte, fiel doch noch ein leichter Astigmatismus auf, der sich allerdings bei den vorherrschenden brauchbaren Seeingbedingungen kaum oder nicht negativ auf das Bild auswirkte. Der 12.5er hatte sich übrigens wacker gegen den 15er geschlagen [^] Es gab eigentlich nichts, was der 15er zeigte und man im 12.5er nicht sah.
    Wegen des Astigmatismus habe ich am Samstag noch eine <font color="red">[url="http://www.videoastronomie.de/12,5zoll/18punkt.jpg"]18-Punkt Zelle[/url]</font id="red"> gebaut, gestern Abend konnte ich die neue Spiegelzelle, die übrigens 500g leichter ist als die Alte, testen. Von Astigmatismus war jedenfalls, obwohl das Seeing an Eps Lyra Vergrößerungen bis 600x zuließ, keine Spur mehr zu sehen.


    Gruß

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