Refraktor 90/900 oder Spiegel 114/900

  • Hi!


    Ich interessiere mich schon lange für Astronomie und will mir jetzt endlich auch ein Teleskop zulegen. Natürlich habe ich diesbezüglich keine Erfahrung und hoffe, dass ich hier einige Tips bekomme, was für einen Einsteiger besser geeignet ist. Derzeit wäre ich bei folgenden beiden Geräten:


    219 Euro
    Saturn - Achromatischer Refraktor - 90mm Öffnung 900mm Brennweite
    http://www.teleskop-service.de…RefraktorBasic.htm#90-900


    139 Euro
    TS Newton Reflektor 114mm Öffnung 900mm Brennweite
    http://www.teleskop-service.de…ktor/reflektor.htm#114900


    Beobachten würde ich gerne sowohl ein wenig die Planeten als auch natürlich Sternhaufen und Galaxien.


    Von der Qualität(Schärfe) und Vergrößerung weiß ich nicht, welches Gerät besser ist:-(
    Und eine Frage, die sich stellt ist, ob man als Anfänger auch mit dieser Justierungssache von dem Reflektor wirklich zurecht kommt?


    Sollten die beiden Geräte gar nicht so toll für den Einstieg sein, bin ich natürlich auch für Alternativen offen!


    Besten Dank schon im Voraus für Tips und Ratschläge!



    Manfred

  • Hi Manfred!


    Die beiden Teleskope, die du dir da ausgesucht hast, könnte man beide als typische Einsteigerteleskope bezeichnen.
    Ob du nun einen Refraktor oder Reflektor bevorzugst, ist Ansichtssache. Am besten wäre, wenn du Kontakt zu Astronomen in deiner Umgebung aufnimmst und dir dort verschiedene Instrumente live ansiehst.


    Empfehlen kann ich dir auch noch folgendes Buch:
    http://www.amazon.de/exec/obid…1925352?tag=astrotreff-21


    Was möchtest du denn für den Anfang ausgeben? Schließlich wirst du auch noch etwas Zubehör benötigen?


    Marco

  • Hi Manfred,


    und willkommen im Forum!
    Also ich weiss zwar nicht, wo deine finanzielle Schmerzgrenze liegt und wieviel du für den Anfang in dein Hobby investieren willst, aber ich würde weder das eine noch das andere nehmen, auch wenn beide nicht schlecht sind.
    Wenn du auch Galaxien beobachten willst, sind 90 od. 114mm Öffnung einfach ein bisschen wenig (ausser vielleicht noch M31, das könnte noch ganz gut gehen).


    Mein Vorschlag eines idealen Einstiegsgerätes ist und bleibt der 8"-Dobson, z.B. der hier:


    http://www.teleskop-service.de…/Dobsons/dobson.htm#TSD8e


    Muss natürlich nicht genau der sein, ist auch nicht so wichtig, ob jetzt GSO, Skywatcher oder Celestron drauf steht.
    Ein 20cm Dobson zeigt dir für Jahre viele schöne Objekte am Himmel und ist bei Bedarf und zusätzlichen Investitionen auch parallaktisch montierbar - falls du fotografieren willst. Dann ist allerdings eine H-EQ5 aufwärts angeraten (habe selbst eine EQ6 u. auch den 8"GSO).


    Einziger Nachteil, den ich im Dobson sehe ist, dass er halt nicht für Erdbeobachtungen geeignet ist, was der 90/900 Refraktor wäre.
    Ansonsten klare Vorteile. Die Justage ist nach ein klein wenig Übung keinerlei Problem und muss auch nicht andauernd gemacht werden.
    Allerdings kommen zum Anschaffungspreis halt noch ein paar Kleinteile dazu: z.B. ein Chesire-Okular zum Justieren (oder einen Justierlaser), weitere Okulare, Filter, Sternatlas, ....


    So, dann schaun mer mal, was noch so vorgeschlagen wird.


    Gruß und CS
    Peter

  • hallo manfred!


    keines der beiden teleskope ist wirklich gut. in 3 monate wirst du dir ein anderes kaufen wollen.


    würde dir den GSO Newton 150/750mm auf Sky View mit Stativ empfehlen. 368,- kostet sowas.
    http://www.teleskop-service.de…te/gsovorschau.htm#150750


    ich selbst habe mit dem angefangen und bin damit nicht nur im anfänger- sondern auch bis ins amateur-zeitalter vorgedrungen.


    gleich mal ein wort zu den okularen die dabei sind...
    das 25mm super plössl würd ich in ein 32mm super plössl tauschen und noch ein 9mm TSSW dazu nehmen.
    ich bin aus wien und hab mir darum gleich einen Baader UHC filter mitgenommen. der unterdrückt die künstliche himmelsaufhellung in stadtnähe.
    der vorteil bei dieser montierung ist, das du sie billig mit einem motor aufrüsten kannst, so das du die ersten gehversuche in der fotografie unternehmen kannst.


    mfg
    roland

  • Moin Manfred!


    Wie geschrieben: Beides sind günstige Einsteigergeräte und von der Leistung her ziemlich gleich.


    Beim angegebenen Refraktor hätte ich aber einiges anzumerken: Dieses Modell würde ich nicht empfehlen. Vor allem der Plastik-Auszug und die zu schwache / niedrige Montierung stören mich. Das gleichgroße Skywatcher-Modell (gibt's günstig auf EQ-2) ist da qualitativ besser (Metall-Auszug, Vorrichtung für Standard-Sucher, bessere Rohrschellen).
    Sowohl für den Refraktor als auch den Newton würde ich aber eine stabilere Montierung wählen, falls es in den Etat paßt. Die Astro-3 bzw. die EQ-2 kann man zwar nehmen, sind m.E. aber am untersten Limit, was die Stabilität angeht.
    Ich hatte meinen ehemaligen 90er Skywatcher-FH zuletzt auf einer Astro-5 DX: Das ist eine gute Kombi gewesen - kein Wackeln mehr, selbst beim Fokussieren.

  • Hi Manfred,
    ich habe auf der HP mal 100mm Refraktor und 114er Newton in einem Artikel vergleichsweise betrachtet. Vielleicht ist das ganz nützlich für Dich.
    Ansonsten sind beides Einsteigergeräte unterer Qualitätsstufe. Viel Plastik, mäßige Mechanik und für meine begriffe nicht vernünftig montiert. Unter beide müßte was größeres - mind. EQ3-2-Klasse.
    Die entscheidende Frage bevor wir über Alterantiven reden ist das Budget und die Angabe was alles gebraucht wird.


    Dessen ungeachtet, kann ich auch Dir nur empfehlen, vor der Anschaffung bei Kollegen mitzugucken, also Kontakte suchen. Grade wenn ich Einsteiger und Galaxien lese, werde ich immer hellhörig, weil leider nur zu oft Erwartungen und Realität im Teleskop nicht zueinander passen.


    Wie man GX in etwa sieht, habe ich bildlich im Artikel "Beobachtungsziel Deepsky" versucht darzustellen. Für einen ersten Eindruck hoffentlich ausreichend, besser ist es natürlich Du würdest es live im Scope sehen.
    CS

  • Hi und vorweg danke für die raschen Antworten -> tolles Forum!


    Meine Schmerzgrenze bezüglich Ausgaben liegt derzeit leider noch bei 200 – 250 Euro :( was, wie es mir mittlerweile scheint, eher so gerade mal die Untergrenze für den Einstieg ist!


    Die Sache mit einem Dobson klingt schon sehr verlockend, aber wird damit derzeit leider nicht drin sein…


    Was ich aber auch hier durch die Antworten gerade wieder lerne ist, dass man vor allem bei der Montierung anscheinend viel mehr aufpassen muss, als man sich das am Anfang als Einsteiger vorstellen kann.
    Mein nächster Weg führt jetzt auf jeden Fall mal zu einem Händler hier in Wien, wo ich mir die unterschiedlichen Geräte direkt ansehen kann und dann habe ich jetzt doch noch vor auch beim Astronomie-Club hier in Wien vorbeizuschauen, um mir ein wenig von Erfahrungen mit den verschiedenen Geräten berichten zu lassen und dort sollte sich ja auch die Möglichkeit ergeben, durch das eine oder andere Gerät einen Blick in Richtung Sternenhimmel zu machen, damit ich eine wirkliche Vorstellung bekomme, was mit den unterschiedlichen Geräte möglich ist.


    Sollte ich schon beim Händler fündig werden, gibt es hier im Laufe der nächsten Woche zu lesen, was es geworden ist :)


    Danke auf jeden Fall für die Tipps und auch der Vergleich beim letzten Kommentar war für mich recht interessant!


    Manfred

  • hallo manfred!


    also da würd ich noch ein bisschen sparen.


    wie wärs mit diesem teil:
    http://www.teleskop-service.de…ope/CTeleskope.htm#102500


    und als montierung:
    http://www.teleskop-service.de…ierung/montierung.htm#EQ3


    im setpreis müsste das so um 300 euro zu haben sein.


    oder dieses set:
    http://www.teleskop-service.de…pe/CTeleskope.htm#1021000


    der vorteil bei beiden skops ist, das schon einen 2" Okularauszug dran ist. 102mm öffnung ist auch schon sehr gut.
    die EQ3 montierung hat den vorteil das du sie später fototauglich machen kannst. sie ist massiv genug und alles zusammen ist sehr handlich und mobil.


    hoffe das gefällt...


    mfg
    roland

  • Hallo Manfred,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Meine Schmerzgrenze bezüglich Ausgaben liegt derzeit leider noch bei 200 – 250 Euro :( ...
    ...Die Sache mit einem Dobson klingt schon sehr verlockend, aber wird damit derzeit leider nicht drin sein… <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Du solltest dich nicht vorschnell für ein parallaktisch montiertes Teleskop entscheiden, nur weil ein neuer Dobson finanziell momantan nicht drin ist.


    Dobson und parallaktisch montiertes Teleskop unterscheiden sich komplett in der Handhabung und den Möglichkeiten. Eine parallaktische Montierung macht meiner Meinung nach nur richtig Sinn zum Fotografieren und zur Planetenbeobachtung.


    Die von dir ins Spiel gebrachten Teleksope eignen sich so wie sie sind fast nur für visuelle Beobachtung. Fotografieren mit huckepack geschnallter Fotokamera und manueller Nachführung ist möglich, ebenso Webcam-Aufnahmen fokal von Planeten, dafür brauchst Du aber zumindest für noch mal 100 Euro einen Nachführmotor und evtl. eine Barlowlinse plus Adapter. Für vernünftige fokale Fotos (durch das Teleskop) von Deepsky-Objekten mußt Du eine wesentlich teurere Montierung kaufen, die allein schon soviel kostet wie ein 8"-Dobson.


    Mein Rat: Erst mal bei anderen Leuten mitbeobachten und herausfinden, was Du brauchst. Nichts überstürzen! Mit etwas Glück bekommst Du für 200€ schon ein gebrauchtes 8" Dobson mit zwei einfachen Okularen.
    Eventuell erst mal mit dem Karkoschka-Himmelsatlas und einem einfachen 7x50 bis 10x60 Fernglas anfangen.


    Gruß,
    Martin

  • Das zweite Set
    http://www.teleskop-service.de…pe/CTeleskope.htm#1021000
    sieht schon sehr toll aus! Ich tendiere derzeit auch eher zu einem Refraktor, weil er von der Bedienung auf jeden Fall unkompliziert ist! Ich bin mir nicht sicher, wie einfach die Sache mit den Justierungen bei einem Reflektor wirklich ist.
    Das Set wäre jetzt bei 339... na ja, irgendwie wär's ja vielleicht zu schaffen. Und Eq-3 (von Montierungen verstehe ich derzeit ja noch nichts, scheint aber recht wichtig zu sein) - die wäre schon ok?


    Vielleicht schaffe ich es schon heute in den Astro-Shop hier Wien um mal zu sehen, was so geboten wird.


    Manfred

  • ja, damit wirst du bestimmt länger freude haben. und er ist auch nicht ganz so empfindlich welche okus du nimmst. das können ruhig günstige sein. "günstig" wohlgemerkt nicht billig, die 10-20 euro klasse vergiss gleich. würde dir die TSSW empfehlen.


    mfg
    roland

  • Hallo Manfred,


    möchtest du das Teleskop denn auch photographisch nutzen?
    Denn falls nicht bekommst du bei einem Dobson deutlich mehr Öffnung fürs Geld.
    Der GSD 200E von GSO z.B. kostet bei TS "nur" 298€, dann noch ein weiteres Okular dazu und du landest etwa beim gleichen Preis, hast aber die doppelte Öffnung.


    Und wie man so ein Teil justiert wird man dir beim Astronomie-Club sicher gern erklären.
    Bevor du was kaufst solltest du ohnehin dort vorbeischauen, also wenn du deinem Händler schon vorher einen Besuch abstattest wäre es sinnvoll den Geldbeutel zuhause zu lassen [;)]



    Gruß,
    Felix

  • ganz einfach: mit fotos? oder ohne?


    wenn du den dobson später auf eine montierung setzen willst um fotos zu machen, musst du schon eine EQ6 um min. 800 euro nehmen. wir reden dann auch gleich von 40kg equipment[;)].
    ein f6 braucht auch schon etwas bessere okus. unter 100 euro pro stück wirst keines bekommen.[;)]



    die entscheidende frage ist einfach....
    willst in absehbarer zeit fotos machen oder nicht?


    mfg
    roland

  • Also das mit den Okularen finde ich etwas übertrieben...


    ich verwende bei meinem GSD 200 BCR die TS SWM Okulare, und bin damit absolut zufrieden
    (die liegen ziemlich deutlich unter 100€)



    (==&gt;)Manfred
    hör aber nicht nur auf deinen Händler, sondern schau unbedingt vorher bei dem Astro Club vorbei.



    Gruß,
    Felix

  • Hallo Manfred,


    ein 200mm Dobson oder ein 150/750mm auf einer paralaktischen Montierung sind beides feine Geräte. Der Dobson bietet mehr Öffnung bei gleichem Geld, die Montierung dagegen kann mit Motoren nachgeführt werden. Da testest du am besten vorher, was dir besser gefällt.


    Wegen den Okularen brauchst du dir keine Gedanken zu machen. Ein TS Superplössel ist sogar an f/5 noch brauchbar, wenn auch nicht mehr optimal. Aber man kann es - meiner Meinung nach - noch gut verwenden. An einem f/6 Teleskop ist so ein Okular natürlich nochmal ein Stück besser. 100,- € musst du also nicht pro Stück investieren. Wenn man doch soviel Geld für ein Okular ausgeben will, bekommt man natürlich auch noch was besseres mit mehr Randschärfe.


    Wenn es neu zu teuer ist: Es gibt hier im Forum einen schönen Gebrauchtmarkt, da kann man bis zu 40% oder auch 50% sparen. Schau dich da doch einfach mal um.


    Gruß


    Carsten

  • Hallo Manfred,


    machs doch am besten so: nimm entweder mit Sternfreunden in deiner Umgebung Kontakt auf, oder versuche ein Probe-Sternegucken beim Händler zu vereinbaren und schau mal durch beide Geräte, die du für 300 € bekommst durch.
    Dann siehst du auch am ehesten, ob dir das Dobson-Nachschubsen zusagt, oder ob eine parallakt. Motierung eher dein Ding ist. Wenn du keine allergische Reaktionen gegen das Dobson-Schubsen zeigen solltest, wird dich der Anblick im 20cm-Dobson im Vergleich zum 10cm-Refraktor wahrscheinlich überzeugen (schau dir zum Beispiel mal M13 in beiden Geräten an).


    Aber andererseits hat natürlich jedes Gerät seinen Himmel und manche kommen halt mit dem Nachschubsen nicht so gut klar.


    Hannes hat natürlich recht, TS ist nicht der Mittelpunkt unseres Sonnensystems [;)]; aber er liegt verdammt nahe am Mittelpunkt der Erdumlaufbahn des Mondes...


    Gruß und CS
    Peter

  • Hallo Manfred,
    was das Kollimieren eines Newtons angeht: Das ist schneller gelernt und einfacher erledigt als das ordentliche Einnorden einer parallaktischen Montierung - also keine Bange!


    Ein Besuch beim Händler ist ganz nett, kann dir aber keinesfalls eine reelle Vorstellung übermitteln, was für dich das Beste ist.


    Es hilft wirklich nur, beim Spechteln dabei zu sein (auch beim nächtlichen Auf-und Abbau!) und die Geräte im Einsatz kennen zu lernen, gerade wenn Du noch überhaupt keine praktische Erfahrung hast!
    Ansonsten läufst Du Gefahr, erst mit deinem zweiten Teleskop richtig zufrieden zu sein. Immerhin würde sich der Händler darüber freuen.


    Gruß,
    Martin

  • Herzlichen Dank jetzt mal an die Rückmeldungen.


    Das Ergebnis, nachdem ich beim Händler die Geräte gesehen habe: es wir auf jeden Fall ein Dobson werden!


    Und an Erfahrung an andere kann ich weitergeben, dass es bei einem Teleskop ein unbedingt notwendig ist, dass man sich die Geräte vorher ansieht!


    Danke nochmals an Forum!


    Manfred

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