Liebe Astrogemeinde,
Nachdem ich mein neues Teleskop nun schon bald zwei Monate habe, möchte ich an dieser stelle mal von meinen Erlebnissen damit berichten.
Das Teleskop ist ein 21“ Dobsonian, es hört auf den Namen „Godzilla“ und wurde von Roland erschaffen.
Der Blick auf die Sterne erfolgt durch Nagler-Okularen mit den Brennweiten 26, 12, 9 und 7mm.
Der Himmel machte heute einen klaren Eindruck und so fuhr ich einen geteerten Feldweg an, und steckte das Skop zusammen.
Nachdem ich den Quick-Finder mit dem OAZ und dem 130mm Sucher in Einklang gebracht hatte, kam schon das erste Auto mit Fernlicht angefahren[:(!].
Nach kurzer Erklärung bot ich dem Fahrer einen Blick auf Jupiter an, als Entschädigung das er jetzt einen anderen Weg nehmen musste.
Und er kniete[:I] sich vor den OAZ und war sehr angetan von dem Anblick.
Als ich dann wieder alleine war, konnte es losgehen.
Zur Einstimmung hielt ich auf M57, den ich, bei 197-fach, als hellen, leicht deformierten Ovalen Ring, mit schwach nebligem Zentrum erkenne. Mit O|||- Filter stärker leuchtend.
Nun hatte ich mir ja vorgenommen mein Jagdglück an einigen planetarischen Nebeln im Sternbild „Vulpecula“ zu versuchen.
Hatte mir dafür extra eine gespiegelte Karte aus CdC ausgedruckt.
Der erste sollte P59.0+4,6 sein.
Nun vielleicht war der doch ein bisschen zu klein für die mäßigen Bedingungen der Nacht, denn ich sah überhaupt nichts an dieser Stelle. Nach einigen versuchen an diesem Nebel wendete ich mich hoffnungslos von meinem Vorhaben ab[V].
Nun sollten mir Messier-Objekte Trost und Freude spenden.
Der Planetarische Nebel M27 fiel mir im Sucher schon deutlich auf, und er lies sich auch bis auf 338-fach vergrößern.
Die Struktur des Nebels lässt sich schwer beschreiben, vor allem im O||| konnte ich helle und dunkle Bereiche sehen, die ineinander verschlungen waren[:p].
Ursa Major war inzwischen in einen dichten Wolkenteppich eingehüllt.
Als nächstes kam der Kugelsternhaufen M56 in den Sucher, wo er als schwaches Fleckchen auszumachen war. Bei 197-fach war er am schönsten mit einigen Nadelstichfeinen Sternen im Vordergrund und Nebligem Hintergrund anzuschauen. Wie klein er doch ist im Vergleich zu M13!
Bei 338-fach füllte er das Gesichtsfeld des 7mm Naglers voll aus[^].
Sattgesehen an M56 warf ich einen Blick in die Uranometria, das Planetary-Fiber war noch nicht abgeklungen. In der Nachbarschaft von M56 befindet sich der Nebel 6765.
Im Sucher angefahren wieder die Enttäuschung: Wenig bis nichts zu sehen.
Aber so schnell wird nicht aufgegeben, und nach einigen Anläufen konnte ich ihn bei 338-fach im Okular halten. Ein Fussel von einem Nebelchen, das mir länglich erschien, aber sonst nichts von sich preisgab[?].
Inzwischen wurde es wieder heller und Wolkenschleier verhingen den Himmel, aber Cassiopeia war noch halbwegs frei.
Somit bildeten M103 und M76den Abschluß der Nacht.
M103 zeigte sich in der Form eines Stücks Schwarzwälder Kirschtorte, mit einem auffälligen roten Stern als Kirsche abseits der Mitte *grins*
Alle Sterne waren schön aufgelöst.
Bei früheren Beobachtungen mit meinem 70/900 Refraktor war dies natürlich nicht der Fall.
M76 kam eher unscheinbar durch, war wohl auch schon zu hell und bewölkt, den nehme ich mir im Winter noch mal vor.
Ich hoffe jemand hat bis hierhin durchgelesen und ich konnte meine Eindrücke rüberbringen[;)]
Viele Grüße und clear Skies
Peter