Grösster Spiegeldurchmesser?

  • Hallo Selbstschleifer,


    mich würde mal interessieren, wie Ihr die Obergrenze für selbstgeschliffene Spiegel einschätzt.


    Welche Öffnung würdet Ihre ohne weiters bei eurem nächsten Selbtbau in Angriff nehmen?
    Welche grösste Öffnung würdet Ihr als Fernziel irgendwann einmal schleifen wollen. Bzw. Bei welcher Öffnung wäre für euch definitiv Schluss. (Sei es aus der vielen Arbeit wegen, der Schwierigkeit wegen, der Kosten wegen oder des Gewichts bzw. der Grösse des späteren Teleskops wegen.)


    PS: Was ist der grösste in jüngerer Zeit von einem Amateur geschliffen Newtonspiegel?


    Danke für die Info


    Gerhard

  • Hallo Gerhard!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Welche grösste Öffnung würdet Ihr als Fernziel irgendwann einmal schleifen wollen. Bzw. Bei welcher Öffnung wäre für euch definitiv Schluss.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Also ich würde mir irgendwann gerne mal einen 25 Zöller schleifen. Das ist so meine Wunschgröße. Ich denke, das kann man noch schön handhaben (Transport usw.) Aber jetzt muss ich erstmal schauen, dass ich meinen 8" zu einem guten Ende bring. [:)]


    Chris

  • Hallo Gerhard,
    ich nehme an, wir beschränken uns hier auf Dobson-Teleskope, die mobil eingesetzt werden sollen.
    Natürlich muß der Spiegel auch irgendwie verwendet werden. Bei größeren Geräten ist auch hier ein Selbstbau fällig. Deshalb sollten die Aspekte des Teleskopbaus unbedingt mit berücksichtigt werden.


    Das größte mir derzeit bekannte komplette Selbstbau-Projekt findest Du hier: http://www.runway.net/pilots/dan/welcome.html


    Traumziel der meisten Dobsonauten ist wohl ein eigenes Teleskop um 24".


    Bei mir ist die praktische Obergrenze derzeit 18".
    Die Gründe:
    Größer wird aus Borofloat ziemlich schwierig.
    Aus dickerem Material würde ich's mir bis 24" zutrauen, das ist mir aber in Relation zum Ergebnis momentan zu teuer.
    Mein Hobby ist 1. Himmelsbeobachtung und 2. Teleskopbau.
    (Anhaltende Schlechtwetterperioden in Deutschland ermöglichen natürlich trotzdem sehr viele Werkstattstunden, ohne daß man brauchbare Beobachtungsbedingungen versäumt[}:)][;)])


    Bei größeren Spiegeln steigt der Arbeitsaufwand beim Bau und der logistische Aufwand beim Beobachten sehr schnell an.
    Nicht jeder hat genug Durchhaltevermögen, ein Teleskopbauprojekt zu realisieren, das sich über mehrere Jahre hinzieht. Und wenn Du nach drei Jahren fast fertig bist, stellst Du dann fest, daß dein Teleskop nicht mehr den aktuellen Erkenntnissen entspricht und Du bei einem neuen Projekt einiges anders machen würdest...

    Man bedenke auch, bei gleicher Konstruktion ergibt doppelter Spiegeldurchmesser ein 8x so schweres Teleskop! Durch erhöhten Bauaufwand kann man den Gewichtsanstieg zwar etwas bremsen, aber dadurch verlagert man den Aufwand lediglich von der Anwendung auf die Konstruktion und den Bau.


    Für einen einzelnen Amateur liegt die Grenze wohl generell in der Gegend um 24" bis max 28". Noch größere Geräte sieht man praktisch nur noch als Gemeinschaftsprojekt.


    Wichtig ist auch, was man von einem Teleskop erwartet.
    Wenn die visuelle Himmelsbeobachtung Nebenbei-Hobby zur Entspannung ist, sehe ich die sinnvolle Grenze schon bei 12-16" Spiegelgröße.


    Guß,
    Martin

  • hallo Gerhard,


    in USA lautet die Bezeichnung "the big ones" inzwischen für 40" und darüber.


    Bei der Grösse sollte man sich dann gleich einen entsprechenden Trailer für das Fernrohr konstruieren. Das Gewicht des Fernrohrs liegt dann schon bei mehreren 100kg, was nicht mehr so richtig transportabel ist.
    Im Buch von Kriege/Berry finden sich schöne Bespiele solcher Riesendobs.


    Den Rekord für das grösse Amateurfernrohr wird sicher für lange Zeit die Group70 in Californien inne haben:


    http://group70.org/


    Den Rohling für den 1,8m-Spiegel haben sie irgendwo günstig als "übrig gebliebenen" Zweitguss für ein professionelles Fernrohr erstanden.
    Der Spiegel ist wohl inzwischen fertig - der Rest im Bau.


    Der 5m-Hale-Reflektor auf dem Mount Palomar ist übrigens auch über private Spenden finanziert worden und ist in diesem Sinne auch ein Amateurgerät.[:D]


    clear skies


    Wolfgang

  • Hallo Gerhard,
    Ich begrenze das gnze auf 20 Zoll. Ich kann das Teleskop nnicht fest installieren, es muß also transportabel bleiben. Als nächstes Objekt stell ich mir ein flugfähiges 19" Teil vor 12kg oder so!
    Grüße Martin

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Frosty_Theo</i>
    <br />
    in USA lautet die Bezeichnung "the big ones" inzwischen für 40" und darüber.


    Bei der Grösse sollte man sich dann gleich einen entsprechenden Trailer für das Fernrohr konstruieren. Das Gewicht des Fernrohrs liegt dann schon bei mehreren 100kg, was nicht mehr so richtig transportabel ist.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,
    In den Usa ist alles transportabel was kleiner ist als ein Mehrfamilienhaus!
    Grüße Martin

  • Hi Gerhard,
    Größe ist ja relativ...
    wenn man was schleppen muss, darf es nicht zu groß und schwer sein.
    Wenn man was sehen will, muss es möglichst groß sein.
    Die Schwierigkeiten beim Selbstschliff steigen extrem an mit der Größe.
    Und natürlich alle Kosten, bis hin zum Verspiegeln.
    Fazit: mein 20 Zoll Lowrider wiegt 35 kg... das schwerste Teil, die Spiegelkiste 23 Kg.
    Das ist für mein Kreuz und die Breite der Fahrstuhltür in Spanien der einzig wahre Kompromiss!
    Ich denke, 20 Zoll reichen für die meisten Beobachtungen aus. Mehr als 20 Zoll werden schwerer, unhandlicher und höher. Der Lustgewinn ist bei mir mit 20 Zoll am größten.
    CS
    Timm

  • Hallo,


    ich schließe mich da Timm mal im Großen u Ganzen an: schiere Größe allein isses nich, das Teil muss man auch ohne große Mühe bewegen und einsetzen können, wären die Bedingungen in meinem Garten 6m5 hätte ich mir schon Gedanken um einen 0,8 oder 1m -Rohling gemacht, aber da ich das Teleskop transportieren muss und keinen Bock auf lange Aufbauorgien hab hats bislang halt nur für 0,6m Öffnung gereicht, mit 39Kg (20Kg das schwerste Teil)und einem 20cm-Tritt fürn Zenit ist der Dob aber fast so handlich wie Timms 20 Zöller.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Man bedenke auch, bei gleicher Konstruktion ergibt doppelter Spiegeldurchmesser ein 8x so schweres Teleskop!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> nach dieser Formel dürfte also ein 12-Zöller grademal 5 Kg wiegen [:o)]
    weiteres ist in Vorbereitung...


    Grüße

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gerhard_S</i>
    <br />
    mich würde mal interessieren, wie Ihr die Obergrenze für selbstgeschliffene Spiegel einschätzt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich würde die Obergrenze bei 0,6 m bis 1 m schätzen, je nach persönlichen Möglichkeiten (Werkstatt, Hebevorrichtungen, verfügbare Messstrecke...) Ich weiß jedoch von jemandem, der einen 1,20 m Rohling im Schuppen hat, der will jedoch mit Maschinen arbeiten.


    Für mich persönlich bei reiner Handarbeit ist diese Grenze mit unserem 81 cm f/4,5 und 59 kg erreicht, der bei mir sphärisch auspoliert rumsteht und immer noch auf Parabolisierung wartet. Ich habe keine Werkstatt, keine Hebevorrichtungen und meine Messstrecke ist von Seeing belastet (durch mehrere Zimmer in der Wohnung), daher werde ich vielleicht die letzten Retouschen irgendwo anders machen. Ich bin mir zu 99,5% sicher, dass das ein guter Spiegel wird (soviel Zuversicht muss sein, wenn es was werden soll). Hätte ich eine Werkstatt, würde ich mir auch 1 Meter zutrauen.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Welche Öffnung würdet Ihre ohne weiters bei eurem nächsten Selbtbau in Angriff nehmen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das ist eine ganz andere Geschichte und hängt, wie die Vorrredner schon gesagt haben, sehr stark von der persönlichen Gegebenheiten ab: Eigener Garten oder Fahrstrecke, Autogröße, Größe des Geldbeutels, Infektionsgrad des Öffnungsfiebers, physische Verfassung (wieviel kann ich wie weit tragen, was kann ich rollen...), Standsicherheit auf der Leiter...


    Daher ist z.B. unser 32-Zöller ein Gemeinschaftsprojekt, da zwar mein Öffnungsfieber emens ist, ich selbst aber alleine weder genug Geld habe, noch Platz so ein Ding unterzustellen, noch geeignet großes Auto.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich weiß jedoch von jemandem, der einen 1,20 m Rohling im Schuppen hat, der will jedoch mit Maschinen arbeiten.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> abgesehen vom Gewicht das mindestens 120-150Kg beträgt wird da auch die Armlänge langsam zum begrenzenden Faktor, ein 40-50cm-Tool müsste man ja schon fast einen Meter weit schieben u ziehen. Und die Maschine so zu erziehen das sie weitgehend zonenfreie Flächen poliert ist auch eine Sache die man erst mal beherrschen muss, nebenbei werden da noch gut 10m schlierenfreie Messtrecke benötigt, höchsten Respekt jemanden der sowas mit Amateurmitteln hinkriegt


    Grüße

  • Hallo,


    In der Naehe von san Francisco gibt es die Group70. Die bauen sich einen 70zoeller. Den Spiegel haben sie fertig selbst geschliffen. Inzwischen sind sie dabei die Metallarbeiten fuer Tubus und azimutalmontierung zu machen. Geht alles furchtbar langsam, weil sie furchtbar knapp bei Kasse sind. Die Webseite http://www.group70.org ist z.Zt offline. (Geld?) Man wird sehen, ob dabei ein echtes nutzbares Teleskop herauskommt.


    Clear Skies,


    Gert

  • Aloha Leute,


    auch bei mir ist die maximale Obergrenze durch Geld, Zeit und Räumlichkeiten vorgegeben. Ich arbeite schon seit einiger Zeit an einem 24 Zöller, der sich genau an dieser persönlichen Grenze bewegt. Das wird wohl mein einziges (und letztes) Großteleskop, weil ich bei meinem schlafmützigen Tempo wohl noch mindestens zehn Jahre verbraten muß, bis ich damit spechteln kann. Augenblicklich ist die Spiegelzelle in Bau, die dann auch beim Polieren als Lagerungssystem zum Einsatz kommen soll.
    Um ein noch größeres Teleskop zu bauen, müßte ich wohl 100 Jahre alt werden, oder im Lotto gewinnen, aber wenn Geld keine Rolle spielen würde, dann könnte man schon träumen... So haben wir mal zum Spaß das Projekt "Science Truck" durchgespielt: Ein 2m alt-azimuthal Schlachtschiff mit Nasmyth Plattform auf einem Auflieger, dazu ein Peterbuilt Longnose Truck (man gönnt sich ja sonst nix), vorne wohnen, hinten spechteln, das Dach wird abgefahren, der Unterbau zur Plattform ausgeklappt, der Auflieger aufgebockt. Und damit man auch Orte mit wirklich gutem (Süd-)Himmel erreichen kann, braucht man noch eine Antonov, die den Truck schluckt[:p] Wie gesagt, wenn Geld keine Rolle spielen würde.... Übrigens, meine Frau würde das Ganze noch mit einem Pferdehänger kombinieren.[:D]


    Übrigens habe ich vorhin geguckt, die "Group70" mit ihrem schnuckeligen 1.8m Klampfer ist wieder erreichbar.


    Gruß und CS


    Haley

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