Hi alle,
für diejenigen, die ebenfalls mit Verlängerungshülsen für die Speers Waler und die Hyperion Okulare experimentieren, hier das Ergebnis meiner Messungen der Brennweiten an einigen Okularen, welche ich besitze. Ich habe am 10" f/5 GSO Dobson gemessen. Allgemein habe ich keine auffälligen Verschlechterungen der Okulare feststellen können, wenn man eine Verlängerungshülse zwischen Hauptokular und Barlowelement schraubt, bzw. setzt. Es handelt sich bei allen Okularen um Weitwinkelokulare mit Barlowelement.
Alle Messungen wurden so durchgeführt, daß je ein Foto von Monddetails mit unmodifiziertem Okular und mit angebrachter Verlängerungshülse angefertigt wurde. Die Bilder wurden dann in Gimp ausgemessen und anhand von einem Detail wurde die Pixelzahl des fotografierten Details in beiden Fällen ausgemessen. Aus dem Verhältnis kann dann mittels der Brennweite des unmodifizierten Okulars die Brennweite mit Verlängerungshülse berechnet werden. Die Messungen erheben keinen Anspruch auf besondere Genauigkeit, da das Seeing gräuslich war. Auch das Ausmessen ist natürlich mit einem gewissen Fehler behaftet. Man erhält jedoch einen guten Anhaltswert.
- Baader Hyperion 17 mm
Das Barlowelement wurde herausgeschraubt und in das 2" Filtergewinde einer 2" Verlängerungshülse mit 35 mm Länge (Kosten 25 €) eingeschraubt. Der Hauptteil des Okulars wurde vorne in die 2" Verlängerungshülse eingesetzt. Das verlängerte Okular hat somit fangspiegelseitig nach wie vor einen 1,25" Anschluß und wird normal in den OAZ eingesetzt. 1,25" Filter können wie gewohnt eingeschraubt werden. 2" Filter kommen wie gewohnt in das 2" Filtergewinde des 2" auf 1,25" Adapters.
Meine Messungen zeigen, daß sich mit dieser Anordnung ein Brennweitenfaktor von ca. 1,65 ergibt. Das Hyperion 17 mm hat dann eine Brennweite von ca. 10 mm.
- Baader Hyperion 3,5 mm
Es wurde auf die gleiche Weise vorgegangen. Die Messung ergab einen Faktor von erstaunlichen 2,1. Das Hyperion 3,5 mm hat dann eine Brennweite von 1,67 mm. Über die Qualität dieser Anordnung kann ich naturgemäß nichts weiter sagen, da sich bei einem f/5 Fernrohr eine Austrittspupille von ca. 0,33 ergibt. Für mich ist diese Kombination also nicht zweckvoll (vielleicht für hohe Vergrößerung bei Plantenfotografie ?). Erst für ein extrem schnelles Teleskop mit f/3,4 oder schneller ergäbe sich eine AP von 0,5 oder größer.
- Speers Waler 7,5 mm
Diese Anordnung wurde im Forum ja schon beschrieben und ist auch für unterschiedlich lange Verlängerungshülsen dokumentiert. Man benötigt einen extra angefertigten Zwischenring, den man zwischen den Hauptteil des Okulars und das Barlowelement schraubt. Die Schätzung der Brennweite mit 30 mm Verlängerungshülse war 5 mm. Ich wollte dies bei der Gelegenheit überprüfen und fand eine gemessene Brennweite von 5,5 mm, was einem Faktor von 1,35 entspricht. Die Schätzung ist also auf 10% genau, super!
Klare Sicht, Michael
<b>Update am 21.07.2006:</b> Weitere Meßergebnisse mit den Baader Feintuninghülsen für die Hyperions gibt es weiter hinten im Thread.
<b>Ergänzung am 27.07.06:</b> Hinweise zu den erzielbaren Brennweiten mit dem 13 mm Hyperion und dem 21 mm Hyperion mittels der "Finetuning-Ringe" gibt es auf dieser Ankündigungsseite von ASC und eine
<b>Zusammenstellung der bisher bekannten Möglichkeiten mit den "Finetuning-Ringen" bei den Hyperion-Okularen</b> findet sich hier im Thread.