Katzenaugennebel (NGC6543)

  • Hallo,


    was macht man in Nächten, die klar sind, aber in denen der Mond den Scheinwerfer angestellt hat? Man sucht sich Objekte mit großer Flächenhelligkeit, bei denen das gerade mal egal ist.
    Ein Kandidat hierfür ist der Katzenaugennebel mit einer Flächenhelligkeit von 6.m1. Der kleine planetarische Nebel im Drachen ist mit einer Gesamthelligkeit von 8.m8, einem Zentralstern mit 11.m2 und einer winzigen Ausdehnung von etwa 19" (Angaben aus Cartes du Ciel) gut geeignet. Die Winzigkeit des Objektes (kleiner als Mars zur letzten Opposition) erfordert allerdings eine große Brennweite, um überhaupt Strukturen abbilden zu können.
    Zum Vergleich habe ich eine Hubble-Aufnahme auf den gleichen Maßstab gebracht und auch die Orientierung angepaßt (links oben im Bild).



    Die Aufnahmedaten:
    8" Newton F/5, 2-fach Barlow, ToUCam SC1, Montierung EQ-6 Skyscan ohne Guiding, aber mit aktiviertem PEC.
    75 Frames je 10s, 50 Darkframes.
    Die Bildbearbeitung, um die Strukturen herauszuarbeiten, war (jedenfalls für mich) nicht einfach. Gestackt mit Registax, auf doppelte Auflösung vergrößert, Nachbearbeitung mit Gimp und Neat Image. Zu sehen ist hier ein Ausschnitt des Gesamtbildes. Die Hubble-Aufnahme ist mit drin, da ich mir nach der Bildbearbeitung nicht sicher war, ob die Strukturen real sind - sind sie aber [:D]. Die Farben sind natürlich nicht wirklich ernst zu nehmen, ich habe mich aber um einen natürlichen (was auch immer das ist) Eindruck bemüht.


    Kommentare nehme ich gerne entgegen.


    Grüße,


    Carsten

  • Hallo Carsten,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">was macht man in Nächten, die klar sind, aber in denen der Mond den Scheinwerfer angestellt hat? Man sucht sich Objekte mit großer Flächenhelligkeit, bei denen das gerade mal egal ist.
    Ein Kandidat hierfür ist der Katzenaugennebel mit einer Flächenhelligkeit von 6.m1.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Dein "Katzenauge" ist echt super! So eine umgebaute ToUcam bringt es einfach! Ich hatte letzte Nacht den gleichen Gedanken und hab den Nebel mit meiner nicht-umgebauten ToUcam (1/25s) durch ein C14 mit 3,91m Brennweite abgelichtet. Leider war das Seeing nicht so toll. Hier ist das Ergebnis:



    Die Helligkeit habe ich in der Nachbearbeitung nicht bis zum Anschlag aufgedreht, damit sich der Zentralstern möglichst scharf vom Hintergrund abhebt. Das geht zwar leider auf Kosten der äußeren, dunkleren Nebelstrukturen, vermittelt aber dafür einen ziemlich "okularkompatiblen" Eindruck.


    Details zur Aufnahme auf der Seite http://astrofotografie.ilo.de/…arische.nebel.php#NGC6543

  • Hallo Klaus,


    vielen Dank für Deine Rückmeldung - ich dachte schon, ich wäre der einzige Liebhaber von planetarischen Nebeln.
    Dass man mit 1/25s Belichtungszeit noch etwas anfangen kann, hätte ich gar nicht gedacht. Aber Deine Aufnahme zeigt die Strukturen ja schon deutlich besser als das am Teleskop zu sehen ist.
    Eine schöne Homepage hast Du übrigens. Ich werde da mal ein wenig stöbern, um mich über das LRGB-Verfahren näher zu informieren. Das steht nämlich als nächstes auf meiner "was ich auf jeden Fall mal probieren will"-Liste.


    Grüße,


    Carsten

  • Hallo Carsten,


    da hast Du sehr schön gezeigt, daß man bei solch hellen kleinen PNs auch mit einer bescheidenen Kamera gute Ergebnisse erzielen kann.
    Der Versuch hat sich auf jeden Fall gelohnt.


    Gruß
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    vielen Dank. Deine Aufnahmen sind dagegen natürlich richtige Kunstwerke - wobei Kunst hier eindeutig von können und nicht von künstlich kommt. Aber die neue Montierung war schon mal ein großer Schritt nach vorne.
    Eine Nikon D70 steht mir ja auch noch zur Verfügung, aber hier hat die ToUCam aufgrund der kleineren Pixel und der einfachen Möglichkeit, sehr viele Frames aufzunehmen, deutliche Vorteile. Ansonsten warte ich darauf, dass die Astro-CCD-Kameras in bezahlbare Regionen kommen. Bis dahin habe ich aber noch viel zu üben und zu lernen, wird bestimmt nicht langweilig.


    Grüße,


    Carsten

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