The full Monty: Tom und Mario tun es ...

  • Hallo Leuts,
    Fangen wir mal mit dem Moralischen an ...(Wort zum Sonntag ;) )


    Was soll das Posting?


    Ich nehme mir diesmal (und auch NUR diesmal) etwas mehr Zeit, weil mir
    in letzter Zeit aufgefallen ist, wie unsachlich die Diskussionen in Sachen Beugung
    verlaufen.


    Ein gutes Beispiel was ich meine, ist Kurts Posting da:


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=4123


    Kurt beleiht da ein Programm, von dessen Funktion er leider gar nichts weiss.


    Seine Hoffnung dabei ist:


    1) Der der's geschrieben hat war hoffentlich wesentlich klueger als er selber und
    wird's schon richtig machen.


    2) Der der's geschrieben hat, hatte offensichtlich genau das im Sinn, was der Kurt
    damit vorhat. Er will aus diesem Vergleich quantitative Ergebnisse herausmelken.
    Bleibt zu hoffen, dass das Programm diese auch ausspuckt und nicht nur fuer eher
    qualitative Veranschaulichungen gedacht war.


    Machen wir mal einen kleinen Test, wie genau da die Realitaet modelliert wird:



    Da ist ein Teleskop also zu 60% abgedeckt und trotzdem sind beide Bilder gleich
    hell, obwohl z.B. bei einem 8"er das zu 60% abgedeckte Telekop gerade mal 64% des
    Lichts einlaesst (hoffentlich jetzt nicht verrechnet).


    Schon mal recht interessant.
    Also wird da irgendwo schon mal an der Helligkeit gedreht.
    Nun wuerde ich den Kurt gerne fragen: Was hast Du denn nun genau gemacht?
    Aber das Problem ist, er weiss es leider auch nicht so genau, schliesslich
    hat's Abberator so ausgespuckt, oder er hat ja noch etwas Photogeshoppt.
    Womit der sachliche Austausch dann ja bereits beendet waere, denn ab jetzt gibt's
    zwei Moeglichkeiten:


    1) Ich kann's glauben.


    2) Ich kann's nicht glauben.


    Und an der Stelle sag' ich normalerweise, was soll's dann ueberhaupt?


    Und genau so ging es mir das in den Foren etwa zwei Jahre lang, bevor ich es dann
    so langsam satt hatte, wie in der Kirche an Sachen und Behauptungen zu glauben
    (oder eben nicht) und mal angefangen habe, ein Buch aufzumachen und die ein oder
    andere Sache mal nachzulesen und dann ganz schuechtern mal angefangen habe, auch
    selber durchzurechnen.


    Seit dem - wenn mich eine Frage interessiert - bringe Ich ab und an meine eigenen
    Argumente und meine Schluesse daraus im Forum.
    Manchmal sind sie richtig, manchmal sind sie falsch.
    Das ist uebrigens gar nicht so extrem entscheidend, viel wichtiger ist, dass man
    am Ende lernt <b>WAS</b> denn eigentlich schief/richtig gelaufen ist, damit
    man beim naechsten Mal nicht <b>glauben</b> muss, sondern sagen kann, tja, dass
    habe ich inzwischen verstanden.


    Und am Ende lernt man dann was.


    Das bringt mich allerdings auch zu einer persoenlichen Beobachtung, die mir
    etwas missfaellt.
    Ein kleiner Nebeneffekt der Tatsache, dass man seine Argumente selber schmiedet
    ist naemlich, dass man damit den <b>Glaeubigen</b> die immer alles unreflektiert
    nachplappern, naemlich immer oefter einen Schritt voraus ist.
    Die muesen immer die Argumente der anderen bemuehen ("Mein grosser Bruder sagt
    aber, dass ...") und daraus ihr second hand Garn spinnen.


    Was soll mir daran missfallen, ist doch deren Bier?


    Na ja, nun gibt es leider wesentlich weniger Leute, die sich eine (fuer sie)
    interessante Frage so weit interessieren, dass sie ihr eigenes Gehirn erst mal
    anschmeissen, als Leute, die fuer jedes Problem erst mal die Suchmaschine
    anschmeissen (man spricht inzwischen vom "Google Effekt": irgendwo
    wird's schon einer loesen/geloest haben) und irgendein Zitat ausbuddeln.


    Das hat leider den Nebeneffekt, dass man, wenn man Spass am lauten Denken hat,
    sich ziemlich schnell an die Spitze der Gruppe von Leuten vorarbeitet, die sehr
    oft zitiert, aber leider viel zu selten hinterfragt werden.


    Tja, die Glaeubigen bauen sich dann einen Optik-Papst auf - egal ob er Wolfgang,
    Kurt, Stathis oder - Gott moege mich davor bewahren - Mario heisst.


    Der wird dann verehrt.
    Und ob er will oder nicht, irgendwann - wenn's nicht ein ganz gefestigter
    Charakter ist - steigt's ihm zu Kopf und er lehnt sich etwas weit aus dem Fenster.
    Und irgendwann faellt er dann raus ...


    Und weil im Menschen nun auch das Boese seinen Platz hat, sieht man die Stolzen
    andererseits auch ganz gerne fallen und so bekommen nicht wenige dann einen kleinen
    Schubs zum Nachhelfen.


    Das mal so allgemein gesagt gesagt nun zu mir persoenlich:

    Ich habe mit Entsetzen festgestellt, dass z.B. da


    loesch_mich_http://forum.astronomie.de/phpapps/ubbthreads/showflat.php?Cat=&Board=optik&Number=81392&page=0&view=collapsed&sb=5&o=&fpart=1


    <b>ueber</b> meine Argumente und Darstellungen gestritten wird, als ginge es darum das
    Wort Moses zu deuten, dass allerdings keiner der zum Teil zu Recht kritischen Geister
    den Mumm hatte, die mit mir im urspruenglichen Thread zu diskutieren, wo man das
    haette machen <b>muessen</b>, denn dort waeren sie (im konstruktiven Sinn)
    korregierbar gewesen, oder, falls ich recht habe, Zweifel haetten ausgeraeumt werden
    koennen.


    Ich weiss nicht ob ihr nachvollziehen koennt, was fuer ein mulmiges Gefuehl mich da
    beschlichen hat...
    Man redet nicht mehr <b>mit</b> den Leuten, sondern die Leute reden <b>ueber</b> meine Reden.


    Als Konsequenz aus dieser recht seltsamen Erfahrung hatte ich mir Folgendes ueberlegt:


    Das wichtigste, um das falsche Auftauchen von Optikpaepsten zu verhindern sind
    kritische Geister wie z.B. der Tom Licha, die auch mal den Mumm haben klipp und klar
    zu sagen: "Ist mir egal welchen Ruf der geniesst, ich kann seine Argumente nicht
    nachvollziehen."
    Daher war ich ihm letztendlich sehr dankbar.
    Mein Plan war es, mit etwas Theorie und etwas Rechenpraxis erst mal eine Grundlage zu
    schaffen, damit man auf Augenhoehe miteinander diskutieren kann.
    Dazu wollte ich mir etwas Zeit nehmen, denn das geht nicht so Knall aus Fall, aber
    der Kurt ist mir hier mit seinem vorschnellen Posting in die Parade gefahren, auf
    Astronomie.de geht's auch ab und jetzt besteht irgendwie Zugzwang und das ist
    der Sache insgesamt eher abtraeglich.
    Solche Sachen wollen ruhig ueberlegt werden und sollten sich nict aus dem raschen
    Austausch von Schlagwoertern ergeben.


    Und genau das machen wir jetzt einfach mal.


    Nach diesem Posting reden wir dann hoffentlich auf Augenhoehe, weil so hoch ist das
    alles gar nicht. Ziel der Uebung ist es daher nicht, z.B. tom Licha jetzt meine
    Argumente draufzudruecken, sondern ihn (und jeden den das Thema interessiert) in die
    Lage zu versetzen, meine Argumente nachzuvollziehen und sich dann schliesslich seine
    eigenen Argumente zusammenzubasteln, so wieder Michale Koenig das dann gemacht hat.


    Ende des Moralischen [;)], Anfang des Sachteils.


    Noch ein paar mahnenede Worte vorweg:


    - Das wird kein Quicky ...
    - Ich hab's nicht exzessiv Korrektur gelesen, sollten im Prosateil Fehler sein -&gt;
    Tonne
    - Ich kann hier kein Buch schreiben, wer gar nicht mitkommt, muss sich halt mal
    eines kaufen...


    #############################################################################################


    <b><i>Beugung an der Oeffnung mit und ohne Zentralobstruktion</b></i>


    <b>Kleines Praeludium:</b>
    Die einfachste Beschreibung der Ausbreitung von Licht in optischen Systemen ist die
    "geometrische Optik". In diesem gedanklichen Ansatz wird Licht in Form von
    "Lichtstrahlen" beschrieben, die sich entprechend der Brechungs- und Reflexions-
    gesetze dann im optischen System ausbreiten.
    Wie ja hinreichend bekannt sein duerfte laesst sich die ueberwiegende Anzahl
    der auftretenden Probleme damit schon recht gut beschreiben/loesen, speziell
    wenn man die Sache mit einem Raytracer automatisiert und fuer sehr viele Strahlen
    rechnet.
    Das ultimative Ergebnis solch einer Betrachtung mit Hilfe der geometrischen Optik
    sind die bekannten "Spotdiagramme", in der der Weg vieler verschiedene Strahlen
    unter verschiedenen Winkeln bis zur Fokalebene verfolgt wird.
    Fuer uns Sterngucker wichtig: Mit Hilfe der Methoden der Geometrischen Optik (Raytracing,
    Matrizenoptik, etc) koennen geometrische Bildfehler wie Koma, Astigmatismus, usw
    relativ einfach berechnet werden.
    Diese Theorie hat allerdings enge Grenzen: Der Effekt der beugenden Oeffnung ist dieser
    Theorie gaenzlich unzugaenglich.
    Will man diese Effekte beschreiben, so stellt es sich gluecklicherweise heraus, dass
    die geometrische Optik nur eine vereinfachte Beschreibung, die sich aus einer wesentlich
    umfassenderen Beschreibung der Ausbreitung von Licht darstellt, der Wellenoptik.
    Die Grundlagen dieser Theorie wurden bereits von C.Huygens (Traite de la lumiere)
    1690 erkannt, allerdings erst von dem franzoesischen Bauingenier A. Fresnel zwischen
    1815 und 1819 sauber ausformuliert.
    Mit dieser Theorie laesst sich die ueberwiegende Anzahl aller optischen Phaenomene
    beschreiben, allerdings zum Preis eines im Vergleich zur geometrischen Optik wesentlich
    aufwendigeren mathematischen Formalismus.
    Allerdings hat auch diese Theorie ihre Grenzen und nich alle Phaenomene sind beschreibbar:
    So kann die Wellenoptik z.B. weder das Phaenomen "Polarisation" noch die eigentliche
    Ausbreitung von Licht beschreiben, da sie keinerlei Zeitabhaengigkeiten mit einschliesst.
    Das sich Licht also tatsaechlich mit endlicher Geschwindigkeit ausbreitet (mit allen
    sich daraus ergebenden Konsequenzen), laesst diese Theorie voellig ausser Acht.
    In der Wellenoptik betrachtet man nur den "stationaeren Fall", also ein optisches System,
    in dem die Lichtwellen sozusagen 2eingefrohren sind"
    Fuer beinahe fuenfzig Jahre stellte die Wellenoptik eine eigene Sparte in der Physik da,
    bevor man erkannte, dass auch sie eigentlich ebenfalls nur einen Spezialfall einer noch
    umfassenderen Beschreibung des Phaenomens "Licht" ist:
    J.C. Maxwell formulierte schliesslich die Ausbreitung elektromagnetischer Wellen in
    allgemeiner Form (heute unter dem Namen "Elektrodynamik" gefeiert) und schuf damit auch
    die Grundlage zeitabhaenige Probleme und Phaenomene wie "Polarisation" mathematisch
    zu beschreiben, die der Wellenoptik nicht zugaenglich sind.

    Kleine persoenliche Annekdote am Rande:
    Maxwell war interessanter Weise an der Universitaet in Aberdeen beschaeftigt
    und wohl der einzig herausragende Physiker, der hier je' lehrte und forschte.
    Das dies seinen Zeitgenossen hier oben offensichtlich nicht ganz klar gewesen sein kann
    laesst sich aus der Tatsache ableiten, dass ihm nach fuenfjaehriger Lehrtaetigkeit hier
    aus politischen Gruenden gekuendigt wurde.
    Ein Grossteil der Maxwellschen Elektrodynamik wurde im zweiten Stock seines Haus nahe
    der lokalen Hauptstrasse formuliert, in dem sich heute eine Versicherung (was sonst) befindet.
    Das einzige was an seine Taetigkeit dort heute noch erinnert, ist eine 20x30cm grosse
    verwitterte Bronzeplatte, die beinahe schamhaft in einer schattigen Seitenstrasse
    hinter einem Strassenlaternenpfahl angeschraubt wurde.


    Zurueck zur Beugung an der Oeffnung:
    Welche Theorie man nun fuer praktische Probleme man nun nimmt, haengt von der Art des
    Problems ab. Man will's immer so einfach wie moeglich machen und nicht auf jeden kleinen
    Spatz mit der grossen Kanone ballern.


    Da Tom und ich uns mit Problemen der Beugung auseinandersetzen wollen, gehen wir es
    mit Hilfe der Wellenoptik, speiziell der Fresnelschen Beugungstheorie an.


    Dazu mal eine ebenso schnelle wie brutale Einleitung ins Sujet.
    Sozusagen Schnellvorlauf bis zur Startlinie des praktischen Teils:


    Licht ist eine elektromagnetische Welle. Wie der name schon sagt hat es eine elektrische
    Feldkomponente und eine magnetische Feldkomponente. Im stationaeren Fall der
    Fresneltheorie reicht es sich die elektrische Komponente zu betrachten, weil deren
    Quadrat und dann die Intensitaet des Lichts liefert, d.h. dass was wir tatsaechlich im
    Auge wahrnehmen.
    Daher ist das Etappenziel der Uebung, sich die Amplitude und die Phase das elektrischen
    Felds zwischen einer Lichtquelle einer Linse und der Bildebene zu ueberlegen.


    Das Grundprinzip dazu ist denkbar einfach - die Ausbreitung von Licht wird durch kleine
    Elementarwellen beschrieben, wie hier am Beispiel einer Punktlichtquelle und einer Blende.



    Die sich ausbreitende Wellenfront ist die Ueberlagerung der einzellnen Elementarwellen
    an der Blendenoeffnung.
    In unserem speziellen Fall fuer Beugung an der Teleskopoeffnung arbeiten wir aus
    vereinfachenden Gruenden zwischen speziellen Ebenen. Diese Ebenen sind spaeter:
    die Objektebene (in der sich das richtige Objekt befindet), die Linsenebene/Spiegelebene
    in der sich unser eigentliches optisches Element befindet und die Bildebene, in der wir
    unsere Abbildung vorfinden.
    Um die Sache mathematisch zu formulieren, machen wir in eine dieser Ebenen erst einmal ein
    winzig kleines Loch:


    Gemaess der Huygensschen Theorie geht von diesem Loch nun eine Kugelwelle aus, die dann auf
    die naechste Ebene trifft:



    Man kann die Ausbreitung einer Kugelwelle relativ einfach mathematisch beschreiben und
    die Amplitude und ie Phase der Welle beim Eintreffen an einem beliebigen Punkt auf der
    zweiten Ebene relativ einfach berechnen.


    Der eigentliche Trick ist nun, dazu ueberzugehen, mehr und mehr Loecher in die Zwischenebene
    zu machen:




    Nun wird, um resultierende Amplitude und Phase an jedem Ort der zweiten Ebene zu erhalten,
    ueber alle Beitraege von allen kleinen Loechern summiert werden muessen.


    Nimmt man jetzt extrem viele Punkte, dann kann man aus diesen z.B. eine runde Blende aus
    der Zwischenebene herausstanzen und sich die Beugungsfigur auf der zweiten Ebene anschauen.
    Mathematisch formuliert ist die Summe ueber "viele kleine Einzelbeitraege" natuerlich
    im Grenzfall beliebig kleiner "Loecher" eine Integralsumme:



    Aua, sieht kompliziert aus ...
    Aber davon lassen wir uns mal nicht beeindrucken und befummeln das mal etwas:
    In diesem Ungetuem da oben ist die Funktion Tau einfach eine mathematische Beschreibung
    von "Loch oder dicht" also geht hier Licht durch, oder ist die Sache an der Stelle
    abgeblendet. Das Integral summiert ueber alle Beitraege aus der Zwischenebene.


    Diese Funftion Tau - die sogenannte Oeffungsfunktion - kann aber noch viel mehr.
    Man kann sich ja vorstellen, dass sich an manchen Orten der Blende, z.b. Glas befindet,
    an anderen nicht. Da Glas einen anderen Brechungsindex als Luft hat, wird dort eine
    Phasenverschiebung austreten.



    Mathematisch kann man das auf die folgende Art beschreiben:
    Tau ist eine komplexe Funktion, wobei deren Betrag die Absorption beschreibt und deren Phase
    eine Phasenverschiebung.



    Die Bedeutung der Oeffungsfunktion Tau sei hier noch mal ausdruecklich betont, denn die
    gesamte Wirkung einer Linse, inklusive all ihrer Aberrationen laesst sich in diese
    Oeffnungsfunktion packen.


    Na gut.
    Mit Hilfe dieser eher grundsaetzlichen Ueberlegungen gehen wir jetzt auf das Teleskop los.



    Wir haben ein Objekt, eine Linse und dann die Abbildung des Objekts in der Bildebene.
    Nun wird exakt nach obigem Kochrezept der Beitrag <b>jeder</b> vom Objekt ausgehender
    Kugelwelle auf <b>jedem</b> Punkt der Linse berechnet.
    Dann weiss man was auf der Linse los ist.
    Danach wird der Beitrag <b>jeder</b> von der Linse ausgehenden Kugelwelle auf <b>jedem</b>
    Punkt der Bildebene berechnet.
    Der letzte Schritt ist nun, beide Beitraege zusammenzufassen, um vom Objekt direkt zum Bild
    zu kommen.
    Das ganze zusammengefasste Integral ist das Fresnel-Kirchhoff Integral fuer's Teleskop.
    Und das gilt es dann zu loesen.


    Der Loesungsweg ist ein zaehes laengliches Geschaeft (~10-20 Buchseiten mit Erlaeuterungen),
    der mathematisch nicht ganz trivial ist.


    Speziell erhaelt man nur ein schoen einfaches interpretierbares ergebnis, wenn einige
    Vereinfachungen gemacht werden.
    Daher sei nur Folgendes zum Loesungsweg an dieser Stelle gesagt:


    1) Man muss sich ueberlegen, wie die Transmissionsfunktion Tau fuer eine Linse aussieht.
    Dabei muss man die Phasenverschiebung durch die variirende Glasdicke modellieren.
    Das kann man sich anschaulich so vorstellen:


    2) Man betrachtet zunaechst erst mal Ebenen die zueinander konjugiert sind.
    Was ist das fuer ein Kram?



    Das ist ein Begriff aus der geometrischen Optik, der salopp besagt, es sind Ebenen,
    die sich ineinander abbilden.
    Da uns sowieso die Abbildung eines Sternleins oder sonstwas interessiert ist das trivial, weil
    immer erfuellt. Defokussieren wir aber unser Teleskop, ist diese Bedingung NICHT mehr erfuellt
    und alles hiernach gesagte nicht mehr gueltig.


    3) Man muss eine Naeherung heranziehen, um das Integral zu knacken.
    Dabei macht man Folgendes:
    Huygens sagt zwar, wir muessen mit <b>Kugelwellen</b> rechnen, um das exakte
    Ergebnis zu erhalten, aber das erschwert die Eigentliche Rechnung ungemein.
    Man braucht ganz exakte Ergebnisse ausserdem nur, wenn die Ebenen im Vergleich
    zu ihrem Durchmesser extrem nahe zusammenliegen.
    Wenn das - wie in 99% der Faelle - nicht der Fall ist, dann tut es auch eine Naeherung.
    Fuer sehr grosse Entfernungen (z.B.: winzige Lochblende projeziert auf einen Schirm 1m dahinter)
    nimmt man die Frauenhofersche Naeherung:




    In dieser Naeherung werden die Kugelwellen wie wir sehen als ebene Wellen genaehrt.
    Das ist natuerlich eine ziemlich brutale Naeherung, die nur fuer sehr wenige Spezialfaelle
    gilt. Normalerweise - wie auch im Fall des Teleskops - ist sie nicht genau genug.
    Man muss die Kugelwelle etwas genauer naeheren:



    Das ist die Fresnelsche Naeherung, in der die Kugelwellen durch parabelfoermige Wellenfronten
    genaehert werden. Das ist fuer unsere Ansprueche (die sich aus den Dimensionen unseres
    Teleskops ergeben) voellig ausreichend.


    Mit diesen Annahmen kann man die Sache dann bis zum bitteren Ende durchziehen.
    Das sich diese ganze ueble Rechnerei lohnt, sieht man beim Betrachten des
    Ergebnisses.


    1) Das Abbild eines idealen Punktes (unendlich klein) ist das Betragsquadrat der
    Fouriertransformierten der Transmissionsfunktion. Diese resultierende Funktion wird
    als <i>pointspread function</i> bezeichnet.


    2) Das resultierende Bild ist proportional zur Faltung (engl. convolution) des
    Originalbilds mit der PSF.

    3) Die Fouriertransformierte des PSF ist die <i>optical transfer function</i> (OTF),
    die sich aus zwei einzelnen Funktion zusammensetzt:
    Der <i>modulation transfer function</i> (MTF) und der <i>phase transfer function</i>
    (PTF). Erstere bestimmt, wie sich die absoluten Amplituden im Fourierraum durch die
    Optik veraendern werden (darum ist sie ein direktes Mass fuer die Kontrastveraenderung
    in abhaengigkeit der Detailgroesse), letztere, wie sich die Phase der Lichtwellenfront
    beim Durchgang durch das System aendert.


    Als Quelle sei hier mal mein derzeitiger Favorit in Sachen Optik angegeben:
    Miles Klein, Thomas Furtak, "Optics", Wiley & Sons, auf den Seiten 450ff,
    566ff und 570ff.
    Diese jetzt noch trockenen und unverdauten Ergebnisse schreien danach,
    erst mal praktisch befummelt zu werden.
    Nur so kann man sie wirklich anfangen zu verstehen.


    ****************************** praktischer Teil ***************************************


    Also dann, hier der halbwegs kommentierte IDL-Code, wie man sowas
    <b>selber</b> durchrechnen kann. Der ausfuehrbare Code als "cut and
    paste" haengt dann hinten dran.


    Zunaechst haben wir ja gesehen, dass die wesentliche Rolle der Sache von
    der Transmissionsfunktion gespielt wird.
    Man muss beachten, dass die Fouriertransformationen die sich aus der
    mathematischen Betrachtung ergeben, "ideal" sind. Das heisst, sie
    transformieren zwischen "unendlichen" Ebenen hin und her. Sowas kann man
    natuerlich in der Realitaet nicht rechenen.
    Glueck haben wir dabei, dass die Peripherie immer kleinere Beitraege liefert und
    wir somit unsere "Fourierspielwiese" nur genuegend gross machen muessen.
    Also entscheiden wir und mal fuer eine Teleskopoeffnung von einem Radius von
    100 Punkten, eingebettet in eine zehnmal groessere Ebene:


    <i>
    dim = 1000
    aperture = 100
    display = 50
    </i>


    Jetzt definieren wir uns unsere Oeffnung. Eine runde Oeffnung,
    durch die innerhalb der Oeffnung alles durchkommen soll, ausserhalb
    gar nichts:


    <i>
    lens = COMPLEXARR(dim,dim)


    ;insert the aperture
    scaling = findgen(dim) - dim/2
    FOR x = 0, dim-1 DO BEGIN
    FOR y = 0, dim-1 DO BEGIN
    r = SQRT( scaling(x)^2+ scaling(y)^2 )
    IF r GT aperture THEN lens(x,y) = COMPLEX(0.0, 0.0) ELSE lens(x,y) = COMPLEX(1.0, 0.0)
    ENDFOR
    ENDFOR
    </i>


    Man beachte, dass diese Transmissionsfunktion eine <b>komplexe</b> Funktion ist,
    d.h. sie hat eine Amplitude, in der man die Transmissionseigenschaften
    unterbringen kann (Obstruktion, Spinne, Apodisationsfilter) und eine Phase.
    Die Phase lassen wir zunaechst mal ausser Acht, nur am Rande sei erwaehnt,
    dass z.B. Linsenfehler ja zu einer ortsabhaengigen Phasenaenderung auf der
    Linse fuehren. Diese fuehren zu einer lokalen Phasenaenderung und genau die
    koennte man so in die Transmissionsfunktion ganz einfach einbauen und so die
    Auswirkung dieser "Abberationen" berechenen.


    Aber weiter im Programm fuer heute.
    Alls <b>quantitativen Ueberlegunge</b> werden spaeter ein voelliger Murks, wenn
    wir uns nicht an dieser Stelle eine Norm ueberlegen, um unsere einfallende
    Lichtmenge genau festzulegen und daran konsequent bis zum Schluss festhalten.
    Das machen wir folgendermassen: Wir berechen die Flaeche unter
    der Transmissionsfunktion und teilen diese durch diesen Wert.
    Was wir damit praktisch machen (spaeter wir das noch klarer, keine Bange), ist
    die einfallende Lichtmenge so einzuregulieren, dass eine Punktlichtquelle
    abgebildet durch eine ideale Linse (unendlich gross, ohne jede Aberration) mit
    einer Intensitaet von Eins abgebildet wuerde.
    Diese Eichung ist so richtg und willkuerlich wie jede andere, doch fuer unsere
    Belange ganz einfach erst mal bequem, d.h.:


    <i>
    ;normalize on the incoming light
    incoming = TOTAL(FLOAT(lens))
    lens = lens / incoming
    </i>


    Schauen wir uns das ding erst einmal an:


    So, jetzt kommt die einzig entscheidende Zeile, naemlich wir wissen, das das
    elektrische Feld in der Bildebene der Fouriertransformierten der
    Transmissionsfunktion entspricht. Also her mit dem Ding:


    <i>
    ;calculate the electric field
    e_field = SHIFT(FFT(lens,1),dim/2,dim/2)
    </i>


    Jetzt muss man wissen, dass die Lichtintensitaet einer Abbildung (d.h. die
    Energie der Lichtwelle) proportional zum Quadrat des E-Feldes ist.


    <i>
    psf = (ABS(e_field))^2
    window,1,TITLE='Elektrische Feldverteilung in der Fokalebene'
    shade_surf,ABS(e_field(dim/2-aperture:dim/2+aperture,dim/2-aperture:dim/2+aperture))
    </i>



    Man beachte: An dieser Stelle ist diese Funktion keine komplexe Zahl mehr,
    d.h. die Phaseninformation in unwiederbringlich verloren.
    Das ist der physikalische Grund, warum man den Einfluss der Oeffnung nicht aus
    Bildern "herausrechenen" kann, nicht mit Lucy-Richardson oder sonstwas. Wie der
    Michale Koenig sicher besser erklaeren kann (der ist ja da der crack), das
    quadrieren an dieser Stelle ist keine Ein-Eindeutige Zuordnung und somit nicht
    umkehrbar.
    Wir schauen uns die PSF unserer Oeffnung einfach mal an:


    <i>
    window,2,TITLE='PSF der unobstruierten Oeffnung'
    shade_surf,psf(dim/2-aperture:dim/2+aperture,dim/2-aperture:dim/2+aperture)
    </i>



    Man kriegt jetzt hoffentlich eine Idee, warum man das mit IDL macht und nicht in
    C. Sodele, jetzt berechnen wir die MTF, allerdings <b>ohne jede Normierung</b>,
    weil wir spaeter die MTFs gemaess Toms Wunsch <b>absolut</b> vergleichen wollen
    und wir die Normierung am Anfang festgelegt haben und da jetzt nicht mehr daran
    herumdrehen.
    Die fouriertransformierte der PSF ist die <b>optical transfer function</b>
    (OTF). Diese Funktion beschreibt - vereinfacht gesagt - wie ein optisches System
    eine Lichtwelle veraendert. Dabei gibt es zwei Moeglichkeiten der Aenderung: Die
    Phase der Lichtwellenfront kann sich aendern und die Amplitude kann sich
    aendern. Die OTF ist daher aus zwei Einzelfunktionen zusammengesetzt, der <b>
    phase transfer function</b> (PTF) und der modulation transfer function (MTF).
    Uns interessiert hier letztere, weil sie die Intensitaeteveraenderungen
    beschreibt, die das optische System im Bild (verglichen zum Original)
    beschreibt. Also foueriertransformieren wir die PSF und nehmen den Betrag (mit
    dem letzten Schritt haben wir dann die PTF entsorgt):


    <i>
    mtf = ABS(SHIFT(FFT(psf,1),dim/2,dim/2))
    window,3,TITLE='MTF der unobstruierten Oeffnung'
    </i>



    Fuer einige mag es eine Ueberraschung sein, dass die MTF eine zweidimensionale
    Funktion ist und nicht eine einfache Kurve, so wie sie sonst immer dargestellt
    wird. Das ist nur Gewoehnungssache: Fuer radialsymmetrische Probleme, wie
    unseres hier, ist das Ding ein runder Kegel und man bildet aus
    Uebersichtsgruenden nur einen Schnitt davon ab.
    Aber Vorsicht: Berechnen wir Probleme ohne Radialsymmetrie (PSF, MTF einer mit
    einer Spinne verdeckten Oeffnung), dann schaut das Ding nicht mehr so schoen
    rund aus und man muss aufpassen sich bei einer 1D Kurvendarstellung nicht die
    Rosinenseite herauszupicken.
    Wie dem auch sei, zum Vergleich merken wir und diese MTF fuer spaeter:


    <i>
    ;remember the unobstructed psf for later
    unobstructed_mtf = mtf
    </i>


    So wir haben jetzt die PSF und die MTF und koennen somit genau berechnen, was
    unsere Optik mit einem jeden Bild macht, dass wir vorne hineinstopfen. Erst mal
    muessen wir die PSF etwas zurechtstutzen, dass hat keinerlei physikalische
    Gruende, sondern was damit zu tun, dass ansonsten die Faltung auf
    handelsueblichen PCs etwas arg lange dauert. Wer viiiieeeel Zeit hat, kann das
    auch weglassen und wird sehen an den Ergebnissen aendert sich nichts:


    <i>
    ;for this we use only the central part of the PSF for speed reasons
    cpsf = psf(dim/2-30:dim/2+30,dim/2-30:dim/2+30)
    </i>


    An dieser Stelle wollen wir dann also mal die Auswirkung der Optik auf ein
    Bildchen berechnen, und zwar dieses hier:



    Die Pysik sagt uns, dass unser resultierendes Bild proportional zur
    Faltung des Originals mit der PSF ist.
    Obwohl wir das wohl nicht ganz verstehen, machen wir das einfach mal:


    <i>
    READ_JPEG, '~/images/monitor_test_pattern.jpg', test_image
    test_image = FLOAT(test_image)
    resulting_image = CONVOL(test_image, cpsf,/EDGE_WRAP)
    </i>


    Und jetzt schauen wir uns das Ergebnis mal an:


    <i>
    window,4,TITLE = 'test image convolved with unobstructed PSF, scaled to max brightness'
    tvscl, resulting_image
    </i>



    Hier stellen wir aber erst mal fest, dass "tvscl" ein Objekt so skaliert, das
    der Maximalwert in eine Bildhelligkeit von 255 resultiert und der niedigste auf
    Null. Es wird also der der volle Kontrastumfang des Monitors, der da vor einem
    jeden steht ausgenutzt. Das wollen wir aber gar nicht, wir wollen die Sache
    jetzt genau so hell darstellen (relativ zum Original), dass die Lichthelligkeit
    korrekt mit der PSF skaliert:


    <i>
    ;now we preserve the amplitude compared to the original image
    resulting_image = BYTSCL(resulting_image) * MAX(psf)
    window,5,TITLE = 'test image convolved with unobstructed PSF, scaled to its PSF'
    tv,resulting_image
    </i>



    An dieser Stelle noch kein gravierender Unterschied, weil wir auf diese
    unobsruierte Oeffung normiert haben, spaeter werden wir sehen,
    der Unterschied ist wesentlich. Trotzdem heben wir und mal eine Linie aus der
    rechten unteren Ecke zum spaeteren Vergleich in einem Diagramm auf,
    denn das Auge wird rasch getaeuscht und darum werden wir spaeter die absoluten
    Bildintensitaeten vergleichen.


    <i>
    line_unobstructed = resulting_image(*,75)
    </i>


    Solche Bilder zum Vergleich sind ganz nuetzlich, haben allerdings auch
    ein grosses Problem: Die scharfen Kannten und Strukturen werden aus sehr vielen
    Fourierfrequenzen gebildet und ein spaeteres Filtern durch die
    Zentralobstruktion veraendert nicht nur den Kontrast, sondern auch die <b>Form</b>
    des Bildes. Das menschliche Auge ist seher leicht zu taeuschen und wenn zu viele
    Dinge in einem Bild veraendert werden, dann ist es fast unmoeglich die Ursachen
    noch sauber in ihre Einzelkomponenten zu trennen.
    Daher besorgen wir und sicherheitshalber noch ein Testbild, in dem wir eine
    Formveraenderung durch die Zentralobstruktion kategorisch ausschliessen. Wie
    machen wir das?
    Wir erzeugen uns ein Streifenbild, in dem die Streifenverlaeufe sinusfoermig
    varieren und somit jeder der Streifen genau nur <b>eine</b> Frequenz im
    Fourierraum erzeugt und sich - fuer jeden der den Faden noch nict gaenzlich
    verloren hat, nur an einem Punkt unter dem MTF-Diagramm auftaucht.
    So wird's erzeugt:


    <i>
    ;subroutine for creating a test image
    function create_test_image
    a=findgen(300)


    test_image = fltarr(600,300)
    FOR i = 0,59 DO BEGIN
    b=(sin(a/100.0*!PI * i) + 1) * 127
    FOR j = 0,9 DO BEGIN
    test_image(i*10+j,*) = b
    ENDFOR
    ENDFOR
    return,test_image
    end
    </i>


    So sieht das resultierende Bild aus:



    Auch dieses Bild jagen wir jetzt mal spasseshalber durch unser optisches System:


    <i>
    ;second example
    test_image = create_test_image()
    resulting_image = CONVOL(test_image, cpsf,/EDGE_WRAP)
    window,10,TITLE = 'test image convolved with unobstructed PSF, scaled to max brightness'
    tvscl, resulting_image


    ;now we preserve the amplitude compared to the original image
    resulting_image = BYTSCL(resulting_image) * MAX(psf)
    window,11,TITLE = 'test image convolved with unobstructed PSF, scaled to its PSF'
    tv,resulting_image
    </i>


    und so sieht das Ergebnis aus:



    Wieder sehen wir, wie der Kontrast bei immer feineren Objekten zusammenbricht
    und irgenwann nur noch eine graue Flaeche vorliegt.
    Hier noch mal der Vollstaendigkeit halber das Bild der Amplitude der PSF
    entsprechend dargestellt (die Helligkeit, die man im Okular wahrnimmt).




    =================================================================================


    So und jetzt ziehen wir die ganze Show noch mal durch, nur wir setzen eine riesen
    Zentralobstruktion ein, das machen wir so:


    <i>
    ;again with obstruction
    obstruction = 60
    lens = COMPLEXARR(dim,dim)


    ;insert the aperture and the obstruction
    scaling = findgen(dim) - dim/2
    FOR x = 0, dim-1 DO BEGIN
    FOR y = 0, dim-1 DO BEGIN
    r = SQRT( scaling(x)^2+ scaling(y)^2 )
    IF r GT aperture THEN lens(x,y) = COMPLEX(0.0, 0.0) ELSE lens(x,y) = COMPLEX(1.0, 0.0)
    IF r LE obstruction THEN lens(x,y) = COMPLEX(0.0, 0.0)
    ENDFOR
    ENDFOR
    </i>


    Jetzt wurd <b>NICHT</b> <i>neu</i> normiert, weil das naehmlich heissen wuerde, dass wir
    die einfallende Lichtintensitaet zwischen dem ersten und dem zweiten Fall veraendern
    wuerde. Das wollen wir aber nicht, wir wollen mit dem selben Teleskop mit der selben
    Oeffung das selbe Objekt beobachten, nur diesmal verdeckt die Zentralobstruktion
    einen Teil der Oeffung. Also weiter geht's mit der alten Normierung:


    <i>
    lens = lens / incoming
    window,11,TITLE='Transmissionsfunktion des obstruierten Syetems'
    shade_surf,lens(dim/2-aperture:dim/2+aperture,dim/2-aperture:dim/2+aperture)
    </i>


    So sieht hier die transmissionsfunktion aus:


    <i>
    ;calculate the psf
    e_field = SHIFT(FFT(lens,1),dim/2,dim/2)
    </i>


    Und von hier ab laeuft es dann genau wie oben noch einmal.


    [......]


    Hier ist das elektrische Feld dieser obstruierten Telekopoeffnung:



    Hier dann die resultierende PSF dieses obstruierten Telekops:



    Hier dann die zweidimensionale MTF des obstruierten Systems:



    Hier ein Schnitt durch diese Funktion in rot (keinerlei Normierungen, keinerlei
    neue Skalierungen wurden hinzugefuegt) und weiss der Schnitt durch die MTF
    der unobstruierten Oeffnung.



    Hier der Code, der dies erledigt:


    <i>


    window,12,TITLE='Vergleich beider MTFs, obstruiert und unobstruiert'
    plot,unobstructed_mtf(dim/2,dim/2:dim-300)
    oplot,obstructed_mtf(dim/2,dim/2:dim-300), COLOR=999


    </i>


    Hier das Testbild gefaltet mit der PSF, allerdings auf eine Bildhelligkeit von 0-255
    skaliert.




    Hier das Testbild gefaltet mit der PSF, allerdings auf die Bildhelligkeit
    skaliert, die dem Maximum der PSF entspricht. Das es dunkler werden muss is' ja wohl
    klar, wenn weniger Oeffnung zur Verfuegung steht, geht weniger Licht (=Energie) ins
    Telekop hinein und das muss sich dann ja in der Bildhelligkeit auswirken:



    Ja nimmt man jetzt das aequivalente Bild von oben und vergleicht direkt, sieht man,
    dass sich in den Kontrasten etwas getan hat.
    Um mal nachzugucken, was die absolute Bildintensitaet jetzt so treibt, greifen wir
    eine Linie Links unten durch den Zebrastreifen heraus und plotten sie zusammen mit der
    Linie aus dem entsprechenden obigen Bild:



    Hier unser Spezialtestbild bei voll aufgedrehter Helligkeit (also NICHT wie in Natura
    im Vergleich zu oben):



    Und hier das selbe Bild auf die korrekte Bildhelligkeit skaliert, so wie's dem
    Lichtverlust durch die Obstruktion entspricht:



    So.
    Nun habe ich mir ja zugegebermassen viel Arbeit gemacht.


    Jetzt schlage ich dir doch mal Folgendes vor, Tom:


    1) Vollziehe erst mal den theoretischen Weg der Entstehung der Bilder nach. Das Know
    How dazu solltest Du haben und dann muessen wir uns erst mal darauf einigen, dass der
    passt.


    2) Ihr habt ja IDL im Buero, also schnapp dir den Code und fange mal an, damit laut
    nachzuddenken.
    Nimm' dir soviel Zeit, wie Du brauchst.
    Lass' dich nicht von irgendeinem Erwartungsdruck aus den Foren hetzen.
    Denn dann muessen wir uns erst mal darauf einigen, ist die Physik korrekt in
    das Programm umgesetzt worden?
    Falls nicht muessen wir nachbessern.


    3) Dann und auch nur dann, fangen wir mal an die Ergebnisse zu interpretieren ...


    Ich denke das ist ganz in deinem Sinne einer sachlichen Diskussion.
    Der Ball ist bei dir.


    Gruss,
    Mario



    Hier noch mal der gesamte Code fuer alle die's gerne mal selber durchhacken wollen.
    Eine Anmerkung noch:
    Damit es laeuft muss das Testbild heruntergeladen werden und der Pfad hier:
    READ_JPEG, '~/images/monitor_test_pattern.jpg'
    entsprechend eurem Verzeichnis, in dem sich das Bild bei euch befindet angepasst
    werden.
    =================================================================================================
    #################################################################################################



    ;=========================================================================
    ;subroutine for creating a test image


    function create_test_image


    a=findgen(300)


    test_image = fltarr(600,300)


    FOR i = 0,59 DO BEGIN
    b=(sin(a/100.0*!PI * i) + 1) * 127
    FOR j = 0,9 DO BEGIN
    test_image(i*10+j,*) = b
    ENDFOR
    ENDFOR


    return,test_image
    end
    ;==============================================================================


    pro contrast


    DEVICE,RETAIN=2


    dim = 1000
    aperture = 100
    display = 50



    lens = COMPLEXARR(dim,dim)


    ;insert the aperture
    scaling = findgen(dim) - dim/2
    FOR x = 0, dim-1 DO BEGIN
    FOR y = 0, dim-1 DO BEGIN
    r = SQRT( scaling(x)^2+ scaling(y)^2 )
    IF r GT aperture THEN lens(x,y) = COMPLEX(0.0, 0.0) ELSE lens(x,y) = COMPLEX(1.0, 0.0)
    ENDFOR
    ENDFOR


    ;normalize on the incoming light
    incoming = TOTAL(FLOAT(lens))
    lens = lens / incoming


    window,1,TITLE='Die Oeffnungsfunktion unserers Teleskops (Realteil...)'
    shade_surf,lens(dim/2-aperture:dim/2+aperture,dim/2-aperture:dim/2+aperture)
    ;;stop


    ;calculate the e-field
    e_field = SHIFT(FFT(lens,1),dim/2,dim/2)


    window,2,TITLE='Elektrische Feldverteilung in der Fokalebene unobstruiert'
    shade_surf,ABS(e_field(dim/2-aperture:dim/2+aperture,dim/2-aperture:dim/2+aperture))
    ;stop


    psf = (ABS(e_field))^2
    window,3,TITLE='PSF der unobstruierten Oeffnung'
    shade_surf,psf(dim/2-aperture:dim/2+aperture,dim/2-aperture:dim/2+aperture)
    ;stop



    mtf = ABS(SHIFT(FFT(psf,1),dim/2,dim/2))
    window,4,TITLE='MTF der unobstruierten Oeffnung'
    shade_surf,mtf
    ;stop


    ;remember the unobstructed psf for later
    unobstructed_mtf = mtf


    ;now we convolve a test image with the PSF


    ;for this we use only the central part of the PSF for speed reasons
    cpsf = psf(dim/2-30:dim/2+30,dim/2-30:dim/2+30)

    READ_JPEG, '~/images/monitor_test_pattern.jpg', test_image
    test_image = FLOAT(test_image)

    window,5,TITLE = 'original Testbild 1'
    tv,test_image
    ;stop


    resulting_image = CONVOL(test_image, cpsf,/EDGE_WRAP)


    window,6,TITLE = 'test image convolved with unobstructed PSF, scaled to max brightness'
    tvscl, resulting_image
    ;stop


    ;now we preserve the amplitude compared to the original image
    resulting_image = BYTSCL(resulting_image) * MAX(psf)

    window,7,TITLE = 'test image convolved with unobstructed PSF, scaled to its PSF'
    tv,resulting_image
    ;stop


    line_unobstructed = resulting_image(*,75)


    ;second example
    test_image = create_test_image()

    window,8,TITLE = 'original Testbild 2'
    tv,test_image
    ;stop


    resulting_image = CONVOL(test_image, cpsf,/EDGE_WRAP)


    window,9,TITLE = 'test image convolved with unobstructed PSF, scaled to max brightness'
    tvscl, resulting_image
    ;stop

    ;now we preserve the amplitude compared to the original image
    resulting_image = BYTSCL(resulting_image) * MAX(psf)

    window,10,TITLE = 'test image convolved with unobstructed PSF, scaled to its PSF'
    tv,resulting_image
    ;stop

    ;=========================================================================================
    ;again with obstruction


    obstruction = 60


    lens = COMPLEXARR(dim,dim)


    ;insert the aperture and the obstruction


    scaling = findgen(dim) - dim/2
    FOR x = 0, dim-1 DO BEGIN
    FOR y = 0, dim-1 DO BEGIN
    r = SQRT( scaling(x)^2+ scaling(y)^2 )
    IF r GT aperture THEN lens(x,y) = COMPLEX(0.0, 0.0) ELSE lens(x,y) = COMPLEX(1.0, 0.0)
    IF r LE obstruction THEN lens(x,y) = COMPLEX(0.0, 0.0)
    ENDFOR
    ENDFOR


    ;no normalization this time !
    ;Because: light intensity is preserved


    lens = lens / incoming


    window,11,TITLE='Transmissionsfunktion des obstruierten Syetems'
    shade_surf,lens(dim/2-aperture:dim/2+aperture,dim/2-aperture:dim/2+aperture)
    ;;stop


    ;calculate the psf
    e_field = SHIFT(FFT(lens,1),dim/2,dim/2)


    window,12,TITLE='Elektrische Feldverteilung in der Fokalebene unobstruiert'
    shade_surf,ABS(e_field(dim/2-aperture:dim/2+aperture,dim/2-aperture:dim/2+aperture))
    ;;stop


    psf = (ABS(e_field))^2
    window,13,TITLE='PSF des unobstruierten Teleskops'
    shade_surf,psf(dim/2-aperture:dim/2+aperture,dim/2-aperture:dim/2+aperture)
    ;;stop



    mtf = ABS(SHIFT(FFT(psf,1),dim/2,dim/2))
    window,14,TITLE='MTF des obstruierten Teleskops'
    shade_surf,mtf
    ;;stop


    obstructed_mtf = mtf


    window,15,TITLE='Vergleich beider MTFs, obstruiert (rot) und unobstruiert'
    plot,unobstructed_mtf(dim/2,dim/2:dim-300)
    oplot,obstructed_mtf(dim/2,dim/2:dim-300), COLOR=999
    ;;stop


    ;for this we use only the central part of the PSF for speed reasons
    cpsf = psf(dim/2-30:dim/2+30,dim/2-30:dim/2+30)

    READ_JPEG, '~/images/monitor_test_pattern.jpg', test_image
    test_image = FLOAT(test_image)
    resulting_image = CONVOL(test_image, cpsf,/EDGE_WRAP)


    window,16,TITLE = 'test image convolved with obstructed PSF, scaled to max brightness'
    tvscl, resulting_image
    ;;stop


    ;now we preserve the amplitude compared to the original image
    resulting_image = BYTSCL(resulting_image) * MAX(psf)


    window,17,TITLE = 'test image convolved with obstructed PSF, scaled to its PSF'
    tv,resulting_image
    ;;stop


    ;second example
    test_image = create_test_image()
    resulting_image = CONVOL(test_image, cpsf,/EDGE_WRAP)


    window,18,TITLE = 'test image convolved with obstructed PSF, scaled to max brightness'
    tvscl, resulting_image
    ;;stop


    ;now we preserve the amplitude compared to the original image
    resulting_image = BYTSCL(resulting_image) * MAX(psf)

    window,19,TITLE = 'test image convolved with obstructed PSF, scaled to its PSF'
    tv,resulting_image
    ;;stop



    line_obstructed = resulting_image(*,75)


    window,20,TITLE = 'Kleiner Profilvergleich aus dem Zebrastreifen links unten aus Testbild 1'

    plot, line_unobstructed(30:75)
    oplot, line_unobstructed(30:75), color=999


    end

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">2) Der der's geschrieben hat, hatte offensichtlich genau das im Sinn, was der Kurt
    damit vorhat. Er will aus diesem Vergleich quantitative Ergebnisse herausmelken.
    Bleibt zu hoffen, dass das Programm diese auch ausspuckt und nicht nur fuer eher
    qualitative Veranschaulichungen gedacht war.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Mario,


    erst mal zu obigem. Es geht mir diesmal nicht um spezielle quantitative Aussagen, sondern um einen Test was sagt Aberrator zur relativen Kontrastanhebung durch Obstruktion bei höheren Ortsfrequenzen und was zum „Glaubenssatz 3.“ Übrigens ist die obere Bildhälfte tatsächlich im Mittel dunkler als die Vorlage. Schau Dir das mal aus1- 2 m Entfernung an. Ob genau 36% weniger hell wie gemäß 60% lin. Obstruktion zu erwarten ist, das kann ohnehin kein Bildschirm richtig darstellen.


    Ich bin durch die Einleitung in Deinem Posting ziemlich verunsichert. Deshalb die ganz konkrete Frage: Hältst Du es für richtig, dass ich erst dann Hilfsmittel wie Aberrator anwenden sollte wenn ich die Theorie vollständig verstanden habe? Das Programm ist in der derzeitigen Version von kompetenten Leuten getestet worden. Gravierende Fehler sind nicht bekannt. Ohne diese Information und eigene Tests in Verbindung mit Messergebnissen wäre ich nicht so verwegen gewesen. Dann schau bitte mal, ob die Ergebnisse aus meinen jüngsten Praxisversuchen theoriekonform sind. Ich finde jedenfalls keinen Widerspruch zur „Aberrator“- Simulation.


    Den Hauptteil Deiner Sendung hab ich natürlich noch nicht so schnell verarbeiten können. Auf jeden Fall vielen Dank für Deine Mühe.


    Gruß Kurt

  • Hallo Mario,


    wieder eine gelungene und berechtigte (!) Darstellung deinerseits.


    Die Problematik, die du ansprichst und die bei Kurts letztem Posting deutlich wird, ist die Gefahr, die bei der Nachbearbeitung von theoretischen Darstellungen liegt. Wenn man Helligkeit und Kontrast "aus Vergleichszwecken" anpasst, so bringt man Filter an, die das Erscheinungsbild verändern und eine kritische Interpretation nicht mehr zulassen.


    Eine Sache fiel mir noch auf, die eine solche Nachbesserei auf realistische Art und Weise erschweren bzw. unmöglichen machen würde: Das Rauschen. Benutzt man in den Studien statt des Signals das Signal/Rausch Verhältnis, so stellt man sehr leicht fest, dass viele Vergleiche, die Kurt anbrachte, so nicht haltbar sind.


    Wichtig ist auch zu wissen, dass beim Wechsel vom Zeit in den Frequenzraum, wie Mario richtig bemerkt, nicht nur die Phaseninformation verlorengeht, sondern, dass der exakte "Rückweg" in Realität nicht mehr möglich ist. Das Rauschen zerstört die Eindeutigkeit - aber, und hier lag einige Jahre mein Betätigungsfeld [:)] - man kann die Ursprungsfunktion schätzen. Als Ergebnis bekommt man dann ein fehlerbehaftetes (muss so sein) Urbild. Für diese 2-dimensionale Problematik gibt es eine Reihe von Schätzern - ganz interessant sind Wavelets als Alternative zu Fourier. Die Rekonstruktion wird aber - unabhängig von der Methode - immer Fehler aufweisen, die mit dem Rauschen der Bildfunktion korreliert sind. Und ob im geschätzten Urbild Obstruktionsdifferenzen 20%..30% "sicher" festzustellen sind, wage ich zu bezweifeln.



    Michael

  • Hallo Michael,
    Dein Zitat:
    <font color="orange">"Die Problematik, die du ansprichst und die bei Kurts letztem Posting deutlich wird, ist die Gefahr, die bei der Nachbearbeitung von theoretischen Darstellungen liegt. Wenn man Helligkeit und Kontrast "aus Vergleichszwecken" anpasst, so bringt man Filter an, die das Erscheinungsbild verändern und eine kritische Interpretation nicht mehr zulassen....


    Und ob im geschätzten Urbild Obstruktionsdifferenzen 20%..30% "sicher" festzustellen sind, wage ich zu bezweifeln."</font id="orange">


    Aber das ist doch bei meiner Simulation deutlich herausgekommen, wenn man Bild 2. betrachtet. Im Verlauf der Diskussion hab ich das unmissverständlich erklärt und zwar noch bevor Marios Werk und Dein Kommentar lesbar war. Siehe http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=4123


    „<font color="orange">Ich denke, das "Aberrator"- Rechenbeispiel zeigt, dass man 20% Obstruktion praktisch nicht mehr wahrnehmen kann, weder als Kontrastanhebung in der Nähe der Auflösungsgrenze noch als Kontrastminderung im mittleren Auflösungsbereich (hohe, bzw. mittlere Ortsfrequenzen). Spätestesn bei 15% Obstruktion, bei "planetenoptimierten" Newtons problemlos realisierbar, wird die Diskussion um Obstruktion zur hemmungslosen Haarspalterei“. </font id="orange">


    Kurz gesagt, „Aberrator“ ist nach meiner Erfahrung ein Mittel mit dem man eine Vorstellung von der Wirkung der Obstruktion gewinnen kann. Es zeigt dagegen sehr deutlich den Gewinn bei nur mäßig vergrößerter Öffnung. Bei den Simulationen wurden keine individuellen fototechnischen Anpassungen der Bildteile vorgenommen. Ebenso wenig bei den Bildern mit dem Modell- Teleskop. Beides finde ich bei meinen Modellversuchen qualitativ bestätigt.
    siehe http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=4140
    Die Simulation als auch die Modellversuche kann jeder Interessierte leicht nachvollziehen und verstärkt hoffentlich die Neigung, hochanspruchsvolle physikalischen Ausführungen wie die von Mario überhaupt zu lesen.


    Ich werde langsam sauer, wenn Physiker wie Du im Bewusstsein besserer theoretische Kenntnisse dazu neigen die Versuchsergebnisse von Laien einfach zu ignorieren oder nur flüchtig zur Kenntnis nehmen.[V][xx(]
    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    ich möchte deine Versuchsergebniss nicht ignorieren - ganz im Gegenteil, ich finde es sogar sehr gut, wie akribisch du hier versuchst, mit deinen Experimenten die Hypothesen zu prüfen.


    Aber bitte, bzgl. der visuellen Interpretation besteht immer ein gewisser Spielraum. Wenn der eine sagt: "Ganz klar, das ist besser zu sehen..." , zweifelt ein anderer. Und diese Meinungsdifferenz muss bei diesen Betrachtungen man schlichtweg akzeptieren.


    Schöne Grüsse aus Berlin,
    Michael

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aber bitte, bzgl. der visuellen Interpretation besteht immer ein gewisser Spielraum. Wenn der eine sagt: "Ganz klar, das ist besser zu sehen..." , zweifelt ein anderer. Und diese Meinungsdifferenz muss bei diesen Betrachtungen man schlichtweg akzeptieren.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Michael,
    da bin ich ganz Deiner Meinung. Deshalb versuche ich ja meine Versuche so zu präsentieren, dass sie von Interessierten praktisch nachgestellt und damit life beurteilt werden können. Ich möchte meine eigenen Interpretationen keinesfalls als "Evangelium" verstanden wissen, das allein schon wegen der eigenen Irrtumswahrscheinlichkeit bei der Versuchsdurchführung.
    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,
    nur ganz kurz in der Pause hier:


    Ich nehme wie der Michael deine Messungen sogar <b>sehr</b> ernst und habe mich noch
    gestern Nacht damit eingehend beschäftigt.
    Das Thema interessiert mich schließlich und ich bin selber neugierig wie Theorie
    und Praxis zusammenpassen.
    Allerdings: Da die Sachen nicht so ganz so einfach (weder zu berechnen, noch zu messen und
    schon gar nicht dann auszuwerten) sind, gehe ich mit den Ergebnissen erst mal in Klausur
    und schaue mir das in Ruhe mal an.
    Ich werde mir auch überlegen, ob Ich nicht dein Experiment vielleicht wiederholen sollte, mit einigen
    Modifikationen, die mir inzwischen so eingefallen sind.
    Danach werde ich eingehend Stellung beziehen.
    Was ich an diesem Punkt auf jeden Fall vermeiden will, ist einen Schnellschuß abzulassen,
    denn das geht ganz fix und dann zieht man die falschen Schlußfolgerungen.


    Ich gebe dir ein Beispiel eines solchen Schnellschusses, damit Du verstehst, was ich damit
    meine und wie schnell man da pauschalisiert:


    Dein Bild von Abberator:



    Eine der Folgerungen war ja, daß z.B. Zone 3 und auch Zone 2 einen deutlich sichtbar besseren
    Kontrast zeigt.
    Sieht man ja ganz klar.


    Nun habe ich mir schon diese Bilder sehr genau angeschaut und eines viel mir auch sofort auf:
    Die dunklen Linien am Rand werden ja deutlich mehr Kontrast verstärkt, als in der Mitte.
    Der Effekt heißt "Edge Ringing" un tritt immer auf, wenn man mit Fourierfiltern mit "scharfen"
    Kanten herumfiltert, wie's z.B. bei einem mathematischen Modell der Obstruktion der Fall ist.
    Ich markiere für dich mal den Effekt:



    Ich nehme an, markiert fällt's dir auch auf.
    Besonders bei Feld zwei sieht man, daß es fast die
    einzige Quelle eines zusätzlichen Kontrasts ist.
    Hat man das mal erkannt, dann sieht man auch sehr schnell, daß man sich zur visuellen Entscheidung
    von "trennbar oder nicht?" nicht unmaßgeblich auf genau dieses Artefakt konzentriert hat.
    In meinen Rechnungen (Testbild 1) tritt es übrigens auch auf, im Testbild zwei (sanfte Kanten)
    gar nicht (deshalb war es übrigens so konstruiert).


    Nun ist allerdings eine deiner Folgerungen nach deinen praktischen Messungen:


    Zitat Kurt:
    &gt; Das was man mit "Aberrator" simulieren kann zeigt sich qualitativ auch
    &gt; in der Praxis, so lange andere Einflüsse die o. a. geringen Unterschiede
    &gt; nicht verwischen.


    Na ja, dann schauen wir uns mal die Meßergebnisse an:



    Ich habe mir die Bilder nicht nur als Bilder, sondern auch abgespeichert und dann
    als Schnittprofile angeschaut (in solchen Sachen traue ich meinen Auge nie).
    Der Effekt des "Edge Ringings" ist bei deinen praktischen Messungen nicht mal ansatzweise
    vorhanden.
    Auch der (übrigens sehr interessante) Kontrastverlauf zwischen deiner Messerie und den
    Abberatorergebnissen ist nicht in allen Belangen gleich. In der Abberatorrechnung nimmt der
    Kontrast bei den Strichgruppen nach innen hin ab, bei deiner Messung eher zu.


    Damit will ich weder sagen, Abberator ist falsch, noch deine Messungen sind falsch
    sondern erst mal nur, daß ich z.B. diese Aussage:


    Zitat Kurt:
    &gt; Das was man mit "Aberrator" simulieren kann zeigt sich qualitativ auch
    &gt; in der Praxis, so lange andere Einflüsse die o. a. geringen Unterschiede
    &gt; nicht verwischen.


    sicher nicht vorbehaltlos unterschreiben würde.
    Ich glaube Du verstehst jetzt, was ich meine wenn
    ich dir sage, solche Sachen sind gar nicht so einfach auszuwerten.
    Und das meinte der Michael mit "Aber bitte, bzgl. der visuellen Interpretation besteht immer ein gewisser Spielraum. Wenn der eine sagt: "Ganz klar, das ist besser zu sehen..." ".
    Aber wie gesagt, ich bin dran und brüte.
    Wir werden die Nuß schon knacken ...
    Gruß,
    Mario



    PS:
    Deine Antwort zum Michael kam nach dem ich schon getippt habe, also sie meinen Inhalt hier
    entsprechend relativiert ... [;)]

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich nehme wie der Michael deine Messungen sogar sehr ernst und habe mich noch
    gestern Nacht damit eingehend beschäftigt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Mario,
    in diesem Falle sag statt Messung lieber Experiment zum Nachweis des Obstruktionseffektes mittels Simulation und Modellteleskop. Nachtschicht mir zu liebe war aber nichz nötig.[:D].


    Die von Dir gekennzeichneten Artefakte sind mir ebenfalls aufgefallen. Die grünen Fotos sollen im weswentlichen zeigen, ob man überhaupt mit geringem Aufwand etwas dokumentieren kann. Ich werde spaßeshalber mal den Modellversuch mit dem selben Modellteleskop aber 60% Obstruktion und verschiedenen Belichtungszeiten nachstellen. Der Grad der Übereinstimmung zwischen Simulation und Modellversuch ist zweifellos diskussionswürdig. Dazu kannst Du selbstverständlich meine Dokumente fachgerecht zerpflücken.


    Bis bald
    Gruß Kurt

  • Kurt:


    &gt; Das Programm ist in der derzeitigen Version von kompetenten Leuten
    &gt; getestet worden. Gravierende Fehler sind nicht bekannt.


    es gibt genau so kompetente leute die die ergebnisse von 'Abberator' mehr als in zweifel ziehen!


    Mario:


    glueckwunsch zu diesem wahrscheinlich laengsten posting von astrotreff! fast eine diplom-arbeit. ich werde mir das bei gelegenheit einmal zu gemuete fuehren.


    danke.


    stefan

  • Hi Mario,


    auch wenn Du in der Sache recht haben magst, aber für die Eingangssätze Deines Threads gilt: Der Ton macht die Musik. Bei aller Liebe, Kurt hat das nicht verdient ! Man kann sich seinen Akademiker schon sehr weit raushängen lassen !


    Sven_III

  • Hallo an alle,


    in diesem Punkt muß ich Sven_III recht geben. Dieses Forum ist in meinen Augen dazu da, um Fragen und Anregungen stellen zu dürfen. Und soweit ich daß jetzt beurteilen kann (es ist schon spät) hat Kurt doch die ersten Bilder vom Praxistest geliefert.


    Stoffie

  • Ich ergreife dann mal Partei für Mario_II, der imo durchaus nicht bösartig war. Auf Kurt hat er zwar angespielt, imo aber ohne verletztend zu sein, das sollte man schon abkönnen — und da Mario offensichtlich auch wirklich was drauf hat, sollte er bloß nicht auf die Idee kommen, sein Licht zu sehr unter den Scheffel zu stellen.

  • Hallo Mario,


    jetzt hatte ich so gehofft wenigstens hier eine sachliche Diskussion zu haben und dann das Wort zum SOnnatg


    :)


    Also gebe ich jetzt dazu auch meinen Senf ab:


    Auch wenn ich selbst an manchen Ergebnissen des ARberrator zweifeln muss (vorallem der neueren Version), so


    kann ich doch nur sagen, dass Kurt mir bei manchem Klemmer in meinem Schädel sehr weitergeholfen hat. Und:


    Ob man mangelhafte Aberrator-Ergebnisse diskutiert oder magelhafte IDL-Ergebnisse ist doch letztlich gleich


    fruchtbar...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Das wichtigste, um das falsche Auftauchen von Optikpaepsten zu verhindern sind
    kritische Geister wie z.B. der Tom Licha, die auch mal den Mumm haben klipp und klar
    zu sagen: "Ist mir egal welchen Ruf der geniesst, ich kann seine Argumente nicht
    nachvollziehen."
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Entschuldigung: Ich hatte nie behauptet deine Argumente nicht nachvollziehen zu können, ich habe lediglich


    behauptet, dass deine Resultate falsch sind.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Nach diesem Posting reden wir dann hoffentlich auf Augenhoehe, weil so hoch ist das
    alles gar nicht.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Es ist höher Mario, viel höher.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Man kriegt jetzt hoffentlich eine Idee, warum man das mit IDL macht und nicht in
    C.


    ;for this we use only the central part of the PSF for speed reasons
    cpsf = psf(dim/2-30:dim/2+30,dim/2-30:dim/2+30)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nun, meine C-Software war ein Abfallprodukt eines Fourier-Verifikationsprogrammes das ich für die ESO


    geschrieben habe. Normalerweise arbeite ich ja gerade an der Datenreduktionspipeline für das ESO VLTi in


    CHile (im speziellen AMBER), aber es musste die Denormaliesierung der UV-Plane Berechnungen überprüft


    werden, also das vorausberechnen welche Frequenzen vom Interferometer erfasst werden. Und das als


    Überlagerung zum "Bild" des Objektes.


    Ich hoffe du siehst uns nach, dass wir uns weder die lahme Performance von IDL noch solche von dir gemachten


    Vereinfachen zur Geschwindigkeitssteigerung leisten können. Nun, da die SOftware eh FITS-Files lesen musste,


    konnte ich auch gleich die Obstruktion und SPinnenbeine simulieren. Aber nicht in 8 bit wie hier (also 256


    Werte, Quantisierungsrauschen!) sondern in double. Macht am Ende schon nen Unterschied.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ende des Moralischen [;)], Anfang des Sachteils.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Eben!


    Also, das Ergebnis meiner Analyse vorneweg, auch wenn ich noch keine Zeit hatte, den IDL-COde selbst laufen


    zu lassen. Aber ich denke die theoretische ANalyse meinerseits sollte reichen:


    Ich stimme dem prinzpiellen, physikalischen Weg zu, werde aber ein einigen Stellen ernste bedenken äussern.


    Was die IDL-Simulation angeht:


    Du hast keine zwei Teleskope mit 100 Pixel, einmal obstruiert, einmal unobstruiert simuliert, sondern zwei


    unendlich grosse unobstruierte Teleskope (OK, nur 1000 Pixel), eins mit Impulsantwort auf einen Vollmond,


    das andere mit Impulsantwort auf einen Vollmond mit Riesenloch darin. Mit anderen Worten: Die Ergebnisse


    sind unbrauchbar.


    Dass sich dein "unobstruierter" Fall wenigstens qualitativ an die Realität anlehnt hast du dem puren Zufall


    einiger netter Symmetrieeigenschaften der Fouriertransformation zu verdanken.



    Nun die einzelnen Punkte:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Da Tom und ich uns mit Problemen der Beugung auseinandersetzen wollen, gehen wir es
    mit Hilfe der Wellenoptik, speiziell der Fresnelschen Beugungstheorie an.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nun eigentlich bin ich mehr an der Wirklichkeit interessiert. Aber später versuchst ja doch den Weg der


    Fourieroptik...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">


    Glueck haben wir dabei, dass die Peripherie immer kleinere Beitraege liefert und
    wir somit unsere "Fourierspielwiese" nur genuegend gross machen muessen.
    Also entscheiden wir und mal fuer eine Teleskopoeffnung von einem Radius von
    100 Punkten, eingebettet in eine zehnmal groessere Ebene:


    <i>
    dim = 1000
    aperture = 100
    display = 50
    </i>


    Jetzt definieren wir uns unsere Oeffnung. Eine runde Oeffnung,
    durch die innerhalb der Oeffnung alles durchkommen soll, ausserhalb
    gar nichts:


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich fürchte das deutet auf ein Missverständnis hin. Du wolltest ein Teleskop mit 100 Pixeln machen, das


    hätte dann ja im lotrechten Idealfall eine maximale Frequenz von 50 (Nyquist), auf die die Fourierebene


    vorbereitet sein muss. Im 2-D-Falle wäre es sogar 2.8, wenn man auf der sicheren Seite sein will. Aber da du


    hier ja deinen Mond und nicht das Teleskop modelierst, hast du damit der Mond wenigstens einigermassen wie


    ein Punkt reagiert die möglichen Fouriereben einfach vergrössert... Nur so ne Vermutung ;) Jene 1000 Pixel


    sind in deinem IDL-Programm dann übrigens als Öffnung zu interpretieren (nun ja, so einigermassen)


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Man beachte, dass diese Transmissionsfunktion eine <b>komplexe</b> Funktion ist,
    d.h. sie hat eine Amplitude, in der man die Transmissionseigenschaften
    unterbringen kann (Obstruktion, Spinne, Apodisationsfilter) und eine Phase.
    Die Phase lassen wir zunaechst mal ausser Acht, nur am Rande sei erwaehnt,
    dass z.B. Linsenfehler ja zu einer ortsabhaengigen Phasenaenderung auf der
    Linse fuehren. Diese fuehren zu einer lokalen Phasenaenderung und genau die
    koennte man so in die Transmissionsfunktion ganz einfach einbauen und so die
    Auswirkung dieser "Abberationen" berechenen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nun ja. Wenn du alle Phasen einfach auf Null setzt, dann bedeutet das ja 100% Koherenz. Das dumme ist nur,


    dass genau für diesen Fall dein vorgeschlagener theoretischer Rechenweg sehr falsch ist. Faktor 2, sagt man.


    Ich habs nicht geprüft. Der Rechenweg wäre "brauchbar" für inkoherentes Licht. Aber die Realität am Himmel


    ist das dann auch nicht immer.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Man beachte: An dieser Stelle ist diese Funktion keine komplexe Zahl mehr,
    d.h. die Phaseninformation in unwiederbringlich verloren.
    Das ist der physikalische Grund, warum man den Einfluss der Oeffnung nicht aus
    Bildern "herausrechenen" kann, nicht mit Lucy-Richardson oder sonstwas. Wie der
    Michale Koenig sicher besser erklaeren kann (der ist ja da der crack), das
    quadrieren an dieser Stelle ist keine Ein-Eindeutige Zuordnung und somit nicht
    umkehrbar.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wenn man Fourier nicht versteht, dann muss man das sagen. Die Realität ist, dass optische Interferometrie


    genauso die Phase verliert (Radioastronomie behält sie!). Und trotzdem kann man zurückrechnen. Und zwar weil


    die PSF (näherungsweise) bekannt ist. Diese wird dann mit Methoden der Fehlerminimierungsrechnung und dem


    Wissen über das beobachtete Objekt (Doppelstern, unaufgelöster Stern, usw.) und schwupps, schon gehts. Nach


    der Informationstheorie der optischen Auflösung kein Problem. In der Praxis sind aber sehr gute


    Signal-Rausch-Verhältnisse von nöten.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Wir schauen uns die PSF unserer Oeffnung einfach mal an:


    ;insert the aperture
    scaling = findgen(dim) - dim/2
    FOR x = 0, dim-1 DO BEGIN
    FOR y = 0, dim-1 DO BEGIN
    r = SQRT( scaling(x)^2+ scaling(y)^2 )
    IF r GT aperture THEN lens(x,y) = COMPLEX(0.0, 0.0) ELSE lens(x,y) = COMPLEX(1.0, 0.0)
    ENDFOR
    ENDFOR


    ;normalize on the incoming light
    incoming = TOTAL(FLOAT(lens))
    lens = lens / incoming


    window,1,TITLE='Die Oeffnungsfunktion unserers Teleskops (Realteil...)'
    shade_surf,lens(dim/2-aperture:dim/2+aperture,dim/2-aperture:dim/2+aperture)
    ;;stop


    ;calculate the e-field
    e_field = SHIFT(FFT(lens,1),dim/2,dim/2)


    window,2,TITLE='Elektrische Feldverteilung in der Fokalebene unobstruiert'
    shade_surf,ABS(e_field(dim/2-aperture:dim/2+aperture,dim/2-aperture:dim/2+aperture))
    ;stop


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    1. Wieso PSF? Das heisst Point-SPread-Function. Wo ist dein "Point" als Eingabe? Die Eingabe ist in deinem


    IDL-Programm das was du "Öffnung" nennst und das ist kein Punkt, sondern ne fette Scheibe.


    2. Die berechnete PSF ist kompletter Nonsens. Speziell die "mit Obstruktion" ist völlig daneben, weil es


    keine Obstruktion im Teleskop gab.


    Warum?


    Also, nochmal zum Mitdenken:


    Es gäbe da diesen punktförmigen Stern. Ganz weit draussen. Der schickt jetzt nicht etwa ein Bild zu uns, nein, dass muss uns der Spiegel erst machen. Was er schickt ist die sogenannte Wellenfront und zwar kugelförmig. Da der Durchmesser der Kugel so ungefähr Millarden von Kilometern ist (oder was weiss ich, jwd halt) ist diese Kugel gemessen an unserem kleinen Teleskop praktisch plan.


    Nun trifft diese Welle auf unser Teleskop. DIe Informationen in dieser Welle entsrpechen Marios e_feld, aber es muss natürlich die Fouriertransformation eines "Punktes" sein, nämlich des Sternes. Mario schickt aber die "Teleskopöffnung" auf die Wellenreise. Seltsame Vorstellung und kaum zu deuten.


    UNOBSTRUIERT


    Nun kommt die Welle also auf die Frontlinse. In die Optik kommt aber nur der innere Teil, also ein Kreis mit dem Durchmesser der Linse. Da aus der Sicht der Linse aber die feinen Details ganz aussen in der Welle "kodiert" sind (hohe Frequenzen im Fourierraum sind aussen, tiefe Frequenzen sind innen, bei der optsichen Achse, bildlich gesprochen), wird die Linse diese Abschneiden. SIe stehen fürs Bild nicht mehr zur Verfügung. In einem normalen Teleskop mit Okular ist dies der Grund, warum ein Teleskop eine "begrenzte und vom Durchmesser der Linse" abhängige Auflösung hat. (Sonderverfahren bleiben hier aussen vor, das ist eine andere Baustelle, Diffraktion KANN ausgehebelt werden!).


    Genau das nennen wir einen Fourier-Tiefpass, nur die groben Details kommen durch. Dieser Teil, also der erste Schritt zur Fourieroptik kommt in Marios IDL-Programm überhaupt nicht vor!


    OBSTRUIERT


    Nun würde die Welle aber auch noch auf eine zentrale Obstruktion prallen. Also wird ihr ein Teil der "groben Details" herausgeschnitten. Dies nennt man "Hochpass". Das Gesamtsignal ist jetzt etwas schwächer und es wurden ihm die "groben" Details herausgefiltert. Aber da die PSF deutlich schlanker wird, weil sie proportional mehr hohe ANteile hat (die braucht man nämlich für schlanke PSF, also steile Flanken nach dem Fourier-Additions-Theorem) ist der resultierende Kontrast (der ist relativ!) bei hohen Frquenzen betont. Und zwar besser als das theoretisch perfekte Teleskop. Suiter redet schön bildlich vom Höhenregler am Verstärker. Ist es HiFi? Nein! Aber mancher mags. Das Abschneiden der Bässe bei allen Teleskopen ist ja eh schon nicht HiFi.


    Auch dieser wichtigste, zweite Teil der Fourieroptik fehlt gänzlich in der IDL-Simulation.


    Ist das glaubhaft? Folgende Überlegung:


    Jetzt kommt der Spiegel ins Spiel (oder die Linse). Der Spiegel ist 100% ein optischer Fouriertransformator. Ein Phasenkontrastmikroskop setzt darauf auf. Es würde sonst nicht gehen. Der Spiegel also verwandelt die Wellenfront zurück ins Bild! Nun natürlich gefiltert. Aber immerhin. Dies ist der Grund, warum eine Kamera (Film oder CCD) im Primärfokus ein Bild aufnehmen kann!


    Das Auge hingegen sieht da nix! Warum?


    Weil das AUge ja wieder eine Linse hat und aus dem "echten" Bild wieder dieses imaginäre zaubert. Und das kann man nicht sehen (weil es die Fourierebene ist und nicht die Bildebene). Ein AUge will auch Wellenfronten, die es zu einem echten Bild machen kann. Und dabei natürlich auch gleich nochmal filtert.


    Immer noch nicht glaubhaft?


    DIES ist genau der Grund, warum der Fangspiegel nicht sichtbar ist! Würde die Obstruktion im "realen" bIld vorgenommen, so würden wir einen Fangspiegel sehen. Da die Obstruktion aber an einer Stelle ist, wo das Bild im Fourierraum als Wellenfront vorliegt, kann man sie nicht "direkt sehen", sonder nur ihre Filtereigenschaften beobachten.


    Ich weiss, dies ist sonderbar. Fourier ist nicht ganz leicht zu verstehen. Aber es ist wunderbar. Als ich dies seinerzeit kapiert habe und mir klargeworden ist, warum ich den Fangspiegel im Fokus nicht sehe, da war ich mächtig stolz.


    Noch was am Rande: Oft wird behauptet man hätte im defokusierten Sternentestbild den "zentrischen Fangspiegelschatten" gesehen. Dieselbe Erscheinung kann man auch im Refraktor beobachten! Der Fangspiegelschatten taucht erst weit sehr weit entfernten Fokus auf und ist dann nicht zentrisch (wenn man mit Offset kollimiert). Dieser andere Schatten ist eine durchs defokussieren hervorgerufene Phasenverschiebung. Die kann nach der "Fourierertransformation" dann zu Kontrastkippung führen, weil negative Werte aufgetreten sind.



    Nür für Marion:


    Natürlich ist die Linse bzw. der Spiegel der inverse Fouriertransformer. Ich schlage vor, ein Punktbild in die 1000x1000 zu generieren. Dieses Bild ins e_feld tranformieren. Dann im Fourierraum die Linsen als Kreis simulieren, also alle Frequnzen aussen auf Null setzen. Im obstruierten Falle noch den Zentralkreis auf Null setzen. Wenn's dann immer noch nicht zum Suiter passt iterieren wir nochmal.


    Dein Posting war ne harte Sache für mich. Menschlich unf fachlich. Ich bin dir sehr dankbar dafür. Und du bist deinem Motto und deinen Grundsätzen treu geblieben. Manche Sachen musste ich mir auch erst nochmal durchlesen. Wenn die Argumentation jetzt irgendwie immer noch nicht einleuchtet: Bitte weitermachen! Es lohnt sich...


    Ich werde dieses Posting jetzt nicht Korrektur lesen. Bitte um Verständnis.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Sven Richter</i>
    <br />Hi Mario,


    auch wenn Du in der Sache recht haben magst, aber für die Eingangssätze Deines Threads gilt: Der Ton macht die Musik. Bei aller Liebe, Kurt hat das nicht verdient ! Man kann sich seinen Akademiker schon sehr weit raushängen lassen !


    Sven_III

    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Sven,
    lass mal gut sein. Ich denke die letzten Postings von Mario, Michael und mir zeigen doch deutlich, dass wir hier um sachliche Diskussion und Kritik bemüht sind. Deshalb sollten wir uns nicht weiter mit den "Eingangssätzen" und Parteinahmen aufhalten.


    Gruß Kurt

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Kurt:


    &gt; Das Programm ist in der derzeitigen Version von kompetenten Leuten
    &gt; getestet worden. Gravierende Fehler sind nicht bekannt.


    es gibt genau so kompetente leute die die ergebnisse von 'Abberator' mehr als in zweifel ziehen!


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Stefan,
    eine solche pauschale Beurteilung "..die Ergebnisse von Aberrator mehr als in Zweifel ziehen.." das klingt für mich wenig fachkompetent.
    Mich würde schon brennend interessieren wo und was genau an "Aberrator" nicht funktioniert. Ich hab natürlich nicht alle denkbaren Verknüpfungen auf Funktionstüchtigkeit und Fehlergröße prüfen können. Für Programme und User gilt generell: Nobody is perfekt[:D].


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    ein Aberrator-Fragezeichen (du hast recht, es könnte die schuld des beutzers sein):


    Man sehe sich den "Slice" für ein f/12 Telescope an. Dies hat einen realtiv langestreckten Bereich mit relativ dünnem Durchmesser. Dies ist der Bereich des besten Fokus, der bei f/12 ja recht komod ausfällt.- Da tuts auch ein Rack&Pinion.


    Nun gehe man nach f/4. Statt mehrere Zehntel Millimiter ist der Bereich des besten Fokus nun nur noch etliche Hundertstel. Ein JMI DFX1 mit Motor kommt im Feintrieb (zusätzlich Untersetzung!) durchaus an seine Grenzen. Es geht noch, aber man darf nur noch Bruchteile von Sekunden drücken. So die Theorie, so die Praxis.


    Und was zeigt Aberrator? Praktisch unverändertes Slice! Auch ist die (lineare) Auflösung bei f/4 ja deutlich besser als bei f/12. Weil der Durchmesser der Airydisk absinkt. Was zeigt ABerrator's Slice? Keine Veränderung...


    Bin ich zu blöd? Fehlinterpretation? Wenn nicht, dann muss ich das Ergebnis doch "stark" anzweifeln...

  • hallo Mario
    könntest du den Link aus deinem ersten Beitrag verkürzen
    sagen wir so?


    LINK


    ich habe sonst nämlich ziemliche Probleme diese Textmonster zu lesen wenn sie sich nicht nur vertikal sondern auch horizontal über mehrere Seiten verteilen [;)]

  • Hallo
    Dieses Posting ist wirklich sehr interesant, leider sind die Formeln
    für mich nicht zu Verstehen.
    An Mario unt Tom:
    Währe es möglich eine sehr einfache PSF mit der Hand auszurechnen?
    Sagen wie mal man deckt einen Spiegel kommplet ab und macht nur 3 oder 4 winzig kleine Löcher in die Abdeckung.
    Wenn ich mich nicht irre, müsten doch bei 3Löchern 3 verschiedene, sich überlagernte Interferenzmuster herauskommen, bei 4 Löchern
    schon 6 sich überlagernte Interferenzmuster.
    Gruß Uwe

  • Erst mal paar persönlich Anmerkungen:


    Tom, zugegebermaßen war mein "moralischer" etwas hart.


    Ich war einfach sauer.


    Sauer auf den Thread auf A.de, wo jeder rumzitiert was das Zeug hält, aber keiner setzt sich hin und denkt es durch.
    Der Kurt ist dabei vermutlich tatsächlich zu Unrecht etwas hart wegekommen, ich schätze seine Art des
    praktischen Nachdenkens nämlich sehr.
    Kurt, falls ich dich zu hart angefaßt habe, hier noch mal ausdrücklich my apologies ...


    Aber zurück zur Sache:


    &gt; Ich hoffe du siehst uns nach, dass wir uns weder die lahme Performance von IDL noch solche von dir gemachten
    &gt; Vereinfachen zur Geschwindigkeitssteigerung leisten können. Nun, da die SOftware eh FITS-Files lesen musste,
    &gt; konnte ich auch gleich die Obstruktion und SPinnenbeine simulieren. Aber nicht in 8 bit wie hier (also 256
    &gt; Werte, Quantisierungsrauschen!) sondern in double. Macht am Ende schon nen Unterschied.


    Die Bemerkung, daß Ich IDL dazu nehme hat nix damit zu tun, daß IDL eine bessere Performance hat, sondern damit, daß man
    relativ komplexe Rechenoperationen mit wenig Code ausführen kann und die Daten mit Plots, 3D Darstellungen mit sehr wenigen
    Handgriffen anschaulich darstellen kann. Selbstverständlich sind alle Ergebnisse als 32Bit Fließkomazahlen und
    mit exakt einer zusätzlichen Linie zum Code auch als 64Bit Fließkomazahlen berechenbar, wenn man Lust hat.
    Es greifen also die grundsätzlichen Fehlerquellen der Numerik, aber sicher kein "Quantisierungsrauschen", oder sowas.


    Ich programmiere C (mit schlechtem Stil), etwas Fortran, IDL, Matlab und etwas Mathematika und meine Angewohnheit
    ist es, erst die Datenauswertung in einer Hochsprache zu verzapfen, weil man da viel besser versteht WAS man macht
    und wenn das dann mal paßt dann gehe ich, wenn ich's denn brauche, aus Performance Gründen zu z.B. C über.


    Tom, das hat was mit Übersichtlichkeit und Bequemlichkeit zu tun, nicht mit grundsätzlicher Brauchbarkeit, das kannst
    Du sicher nachvollziehen.
    Ich hätte dir den ganzen Mist auch in C tippen können, aber durch diesen C-Hack würdest Du nie durchsteigen, es
    sei denn ich würde da richtig Zeit reininvestieren.


    &gt; Du hast keine zwei Teleskope mit 100 Pixel, einmal obstruiert, einmal unobstruiert simuliert, sondern zwei
    &gt; unendlich grosse unobstruierte Teleskope (OK, nur 1000 Pixel), eins mit Impulsantwort auf einen Vollmond,
    &gt; das andere mit Impulsantwort auf einen Vollmond mit Riesenloch darin. Mit anderen Worten: Die Ergebnisse
    &gt; sind unbrauchbar.


    Da mußt Du aber noch mal Nachdenken Tom, denn ich denke da liegt jetzt meiner Meinung nach bei dir ein
    gravierender Denkfehler vor.


    Einig sind wir uns ja noch in folgender Sache:


    <b>Das resultierende Bild ist proportional zur Faltung (engl. convolution) des Originalbilds mit dem Betragsquadrat der
    Fouriertransformierten der Transmissionsfunktion.</b>


    Falls nicht, gib Laut und liefere dir ein paar Quellen, wo Du das nachlesen kannst (müßte ich jetzt aus dem Born
    oder dem Furtak einscannen).


    Ist das Originalbild eine Punktquelle (= eine Deltafunktion) ist das Faltungsintegral natüerlich auch schon erledigt,
    weil was übrig bleibt, ist natürlich der Integrand an der Stelle der Deltafunktion.
    Das ist in diesem Fall dann selbstverständlich das Betragsquadrat der Fouriertransformierten der Transmissionsfunktion
    an der Stelle der Punktquelle.
    Daher ist die PSF ganz einfach das Betragsquadrat der Fouriertransformierten der Transmissionsfunktion.


    Das liest sich in Prosafaorm natürlich jetzt etwas dicht, aber falls Du das nicht nachvollziehen kannst, sag Bescheid
    ich poste dir gerne ein paar Rechenschritte dazu (keine Ironie an dieser Stelle).


    Da offensichtlich hier bereits eine gravierende Differenz unserer Ansichten vorliegt, sollten wir erst mal das
    hier klären, denn dieser (aus meiner Sicht) Denkfehler setzt sich dann von hier ab in all deinen Folgerungen fort:


    &gt; Du wolltest ein Teleskop mit 100 Pixeln machen, das
    &gt; hätte dann ja im lotrechten Idealfall eine maximale Frequenz von 50 (Nyquist), auf die die Fourierebene
    &gt; vorbereitet sein muss. Im 2-D-Falle wäre es sogar 2.8, wenn man auf der sicheren Seite sein will. Aber da du
    &gt; hier ja deinen Mond und nicht das Teleskop modelierst, hast du damit der Mond wenigstens einigermassen wie
    &gt; ein Punkt reagiert die möglichen Fouriereben einfach vergrössert... Nur so ne Vermutung ;) Jene 1000 Pixel
    &gt; sind in deinem IDL-Programm dann übrigens als Öffnung zu interpretieren (nun ja, so einigermassen)


    Ich schaue mir die Transmissionsfunktion der Öffnung an, nicht den Mond oder ein großes Objekt (auch hier
    keine Ironie an dieser Stelle).
    Den Rechenschritt den Du vermißt ist die numerische Integration über eine Deltafunktion.
    Sowas werde ich sicher nicht numerisch lösen ...
    Die Transmissionsfunktion ist in diesem Fall die mathematische Beschreibung einer Lochblende.


    &gt; Nun ja. Wenn du alle Phasen einfach auf Null setzt, dann bedeutet das ja 100% Koherenz. Das dumme ist nur,
    &gt; dass genau für diesen Fall dein vorgeschlagener theoretischer Rechenweg sehr falsch ist.


    Das ist ein interessanter Punkt. Richtig, meine Überlegungen gelten für Licht mit einer Kohärenzlänge in
    der Größenordnung der Teleskopöffnung.
    Muß ich mal nachdenken, ob das was grundsätzliches ändert.


    &gt; Wieso PSF? Das heisst Point-SPread-Function. Wo ist dein "Point" als Eingabe? Die Eingabe ist in deinem
    &gt; IDL-Programm das was du "Öffnung" nennst und das ist kein Punkt, sondern ne fette Scheibe.


    Siehe oben, die Tasache, daß man einen Punkt anschaut (=Deltafunktion) steckt in der Tatsache, daß eine
    Integration flach fällt.
    Steckt also in meinen Überlegungen selbstverständlich drin.


    &gt; Nun kommt die Welle also auf die Frontlinse. In die Optik kommt aber nur der innere Teil, also ein Kreis mit dem
    &gt; Durchmesser der Linse. Da aus der Sicht der Linse aber die feinen Details ganz aussen in der Welle "kodiert"
    &gt; sind (hohe Frequenzen im Fourierraum sind aussen, tiefe Frequenzen sind innen, bei der optsichen Achse, bildlich
    &gt; gesprochen), wird die Linse diese Abschneiden. SIe stehen fürs Bild nicht mehr zur Verfügung. In einem normalen
    &gt; Teleskop mit Okular ist dies der Grund, warum ein Teleskop eine "begrenzte und vom Durchmesser der Linse" abhängige
    &gt; Auflösung hat. (Sonderverfahren bleiben hier aussen vor, das ist eine andere Baustelle, Diffraktion KANN ausgehebelt
    &gt; werden!).
    &gt; Genau das nennen wir einen Fourier-Tiefpass, nur die groben Details kommen durch. Dieser Teil, also der erste
    &gt; Schritt zur Fourieroptik kommt in Marios IDL-Programm überhaupt nicht vor!


    Das ist dann auch nicht richtig:
    Schreib dir mal auf, was ein Faltungsintegral ist (auch hier Null Ironie) und dann zeig ich dir wo das bei
    mir im Code passiert.
    Und da steckt der Tiefpass dann selbstvertändlich drin.


    &gt; DIES ist genau der Grund, warum der Fangspiegel nicht sichtbar ist! Würde die Obstruktion im "realen" bIld
    &gt; vorgenommen, so würden wir einen Fangspiegel sehen. Da die Obstruktion aber an einer Stelle ist, wo das Bild
    &gt; im Fourierraum als Wellenfront vorliegt, kann man sie nicht "direkt sehen", sonder nur ihre Filtereigenschaften
    &gt; beobachten.


    [...]


    Ab hier geht die Schere dann zu weit auseinander, kären wir erst mal obige Punkte, sonst verlieren wir uns im Dickicht.


    Gruß,
    Mario

  • Kurt,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">eine solche pauschale Beurteilung "..die Ergebnisse von Aberrator mehr als in Zweifel ziehen.." das klingt für mich wenig fachkompetent.


    Mich würde schon brennend interessieren wo und was genau an "Aberrator" nicht funktioniert. Ich hab natürlich nicht alle denkbaren Verknüpfungen auf Funktionstüchtigkeit und Fehlergröße prüfen können. Für Programme und User gilt generell: Nobody is perfekt
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    das klingt nicht nur wenig fachkompetent, das ist es auch [:D]. nee, im ernst, ich kann auf euerem niveau nicht mitdiskutieren. daher kann ich dir auch nicht sagen, an welcher stelle der 'Abberator' probleme hat.


    was ich nur mitteilen wollte ist, dass ich menschen kenne, deren qualifikation auf besagtem gebiet ausser zweifel steht, und die dennoch die software 'Abberator' fuer sehr begrenzt aussagefaehig halten.


    wenn ich wieder einmal mit denen zu tun habe, frage ich nach details.


    gruss
    stefan

  • Hi Mario,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><b>Das resultierende Bild ist proportional zur Faltung (engl. convolution) des Originalbilds mit dem Betragsquadrat der
    Fouriertransformierten der Transmissionsfunktion.</b>
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das habe ich doch nicht angezweifelt. (So ziemlich als einziges:). So wollen wir das machen.


    Ich gab zu bedenken, dass dieser Weg nur für inkoherentes Licht gelte und deshalb die Phasen nicht alle auf Null stehen dürfen. Dies nehme ich zurück. Es hat keinen bestand. Wenn man in der Siumlation das Objekt ins Zentrum setzt, dann ist dies ein wohl akzeptiertes Verfahren, die Phasen auf Null halten zu dürfen.


    Also: das ist unsere Basis.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Falls nicht, gib Laut und liefere dir ein paar Quellen, wo Du das nachlesen kannst (müßte ich jetzt aus dem Born
    oder dem Furtak einscannen).
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die ESO-Bibliothek dürfte so ca. 2000 qm Grundfläche haben, falls du weisst was ich meine...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Das liest sich in Prosafaorm natürlich jetzt etwas dicht, aber falls Du das nicht nachvollziehen kannst, sag Bescheid
    ich poste dir gerne ein paar Rechenschritte dazu (keine Ironie an dieser Stelle).
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Da offensichtlich hier bereits eine gravierende Differenz unserer Ansichten vorliegt, sollten wir erst mal das
    hier klären...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Sind wir nen Schritt weiter?



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ich schaue mir die Transmissionsfunktion der Öffnung an, nicht den Mond oder ein großes Objekt (auch hier
    keine Ironie an dieser Stelle).
    Den Rechenschritt den Du vermißt ist die numerische Integration über eine Deltafunktion.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wenn du verstehst was die diskrete Fouriertransform wirklich macht und an anderer STelle sogar die PSF zusammenschneidest, damit du schneller wirst, warum wählst du eine 1000x1000 Matrix? Wenn du wirklich glaubst, das die 100 Pixel Durchmesser deine Aperture sind, dann ist die maximal auftretende Frequenz 50. Mit anderen Worten: Die Fouriertransformierte würde IMMER in deine Apertur passen, das ist ja gerade der Witz an der Sache. Das sagt mir viel. Also warum diese 10 Mal so grosse Verschwendung...? Was meinst du mit


    "Glueck haben wir dabei, dass die Peripherie immer kleinere Beitraege liefert und wir somit unsere "Fourierspielwiese" nur genuegend gross machen muessen. Also entscheiden wir und mal fuer eine Teleskopoeffnung von einem Radius von 100 Punkten, eingebettet in eine zehnmal groessere Ebene:"


    Diese "Fourierspielwiese" ist für dich wörtlich genau das. Oder?


    OK, schauen wir, ob wir die ein oder andere Schere zukriegen und ich denke mal darüber nach, ob deine Methode vielleicht einfach nur nicht "üblich" ist und ich hier Betriebsblind bin.


    Allerdings bliebe dann noch die Frage wieso dein Ergebnis so krass falsch ist. Es entspricht weder der Theorie noch der Praxis.


    Bis denne dann

  • uwe:
    Klar kann man das.
    Eine Moeglichkeit hat der Kurt z.B. hier durchgezogen:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=1163
    Der Sterntest ist im Prinzip eine PSF Messung.


    Melchior:
    Hoffentlich geht's so.


    Tom:
    Dan wollen wir also mal weitermachen:


    &gt; Wenn du verstehst was die diskrete Fouriertransform wirklich macht und an anderer STelle
    &gt; sogar die PSF zusammenschneidest, damit du schneller wirst, warum wählst du eine 1000x1000 Matrix?


    Weil ich damit zwei Fliegen mit einer Klappe schlage:


    1) Wenn Du ein radialsymmetrisches Problem wie die Lochblende in einem kartesischen Koordinatensystem
    loest, dann musst Du hoellisch aufpassen, dass Du dir keine Artefakte einfaengst, weil dir
    Randbegrenzung verschiedene Abstaende zu deinem Objekt hat.
    Daher musst Du entweder das Problem in Polarkoordinaten loesen (mach da mal eine FFT ...),
    oder zusehen, dass Du dein Objekt in einer "quasiunendlichen" Ebene steht, wo sich die Fehler nicht
    mehr auswirken.


    2) Wenn man einfach eine riesen Oeffnung waehlt, dann ist der Beugungsspike natuerlich winzig klein in
    der Mitte und man sampled die nur mit fuenf Punkten. Da sieht man danach gar nix.
    Aber das kann man leicht beheben:
    Die Ausdehnung des einen Fourierraum bestimmt die Samplingdichte im Komplementaeraum.
    Macht man den groesser - ohne das eigentliche Objekt von Interesse zu veraendern - dann liefert
    die FFT dann die FFT von dem Objekt gesampelt mit einer hoeheren Dichte.
    Schau mal in einem Image Processing Buch unter "Zerofilling" oder Fourierinterpolation nach,
    ist ein alter Hut.


    Darum:
    Macht man dass nicht, dann steht da (hier am Beispiel des E-Felds) ein superschmaler Spike
    umgeben von Artefakten in der Landschaft, naemlich so (diesmal mit Oeffnung 10% kleiner als den
    Fourierraum gewaehlt ...):



    Wenn man's fourierinterpoliert, dann sieht das dann so aus:



    Der Informationsgehalt ist <b>exakt</b> gleich (bis auf's Artefakt, das macht den Abgang).


    &gt; OK, schauen wir, ob wir die ein oder andere Schere zukriegen und ich denke mal darüber nach,
    &gt; ob deine Methode vielleicht einfach nur nicht "üblich" ist und ich hier Betriebsblind bin.


    Nachdem Du von der Totalverweigerung endlich mal abgerueckt bist, werfe ich mal etwas den
    Beschleuniger ein, damit wir hier mal langsam in die Poette kommen, Ich habe naemlich schon
    viel zu viel Zeit verbraten:


    Also - rechne ich mir hier ein Kappes zusammen ja oder nein?
    Na dann schauen wir doch einfach mal nach:


    Unobstruiert:


    - Theorie aus Literatur:
    Die unobstruierte Oeffung hat eine PSF proportional zu ( B_1(r) / r )^2, wobei B_1(r) die
    Besselfunktion erster Ordnung ist. Quelle z.B. Klein Furtak "Optics" S.566
    Hier die berechnete theoretische Beugungsfigur nach obiger Formel:


    - Numerische Loesung mittels OSLO (unobstruiert):


    - Meine numerische Loesung mit dem IDL-Hack:


    Obstruiert (50%):


    - Numerische Loesung mittels OSLO (unobstruiert):


    - Meine numerische Loesung mit dem IDL-Hack:


    Das man das auch anders rechenen kann, ist mir klar.
    Ich habe den Hack an einem Samstag vor zwei Jahren zusammengezimmert, als der Kurt
    Apodisationsfilter gerechnet haben wollte.
    Mir ist auf die Schnelle eine ganze Menge Besseres eingefallen, aber nichts Schnelleres bzw. weniger Aufwendigeres.
    Man kann es z.B. auch direkt das Fresnelintegral integrieren, so wie es
    der Karl-Heinz voellig richtig in diesem Thread gemacht hat:


    forum.astronomie.de/phpapps/ubbthreads/showflat.php?Cat=&Board=optik&Number=72984&page=2&view=collapsed&sb=5&o=&fpart=1


    Bei ihm lag zwischen Ankuendigung der Absicht und Vollzug uebrigens gerade zwei Wochen (Hut ab!).
    Ich nehme an, dein Programm (lang angekuendigt)ist dann auch irgendwann mal langsam so weit...

    Was soll's, kommen wir mal langsam zur Kernfrage zurueck:


    <i>Werden dynamische Unterschiede im Bild in der Fokalebene durch Obstuktion <b>absolut</b> angehoben,
    oder aendert sich nur der relative Kontrast der Bilddetails?</i>


    Die Flaechen unter meinen PSFs (schnell mal numerisch integriert) da oben stehen fuer eine Obstruktion
    von 50% exakt in folgendem Verhaeltnis:


    Area_PSF_obstruiert / Area_PSF_unobstruiert = 0.7499999


    Woran erinnert dich dieses Verhaeltnis?
    Richtig: Es ist das Verhaeltnis der unobstruierten Oeffnung zur obstruierten Oeffnung.


    Und was ist die physikalische Bedeutung hat das Integral unter der PSF?


    Fragen wir mal ein schlaues Buch - Furtak S.566: Es ist die gesammte einfallende Lichtenergie.


    Genau so - mal nebenbei - kann man auch ganz einfach ueber Integration bis zum
    ersten Nulldurchgang aus der PSF die encircled Energy berechnen.
    Vor der Normierung.


    Denn:
    Normalerweise wird die PSF <b>immer</b> auf die freie Teleskopoeffnung normiert (siehe Furtak
    S. 566 ff) und somit ist das Maximum der MTF, die ja einfach der Betrag der
    Fouriertransformierten der PSF ist (Furtak S. 570) folglich gleich eins.


    Das ist eine <b>Konvention</b> und die macht auch sehr viel Sinn.


    Normalerweise will man naemlich <b>relative</b> Veraenderungen/Verschlechterungen
    der Bildqualitaet vergleichen.


    Vergleicht man also die PSFs und MTFs zweier Teleskope, die auf die Teleskopoeffnung
    normiert wurden, dann beruecksichtigt man eben <b>nicht</b> mehr den <b>absoluten</b>
    Unterschied in der Signalenergie, sondern nur noch relative Unterschiede.
    Und so sieht das (wie gesagt) aus:



    Und fuer relative Vergleiche ist das exakt richtig und das relative Mass "Kontrast" steigt
    in der Tat fuer ein obstruiertes Teleskop fuer die feinen Details leicht an.


    Wenn man <b>absolute</b> Unterschiede vergleichen will, dann darf man natuerlich <b>nicht</b>
    mehr auf die jeweilige Teleskopoeffnung normieren, weil man ja die <b>absoluten</b> Unterschiede in der
    Signalenergie dann herausnormiert. Nachzulesen Furtak S.566 Formel 8.166 oben.


    Und wenn man das nicht macht, sondern <b>beide</b> auf z.B. die unobstruierte Oeffung normiert, dann
    uber eine FFT die MTF berechnet, dann schaut das so aus:



    Diese Kurve stellt nicht mehr den Kontrast dar (relatives Mass), sondern absolute Dynamikunterschiede
    im resultierenden Bild.


    Und was man da drin findet ist letztendlich nichts anderes als die Manifestation des <b><i>Energieerhaltungssatzes</b></i> !


    Nichts anderes habe ich im meinem Posting hier:


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=3893


    behauptet und diese Behauptung ist vollkommen richtig.


    Von der absoluten Bilddynamik her gesehen ist der APO daher im Vorteil, (wenn der Vorteil auch gering ist)
    aber auf keinen Fall im Nachteil. Relativ gesehen - Kontrast halt - ganz leicht im Nachteil.


    Wenn Du sowieso Signal im Ueberfluss hast, und mit CCD arbeitest, dann kann dir das alles egal sein,
    da Du mit dem Kontrast eh' herumspielen kannst, wie Du willst (andere digitale Filter inklusive).


    Wenn Du KEIN Signal im Ueberfluss hast und mit CCD arbeitest und digital herumfiltern und schaerfen willst,
    dann kann ich nur Michael Koenigs voellig richtige Bemerkung hier zitieren:


    &gt; Eine Sache fiel mir noch auf, die eine solche Nachbesserei auf realistische Art und Weise
    &gt; erschweren bzw. unmöglichen machen würde: Das Rauschen. Benutzt man in den Studien statt des
    &gt; Signals das Signal/Rausch Verhältnis, so stellt man sehr leicht fest, dass viele Vergleiche,
    &gt; die Kurt anbrachte, so nicht haltbar sind.


    Das SNR steigt nun mal mit der absoluten Signalstaerke und die ist beim obstruierten Teleskop fuer die
    hoeheren Ortsraumfrequenzen absolut gleich, ansonsten niedriger.


    Also dort kein Nachteil fuer den APO, aber bei den niedrigen Frequenzen ein klarer Vorteil.


    Fuer die visuelle Beobachtung sieht's anders aus:
    Ob sich das menschliche Auge eher an Relativkontrasten orientiert, oder an absoluten Helligkeitsunterschieden
    ist eine sehr schwierige Frage der Sinnesphysiologie, die mit Sicherheit von der Art des Objektes und seiner
    Umgebung abhaengt. Die zu beantworten bin ich nicht kompetent genug, ich rate dir aber dir mal vom Michael
    einen sehr interessanten Artikel dazu zumailen zu lassen.


    Ueber diese Dinge solltest Du jetzt mal eingehend nachdenken.


    Und wenn Du das mal gemacht hast, dann wuerde ich naemlich vorschlagen, diesen haemischen Kommentar da:


    &gt; Allerdings bliebe dann noch die Frage wieso dein Ergebnis so krass falsch ist.
    &gt; Es entspricht weder der Theorie noch der Praxis.


    ersatzlos zu streichen.


    Denn:


    1) Bisher hast Du naemlich in KEINEM der Threads zum Thema auch nur ein <b>einziges</b> Argument abgeliefert,
    dass deine falsche Behauptung stuetzt und langsam waere es dann ja mal an der Zeit!

    2) Zweitens - und das ist der wirkliche Knackpunkt ueber den ich den Kopf schuettele - deine Aussage,
    "Kontraste werden durch Obstruktion <b>absolut</b>" angehoben, verletzt schlicht und ergreifend
    den <b>Energieerhaltungssatz</b>.
    Und zwar in der Theorie und in der Praxis.
    Dieses Argument haette ich von dir dann naemlich ganz gern mal entkraeftet, bin Ich schwer gespannt.


    3) Deine sueffisanten Kommentare zu Kurts Messung da:


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=4140

    haette Ich mir an deiner Stelle auch gespart und dir mal lieber seine Bilder mal genauer anschauen sollen:

    In Kurts Messung treten selektiv Kontrastverbesserung von ~15% auf!

    Das deckt sich mit keiner Theorie, nicht mit deiner, nicht mit meiner aund auch mit sonst ueberhaupt keiner.
    Es ist leider eine Fehlmessung.
    Woran es liegt, kann ich noch nicht sagen, da muss ich mal ins Detail gehen, aber ich vermute, die
    JPEG-Kompressionsartefakten decken den wirklichen Effekt (wenn es ihn denn gaebe) zu.
    Er haette alles mit unkomprimierten TIFFs machen sollen, da geht's also schon los ...

    Gruss,
    Mario

  • Hallo Mario,


    keine Sorge. Ich arbeite. Nicht ganz mit der erhofften Geschwindigkeit. Das hat was mit der Notwendigkeit des Geldverdienens zu tun.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Woran es liegt, kann ich noch nicht sagen, da muss ich mal ins Detail gehen, aber ich vermute, die
    JPEG-Kompressionsartefakten decken den wirklichen Effekt (wenn es ihn denn gaebe) zu.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Komisch, das habe ich mich beim Studium deines IDL-Programmes auch gefragt. Warum verwendet er GIF oder JPG als Eingabe? JPG komprimiert und gif hat nur 8 Bit. Warum wird das hier dann Kurt vorgeworfen?


    Eine gewisse Süffisanz musst du mir zum jetzigen Zeitpunkt schon zugestehen, wenn du mir ständig dein Lieblingsbuch schicken willst. Das ist für jemanden der täglich an einer der grössten wissenschaftlichen (Astronomie, Optik, Physik) Bibliotheken Europas vorbeigeht und vorallem vollen Zugriff hat schon fast eine Beleidigung. :)


    Also, ich finds spannend, lehrsam, aber eben auch amüsant. Ich hoffe es geht dir nach wie vor ebenso.


    (Ich habe zum Beispiel durch deinen IDL-Code zum mittlerweile wohl fünfzichsten Male in 20 Jahren erfürchtig feststellen dürfen, dass die Fourieroptik mich immer wieder mit ihrer Mächtigkeit überrascht!)


    Eine Frage zu deiner Implementation:


    Was genau versuchst du mit der IDL-SHIFT Funktion beim Errechnen der MTF zu erzielen (bedenke, ich bin absoluter IDL-Laie).

  • Hallo Tom,


    das SHIFT , das Mario anwendet ist notwendig, um den Frequenzordnung bei der die FFT Berechnung zurechtzurücken, dies ist aber typisch für FFT Funktionen.


    Ich habe gestern abend den Dekker/Bos Artikel gelesen, und ich sehe zu dem was hier besprochen wird, keinen Widerspruch. Man sollte nur bzgl. der Bezeichnungen vorsichtig sein. Im Artikel wird auch der Punkt beschrieben, der immer wieder Verwunderung hervorruft: Die Verbesserung der Auflösung. Diese Aussage wird allerdings mit Einschränkungen gemacht: Zum einen gilt dies für das Rayleigh Kriterium und nur für bestimmte Koherenzbedingungen für das "calculated image" (McKechnie, Nayyar et.al).


    Das Prinzip der "Auflösungsverbesserung" ob mit Obstruktion oder Apodisation, basiert darauf, die PSF schlanker zu erhalten, um zwei Punktquellen dichter aneinander rücken zu können. Mathematisch kann man diese PSFs beliebig dicht zusammenbringen.


    Hier gibt es auf theoretischer Seite einige "Abers", die es zu nennen gilt: Der zentrale Peak verliert Intensität, die sich in den Ringen wiederfindet ... "there is a deterioration of light in image quality owing to the larger amount of light diffracted from it's proper geometrical position" (Kap.4). Das passt sehr gut zu dem Lichtmengen-Erhaltungssatz, über den Mario oben spricht.


    Gefallen hat mir ebenfalls die Anmerkung, dass man beim Versuch, Punktquellen aus dem beobachteten Image zu rekonstruieren, unbedingt das Rauschen zu berücksichtigen habe. Alle Versuche, die S/N ausser Acht lassen "are subjective" (Ende Kap.2). Weiter: "... if there is an ultimate limit to resolution, it must be a consequence of that fact that, as a result of systematic and random errors, detected images are never exactly described by the model adopted".


    Da du ja Zugang zu ESO Bibliothek hast, würde ich dich um einen Gefallen bitten: Könntest du mir Kopien der folgenden Artikel zusenden? (Soweit ich weiss, hast du meine Postadresse, wenn nicht: koenigmi@web.de).


    V.Ronchi "Resolving power of calculated and detected images" J.Opt.Soc.A. 51, 458-460 (1961)


    T.S.McKechnie "The effect of condenser obstruction on the two-point resolution of a microscope" Opt.Acta 19, 729-737 (1972)


    Gruss,
    Michael


    PS: Wenn es interessieren sollte: Die Folgerungen, die hier bzgl. des EInflusses von Rauschen auf die Rekonstruktion des Urbildes angesprochen wurde, sind auf den eindimensionalen Raum übertragbar. Hier geht es nicht um Bildinformation, sondern etwa um gemessene Zeitreihen - z.B. Helligkeitsvariationen eines Sternes - die Rauschkomponenten enthalten und wo man vor der Aufgabe steht, die Urfunktion, z.b. die Periodizität zu bestimmen. Der 2dim-Aperturfunktion entspricht dann das Beobachtungsfenster, der nicht zusammhängenden Einzelbeobachtungen.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">In Kurts Messung treten selektiv Kontrastverbesserung von ~15% auf!


    Das deckt sich mit keiner Theorie, nicht mit deiner, nicht mit meiner aund auch mit sonst ueberhaupt keiner.
    Es ist leider eine Fehlmessung.
    Woran es liegt, kann ich noch nicht sagen, da muss ich mal ins Detail gehen, aber ich vermute, die
    JPEG-Kompressionsartefakten decken den wirklichen Effekt (wenn es ihn denn gaebe) zu.
    Er haette alles mit unkomprimierten TIFFs machen sollen, da geht's also schon los ...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Mario,
    muss etwas nachhaken:
    Bei vis. Vergleich Bild AB schien Gruppe B5 tatsächlich eindeutig getrennt A5 dagegen weniger deutlich. Letzteres ist im Foto AB noch weniger deutlich, meinetwegen auch gar nicht auszumachen. Bei Vergleich AC war Gruppe C5 ganz klar, Gruppe C6 so gerade noch aufgelöst. Die Separation kommt genau so auf den AC - Foto heraus. Bezüglich Quantifizierung von Kontrast wage ich keine Aussage. Das wollte ich auch gar nicht messen.
    So weit ich bisher die MTF und Eure Diskussion verstanden habe, wird durch Obstruktion im mittleren Ortsfrequenzbereich der Kontrast gemindert. Das scheint doch unstrittig richtig zu sein. Auch das kommt auf Bild AB für die Liniengruppen B1, B2 sowie B3 qualitativ richtig heraus. Unbeschadet dessen, wenn es nicht regnet und auch die Sonne nicht knallt (weil dann die Luftschlieren auf 26 m Entfernung alles zubrabbeltn, auch bei nur 0,6“ Öffnung), dann mache ich den Fotoversuch mit der selben Anodnung in Tiff . Selber Versuchfernrohr mit Testtafel bauen und gucken kann auch nix schaden[:D].


    Wegen praktischer Astrotätigkeit (Beobachtung, "QM" renovieren) hab ich leider noch keine Zeit gefunden, Eure Diskussion im Detail nachzuvollziehen. Bitte nicht vergessen, die große Mehrheit kann nur staunen, aber Fourier- Optik und die spezielle Mathe das verdaut niemand in zwei oder 3 Tagen[xx(].


    Gruß Kurt

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