Wie sah euer erstes Selbstbauteleskop aus?

  • Moin,


    kürzlich ist mir ein Foto wieder zwischen die Finger gekommen, auf dem mein erstes Selbstbaufernrohr abgebildet ist:

    Es ist ein 110mm Newton mit Optik von der AGA Westerholt, Inhaber Klaus Schwemin (ist leider verstorben) mit 936mmf. Der Tubus wurde in der Sanitärabteilung eines Baumarkts organisiert (Abflußrohr), die "Montierung" besteht aus 12mm eloxierten Alurundprofilen in Kugellagern, die in das Preßholz "eingearbeitet" wurden.[xx(]


    Das teuerste ist das Stativ, die Latten wurden extra, auch im Baumarkt, zugesägt.[^]


    Aufgenommen wurde dieses Foto etwa 1982. [8D]


    Obwohl dieses Fernrohr etwas wackelig war, so zeigte es mir doch erheblich mehr, als mein bisher verwendeter Refraktor mit 40mm Öffnung von BOB.


    Allerdings hatte es nur ein dreiviertel Jahr gedauert, bis ich mir einen 8" Newton gebaut hatte, der von zwei Selbstbaumontis getragen wurde und den ich dann sehr lange in Verwendung hatte, bevor ich mir letztes Jahr einen 12" Newton schliff und dazu eine Montierung baute.


    Wie sehen eure ersten Versuche aus?


    <font color="red"><font size="1">Verschoben von Off Topic</font id="size1"></font id="red">

  • Hallo Ralf,
    von meinem ersten Fernrohr gibts leider keine Fotos.
    Ich hatte mir vom Optiker ein ungefasstes Brillenglas geholt, ich glaube 0,75 Dioptrien, also 1,5m Brennweite!
    Aus dem Textilgeschäft unserer Kleinstadt (Baumärkte gabs in den 60er Jahren noch nicht) habe ich Papprollen, da waren Gardienenstoffe drauf aufgewickelt, in verschiedenen Stärken geholt und als Okular diente ein Schülermikroskopokular. OAZ? Klar, Papprohr in Papprohr! Optische Qualität? Eher nein! Aber ich war stolz wie Oskar und habe jede Menge damit beobachtet! Das erste mal die Saturnringe erahnt, die Jupitermonde gesehen. So hats bei mir angefangen.....

  • Hallo zusammen,
    mein erster Selbstbau war 1987 ein grosser Dob.
    Der hatte anschließend 2 Jahre Standzeit, weil die Lieferzeit des Spiegels aus Idylwild/Ca. fast 3 Jahre betrug.
    Ein Coulter 17,5" F4.5[:D]
    Die Spiegelzelle hat 18 Auflagepunkte und besteht aus 12mm starken Duraluminium.

    1989 war der Dob dann endlich betriebsbereit und leuchtete hervorragend die Birne aus.
    Beim 5.ITT in Kärnten auf dem Wöllaner Nock war sein erster erfolgreicher Auftritt.
    Heute gehört das Teleskop dem Thomas Felgner aus Gernsbach.

  • Hallo!


    Mein allererster Eigenbau war etwa März 2003 der allseits beliebte Papp-Dobson von Astromedia. [8D]


    Erst in Original aufgebaut, dann einen Umbau des originalen Kartontubus zum Gitterrohr (6 parallele Stangen aus 3mm Bambus, geführt in "Muffen" aus abgelängten Trinkhalmen OT und UT waren immer noch aus den originalen Kartonteilen)


    Und dann der erste ernsthafte Eigenbau, das war der ULDOB_1 mit Optik vom TAL1-(bzw. Siberia 110)


    Später habe ich dann den 70mm Kartondobson zum "KLEIN70" umgebaut, das war m.W. der Grundstein des "70mm-Club" welcher nun in gesammelter Form bei Herbert Zellhuber abrufbar ist.

  • Hallo,


    mein erster Selbstbau stammt auch noch aus dem vorigen Jahrtausend und
    entstand deshalb mit nur wenig Internetunstützung. Es war ein 8" f/6 mit
    einen gräuslich schlechten China-Spiegel von ebay. Im Rohbau sah so aus:

    Leider gibt es keine Bilder vom fertigen Teleskop. Inzwischen ist das gute
    Stück demontiert und der Spiegel ist umgeschliffen.


    Ciao, Heiner

  • Meine Güte, habt ihr groß angefangen.


    Mein erstes Fernrohr war sicherlich kein Stück besser als das Original von Galilei. Das war 1978! und ich zarte 15 Jahre alt:



    <font color="orange">anklicken für weitere Bilder</font id="orange">


    Es besteht aus einem Rohbrillenglas mit 43 mm Durchmesser und 540 mm Brennweite, also ca. 2 Dioptrien, meine Mama musste halt 3 Brillengläser besorgen[8D].


    Da ich damals die Sache mit dem ein Auge zukneifen noch nicht richtig beherrschte, machte ich mir eine Augenklappe und hing aus dem Zimmerfenster und später aus dem Dachbodenfenster wie ein Pirat auf dem Ausguck. Ich war total begeistert von den Plejaden (siehe meine aller erste Zeichnung), den Hyaden, fand die Andromada Galaxie und war völlig aus dem Häuschen, als die Jupitermonde jeden Abend anders standen.


    Das Teil habe ich immer noch.

  • Hallo,


    mein erster Selbstbau (aber nicht das erste Teleskop) war mein 150/1080mm Selbstschliff, der anfangs in einen schnell zusammengezimmerten provisorischen Aufbau gesteckt wurde. So sah das aus:



    Später kam der Spiegel dann aber in einen richtigen Tubus:



    Und vor wenigen Tagen wurde nun der provisorische Aufbau für den neuen 300mm-Spiegel fertig, der aber ein Kleinbisschen länger halten (und vermutlich 2 Teleskoptreffen überleben) muss, als der 155er-Testaufbau:



    Ciao,
    Roland

  • Hallo Ralf,


    wenn man Dein First-Teleskop bzw. die weiteren sieht, muss ich <u>fast</u> meines Erstgeborenen von 1966 schämen:



    Stativ aus Besenstielen, keine Kugellager, keinen OAZ, aber wenigstens einen 150er Spiegel (f/8, selbstgeschliffen). Transportmittel war Seitenwagen einer MZ ES 300.
    Der Gewinn gegenüber dem Brillenglas-Refraktor (1,0 dpt) eines Freundes ist allerdings gewaltig gewesen!


    es grüßt Lutz

  • Hallo Lutz,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">wenn man Dein First-Teleskop bzw. die weiteren sieht, muss ich fast meines Erstgeborenen von 1966 schämen:
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Also das sehe ich genau umgekehrt![;)] Immerhin steht hier Stahl gegen Preßspanplatten...[:D] Ich finde dein erstes Telskop sogar ästhetisch gelungen.


    (==&gt;) alle anderen: Meine Güte, bis auf die Optik (der 110er ist wirklich gut, nein war, ich schleife ihn momentan ganz gemütlich zum f3,8 um) ist mein Erstlingswerk ja geradezu eine Gurke...Naja, hatte damals ja auch weder die Mittel noch das Know How...


    Bin gespannt auf weitere Berichte!

  • Hallo,


    toller Thread ! Das Besenstielteleskop gefaellt mir als Radfahrer besonders gut !!!


    Zwar nicht mein erstes, aber doch ein Meilenstein ist LAN ("LArge Newtonian"). Mein zweiter Selbstschliff, 257/1140mm, auf Selbstbaumontierung.


    Die Montierung machte ich als Oberstufenschueler zusammen mit Freunden - wir bauten insgesamt 3 Stueck. 30mm Wellen, 144mm Kesel-Schneckenrad (war das teuerste Teil!). Wegen "Jugend forscht"-Teilnahmen bekamen wir Unterstuetzung von der Lehrwerkstatt einer Maschinenfabrik (Windhoff AG in Rheine - die Werbung musste jetzt mal sein [:)]). Dort wurde gedreht und geschweisst. Saegen, bohren und Gewindeschnippeln haben wir eigenhaendig uebernommen. Die Monti allein wiegt 25 kg.


    LAN in ihrer vollen Pracht:


    Die hauptspiegelseitige Klappe dient zur Spiegelabdeckung, Reinigung (ohne Ausbau) und zur schnellen Auskuehlung des Systems.


    Die Fockelpinnen sind austauschbar. Hier ein "totes" 135er Tele als fokussierbarer Fotoadapter ...


    ... und hier die visuelle Fockelpinne:


    Die Montierung wurde 1988 fertiggestellt (und in den 90ern nochmal umgebaut). Das Rohr hatte 1995 first light. Der Spiegelrohling wurde vor ca. 40 Jahren begonnen (etwas Grobschliff), er lag dann in einer Scheune im Emsland 30 Jahre lang herum, bevor ich ihn aufkaufte und fertigschliff. Klassicher Schottrohling 1:6 aus Duran 50.


    Obwohl ich das Teleskop als "Lichteimer" auslegte (Abschattung 30%, fuer Fotografie), weil ich Planeten langweilig fand, zeigt es mir am Planeten selbst bei 450x so viel, dass ich Planeten heute ueberhaupt nicht mehr langweilig finde !


    Nach Jahren der Nichtnutzung ist das Teleskop im Januar nach England gekommen. Vor 2 Wochen zog es in die Gartensternwarte um. Die Montierung erhielt eine neue Zweiachsmotorisierung. Sie zickt noch ein bisschen rum (vermutlich ein verharztes Gleitlager), soll aber auf Dauer fotografisch genutzt werden.

  • Hallo Leutz, ich nochmals.


    Hey, Lutz!


    Für dieses Teleskop brauchst Du Dich keinesfalls zu schämen, anno 1966 (da war ich noch 8 Jahre lang flüssig) warst Du damit wahrscheinlich besser gerüstet wie der Stathis heute [;)][:D] *sichschnellwegduck*


    Dein Teleskop schaut echt elegant aus, das Bild würde sich wahrscheinlich nahtlos in den Anhang von Hans Rohr's "Das Fernrohr für Jedermann" (*) einfügen.[:D]


    * Ich habe eine Ausgabe von 1959 und besitze 2 Spiegel, die von ihren Vorbesitzern mal bei Hans Rohr geschliffen wurden:
    Der eine (149/1172mm) steckt in meiner (R)evolution; den anderen (120/640mm) habe ich blank geerbt, steckt jetzt im "Walther", meinem jüngsten Eigenbau. (welcher absichtlich am ältesten aller meiner Eigenbauten anmutet..) [8D]



    Ach, ja, wenn hier schon alle so schöne Bilder einfügen, hier noch 2 Bilder von meinem ersten "ernsthaften" Eigenbau (der 70/450 war ja nur als Übung gedacht), dem "ULDOB_1":



  • Hallo Sternfreunde,


    ich schrieb ja auch <u><b>fast</b></u> schämen...


    Wobei das noch eher für die Selbstschliffe gelten könnte ...nur <font size="3">2</font id="size3"> [:I]
    Angeregt von <i>Alfred Wilke</i>, Berlin- Falkensee/Finkenkrug, und ausgeführt anhand Buch von <i>Hans Rohr</i>.


    Teleskop und Motorrad schon vor langer Zeit verkauft; übrig blieb nur:



    (MDN hieß <u>M</u>ark <u>d</u>er <u>N</u>otenbank ...)


    Schön, dass heute so vieles leichter und besser zu haben ist!


    es grüßt Lutz

  • Hallo


    Weil ich da oben etwas von Selbstbaumontierung gelesen habe:
    Ich habe ein paar Fragen:


    Ist die für Astrofotografie geeignet?
    Wie genau geht sie?
    Gibt es im Internet ein paar gute Seiten für Montierungsselbstbau?


    cs


    Markus


    PS: Excuse me für das Offtopic

  • Hi Markus,


    ob eine Selbstbaumontierung fuer Fotografie geeignet ist oder nicht, liegt an der konkreten Selbstbaumontierung. [:D]


    Du kannst eine Montierung aus ein paar ineinandergesteckten Rohren und Spanholz bauen -&gt; schnell und billig, aber sicher nicht fototauglich !


    Andere Amateure haben eine halbe Fabrik zuhause (Drehbank, Fraese, etc) und die entsprechenden Kenntnisse dazu. Die koennen sicher fototaugliche Montierungen bauen.


    Ich wuerde einen Selbstbau nur als sinnvoll erachten, wenn


    (i) Erfahrungen mit einer real existierenden Montierung vorliegen
    (nur dann kannst Du die Montierung auf Deine Beduerfnisse hin
    entwickeln, und Du weisst dann auch, worauf es ankommt)


    (ii) Eine hinreichend dimensionierte Werkstatt vorliegt, sodass Du
    zumindest saegen, bohren und Gewinde schneiden kannst. Dann
    musst Du noch einen Dreher zum Freund haben, und evtl. einen
    Schweisser ... oder eben eine Drehbank im Haus haben.


    (iii) Auch sollte eine Selbstbaumonti hinreichend gross sein. Eine
    Montierung der EQ5/Vixen GP - Klasse selbst zu bauen, lohnt
    nicht, weil es diese Montierungen auf dem Markt sehr guenstig
    gibt. Ausser natuerlich, das Bauen macht Dir Spass.



    Anleitungen - das einzige Buch, das mir einfaellt, ist von Anton
    Stauss "Fernrohrmontierungen und ihre Schutzbauten". Die Entwuerfe
    dort sind jedoch ziemlich veraltet, und mir persoenlich haben die
    Montierungen zu lange Haelse. Vielleicht ist eine Internetsuche da
    erfolgversprechender.

  • Hi,Jürgen
    hab ich auch eine Giraffen-Montierung?[:D]denn ich hab A.Stauss als Vorbild genommen[:o)]
    Selbstbau ist ein ganz schön harter Werdegang,verlangt Engelsgeduld
    bis ich "fast"fertig war dauerte es knapp 6 jahre


    PS:mein allererstes war ein FH 80/1200 Objektiv in 1 cm dicken papptubus[:I]auf ner Kloppermontierung[:D]

  • Hallo Klaus,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: oldman</i>
    <br />Ich baue nicht,
    ICH ARBEITE MIT DEN INSTRUMENTEN
    und das sollte jeder Astronom tun.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Warum sollte das jeder tun [?][?][?]


    Ich schleife Spiegel, baue Teleskope und arbeite damit.


    P.S lese doch bitte noch mal die Überschrift dieses Beitrages, bevor du antwortest.




    Gruß


    Yves

  • Hallo,


    mein erster Selbstbau: Optik Zeiss E 50/540, Tubus Abfußrohr, OAZ Spraydose in gewickelten Pappringen, Montierung Holzlatten, Besenstiel, diverse Kleinteile, aber kugelgelagert! Hier das einzige erhaltene Foto:



    Letzter "Selbst"bau: gleiche Optik, Tubus GFK, OAZ Feather Touch, Monti SkyView:



    Dazwischen gibt es noch diverse selbsterworbene größere Kaliber, aber das ist eine andere Geschichte.


    Grüße von Michael!

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Yves</i>
    <br />Hallo Klaus,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: oldman</i>
    <br />Ich baue nicht,
    ICH ARBEITE MIT DEN INSTRUMENTEN
    und das sollte jeder Astronom tun.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Warum sollte das jeder tun [?][?][?]


    Ich schleife Spiegel, baue Teleskope und arbeite damit.


    P.S lese doch bitte noch mal die Überschrift dieses Beitrages, bevor du antwortest.




    Gruß


    Yves


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Yves,


    ich sehe die "Sache" etwas anders.
    Als Astronom beschäftig man sich mit den All und alles was sich dort ereignet und schliest Schlüsse aus den Beobachtungen. Astronomie ist eine Wissenschaft die uns armseligen kleinen Wichten (Menschheit) vom Wissen für die Allgemeinheit weiter bringt.
    Spiegelschleifen oder Linsenschleifen ist eine reine optische Angelegenheit die Profis besser machen können.
    Wissenschaft, und das ist Astronomie, bedeutet für mich WISSEN SCHAFFEN und zwar für alle die auf diesem unbedeutenden Planeten leben.
    Nichts gegen Schleifer aber so bedeutend sind die auch nicht, denn die liefern "nur" zu für die, die wirklich Wissen schaffen und die Entdeckungen die sie mit den Instrumenten erkennen bzw. auswerten.
    Ich wiederhole mich ungern, alle anderen die nur für Fotos Beifall erheischen wollen sind für mich nur Sternenkieker. Mit Wissenschaft wie der Begriff "Astronie" suggeiert hat das nichts zu tun.
    Ich habe Hochachtung vor denen die Dinge schleifen können, ich kann und will das auch nicht, aber mit Astronomie hat das nichts zu tun nur weil die Ergebnisse etwas mit Sternenschauen zu tun hat.


    MfG


    Klaus L.

  • soso,
    Galilei, Newton, Herschel...... alles keine Astronomen! alles nur dumme Handwerker!


    na dann, denke sich jeder sein teil! [;)]


    [:D][:D][:D]

  • Hallo Klaus,


    nun schalt mal nen Gang zurück! Atm ist nix verbotenes, wir bauen unsere Telekope und beobachten damit weil es uns Spass macht, und das ist auch das Thema dieses Treads.
    Deine Beiträge sind daher völlig OT [V]


    Gruß

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