"Käseplatte" - erste Foucaultfotos

  • Hallo zusammen,


    meine "Käseplatte" macht beim Polieren jetzt richtig Fortschritte. Nach Stathis Skala ist die Mitte 9 und der Randbereich ca. 8. Ich schätze, dass es nicht mehr sehr lange braucht, um mein Erstlingswerk auszupolieren. Deshalb hat sich mein Freund Jürgen angeboten - er poliert weiterhin seinen 14" - einen ersten Foucault-Test zu machen, nur um schon einmal einen Eindruck vom Spiegel zu bekommen.


    Das Licht kam bei diesem Test von rechts, die Messerschneide von links. Hier mal drei Fotos.


    fokal:


    intrafokal:


    extrafokal


    Was haltet ihr davon? Bin schon sehr auf eure Meinungen und Ratschläge gespannt!


    Beste Grüße
    Hans-Peter

  • Hallo Hans Peter,


    bei Licht von rechts und Schneide von links bedeuten die Schatten, das Du in der Mitte einen Berg und einen hochgezogenen Rand hast.
    Beides ist in diesem Stadium der Politur nicht schlimm, im Gegenteil: den Zentralberg bekommt man einfach weg und der hochgezogene Rand ist besser als ein abfallender.
    Ich an Deiner Stelle würde versuchen, während des weiteren Auspolierens durch <b>vorstichtige</b> Variation der Strichführung (leichte W-Striche) näher an die Sphäre zu kommen, wobei Du natürlich erstmal messen mußt wie weit die Schnittweiten der Zonen derzeit auseinanderliegen.
    Die Oberfläche sieht schön glatt aus, so wie das sein muß.


    Gruß Ulli

  • Hallo Hans Peter,


    in Ergänzung zu dem was Ulli schreibt, sehe ich in Bild 2, dass die Messerschneide nicht senkrecht steht. In Bild 1 und 3 ergibt dies ein sog. "Ying Yang" Zeichen, die Lichtbrücke ist unten deutlich breiter als oben. Siehe hierzu auch meinen alten Beitrag Astigmatismus im Foucault. Liegt dies am Messaufbau oder an einer schiefen Messerschneide, bleibt das Phänomän bei jeder Drehung des Spiegels gleich. Hängt dies jedoch von der Drehpositionen des Spiegels ab, hättest du Astigmatismus im Spiegel[8].


    Ich kann mich nicht mehr erinnern, ist die Rückseite plangeschliffen? Das ist wichtig, um Asti zu vermeiden.

  • Hallo Ulli, hallo Stathis,


    vielen Dank für eure Antworten. Bisher war meine Strichführung zu allen Seiten mit 1/3 Überhang und immer mit unterschiedlicher Rotation des Tools. Dazwischen W-Striche um Zonen zu vermeinden. Ich werde jetzt versuchen meinen Strich so zu variieren, das der Spiegel mehr Richtung Sphäre geht. Außerdem baue ich mir jetzt einen eigenen Foucault-Tester, nachdem ich gestern einen X-Y-Z-Tisch bekommen habe. Dort werde ich auch die Schneide so anbringen, dass sie parallel verschoben werden kann. Denn es ist richtig, die Schneide wurde seitlich hinein geneigt und steht nicht gerade.


    Der 13"er war an der Unterseite von dir plan geschliffen, Stathis. Daher sollte dies kein Grund für einen Astigmatismus sein, höchstens, dass ich ihn mir selber reingeschliffen habe, was ich nicht hoffe.


    Beste Grüße
    Hans-Peter

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    ..... Denn es ist richtig, die Schneide wurde seitlich hinein geneigt und steht nicht gerade.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    hallo


    ist das bei Slitles mit nur einer Schneide nicht egal? möglicherweise ist der große senkrechte Abstand schuld der wegen dem Fotoapperat sein muß, oder die Schneide steht oben dichter am Spiegel wie unten? es gibt da eine Menge Möglichkeiten


    Gruß Frank

  • Hallo Frank,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ist das bei Slitles mit nur einer Schneide nicht egal?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    So wie ich Hans-Peter verstanden habe benutzt er einen herkömmlichen Tester, keinen Slitless.


    Gruß Ulli

  • Hallo Hans-Peter,
    eine schöne Käseplatte hast Du da! Die Form deines edlen Stücks sollte jedoch sofort geändert werden, da so ein hochgezogener Rand immer eine abgesunkene Kante mit sich bringt, siehe auch mein Beitrag hier.


    Die abgesunkene Kante sieht man in allen Bildern ganz schön, da wirst Du Deinen Daumen oder dein Minitool noch ganz schön brauchen![:D] Wartest Du mit der Korrektur der Kurve, wird der Rand durch die Pechhaut weiter immer mehr abgetragen[:(].


    Grüsse Max

  • Hi Hans-Peter,


    möchte auch meinen Senf dazugeben, weil ich erst vor einigen Wochen ebenfalls einen 14er fertig gemacht habe. Ich hatte auch genau das Ying-Yang, was Stathis dir bereits erklärt hatte. Experimentiere mit der Lagerung des Spiegels während der Messung. Das ist echt wichtig. Sonst wird dir das später keine Ruhe lassen und ausserdem werden die Messungen einfacher. Ich hatte einiges ausprobiert. Die schlechtesten Ergebnisse kamen mit einem Spiegelständer zustande, wo der Spiegel von unten mit 2 Holzklötzchen bei 90° unterstützt wurde. Der Spiegel wurde regelrecht eingezwickt weil die beiden Holzklötze zu lang waren und sich praktisch etwas nach aussen wegbiegen konnten. Da rutschte der Spiegel praktisch dazwischen. Natürlich nicht wirklich sichtbar, aber es hat gereicht.


    Die besten Ergebnisse kamen zustande, nachdem ich den Ständer so umgebaut hatte, daß zwei lange Holzleisten im 90° Winkel auf den Ständer geschraubt wurden. Die beiden Leisten bilden dann ein "V". Da könntest du praktisch einen Spiegel beliebigen Durchmessers draufstellen.


    Probier's mal aus,


    Harry

  • Hallo Max,


    verstehe ich das richtig, dass ein hochgezogener Rand meist in einer abgesunkenen Kante endet. Du empfiehlst als schon jetzt die Daumenmethode, um den Rand besser in die Späre zu integrieren.


    Aber eigentlich steht doch nur die Kante hoch, der Randbereich ist doch eher abgesunken und hat sich bisher durch das Polieren nicht verändert. (Wir hatten vor 1 Woche schon mal einen Test gemacht, da sah es genau so aus und in der Zwischenzeit habe ich immerhin 4 Stunden weiter poliert.) So ganz verstehe ich das noch nicht. Bitte um eure kompetente Hilfe.


    Gruß
    HP

  • Hallo Leute,


    weiß jetzt gar nicht so recht, was ich machen soll!


    Vorsichtige W-Striche oder Rand mit Daumen bearbeiten? Fragen über Fragen. Hoffe auf eure Unterstützung. Kann ja nicht der erste Spiegel sein, der am Anfang eine solche Form hatte.


    Freue mich über jede Art von Hilfestellung!


    Beste Grüße
    Hans-Peter

  • Hallo Hans-Peter,


    ich würde zunächst versuchen zu verstehen, warum du so einen Berg in der Mitte hast:
    - liegt die Unterlage hohl? Was für eine Ausgleichsmatte hast du? ggf. Für Abhilfe sorgen
    - greift die Pechhaut in der Mitte weniger als am Rand? Wenn ja, ein paar Pechkrümel in die Mitte träufeln und mit einpressen, damit der Kontakt in der Mitte vergrößert wird. Kannst du ein Bild von deiner Pechhaut zeigen? Wie groß ist diese? Hast du meist MOT oder TOT poliert?


    Unabhängig davon würde ich:
    - Foucault Tester bauen und damit rumspielen
    - Pechhaut richtig anpassen, und das Teil erstmal auspolieren

  • Hallo Stathis,


    1. nach deinem Rat mit dem Drehteller (Drehteller bei Polieren gibt Asti) habe ich nur noch eine Teppichunterlage - ca. 7-8 mm Velours. Die Unterlage liegt auf einer 50 mm Multiplexplatte. Da sollte also nichts passiert sein.


    2. Die Pechhaut hat in der Mitte nicht soviel Kontakt wie in den äußeren Dritteln. Das werde ich korrigieren. Der Spiegel ist 33 cm, die Pechhaut auf dem Fullsizetool hat aber nur 30 cm. Das habe ich so angelegt, um die Kante zu schonen. Heißt das jetzt, dass ich auch mit mehr als 1/3 Überhang arbeiten sollte?


    3. Heute abend ab 23 Uhr kann ich die Bilder unter "Polieren" auf meine Website stellen. (s.u.)


    4. Ich habe bisher fast ausschließlich TOT gearbeitet bis auf 2 sehr kurze Sessions MOT.


    Beste Grüße und Danke für die Hilfe.
    Hans-Peter

  • Hallo Hanspeter,
    danke für die zusätzlichen Infos. Mit einer leicht kleineren Pechhaut lässt sich das Problem relativ einfach und risikolos beheben. Für die Korrektur des Berges in der Mitte hat Dir Stathis ja schon die Infos gegeben.


    Die "erhöhte" Randzone lässt sich auf 2 Arten korrigieren. Dabei ist es wichtig, von folgender Anschauungsart auszugehen:


    -&gt; Die "hohe" Randzone hat einen <b>kürzeren</b> Radius als die Zwischenzone bei 70% &lt;-


    Als Korrektur kommt nun in Frage:
    (A) Radius der Randzone verlängern indem gegen den Rand hin mehr Material abgetragen wird.


    (B) Radius der Innenzone verkürzen bis beide Radien gleich sind


    oder Kombination aus A und B.


    A entspricht in der Praxis der Daumen/Minitool-Methode. Wenn du diesen Randabtrag mit dem Volltool versuchst, wird aufgrund der bestehenden Spiegelform vor allem die unmittelbare Kante sowie ein Bereich einige cm innerhalb der Kante bearbeitet und der erhöhte Rand wird dir mit einiger Wahrscheinlichkeit weiter frech ins Gesicht grinsen während die Kante immer weiter flöten geht [:(!]


    B kannst du mit dem 30cm-Tool mittels kurzen Strichen ohne Überhang erreichen. Wie Stathis immer schreibt, führt diese Strichart zu einem abgesunkenen Randbereich (also einem <b>Langen</b> Radius des Randes), also genau das, was wir in Deinem Falle erreichen wollen. [:D]


    Grüsse Max

  • Hallo Max,


    vielen Dank für deine Infos. Was du schreibst, ist gut nachvollziehbar. Ich werde wohl erst mal Methode B versuchen. sollte dies keine Wirkung zeigen, kann man immer noch Methode A probieren. In beiden Fällen wäre es für mich aber wichtig, die Ergebnisse kontrollieren zu können. Deshalb baue ich mir jetzt erst mal den Foucaulttester.


    Werde dann hier von meinen Ergebnissen berichten.


    Beste Grüße
    Hans-Peter

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