Ein Apo-Bino!? Das ideale Teleskop?

  • Hallo Sternfreunde,
    mein Eigenbaubino aus zwei Skywatcher 6" f/5 Farbwerfern ist seit einiger Zeit fertig und was er mir zeigt haut mich regelmäßig aus den Stiefeln.
    Ich will das jetzt nicht alles aufzählen, aber ich merke immer mehr, dass ich wohl nicht ohne Grund mit zwei Augen durchs Leben gehen darf!
    Leider ist mit den Skywatchern bei 75-facher Vergrößerung langsam schluss mit Lustig. Danach kommt der Farblängsfehler und mangelnder Kontrast zum Tragen.


    Neben diesem Bino habe ich noch einen 10" Dobson und auch einen kleinen aber feinen TMB-80/600 in meinem Besitz.


    Das Bino steht dem Dobson im Deepsky nicht viel nach, nur mir hohen Vergrößerung ist halt nix! Dafür kann ich aber viel entspannter Beobachten und auch lange Sessions an Sternhaufen und Galaxien sind absolut genussvoll!
    Am Dobson vergeht mir monokular nach relativ kurzer Zeit die Lust und ich wechsle schnell auf andere Objekte. Und wenn ich ein Großfeldbinoansatz verwende, geht dem 10 Zöller bei Deepsky schnell das Licht aus. Naja, fast jedenfalls.


    Nehme ich den kleinen Apo, werde ich mit wunderbar feinen Sternabbildungen und scharfen Planeten und Monddetails sowie enormen Kontrast belohnt. Wenn er nur mehr Öffnung hätte!


    Nun surfe ich also durchs Netz und sehe, dass es bei Binoptic ein 130/780 Apo-Bino gibt!


    Wäre das nun die Lösung meiner astronomischen Wünsche?


    Oder doch lieber ein großer Dobson mit Binoansatz?

  • Hallo,wenn dein Bino bei Deep Sky mehr zeigt als dein 10er Dobson, ist dein Spiegel nicht gut ganz einfach.
    Ein Apo Bino wäre natürlich nicht schlecht, hätte ich genug Geld würde ich mir eines kaufen, aber mehr als ein guter 10 Zoll Spiegel zeigt das Bino trotzdem nicht.
    Die Diskusion ob Bino oder nicht, oder ob man mehr sieht lief schon einmal.
    Zur Verdeutlichung, wenn du ein Auge zu machst wird das Bild das du siehst doch auch nicht um die Hälfte dunkler oder ?
    Es ist einfach die entspanntere Beobachtung die mehr Details bringt.
    Wenn du viel Geld hast kauf dir das Apo Bino, ist bestimmt nicht schlecht.
    Gruß Erich

  • Hi,


    ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen. Ich selbst bin überzeugter Binoansatzbenutzer, weil man einfach entspannter beobachen kann und viel mehr Details rauskommen.
    Ich habe einen Binoansatz am 12" Dob und bin damit voll und ganz zufrieden. Selbst im Deep-Sky Bereich ist vieles möglich.
    Es ist eher selten, dass das Bino das begrenzende Element bezüglich Sichbarkeit schwacher Objekte ist. Das soll heißen, dass meistens der zu helle Himmelshintergrund schuld ist, ein Deep Sky Objekt nicht zu finden und nicht der Lichtverlust im Bino.
    Ich bin allerdings auch nicht der Jäger der allerletzten Galaxie :)


    Mein Tipp: 12" oder größer Dobson und Binoansatz. Das passt dann auch am Planeten. Wichtig sind nur die passenden und nicht zu hoch vergrößernden Glaswegkorrektoren. Ich benutze die Teile von Siebert Optics mit 1.3x oder 2x Vergrößerungsfaktor. Diese GWK's gibt es sogar mit zero magnification. Mit den Teilen bin ich sehr zufrieden.
    Ich glaube, viele Binobenutzer sind am Dob nicht so richtig überzeugt, weil sie GWK's mit 2.6x oder höherer Vergrößerung einsetzen. Das ist dann natürlich eher kontraproduktiv.


    Absolute Highlights am 12" + Bino sind halt die Klassiker wie Mond, Saturn, Jupiter, M13, M27, M81 / M82, h/chi, M31, M42 usw.
    Aber auch M51, M33, NFG4565 und M101 usw.gehen problemlos, wenn der Himmel mitmacht.


    Grüße
    Rolf

  • Hallo,
    ich hoffe, mein 100ED Bino wird bald fertig![}:)]
    Leider hab ich kein passendes Vergleichsgerät, kann es dann nur mit einem 14"SC direkt vergleichen. Okularmäßig ist jetzt alles abgedeckt, von 30 - 173. Die alte Pentax SMC XL Serie von 21 - 5,2 ist jetzt auch zusammengerafft. Mono ist zumindest bei Saturn und 173fach kein Farbfehler zu entdecken. Ich hab ja mal einen solchen "Farbwerfer" (FW) gehabt, hat nicht die geringste Chance gegen einen 100ED.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nun surfe ich also durchs Netz und sehe, dass es bei Binoptic ein 130/780 Apo-Bino gibt!


    Wäre das nun die Lösung meiner astronomischen Wünsche?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Detlev,


    ich glaube, Deine Frage kann man nur mit einem deutlichen "JA" beantworten. Einzige Nachteile bei dem Wunschtraum: 1) das Konto wird arg strapaziert, 2) hohe Anforderungen an die Montierung 3) kaum noch Transportabilität. Meines Wissens baut Binoptik Binos aus allen gängigen und verfügbaren Refraktoren, es ist halt nur eine Frage des Geldes. Also, warum nicht gleich ein Astro-Physics Starfire 160 f/7,5-Bino ordern[:p]?

  • Hallo zusammen!


    Ein Apo-Bino ist sicherlich eine feine Sache.
    Für jeden aber sicher nicht das ideale Teleskop, da sich die Ansprüche doch sehr unterscheiden und das Geld nicht im Überfluss vorhanden ist. [:)].

  • (==&gt;)Stefan (Nashira)und Erich: Naja, vom Geld rede ich jetzt nicht, das ist zzt sowieso nicht in ausreichender Menge vorhanden. Aber man braucht doch auch Wünsche und Ziele im Leben!


    (==&gt;)Cord: Binoptic bietet auch die dazu notwendige Gabelmontierung an. Und transportabler als mein 150mm Bino mit über 20kg ist der 130er mit ca 15kg (Angabe Binoptic) allemal!


    (==&gt;)Stefan (MrPlanet): Ich hoffe, dass wir uns mal treffen, Dein ED Bino interessiert mich brennend!

  • Die Vorteile eines Doppelteleskops gegenüber Binoansatz hatten wir sehr ausführlich hier diskutiert:
    http://www.astrotreff.de/topic…RCHIVE=true&TOPIC_ID=2907


    Wie ich dort geschrieben habe, sehe ich die Vorteile des Echtbinos bei großen flächenschwachen Objekten, wo eine maximale Austrittspupille gefragt ist. Im Echtbino kann man 2x die maximale Austrittspupille realisieren und damit die maximale Flächenhelligkeit des Objektes in jedes Auge werfen. Beim Bonoansatz wird zudem das maximale Gesichtsfeld durch dessen Durchlass begrenzt. Beim Newton braucht man zusätzlich noch einen Glasweg Korrektor, der in der Regel die Vergrößeung noch weiter nasch oben treibt.
    Für Minimalvergrößerungen braucht's aber keinen APO.


    Hingegen gehen hohe Vergrößerungen bei genügend hellen Objekten (Planeten) sehr gut auch am Newton mit einem Binoansatz + GWK. Den Lichtverlust im Binoansatz hatte Ulli Vedder zu ca. 10% ermittelt.

  • Hallo Stathis,
    danek für den Link, das hat eine menge erklärt!
    Zitat:
    &gt;Ich erwarte also, dass sich in der Praxis ein Vorteil nur bei schwachen extrem weit ausgdehnten Deep Sky Objekten zeigen wird und dass auch dort noch der Unterschied gering sein muss. Also zum Beispiel bei Zwerggalaxien wie Leo I+II oder bei riesigen ultra-schwachen Planetaries wie Abell 7 im Lepus oder Abell 74 im Vulpecula (letzterer hat sich ja auch unter bestem Hochgebirgshimmel mit 17,5" geweigert, sich zu zeigen).&lt;
    Das deckt sich mit den Beobachtungen im letzten Winter vom Achberg, als Armin Quante im 18" Hägar den Flammennebel nicht sichten konnte. Auch in meinem 10" GSO mit Binoansatz nix! Aber das kleine 100mm Miyauchi hat ihn uns vor Augen geführt.
    Eindeutig und mit Struktur.
    Letzte Woche habe ich mit meinem neuen 150mm FH-Bino M101 angepeilt, diese flächige Galaxie zeigte sich im 10" Dob bei knapp 6m Himmel nur unwillig.
    Im 150er Bino war die Galaxie aber so schön, wie ich sie bei besten Bedingungen im 10" noch nie gesehen habe.
    An Schwassmann C konnte ich im Dob die Koma schön sehen, im Bino den Schweif!

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