Optimale Tubusöffnung für Reflektor

  • Hallo Leute,


    Ich bin sicher das ist x-mal diskutiert worden. Mir ist noch nicht ganz klar. Vieleicht hat jemand einen guten Link dafür. Also, die Frage: was ist die optimale Tubusöffnung für ein gegebenes Objektivspiegel eines Reflektors. Natürlich darf es nicht zu klein sein. Sonst würde der Blickwinkel eingeschränkt. Aber ist es je grösser desto besser im Hinblick auf Innerwandreflektion? Steigt der Komaeffekt wenn die Tubusöffnung immer grösser wird, oder ist Koma lediglich durch Fokalverhältnis bedingt? Danke.


    Gruss, Astrolan

  • Hallo Astrolan,
    optimale Tubusöffnung kann man überhaupt nicht diskutieren ohne an die
    Anwendung (deep sky, Planetenbeobachtung, Fotografie), Standort und den eigenen Geldbeutel zu denken. (Die Konstrukteure von Großgeräten haben mittlerweile 10 meter Durchmesser realisieren können, mussten das aber nicht aus eigener Tasche bezahlen[8D]). Innenwandreflexion ist kein Thema, da sie sich im allen denkbaren Fällen unterdrücken oder sogar ganz vermeiden lässt (z. B. Gitterrohr- Tubus). Koma ist ein off- axis Bildfehler. Der steigt mit der Öffnung und der Öffnungszahl stark an. Dann ist noch zu berücksichtigen, welche Art von Reflektor man meint, z. B. Newton, Cassegrain und Anverwandte: klassisch, Schmitt- Cass, Schiefspiegler ect. Mit Blickfeld meinst Du wohl den "sichtbaren" Himmelsausschnitt. Das hat nur bedingt mit dem Öffnungsverhältnis zu tun sondern eher mit der Bauart, der speziellen Ausführung der angewandten Vergrößerung und der Nutzung (visuell - fotografisch).
    Gruß Kurt


    Gruß Kurt

  • Hi und Hallo,


    Vor kurzem wurde das Thema 'Tubusdurchmesser' tatsächlich schonmal angeschnitten. Zwar ging es dabei um ein Oberteil für einen Gitterrohr-Tubus, aber die Problemstellung ist ja die gleiche.[;)]
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=3292


    Gegen Reflexe und Streulicht kleidet man den Tubus innen mit Materialien aus, die möglichst Rauh und möglichst wenig reflektiv sind. Da kommt z.B. schwarzer Schultafellack, angestrichenes Schmirgelpapier, mit Farbe getränkte Holzspäne bzw. Quarzsand und schwarzes velour - DC-Fix in Frage. Sicherlich sid dabei der Fantasie keine Grenzen gesetzt, jedoch ist nicht alles gleichermaßen wirksam gegen Streulicht. Ich habe mich bei meinen Kontruktionen für DC-Fix entschieden und durchweg 1a Erfahrungen gemacht. Leicht einzukleben, nix bröselt oder lößt sich an und der Tubus wirkt (vorallem im streifenden Licht) wie ein schwarzes Loch.[;)]


    Gruß Andi

  • Hi Kurt,


    ich glaube Astrolan meint eher die Tubusoeffnung bei gegebenen Hauptspiegeldurchmesser, und nicht den Spiegeldurchmesser generell ;)


    astrolan:


    Es gibt da ein kleines nuetzliches Programm namens NEWT mit dem du dir deinen Newton entwerfen kannst. Das sagt dir dann alle Masse. NEWT kostet nix und gibt es u.a. hier: http://www.simtel.net/product.php?url_fb_product_page=26652


    CS Jens

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Da kommt z.B. schwarzer Schultafellack, angestrichenes Schmirgelpapier, mit Farbe getränkte Holzspäne bzw. Quarzsand und schwarzes velour - DC-Fix in Frage. Sicherlich sid dabei der Fantasie keine Grenzen gesetzt, jedoch ist nicht alles gleichermaßen wirksam gegen Streulicht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hi Andi,
    alles, aber bitte nicht angestrichenen Schmirgel und Quarzsand! Dabei krieg ich eine Gänsahaut, weil die harten Krümel irgendwann dorthin landen können, wo man sie nicht haben möchte: im Okular, Okularkoffer, Okulartubus, auf der Optik, im Getriebe und sonst noch wo. Anstriche können spröde und bröselig werden. Das ist nur eine Frage der Zeit.
    Gruß Kurt

  • Hallo Tom,


    &gt; die optimale Öffnung für einen Reflektor ist ganz einfach unendlich gross.


    bei gegebenem endlichen Spiegeldurchmesser halte ich einen unendlichen Tubusdurchmesser für ungünstig. Nicht *nur* wegen des recht weit außen liegen müssenden und somit obstruktions-ungünstigen Brennpunktes. Auch die Montierungsfrage wird dadurch nicht einfacher.


    Ciao,
    Roland [;)]

  • [quoteHi Kurt,


    ich glaube Astrolan meint eher die Tubusoeffnung bei gegebenen Hauptspiegeldurchmesser, und nicht den Spiegeldurchmesser generell ;)
    ][/quote]
    Hi Jens,
    lass doch astrolan sagen was er gedacht hat. Der ist doch hoffentlich kein Alien, der nur kurz im Board zu Besuch war[:D]
    @ Tom: klar unendlich groß sollte der Spiegel werden, bei Bedarf kann man ja abblenden [:o)]. Das funktioniert nach meiner Erfahrung auch bei endlichen Öffnungen.
    Gruß Kurt

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">bei gegebenem endlichen Spiegeldurchmesser halte ich einen unendlichen Tubusdurchmesser für ungünstig. Nicht *nur* wegen des recht weit außen liegen müssenden und somit obstruktions-ungünstigen Brennpunktes. Auch die Montierungsfrage wird dadurch nicht einfacher.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Roland,


    keine SOrge, die ESO arbeitet bereits an einem Tubus, der etwas grösser als unendlich ist. Da dieser Tubus vom neuen Antigravitator umgeben sein wird, ist auch das Problem mit der Montierung zu lösen.


    Ebenso strebt man ja an, den Spiegel fast unendlich schnell zu machen, so dass sich auch die Fokuslage in den Griff kriegen lässt.


    Allerdings bleibt ein Problem: Spiegelputzen dauert ziemlich lange...


    Immer positiv bleiben!

  • Wow, heftige Reaktion, Herzlichen Dank an alle.
    CS Jens: Danke fuers Programmchen.
    Tom: Klare Aussage. Danke.


    Kurt: Alles korrekt, passt aber meiner Frage nicht, CS Jens hat meine Frage richtig verstanden. Schiess nicht zu schnell[;)]. Nun, ist die Innenwandreflektion wirklich kein Thema? Rutten und van Venrooij glauben es nicht, und ich auch nict. Dazu ein kleines Matlab-Programmchen um die Bafflepositionen und Groesse fuer die Reflektoren (meine ich per Default Newtonian) zu berechnen.
    http://people.ee.ethz.ch/~zcheng/Baffle/baffle.m



    Ein Beispiel anhand meiner GSO-880 ist auch dabei.
    http://people.ee.ethz.ch/~zcheng/Baffle/MyScope.m


    Die Parameter im Programm sind wie folgt definiert.


    Gruss, Astrolan

  • hallo astrolan,
    ok, Koma beim Newton hat nix mit Tubus-Öffnung zu tun. Bei Gitterrohr gibt es keinen streifenden Lichteinfall, wohl aber die Möglichkeit, dass Streulicht direkt ins Okular fällt. Das lässt sich mit Blenden gut unterdrücken. Eigene praktische Erfahrung mit div. geschlossenen 8" bis 12" Tuben: innen Velour- Folie schwarz und Du kannst Dir bei Newtons die ganze "Baffelei" schenken. Der Innendurchmesser sollte schon mehr als 10% größer sein als der Spiegeldurchmesser*. Zusätzlich eine Frontblende mit Spiegeldurchmesser + ca 5% als Innendurchmesser lässt gar nicht erst streifenden Lichteifall entstehen. Die hochabsorbierenden Velours-Folie bringt dann wirklich nichst merkliches an Streulicht in das Okular.
    Gruß Kurt
    *PS.: Hab eben noch mal nachgeschaut.Bei meinem 10" f/6 misst die kreisrunde Tubus- Röhre innen 290 mm. Bei dem 12" Newton -_Cassgrain- Kombi sind es 355 mm an der engsten Stelle des 8- eckigen Iso- Tubus.

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