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Hallo!!!
Ich bin erst vor kurzem zu Euch gestoßen und habe in den letzten Tagen vieles aus dem Archiv gekramt, was es hier zum Thema Spiegelschleifen gab. Den einen oder anderen wird sicher die folgende Zeitungsmeldung interessieren, die mir vor Monaten aus einem Buch entgegengepurzelt ist. Hier der Text:
<Ein russischer Ingenieur hat ein verblüffend einfaches Schleifinstrument entwickelt: Gefrorenes Wasser, mit Schleifstoffteilchen durchsetzt, poliert Glas, Plastik und Metalle.
Ein solcher Eisschmirgel soll technisch viel günstigere Eigenschaften aufweisen als ein gewöhnliches Schleifinstrument und zudem auch wesentlich wirtschaftlicher sein. Mit Hilfe des Schleifstoffeises lassen sich die Werkstücke bei gleicher Präzision mit überhohen Geschwindigkeiten bearbeiten. Die Festigkeit des Eises bei Minus 10 Grad ist dabei um das 100- bis 150-fache höher als bei den bisher üblichen Schleifinstrumenten. Das Schleifstoffeis poliert daher schneller und dennoch gleichmäßiger, denn die mit ihm bearbeiteten Oberflächen weisen selbst unter dem Mikroskop keine Kratzer auf.>
Ein Datum ist nicht vermerkt. Auf der Rückseite findet sich jedoch ein Hinweis: <Hans Habes neuestes Buch <Das Netz>...> Dieses Buch ist 1968 erschienen. Der Artikel dürfte somit ca. 30 Jahre alt sein. Was mich daran so elektrisiert hat, ist weniger der Zeit-Gewinn, der da versprochen wird sondern eher die Aussicht, wirklich Kratzer-freie Spiegel herzustellen. Ich habe daher im letzten Winter etwas ziemlich Verrücktes getan und erstmals statt einer Pechhaut eine Eishaut für's Polieren benutzt. Immer morgens um 6 Uhr, bei offenen Fenster und Minus 2 bis Minus 4 Grad. Kälter war es da leider nicht - der Artikel fordert ja Minus 10 Grad. Das Tool sah genauso aus wie das Pech-Tool - nur komplett aus Eis. Der Unterbau (sonst Gips, Glas...) war pures gefrorenes Leitungswasser, oben drauf eine 5 mm dicke Eisschicht, in die das Poliermittel eingebettet war. Den Kontakt mit dem Spiegel habe ich durch leichtes Anwärmen des ebenfalls gut durchgekühlten Spiegels erreicht. Die Eishaut hat sofort gut gegriffen - Kontakt war nie ein Problem. Facetten habe ich nicht eingearbeitet. Der Erfolg: Gleich Null. Es hat sich überhaupt nichts getan. Dann habe ich aus der Eishaut eine ringförmige Zone weggeschmolzen, um über einen absichtlich reingeschliffenen Berg die Einwirkung auf das Glas nachzuweisen: Wieder nichts. Eine Wirkung auf das Glas habe ich erst erkennen können, als ich zu einem kleinen Eis-Polierer gegriffen und den mit wirklich hohem Druck auf das Glas angesetzt hatte. Da hatte ich dann nach 10 Minuten eine wirklich tiefe Schneise im Glas.
Das Fazit aus diesen Experimenten war: Es geht mit Eis. Nicht aber mit den normal großen Polierern von 10, 20 cm Durchmesser. Die verlangen einen Arbeitsdruck, den man in der Praxis nicht aufbringen kann. Insofern kann ich die Erfahrungen des russischen Ingenieurs nicht bestätigen. Wenn das wirklich funktionieren soll, müssen da noch ein paar andere Tricks bei sein.
Und daher meine Frage in die Runde: Schon mal davon gehört? Gibt es Erfahrungen mit diesem Vorgehen? (Denjenigen, die glauben, es handele sich hier um einen Aprilscherz im Juli, sei gesagt: Wirklich kein Scherz. Wenn das Einbinden von Bildern nicht so kompliziert wäre, hätte ich den Artikel und meinen Eisklotz gern mitgeschickt.) Bin gespannt auf Eure Antworten. Karl