Sehe die Himmelsobjekte nicht so genau !

  • Hallo Stefan,


    kannst Du uns nicht wenigstens kurz erklären, warum es für Dich
    unbedingt und ausschließlich nur ein Meade-Gerät sein kann?


    Gibt es dafür einen Grund, oder fehlen Dir Kataloge anderer Marken?


    Gruß,
    Björn

  • Hallo Stefan,


    ich denke, die ganze Meade- oder nicht - Diskussion bringt Dich nicht weiter. Schließlich hast Du das Teil ja jetzt und willst Dir nicht gleich wieder ein neues kaufen.


    Wie gesagt, die Lichtstärke hängt nunmal vom Objektivdurchmesser ab und da Du Wert auf ein handliches Gerät legst, hast Du halt auf große Lichtstärke verzichtet. Das heißt aber nicht, dass Du nichts sehen kannst. Wenn der Vollmond nicht gerade scheint, versuch's mal mit M31 und M57 - die kann man ansatzweise schon im Feldstecher sehen.


    Gruß
    Klaus

  • Stefan, bei gutem Himmel wirst du mit deinem Gerät jedes Messier-Objekt <i>sehen</i> können. Die Frage ist, wieviel Objekte davon Struktur zeigen.


    Mein neues Teleskop kostet sogar mehr als 3000 €, für mich ist das ebenfalls ein riesiger Batzen Geld, meine bislang größte Ausgabe überhaupt. Die Leistung dafür ist sogar vergleichsweise bescheiden (nur 4" Öffnung, allerdings obstruktionsfrei) aber es gibt auf der anderen Seite einige Vorteile, wie f/9 (Allround-Fähigkeit), Möglichkeit mit einem Reducer auf f/6,3 zu kommen (was die Belichtungszeit halbiert.) Ohne Reducer wird Kleinbild-Format ausgeleuchtet. Falls später fotografiert werden soll, stehen da viele Möglichkeiten offen. Passend hierzu die parallaktische Montierung. Das Teleskop selbst wiegt unter 4 Kilo, was für die gebotene Leistung relativ leicht ist.


    Geht es um die Frage der Leistung, hätte man besser einen kompakten 8"-Spiegel gekauft, der würde mehr zeigen — und weniger kosten, als mein Halb-Apochromat. Es soll hier aber nicht um mich und meine Schwerpunkte gehen, sondern um deine :) sorry für das Abschweifen.


    Möchtest du fast nur Mond und Planeten visuell beobachten, bist du mit dem ETX (den Daten der Optik nach) gut bedient. Möchtest du "tief" ins All blicken, zählt das empfangene Licht. Das LX 10 hat 8" Öffnung. Überschlagsweise also 150% mehr Licht. Auch ist das Auflösungsvermögen höher. Gleiche optische Qualität vorausgesetzt, ist das LX 10 mindestens eine Klasse leistungsstärker, natürlich auch etwas sperriger und schwerer. Die Montierung ist aber nach wie vor kaum brauchbar für fotografische Zwecke (nicht stabil genug.)


    Warum aber ausgerechnet das LX 10? "Der" 8-Zoll-SC ist das C8 von Celestron. Wolfi bietet es auf unterschiedlichen Montierungen an: http://www.teleskop-service.de…celestronteleskope.htm#C8, das Teleskop wird aber von fast jedem Astro-Händler angeboten (einfach mal im Web suchen!) Da du das ETX jetzt hast, hast du es. Ich würde versuchen, daraus das beste zu machen.

  • Hallo zusammen !


    Wisst ihr vielleicht, welche "Messier-Objekte" ich alles mit meinem ETX-125 sehen kann, bei der höchsten Vergrößerung, also 306-fach.


    In dem Falle, welche Objekte alle, außer M31 und M57 (danke an <i>watchgear</i>).


    Was das Thema "Deep-Sky" betrifft. In diesem Bereich interessiere ich mich eigentlich nur für die "Messier-Objekte" alles andere ist nicht so wichtig.


    Kann ich den mit meinem ETX-125 alle "Messier-Objekte" sehen ?
    Sie müssen nicht so deutlich zu erkennen sein, aber man sollte sie doch von den anderen Himmelsobjekten unterscheiden können. [:D]

  • Bei 306x hast du eine recht geringe Flächenhelligkeit, das macht bei vielen Messiers nicht viel Sinn... den M57 habe ich beispielsweise mit 46x (beidäugig) beobachtet. Man sagt bei einem Spiegelteleskop, dass man ungefähr bis 1,5x der Öffnung in mm ein noch ästhetisches Bild bekommt, sofern die Optik-Qualität (Objektiv und Okular!) stimmt, und das Teleskop ausgekühlt ist. (Der Faktor hängt auch vom Bau-Typ ab, natürlich von der Qualität und auch von individuellen Gewohnheiten des Beobachters, also die Zahl bitte nicht als Naturkonstante auffassen, sondern als Faustformel-Erfahrungswert interpretieren.) Bei dir wäre das also grob 180x, was du erst mal als Maximalvergrößerung nehmen solltest. Eingesetzt würde diese aber vor allem am MOnd und an den hellen Planeten. Erfahrene Beobachter können noch höher gehen, wenn das Objekt hell genug ist (bei Deep Sky kaum der Fall) um mehr zu sehen, als Einsteiger sollte man es nicht gleich übertreiben.


    M57 z.B. war (bei stark aufgehelltem Himmel allerdings) in meinem Teleskop direkt kaum zu erkennen, man musste mit Absicht vorbei gucken, dann zeichnete sich nach einigen Sekunden Gewöhnung ein Rauchkringel ab. (Das Auge hat "in der Mitte" vor allem Farbwahrnehumg, während es am Rand Lichtempfindlicher ist. Das kann man ausnutzen, um schwachkonstrastige Objekte doch noch zu sehen. Bei dunklem Himmel wäre der Kontrast natürlich höher, hier hätte direktes Sehen wohl auch funktioniert.) M57 gehört nun zu den größten "Planetarischen Nebeln" (hat bekanntlich nix mit Planeten zu tun). Probier M57 doch einfach mal aus, der ist in der Nacht ziemlich gut, und auch recht einfach zu finden. (Sternkarten hast du verfügbar?)

  • Hallo Stefan,


    mit deinem Teleskop kannst Du nahezu alle Messier-Objekte sehen, einige vielleicht nur erahnen und andere sind vielleicht nur zur zu einem kleinen Teil abgebildet, weil sie riesig sind und nur ein einem Feldstecher wirklich gut rüberkommen.


    Sag mal, sollen wir dir die Erlebnisse der Beobachtung im Forum vermitteln oder willst Du nicht lieber einfach mal loslegen und selbst nachschauen? Nun hast Du das Teleskop, benutze es doch einfach, anstatt zu fragen, was es zeigen könnte ;)

  • @ Lemmy


    Das mein ETX-125 eine maximale Vergrößerung von 306x hat ist schon richtig. Ich habe mich darüber vor dem Kauf meine ETX-125 überall erkundigt, ich habe sogar bei der Firma Meade angerufen und mit denen über das Teleskop gesprochen, die haben mir ebenfalls mitgeteilt, dass das ETX-125 eine maximale Vergrößerung von 306x hat. Die müssten es doch am besten wissen, das es ja der Hersteller ist, oder nicht ?
    Steht doch auch in jeder Zeitschrift von Meade oder bei Händlern die dieses Teleskop verkaufen.
    Sonst hätte ich mir auf keinster Weise ein ETX-125 gekauft !


    Wie schon gesagt, die maximale Vergrößerung meines ETX-125 kann ich durch das 12,4mm Super-Plössl Okular (Serie 4000) und dazu noch eine 2x Barlow-Linse erreichen.


    Vergrößerung des 12,4mm Super-Plössl Okular (Serie 4000) in Verwendung mit einem ETX-125 = <b>153-fach</b>


    Dazu noch eine 2x Barlow-Linse, also <b>153-fach x 2 = <u>306-fach</u></b>

  • ich sag das gerne noch mal.
    Wer dir bei 125mm Öffnung eine höhere Vergrösserung als 250x verspricht hat dich angelogen. Und die 250x erreichst du auch nur unter optimalen Bedingungen... normal ist bei ca. 75% davon schluss.

  • ach ja, übrigens verkaufen die händler die ich kenne gar kein meade... wie kommt das nur... weder intercon spacetek noch aok swiss noch wolfi...
    muss doch irgendeinen grund haben... ach genau vehrenberg auch nich...

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    Das mein ETX-125 eine maximale Vergrößerung von 306x hat ist schon richtig. Ich habe mich darüber vor dem Kauf meine ETX-125 überall erkundigt, ich habe sogar bei der Firma Meade angerufen und mit denen über das Teleskop gesprochen, die haben mir ebenfalls mitgeteilt, dass das ETX-125 eine maximale Vergrößerung von 306x hat. Die müssten es doch am besten wissen, das es ja der Hersteller ist, oder nicht ?
    Steht doch auch in jeder Zeitschrift von Meade oder bei Händlern die dieses Teleskop verkaufen.
    Sonst hätte ich mir auf keinster Weise ein ETX-125 gekauft !
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    Auf der Verpackung meines Tchibo-Teleskops steht maximale Vergrößerung 525x. Ich hab's auch nachgerechnet: Brennweite Teleskop 700mm : Brennweite Okular 4mm x Faktor der Barlowlinse 3x = 525x. Wow, geil! Und da das der Hersteller sagt (und in jedem Otto/Quelle/Neckermann Katalog steht das auch), glaub ich das.

  • Stefan -
    rechnerisch magst Du recht haben. Sinnvoll ist es nicht. Nur der Törichte versucht mit 125mm Öffnung 300fach zu vergrößern. Es sei denn, sein Anliegen ist die Analyse des Beugungsscheibchens und Nachweis der Güte der Optik.
    Weiterhin: Vergleiche mal die Preise von Meade-Teleskopen in den USA mit denen die hier dafür zu zahlen sind. Weiterhin mache Dir mal die Mühe, den gleichen Vergleich mit den Teleskopen von Celestron zu machen - achte dabei aber auf möglichst gleiche Ausstattung. Mir ist bei einem derartigen Vergleich aufgefallen, daß Meade-Scopes bzw CCD-Cams hierzulande mehr als das doppelte kosten, was in den USA verlangt wird. Hingegen sind CCD-Cams der von Sbig nur etwa 25-30% teurer, als in den USA....

  • @ Lemmy


    du hast recht ! [:)]


    Mein ETX-125 hat eine maximale Vergrößerung von 250-fach.
    Da habe ich etwas falsch verstanden.
    Das steht auch in der Zeitschrift von Meade die ich habe.
    Aber in der "Betriebsanleitung" meines ETX-125 steht drin, das ich mit einem 12,4mm Super-Plössl Okular (Serie 4000) und einer 2x Barlow-Linse eine Vergrößerung von 306-fach erreiche.



    So wie folgt ist es in der Betriebsanleitung aufgelistet:


    <center><u>ETX-125 EC</u></center>

    <u>Vergrößerung</u> <div align="right"><u>mit 2x Barlow</u></div id="right">


    SP 40mm - 48x <div align="right">96x</div id="right">
    SP 32mm - 59x <div align="right">119x</div id="right">
    SP 26mm - 73x <div align="right">146x</div id="right">
    SP 20mm - 95x <div align="right">190x</div id="right">
    SP 15mm - 127x <div align="right">253x</div id="right">
    <b>SP 12,4mm - 153x <div align="right">306x</div id="right"></b>
    SP 9,7mm - 196x <div align="right">nicht sinnvoll</div id="right">
    SP 6,4mm - 297x <div align="right">nicht sinnvoll</div id="right">


    Wie kann dies dann sein, mit der 306-fachen Vergrößerung ???
    Wieso ist eigentlich eine 2x Barlow-Linse bei den 6,4mm und 9,7 SP-Okularen nicht sinvoll ???

  • @ Ullrich


    vielen dank für die Adresse bei Meade.
    Aber mit diesen Angaben bzw. mit dem Bericht von Meade kann ich nicht viel anfangen. [:D]


    Da stehen die Vergrößerung nicht in den genauen "mm"-Angaben.


    Warum heißt es eigentlich, das man bei "Deep-Sky" Objekten eine niedrige Vergrößerung benötigt und beim Mond oder Planeten eine hohe Vergrößerung, obwohl die "Deep-Sky" Objekte viel weiter entfernt sind als der Monde oder die Planeten.

  • Da die Planeten sehr viel heller sind, und mit zunehmender Vergrößerung natürlich die Flächenhelligkeit des Bildes sinkt, kann man sie höher vergrößern als lichtschwache Deep-Sky-Objekte. Die sinnvolle Vergrößerung wird zudem begrenzt durch das Auflösungsvermögen der Optik (irgendwann sieht man keine neuen Details mehr, das Bild wird zwar noch größer aber auch unschärfer.) Einige Planeten und der Mond sind so hell, dass die Auflösungsgrenze die sinnvolle Vergrößerung limitiert. Bei Deep Sky-Objekten geht meist viel früher einfach das Licht aus...

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wie kann dies dann sein, mit der 306-fachen Vergrößerung ???
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Kurz gesagt: Meade versucht, seinen unerfahrenen Newbies einen vom Pferd zu erzählen.


    NB: Ich habe selber ein 90er ETX, aber ich kann Dir versichern, daß es völliger <b>Quatsch</b> ist, zu versuchen, ein Okular mit weniger als 7.5 mm anzuflanschen. Ansonsten könnte man ja zwei Dreifach- Barlows hintereinander dranhängen und hätte 1500- fache Vergrößerung <b>SCHWACHSINN!</b>


    Nur absolute Anfänger fahren voll auf die Vergrößerungsversprechen der Teleskophersteller ab- <b>seriöse</b> Hersteller versuchen solche Sperenzchen gar nicht erst, weil sie schließlich auch Folgegeschäfte machen wollen.


    BTW: Mit dem 90er ETX bin ich absolut zufrieden, weil es genau <b>dem</b> Profil entspricht, das ich gesucht habe: Billig (weil in den USA selber gekauft) und gut geeignet für Planetenbeobachtung auf die Schnelle am Ende des Tages.


    Wolfgang

  • Hallo Stefan,


    auch ich will es mal versuchen[;)].
    Aths schreib es ganz korrekt:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die sinnvolle Vergrößerung wird zudem begrenzt durch das Auflösungsvermögen der Optik (irgendwann sieht man keine neuen Details mehr, das Bild wird zwar noch größer aber auch unschärfer.)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das Auflösungsvermögen der Optik bestimmt die sinnvolle maximale Vergrößerung!
    Da geht vor allem die Öffnung ein,also der Objektivdurchmesser,und
    dann noch die Qualität der Optik.
    Das theoretische Auflösungsvermögen wird nur dann erreicht,wenn die
    Optik beugungsbegrenzt abbildet,ist sie schlecht,geht weniger.


    Die maximale Detailwiedergabe wird bei ca 0,8mm AP bis 0,7mm oder meinetwegen 0,66mm AP erreicht
    (AP= Austrittspupille.Diese ergibt sich aus Eintrittspupille : Vergrößerung).
    Wenn die Optik und das Seeing(Luftunruhe) gut sind kannst du also das
    1,5x des Objektivdurchmessers als sinnvolles Maximum ansehen.
    Das wäre bei 125mm Öffnung 187,5x .
    Da du schon die etwas eigentümliche Okular-Reihe von 40mm,32mm,26mm hast
    sollte das 20mm Plössl plus gute 2x Barlow eine gute Ergänzung darstellen.


    Nur das 40mm würde ich nicht mit Barlow verwenden wegen des "Tunnelblickes",
    da ist das 20mm solo viel besser.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wie kann dies dann sein, mit der 306-fachen Vergrößerung ???
    Wieso ist eigentlich eine 2x Barlow-Linse bei den 6,4mm und 9,7 SP-Okularen nicht sinvoll ???
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das sollte Anhand meiner Erläuterung und derer der anderen Astrotreffler
    nun klar sein.Du kannst meinetwegen auch 1000x vergrößern,aber was du
    dann siehst ist dunkel und matschig,weniger detailreich als bei 190x .


    Sieh dir mal mit deinem Teleskop einen Stern an,am besten den Polarstern,
    weil der sich nicht fortbewegt.
    Nimm das 26mm Okular+Barlow und stell den Polaris scharf ein.Du siehst einen Lichtpunkt
    und wenn die Luft sehr ruhig ist auch einen Beugungsring,wenn du etwas
    defokussierst(unscharfstellst) dann siehst du eine Reihe von Ringen.


    O.K.,nun nimm ein 12,4mm+ Barlow und stell scharf.
    Auch bei ruhigster Luft wird der Stern kein <font color="pink">Punkt</font id="pink">sondern ein
    kleines <font color="pink">Scheibchen</font id="pink">,und wenn du die Vergrößerung weiter
    steigerst wird es nur ein ausgedehnteres Scheibchen.
    Weil das Auflösungsvermögen des Teleskopes überschritten wurde.
    Bei 1000x hast du dann einen großen Fleck statt eines Punktes,
    und genau das wird aus jedem kleinen Detail einer Planetenscheibe.
    Der Planet wird größer,aber nicht detailreicher dargestellt.
    Die Detailwiedergabe sinkt sogar wegen der geringeren Helligkeit und wegen der allfälligen Luftunruhe.


    Also vergiß es,nimm 190x als maximum oder meinetwegen auch 250x,damit
    ein Planet bei dem kleinen Telesköpchen wenigstens etwas Format bekommt,
    ohne schon zu matschig zu werden.


    MfG,Karsten

  • Zu Kasterns in Gänze richtigem Posting möchte ich noch eine Überlegung aus der Bildverarbeitung ergänzen.


    Ein Bild mit einem Bildverarbeitungsprogramm einfach nur mithilfe des Bilinearen Filters hochzuzoomen, bringt keine neuen Details, das (jetzt größere) Bild erscheint dafür unscharf. Es kann durchaus Sitationen geben, in denen man sowas inkauf nehmen möchte, um diese feinsten Details größer zu sehen, selbst wenn sie unscharf werden.


    Je nach Sehgewohnheit (von Mensch zu Mensch unterschiedlich) nimmt man so erst Details richtig wahr, die man vorher übersehen hätte. Zudem erkennt man auch lichtschwache Dinge einfach besser, wenn sie größer sind.


    Unter ganz bestimmten Umständen _könnte_ 306x bei deinem Gerät vielleicht Dinge offenbaren, die man vorher übersehen hat.


    Stefan, nun gibt es jedoch zwei Probleme. Zum einen verliert das Bild erheblich an Ästhetik. Ich für mein Teil bin kein Wissenschaftler der neue Dinge entdecken möchte, als Hobby-Amateurastronom möchte ich mich an den Bildern die das Teleskop liefert, erfreuen. Da kommt es für meine Begriffe nicht unbedingt auf das letzte Fitzelchen an Details an, da würde ich das kleinere, aber "knackige" Bild bevorzugen.


    So, nun konnte ich mit "nur" 184x schon deutlich Luftunruhe erkennen: Im Bild "wabert" es. Der beobachtete Mond stand aber auch sehr niedrig, würde er höher stehen, wäre der Lichtweg durch die Atmosphäre nicht so lang, demzufolge behindert die Luftunruhe das Bild dann in wesentlich geringerem Maße. Jedenfalls kannst du die Vergrößerungs-Leistung deines Teleskops je nach Beobachtungsort und Position des Himmelobjektes sowieso nicht immer ausnutzen. Denn die mitvergrößerte Luftunruhe sorgt dafür, dass Details verschwimmen, die das Gerät unter optimalen Bedingungen eigentlich zeigen könnte...


    Zum anderen hat man nunmal nur so viel Licht, wie vorne einfällt. (In der Praxis wegen dem Fangspiegel und den Reflexions-Verlusten sogar weniger.) Dieses Licht kommt von einem Himmelsausschnitt, auf den das Teleskop gerichtet ist. Vergrößerst du, wird das Objekt insgesamt natürlich nicht heller, da die Öffnung vorne ja gleich bleibt. Das Objekt wird aber größer, bei gleicher Gesamthelligkeit nimmt die Helligkeit <i>pro Fläche</i> zwangsweise ab.


    Nun geht die Vergrößerung linear, der Lichtverlust bei der Fläche natürlich mit dem Quadrat. Will sagen, bei doppelter Vergrößerung sinkt die Flächenhelligkeit auf ein Viertel. Bei vierfacher Vergrößerung auf 1/16... Da die Teleskopöffnung sehr viel größer ist, als die Pupille des Auges, und demzufolge viel mehr Licht sammelt, kann dieser Lichtverlust bis zu einem gewissen Maße ausgeglichen werden. Irgendwann ist aber Schluss, das Bild wird sehr viel dunkler als in der Natur mit bloßem Auge, und der wird Kontrast so schlecht, dass du weniger siehst als bei geringerer Vergrößerung.


    Ich hatte mal ein Teleskop mit 60 mm Öffnung. Mit dem Zubehör konnte man bis zu 175x vergrößern. Selbst der an und für sich ja helle Vollmond zwar nur schemenhaft zu sehen, der kleine tatsächliche Bildausschnitt zitterte ohne Ende (da das Teleskop selbst zitterte, die Aufstellung war leider von unbefriedigender mechanischer Qualität) so dass man sich nicht auf einen Bereich konzentrieren konnte. Scharf stellen war erst recht unmöglich, einerseits zitterte das beim Anfassen des Fokussierknopfes wie verrückt (das Zittern wird ja mitvergrößert) und andererseits gab es partout keinen Schärfepunkt mehr. Das beste Ergebnis erzielte ich mit 56x, 116x zeigte zwar definitiv etwas mehr Details, aber in einer nicht gerade berauschenden Qualität.

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