Astronomie - Beweis

  • Hallo zusammen ...
    Ich bin ein absoluter Fan von Physik und selbstverständlich auch von der Astronomie[;)]. Nun würde ich aber gerne mal einen Schritt weiter gehen. Ich würde gerne mal ein paar Untersuchungen mit einem relativ "kleinem" Teleskop (8") durchführen, die Frage ist nur was genau ?!


    Beispiel: Entfernungsmessungen, Helligkeitsmessungen, Häufigkeitsverteilungen ....


    Habt ihr Ideen, was man am wunderschönen Nachthimmel, sofern er denn auch wolkenfrei ist [:)], untersuchen kann undzwar mit einfachsten Mitteln ??


    Grüße
    Zwille

  • Hi,


    ich selber mach das zwar noch nicht, aber ich kann ja mal ne Summery geben, von dem, was ich so gehört habe.
    1. (nicht am Nachthimmel, aber auch sehr interessant): Sonnenbeobachtung. Hier lassen sich recht schön (auch schon mit 8Zoll) Beobachtungen anstellen und auch über längere Zeiträume Daten sammeln, auswerten ect. Irgendweo gab's mal eine sehr schöne Beschreibung wie man was wann wo am besten beobachtet. Da waren die verschiedenen Arten von Fleckengruppen, Berechnungsformeln, Tipps&Trick ect. drauf. Leider kann ich die jetzt auf die schnelle nicht finden [:(].


    2. Veränderliche Sterne
    Da gibt es natürlich auch die verschiedensten Möglichkeiten, je nach Öffnung und Erfahrung. Davon habe ich aber ehrlich gesagt nich so die große Ahnung. Es geht aber im Groben darum, vershiedene Sterne über einen längeren Zeitraum zu beobachten und deren Helligkeitsveränderungen aufzuzeichnen. Das selbe gilt übrigens (für Fortgeschrittenere der Beobachtungstechniken evtl. auch mit 8Zoll schon zu machen) für Quasare und Blasare. Unter diese Kategorie würde ich auch Sterne zählen, die über eine recht hohe Eigenbewegung verfügen.


    3. Doppelsterne
    Hier gibt es die Möglichkeit, die Verwänderungen der Stellungen der Sterne zueinander aufzuzeichnen.


    4. Supernove
    Das Entdecken wird evtl. etwas schwierig (auch wenn's letztes Jahr einer aus unserer Mitte geschafft hat) aber Nachverfolgen des Helligkeitsanstiegs/-abfalls sollte einigermaßen und auch in kurzen Zeiträumen möglich sein.


    5. Veränderliche Nebel
    da gibt's aber meines Wissens nicht besonders viele


    6. Berechnen der Lichtgeschwindigkeit (einfach mal nach diesen Schlagworten im Internet suchen, dann wirst du darauf stoßen, wie die Lichtgeschwindigkeit das 1. Mal berechnet wurde). Oder (wenn die Lichtgeschwindigkeit als gegeben angesehen wird) Berechnung von Entfernungen mit dem selben Prinzip.


    7. Berechnung von Mond-Krater-Tiefen und Durchmessern anhand des Schattenwurfs


    und das waren nur einige Wenige.


    Eines der interessantesten Ding (wenn auch nicht unbedingt besonders wissenschaftlich/physikalisch) ist für mich das nachverfolgen von Beobachtungsaufzeichnungen, die ich in den letzten Jahren gemacht habe. Es ist für mach faszinierend, was ich im letzten Jahr für Fortschritte hinsichtlich der Beobachtungstechniken gemacht habe. So habe ich z.B. Vorgestern nicht nur M51 sofort gefunden (was noch letztes Jahr recht frustierende Fummel-Arbeit war) sondern ich bilde mir ein, sogar Spiral-Strukturen ausgemacht zu haben.


    Andere Beobachtungsprojekte sind z.B. auch das abbeobachten einer Liste an Objekten (Alle M-Objekte, die hellsten Quasare, Arps, ect.)


    Wenn du auch gerne etwas "mehr" Geld ausgeben möchtest und auch in anderen Bereichen interessiert bist, informiere dich doch mal über Laien-Radio-Astronomie oder Spektrographie mit "einfachen" Mitteln.


    Du siehst: Es gibt schier unbegrenzte Möglichkeiten und du hast die freie Auswahl. [;)]


    aber vor allem: CS
    Sebastian

  • Hallo Sebastian,
    schonmal vielen Dank für die ersten Anregungen...das klingt auch alles sehr verlockend, aber ich denke ich bin ein wenig eingeschränkt, was Geld und auch Ausstattung angeht [:)]. Vor allem die Punkte 1,6 und 7 klingen interessant und für mich auch durchaus realisierbar ...


    Ich habe mal gesehen, dass eine Sternwarte damals beim "Venusdurchgang" die Sonne mit Linsen o.ä. auf eine Leinwand projeziert hat und das Abbild der Sonne sehr groß wird. Das könnte man doch eigentlich auch irgendwie hinbekommen oder?
    Weiß jemand, wie genau so etwas funktioniert??


    Grüße
    Zwille

  • Hallo,


    Das ist auch durchaus machbar allerdings nur bei Refraktoren und nicht bei Reflektoren (wie dei Dobson einer ist) empfehlenswert. Punkt 1 ist eigentlich der einzige der nummerierten Punkte, für die du nochmal etwas Geld ausgeben müsstest. Dafür brauchst du einen selbstgebauten Sonnenfilter. Das ist eigentlich ganz einfach und mit etwas Pappe und der richtigen Filterfolie (die gibt's im Fachhandel) zu bewerkstelligen (siehe hier: http://www.teleskop-service.de…hau/Sonne/sonne.htm#folie). Dieser Sonnenfilter kommt vorn auf dein Teleskop und es kann los gehen.


    Der Projektionsschirm ist deshalb bei einem Newton nicht die beste Wahl, da die ungeminderte Energie der Sonne durch dein Teleskop gebündelt und dann vom FS noch abgelenkt wird, was eine Erhitzung/Beschädigung/Zerstörung der Ausrüstung zur Folge haben kann.
    Und auch hier sei nochmal der übliche Hinweis erwähnt:


    <b>Keinesfalls ohne geeigneten OBJEKTIV-Sonnenfilter in die Sonne blicken! </b>

  • Hallo Zwille,
    vielleicht regt das Deine Phantasie an:
    Ich zitiere aus Wikipedia.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Die erste erfolgreiche Abschätzung der Lichtgeschwindigkeit gelang dem dänischen Astronom Ole Rømer im Jahr 1676. Er untersuchte die Bewegung des Jupitermonds Io mit seinem Teleskop. Aus dem Ein- und Austreten aus Jupiters Schatten lässt sich die Umlaufzeit des Mondes ermitteln. Rømer bemerkte, dass Io für einen Umlauf 42,5 Stunden benötigt, wenn sich Erde und Jupiter am nächsten sind. Er beobachtete, dass der zeitliche Abstand zwischen den Verfinsterungen anwuchs, wenn sich die Erde vom Jupiter entfernte. Als sich die beiden Planeten wieder annäherten, wurden diese Zeiten wieder kürzer. Rømer schloss daraus, dass das Licht von Io zur Erde eine Zeit proportional zum Abstand der Planeten benötigt; d.h. dass die Lichtgeschwindigkeit endlich ist. Er gab nur die endliche Laufzeit des Lichtes von 22 min (exakt 16 min 38 sec) für den Erdbahndurchmesser an. Einen konkreten Zahlenwert für die Lichtgeschwindigkeit hat Roemer selbst nicht angegeben. Bis heute werden ihm in Fachbüchern die verschiedensten Zahlenwerte zugeschrieben.
    James Bradley wählte 1728 eine andere astronomische Methode, indem er die scheinbare Abweichung eines Fixsternortes am Himmel vom realen Ort bestimmte, die durch den Umlauf der Erde hervorgerufen wird. Die Sternposition schwankte periodisch bei jedem Umlauf der Erde um die Sonne um einen Winkel von 20". Daraus berechnete Bradley, dass das Licht 10210 mal schneller als die Erde bei ihrem Umlauf ist(Messfehler 20%). Auch er gab für die Lichtgeschwindigkeit keinen konkreten Wert an. Seine Messung wurde damals als Beweis für eine endliche Lichtgeschwindigkeit und für das kopernikanische Weltsystem angesehen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Und als Physikfan, kannst Du Dich ja auch mit Beobachtungen von Planeten beschäftigen und die Keplerschen Gesetze verifizieren, oder Entfernungen bestimmen. Die damaligen Teleskope übrigens würden wir heute als Schrott bezeichnen - wenn sie denn welche hatten (Tycho Brahe machte seine Aufzeichnungen noch ohne und Kepler nutzte diese Datenbasis.)


    Schon in der Antike hat man Mond (Größe anhand des Erdschattens während einer Mondfinsternis, Entfernung im Verhältnis zur Sonne aufgrund gleicher scheinbarer Größe und Winkelbestimmung in der Halbmondphase), Sonne (Größe, Entfernung), Erde (Größe via von Schattenlängen auf unterschiedlicher geogr. Breite) anhand von astronomischen trigometrischen Angaben ermittelt (wenn auch mit erheblichen Meßfehlern und ohne besondere Resonanz in der Wissenschaft, ja bis....das Geozentrische Weltbild widerlegt wurde.


    Gruß

  • Meine Fantasie wurde durchaus schon von euren Beiträgen angeregt [;)] ...
    Wenn jemand noch genauere Instruktionen für mich hat: ich bin immer ganz Ohr


    Gruß

  • hallo zwille,


    geh doch mal auf die site http://www.sternwarte-hoefingen.de und dort auf das kapitel PRAXIS, dort findest du eine methode der entfernungsmessung des mondes mit dem teleskop, das ich vor einigen jahren mal gebastelt habe. man kann das auch mit einem kleinen teleskop machen, es ist eine idee, die dir vielleicht spass macht. wenn nicht, forget it.


    gruß willy

  • hallo willy,
    genau sowas suche ich ... finde den Ansatz auch sehr interessant, auch wenn er doch relativ stark vom tatsächlichen Wert abweicht, aber immerhin ist das doch mal eine Methode, um die Entfernung überhaupt zu bestimmen ...


    Grüße
    Zwille

  • hallo zwille,


    schön daß ich dir einen gefallen tun konnte. hast du auch den beitrag bestimmung der entfernung Venus-Erde schon gesehen? auch ein thema wozu man kein riesenteleskop braucht, und nebenbei ein bißchen geometrie am himmel betreiben kann.auch hier keine exakte messung, aber wenn man die venusphasen gut trifft ist die methode erstaunlich genau, zumindest wenn man in größenordnungen denkt.es würde mich interessieren, was du bei der mondentfernung rauskriegst.aus deiner hp entnehme ich (sternbilder) daß du mit viel liebe, ausdauer, und präzission an die dinge heran gehst.


    viele grüße willy

  • hallo willy,


    auch den Beitrag zur Bestimmung der Entferunung Venus-Erde habe ich "studiert" [:)]. Jedoch befürchte ich, dass da mein 8"-Teleskop nicht unbedingt ausreichen wird. Aber ein Versuch ist es ja durchaus wert.


    Sobald der Himmel hier wieder frei ist und der Mond auch wieder am Nachthimmel zu sehen ist, werde ich mich an die Entfernungsmessung heranwagen. Meine HP müsste auch bald mal wieder erneuert werden, leider wurde durch mein Abi Astronomie ein wenig in den Hintergrund gedrängt [;)]; aber jetzt habe ich ja endlich wieder Zeit ...
    Sobald ich ein Ergebnis habe, werde ich mich melden ... für weitere Ideen bin ich immer zu haben


    Grüße
    Zwille

  • habe ich ganz vergessen...
    bin gerade dabei eine Methode (für Entfernungsbestimmungen des Mondes) zu finden, die zwar noch etwas mehr Geometrie abverlangt, aber vielleicht noch etwas einfacher ist (scheinbar einfacher [:)])... noch bin ich zwar zu keinem Ergebnis gekommen, allerdings muss ich noch eine Lösung finden, die ein oder andere Variable zu umschreiben


    Grüße

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